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Apple und die Mehrprozessor-Macs

Heutzutage ist ein neuer Computer mit nur einem Prozessor bzw. mit nur einem Prozessorkern fast schon eine Rarität geworden, da zwei oder mehr Kerne immer mehr zum Standard werden. Als Apple vor siebeneinhalb Jahren den ersten Power Mac G4 mit zwei Prozessoren vorstellte, erregte dies schon mehr Aufsehen. Zwar ist es nicht richtig zu sagen, dies sei der erste Mac mit zwei Prozessoren, man erinnere sich unter anderem an Produkte von Clone-Herstellern und ältere Macs, dennoch beschritt Apple seit diesem Zeitpunkt konsequent den Weg, Macs zur Steigerung der Rechenleistung in den Topmodellen auch mit mehr als einem Prozessor zu bestücken. Dies ist eine bedeutende Zäsur bei der Produktgestaltung, deren damalige Bedeutung im Zeitalter der selbstverständlich verbauten Dual-Core-Chips kaum noch nachvollziehbar ist.
Motorola hatte ernsthafte Probleme, die Taktrate des G4 zu erhöhen und Intel gelang es erfolgreich, im Kopf der Kunden festzusetzen, eine höhere Taktrate bedeute auch mehr Rechenleistung. Apple konterte hier mit dem "Megahertz Myth", was aber viele Kreise kaum erreichte. Um die nicht steigenden MHz-Zahlen zu kompensieren, brachte Apple also den ersten G4 mit 2x 450 MHz auf den Markt, der mit dem Slogan "Two Brains Are Better Than One" beworben wurde. Im Jahr 2001 war diese Aussage aber nur bedingt richtig, da nahezu kein Programm richtig mit zwei Prozessoren umgehen konnte. Erst mit OS X verbesserte sich dies deutlich, unter OS 9 war der Nutzen des zweiten Prozessor noch eher beschränkt. Das einstige Topmodell mit 2x 500 MHz wurde im Januar 2001 auf 2x 533 MHz aufgebohrt, was wieder einmal ein nur geringer Schritt war.
Im Sommer 2002, der G5 war noch in weiter Ferne und bei den Taktraten tat sich noch immer nicht viel, stellte Apple mit den "MDDs", den Power Macs mit verspiegelten Laufwerkklappen, die ganze Pro-Reihe auf zwei Prozessoren um. Die Taktraten lagen bei 2x867, 2x 1000 und 2x 1250 MHz, was Apple von der Rechenleistung her wieder etwas Luft verschaffte. Im Juni 2003 dann kam nach dem letzten Power Mac G4 "FW 800", der die nur schwer lieferbaren G4-Prozessoren mit 2x 1,42 GHz aufwies, der Power Mac G5 mit Anfangs zwei Einprozessor- und einem Dualprozessormodell. Nachdem Apple auch das mittlere Modell auf 2x 1,8 GHz umstellte, wurde der Dualprozessor immer selbstverständlicher.
Mit dem Intel-Umstieg dann hatte jeder Mac bis auf den Mac mini Core solo einen Prozessor mit zwei Kernen. Da der Mac mini Core solo auch einige Zeit später verschwand, hat seitdem jeder Mac mindestens zwei Prozessorkerne, die Spitzenmodelle sogar acht. Was Apple vor siebeneinhalb Jahren begann, ist nun in der kompletten Modellpalette zum Standard geworden.

Kommentare

Imo18.01.08 16:22
Soweit ich weiß war der PowerMac 9600 Apples erste Dual-Maschine, den gab es bereits im Jahre 1997 als Dual PowerPC 604e mit 200 Mhz.
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Rantanplan
Rantanplan18.01.08 16:24
Was Apple vor siebeneinhalb Jahren begann, ist nun in der kompletten Modellpalette zum Standard geworden.

Und in der restlichen PC-Welt auch. Bis zu den Doppelkern-x86-CPUs war Apple der einzige _PC_-Hersteller, der im großen Stil Doppelprozessorsysteme verkauft hat. Inzwischen ist das auch in der äh ... Holzklasse angekommen

PS: ich rede bewußt nicht von Workstations, sondern von PCs.
Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck
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Imo18.01.08 16:24
Sorry, der 9500er kam zwei Jahre vorher auch schon mit Dual PowerPC 604 mit 180 Mhz
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ghost
ghost18.01.08 16:30
Es gab auch schon den 9500 mit 2 x 180 1995 oder 1996
Der Tag hat 24 Stunden und wenn das nicht reicht nehmen wir eben die Nacht dazu..."
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Lolipoldie18.01.08 16:34
der erste dual G4 war doch ein 2x450 Mhz Modell, oder irre ICH mich?
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Lolipoldie18.01.08 16:35
ich sag nur PowerTower Pro mit 4x200 Mhz PPC604
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Fenvarien
Fenvarien18.01.08 16:36
Es gab vorher schon Dual-Geräte (vereinzelt), seit dem Dual G4 aber erst konsequent immer.
Up the Villa!
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ghost
ghost18.01.08 16:39
Ich hatten konsequent immer alle Dual Maschine (nun eben Quad oder Dual Quad....)
Der Tag hat 24 Stunden und wenn das nicht reicht nehmen wir eben die Nacht dazu..."
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Fenvarien
Fenvarien18.01.08 16:42
Mein erster Dual war der 2x 867 MDD damals
Up the Villa!
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Rantanplan
Rantanplan18.01.08 17:09
Meiner der Vorgänger, der Quicksilver 800 DP Für mich damals fast schon eine Höllenmaschine
Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck
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xenophanes18.01.08 17:10
Oh ja, der 867 MDD; das war noch ein Maschine – mit der Geräuschkulisse eines Staubsaugers!


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Namedrop18.01.08 17:14
wobei man sagen muss, dass dei Motorolas, welche über 1Ghz takten konnten eine Pipeline bis dort hinaus hatten und so die leistungsfähige G-Architektur noch mehr Federn lassen musste, als eh schon mit den fehlenden Ghz.

Im Nachhinein muss man sagen, dass Altivec und Mehrprozessor-Systeme Apple einen enormen Wissensvorsprung und Architekturvorsprung verschafft haben.
Ein weiteres Thema wird kommen, wenn die 64Bit Prozessoren auf BReiter Front nach einem Betriebssystem schreien. Bei MS wird dann der Murks komplett.
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Garak
Garak18.01.08 17:15
Mein erster Computer mit Dualprozessor war der C64. Der zweite Prozessor wurde in Form des Diskettenlaufwerks einfach extern angeschlossen und schon konnte man z.B. Mandbrot Fraktale mit doppelter Geschwindigkeit berechnen lassen.
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Fenvarien
Fenvarien18.01.08 17:18
Oh ja, die MDDs waren RICHTIG laut, deswegen bit Apple ja damals auch den Netzteiltausch an.
Up the Villa!
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Mac M.
Mac M.18.01.08 17:19
Garak:
Wow, coole Sache. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gab.


Zaehlt es auch als Dualcore, wenn ich an einem PPC Mac oder mac mini Core Solo einen Elgato H.264 Stick anschliesse?
Ok, die Tasks sind eingeschraenkt, aber es ist eine CPU... Oder nicht...?
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Haegar
Haegar18.01.08 18:10
...ich schreibe gerade noch auf einem MDD867Mhz

In den nächsten Wochen kommt aber ein MacPro ins Haus!
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RSenat18.01.08 18:10
Das MacBook wurde auch Anfangs nur mit einem Prozessorkern ausgeliefert. Aber nur die allererste Konfig.
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fantomaz
fantomaz18.01.08 18:15
Und ich freue mich über jeden Prozessor den die Maschine mitbringt,
obwohl ich pro Prozessor immer 2 GB RAM kaufen muss damit auch
auf jedem Prozessor stressfrei gerendert werden kann....
...und wenn ich das Geld über hätte, würde ich pro Prozessor/Renderer
auch noch eine separate Platte installieren damit die Cachedateien richtig
flutschen können...."hach troim"
Work hard, render fast, retire young...
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MacRabbitPro18.01.08 18:30
fantomaz

dazu mal eine Frage: Eine gescheite SATA Platte liefert heute einen lesedurchsatz von ca. 70MB/s im Schnitt. Verarbeitet (rechnet) denn dein Renderer so schnell dass die Platte bei so einer Datenrate zum Problem wird? Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen.

Und noch eine Frage: Würde als "Render Scratch-Disk" denn ein RAID 0 mit 2 oder 3 Laufwerken nix bringen? dann hättest du ca. 210MB/s (bei 3 Platten als RAID 0).
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Mr BeOS
Mr BeOS18.01.08 18:41
Fenvarien in welchen Zeiträumen die Jugend doch denkt. Da spricht man beim Dual 867 schon von damals.

Ich besitze immer noch meinen Dual G4 1.25 und kann immer noch den bekannten Spruch unterschreiben "I love my G4"
Einfach eine prima Maschine und vom Design her eine Wohltat für meine Augen.
http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei
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palmosa
palmosa18.01.08 18:48
Mr BeOS

dito.

palmosa
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ghost
ghost18.01.08 19:00
Ich hab hier aus Nostalgie auch noch meinen allerersten Mac.... Quadra 700.... 4 MB RAM .... 230 MB Festplatte....
Der Tag hat 24 Stunden und wenn das nicht reicht nehmen wir eben die Nacht dazu..."
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sgn400
sgn40018.01.08 19:07
Hab meinen alten PMac 7600 auch noch, genauso wie meinen ersten Mac, einen Performa 460 (Marathon lässt grüßen ).
Wenn ich mich recht entsinne gab es zu der Zeit sogar Karten mit 4 (und mehr???) Prozessoren!?

Mfg
T.J.
Fällt der Apfel vom Baum, hatte Newton recht
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Garak
Garak18.01.08 19:17
Mac M.

Ja, war schon ein Hingucker. Die Diskettenstation hatte einen eigenen Prozessor (6502). Mit 512 Bytes Arbeitsspeicher in der Station konnte man damals schon was anfangen

"Zaehlt es auch als Dualcore, wenn ich an einem PPC Mac oder mac mini Core Solo einen Elgato H.264 Stick anschliesse?"

Reine Definitionssache. Eigentlich gibt es Dualprozessoren schon solange wie Grafikchips / -karten, oder?


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fantomaz
fantomaz18.01.08 19:22
MacRabbitPro

Nicht die Geschwindigkeit ist das Problem sondern die gigantische Menge
an Cachdateien die beim Rendering benötigt werden/anfallen.

Jeder Prozessor rendert genau einen Frame eines Films, je komplexer die
Szenerie ist und je höher die Auflösung ist, desto mehr muss gechached
werden. Im Raytracingverfahren noch mehr als beim Phongshading.

Für einen Framen kommen da schon gerne mal 2-5 GB an Chache zusammen
und daher ist es besser wenn die auf einer separaten Platte pro Renderer
liegen. Ansonsten kann es dazu kommen dass ein Renderer schon mal
ne ganze Weile auf Daten warten muss, weil die Platte wie blöd am "Orgeln" ist.
Und das dann für 8 Prozessoren/Renderer....

Es ist bei den MacTels schon wesentlich besser geworden als bei den G5
liegt auch am schnelleren Bus.

Gruss fantomaz
Work hard, render fast, retire young...
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ghost
ghost18.01.08 19:36
sgn400
schmacht... Marathon.... das waren noch Zeiten... schnief.... nächtelang gespielt....
Der Tag hat 24 Stunden und wenn das nicht reicht nehmen wir eben die Nacht dazu..."
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oloool18.01.08 19:50


Also mein erster eigener G4, Produktion 1999, ist heute nicht hörbar (komplett passiv gekühlt) und arbeitet immer noch zuverlässig mit.

Mein MacBook 2006 hat schon lange ein gerissenes Gehäuse, der Akku stirbt gerade; die Performance (abgesehen von Hitzeschmerz im Schenkel) hat aber auch überzeugt– nur eben nicht als Portable, 3,25 Stunden Mobiles Best.

Tja, deshalb nehme ich das MBA nicht, aber auch nicht, weil ich länger als ein Ami dafür arbeiten muss.
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TiBooX
TiBooX18.01.08 20:06
Wenn ich da an meinen ersten Apple ][ mit Mehrprozessor denke
(6502 & Z80) und auch schon mit meheren "Betriebsystemen":
DOS3, P-System und CP/M.

People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
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pixler18.01.08 21:08
fantomaz

mit welchem renderst du denn und was für xorbitant grosse szenen hast du denn?
wenn genügend ram vorhanden ist dann sollte es eigentlich nicht viel zu cachen geben.
zumindest bei mr und rfm ist das so.
16 mio polygone raytracen war bisher so etwa das fetteste was ich durch menta ray gejagt habe...
und das ging doch noch ordentlich.
ne schnelle festplatte brauchst du vor allem dann wenn du tonnenweise texturen drin hast, aber ansonsten....ob ich ab meinem g-raid (90MB/s) oder der internen platte (30MB/s) rendere schlägt sich bei mir kaum in der renderzeit nieder vielleicht 2-3% mehr nicht.
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Tekl21.01.08 10:01
Garak: Witzigerweise war der Prozessor im Diskettenlaufwerk sogar schneller getaktet als der C64 selber. Ich meine genau doppelt so schnell.
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