Bewertung der heutigen Neuvorstellungen
Die Keynote zur WWDC ist vorbei und brachte sogar die ein oder andere wirkliche Neuerung mit. Die Aktualisierung des MacBook Pro ist zwar ein logischer Schritt und die Gerüchteküche war sich bezüglich der Aufwertung des 13"MacBook zu einem MacBook Pro fast sicher, dass es aber heute so weit war, stellte doch eine Überraschung dar. Doch wie sind
die Neuerungen im Einzelnen zu bewerten?
iPhone 3GS und iPhone OS 3Die meisten der im Vorfeld aufgekommenen Gerüchte haben sich bewahrheitet. Das neue iPhone ist in der Tat schneller, günstiger und verfügt über mehr Speicher sowie eine schnellere Netzanbindung. Ein "iPhone Video", wie gemunkelt wurde, erschien jedoch nicht. Apple hat also weiterhin konsequente Produktpflege betrieben und die Plattform noch attraktiver gemacht. Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Palm und Android war dies allerdings auch notwendig. Für amerikanische iPhone-Nutzer, die im AT&T-Netz telefonieren, war der Abend wohl zumindest in Teilen recht ärgerlich. Einige Funktionen wie MMS oder Modemfunktionalität werden schlicht nicht unterstützt. Die fast systemweite Sprachsteuerung kam überraschend, wurde aber in Apple-typischer Weise elegant implementiert. Wer schon sehnlichst auf das neue iPhone wartet, muss sich nicht mehr lange gedulden. Bereits in eineinhalb Wochen erscheint das iPhone OS 3, am Freitag der kommenden Woche dann das iPhone 3GS.
MacBook Pro 13" und 15"Seit den Tagen des letzten PowerBooks wünschten sich viele Anwender, ein MacBook Pro unterhalb des 15"-Modells erwerben zu können. Nach mehr als drei Jahren ohne 12"-Profinotebook, gibt es jetzt zumindest wieder ein Gerät mit geringeren Abmessungen. Wie von den Gerüchteseiten zuvor schon berichtet, ist das MacBook nun wieder ausschließlich in Kunststoff-Fertigung zu haben. Nach einem neunmonatigem Unibody-Intermezzo besteht also wieder die alte Trennung zwischen Pro-Modellen aus Alu und Consumer-Modellen aus Kunststoff. Preislich ist die Notebook-Linie attraktiver denn je, zudem verfügen alle Modelle auch wieder über einen FireWire-Anschluss. Gewöhnungsbedürftig ist hingegen noch der Verzicht auf einen einfach zu wechselnden Akku. Um die Akkulaufzeit und Lebensdauer zu erhöhen, setzt Apple auf neue, größere, dafür fest verbaute Komponenten.
Snow LeopardAls Snow Leopard im vergangenen Jahr erstmals vorgestellt wurde, tauchten widersprüchliche Berichte auf, ob PPC-Macs denn nun unterstützt werden oder nicht. Spätestens seit dem heutigen Tag herrscht Klarheit, die Zeit der PPC-Macs ist jetzt wohl endgültig vorbei. Überraschende, neue Funktionen oder die neue Oberfläche blieben aus. Stattdessen blieb Apple den Plänen treu und räumte den Unterbau gehörig auf. Viele Detailverbesserungen sowie die erheblich performantere Struktur und neue Technologien wie Grand Central und Open CL machen aus Snow Leopard dennoch ein lohendes Upgrade. Fast alle Nutzer werden dadurch profitieren, schon alleine deswegen, da Apple wieder einmal zahlreiche Altlasten über Bord warf und sich besser für die Zukunft rüstete. Erfreulich ist die Preisgestaltung: Anstatt, wie bei den Major Updates zuvor wieder die vollen 129 Dollar zu verlangen, bietet Apple erstmals günstige Upgrades an. 29 Dollar ist nicht nur ein fairer Preis, sondern auch aus marketingtechnischer Hinsicht kluger Schachzug, um die Nutzerbasis möglichst schnell auf die aktuelle Systemversion zu migrieren. Viele Entwickler dürften dies aus einem weiteren Punkt begrüßen: Ist es schon aufwändig, Software für zwei Systeme zu testen, verringert sich so mit Sicherheit die Zeit, in der sogar drei Systeme unterstützt werden müssen.