Virenausbruch über WiFi möglich?
Forscher meinen, dass eine große Anzahl von drahtlosen Routern anfällig für Virenattacken in dicht bevölkerten, städtischen Bereichen sein könnten. Macworld UK berichtet darüber in einem aktuellen Artikel.
Kriminelle könnten sich dabei eines sogenannten "Huckepack"-Systems bedienen, bei dem ein offener Router den nächsten offenen infiziert. Bei tausenden frei verfügbaren Hotspots in Städten wie Chicago oder NewYork könne dabei ein erheblicher Schaden entstehen. Die Forscher schätzen, dass eine solche Attacke 20.000 Router in New York City innerhalb von 14 Tagen lahmlegen könnte.
Die Theorie: der Virus könnte die voreingestellten Admin-Paßwörter durch Suchroutinen herausfinden, und die Router anweisen, eine neue, vireninfizierte Firmware zu installieren. Diese Software würde dann andere Router in Reichweite attackieren und so das Virus weitertransportieren. Durch die recht enge Hotspot-Frequenz in den innerstädtischen Bereichen könnte ein solcher Virus kilometerweit vordringen. Um von einem zum nächsten Router springen zu können, dürften die einzelnen Geräte nicht mehr als 45m voneinander entfernt stehen - das sei in New York (im flächenmäßig größten Netzwerk) bei 36.807 Geräten der Fall, in Chicago bei 50.084 und z.B. in Boston bei 15.899. New York sei für eine solche Attacke besonders anfällig, da nur knapp ein Viertel der Router überhaupt geschlossen seien; in San Francisco seien es über 40 %, daher würde eine solche Attacke dort weniger gravierend ausfallen.
Die Forscher merken noch an, dass Kriminelle dieses Szenario in näherer Zukunft wohl nicht zum Einsatz bringen würden, da ein solcher Angriff technisch recht komplex sei und es einfachere Methoden gäbe, Computer zu hijacken. Trotzdem sollten die Hersteller davon Kenntnis nehmen und die Router mit besseren Schutzmechanismen ausstatten.
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