Apple droht: Eher stellen wir den iTunes Store ein als höhere Lizenzgebühren an die Rechteinhaber bezahlen zu müssen
Seit fünfeinhalb Jahren bietet Apple mit dem iTunes Store den beliebtesten Dienst für Online-Musik an. Die Verkaufszahlen im iTunes Store sind sogar so hoch, dass sie den Absatz physischer CDs bei den großen Händler übertreffen. In den vergangenen Jahren gab es bei der Zusammenarbeit mit den Musikstudios vor allem deswegen Konflikte, weil diese nicht mit dem starren und von Apple vorgegebenen Preismodell einverstanden waren und sich wünschten, mehr Einfluss auf den Verkaufspreis zu haben.
Nachdem dieser Konflikt etwas abgeflaut ist, könnte aber neuer Ärger ins Haus stehen. Das Copyright Royalty Board
(CRB) trifft in Kürze eine Entscheidung zu den Abgaben, die Online-Musikverkäufer an die Rechteinhaber abführen müssen. Die National Music Publishers' Association fordert, die Abgaben von derzeit 9 Cent auf 15 Cent zu erhöhen. Es gilt also nun für das CRB, eine Entscheidung zu treffen und über die Forderung zu entscheiden. Apples Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Apples Chef der iTunes-Abteilung, Eddy Cue, gibt an, eher den gesamten Dienst einzustellen, als sich auf eine Erhöhung der Abgaben einzulassen, die den Verkauf von Musiktiteln zum Preis von 99 Cent zu einem Verlustgeschäft machen würden. Apple betreibe den Dienst um Geld damit zu verdienen. Wenn dies nicht mehr möglich ist, könne man das Angebot nicht mehr aufrecht erhalten. Eine Preiserhöhung für den Kunden stehe ebenfalls nicht zur Diskussion.
Von den 99 Cent pro Titel gehen momentan ca. 70 Cent direkt an die Labels, die dann von diesem Betrag ca. 9 Cent an die Künstler mit den Rechten am jeweiligen Lied abgeben. Die Labels wollen sich aber wohl nicht darauf einlassen, mehr aus der eigenen Tasche aufzuwenden und baten das CRB, auf feste Lizenzgebühren zu verzichten und stattdessen prozentuale Anteile zu ermöglichen. Die Digital Media Association, unter anderem Apple vertretend, will statt den vorgeschlagenen acht Prozent sogar nur weniger als sechs Prozent erzielen.
Auch wenn Apple eine sehr strikte Antwort auf die Frage gibt, ist dennoch nicht davon auszugehen, dass in Kürze der iTunes Store eingestellt wird. Zum Einen dürfte wohl ein Kompromiss erzielt werden, zum anderen ist der iTunes Store nicht nur auf Grund der verkauften Musik sondern auch durch die enge Anbindung an den iPod interessant. Es wird auf jeden Fall spannend, wie die Angelegenheit sich entwickelt.
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