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Phil Schiller reagiert auf Klagen von iPhone-Entwicklern

Nachdem das Ninja-Wörterbuch wegen "schmutziger" Umgangssprache zunächst nicht in den App Store aufgenommen und später wie viele andere Wörterbücher nur für Erwachsene freigegeben wurde, sah sich Apples Marketing-Chef Phil Schiller gezwungen, die Gründe und den Verlauf für die Ablehnung gegenüber einem bekannten Blog-Betreiber zu erörtern. Nun hat Phil Schiller sich in einer E-Mail erneut zu Blog-Beiträgen geäußert, in denen iPhone-Entwickler und -Nutzer ihren Unmut über Apples Verhalten kundtaten.

Die neuerliche Ablehnungen bzw. Entfernung von Apps, dieses mal Google-Voice-Programme und E-Book-Reader, sorgte nämlich dafür, dass unter anderem der Mitbegründer von Panic Software seinen Boykott des App Store bekannt gab. Zu seinem Erstaunen erhielt Steven Frank nach rund einer Woche aber von Phil Schiller ebenfalls eine E-Mail, in der dieser einige Gründe für die Ablehnungen erläuterte. So wurden beispielsweise E-Book-Reader laut Phil Schiller nicht abgelehnt, weil sie möglicherweise mit Apple-Produkten konkurrieren könnten. Grundsätzlich sind E-Book-Reader nämlich weiterhin willkommen. Eines der iPhone-Apps erlaubte aber den direkten kabellosen Austausch von E-Books zwischen zwei iPhones, was zur dessen Ablehnung führte, da so auf einfache Weise urheberrechtliche Verstöße möglich sind.

Wie Phil Schiller aber in der neuen E-Mail versichert, beobachtet man bei Apple sehr genau die Meinung zum App Store und versucht daraus hervorgehende Vorschläge umzusetzen. Wie schon der Mitbegründer von Panic Software erkannt hat, dürfte ein Großteil der Irritationen aber wohl einfach darin begründet sein, dass Apple und insbesondere die App-Store-Mitarbeiter zu wenig mit den Entwicklern kommunizieren. Die Schreiben zu Ablehnungen sind häufig sehr allgemein gehalten, so dass Entwickler nicht erkennen können, was Apple zu einer Ablehnung der iPhone-App bewegt hat. Selbst das Telefonat zwischen Apple und einem Google-voice-Entwickler war ein eher einseitiges Gespräch.

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Kommentare

Macedes12.08.09 09:53
also das telefongespräch ist ja echt eine frechheit.

ansonsten finde ich es gut, dass sich der schiller meldet, die apple mitarbeiter müssen detallierter beschreiben warum die apps nicht zugelassen wurden.
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MacPaelmchen
MacPaelmchen12.08.09 10:09
wieviel Apps waren das noch gleich 50.000...

Alle prüfen und zu jedem angelehnten ein Roman!? Ich kann mir sehr gut vorstellen wie schwierig das für die Apple Mitarbeiter ist zu jedem abgelehnten App einen netten Brief mit Inhalt zu füllen...

Gruß
Mirko
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MCDan12.08.09 10:10
Die Kommunikation mit den App-Store-Mitarbeitern ist wirklich nicht immer einfach. Bei einer Ablehnung von Apps erhält mal teilweise nur eine Standard Mail. Auf Nachfrage, was denn genau das Problem für die Ablehnung sei, erhält man dann häufig eine Mail mit fast identischem Inhalt als Antwort, was natürlich weder hilfreich noch professionell von Apple ist.

Teilweise gibt es auf weitere Nachfragen dann überhaupt keine Reaktion mehr von den App-Store-Mitarbeitern, was dann natürlich überhaupt kein professionelles Verhalten von einem Geschäftspartner mehr darstellt. Ein professionelles Verhalten von einem Geschäftspartner, der schon einige Tausend USD/EUR an einem verdient hat, kann man doch sicherlich erwarten, oder?
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PPC12.08.09 10:18
"Eines der iPhone-Apps erlaubte aber den direkten kabellosen Austausch von E-Books zwischen zwei iPhones, was zur dessen Ablehnung führte, da so auf einfache Weise urheberrechtliche Verstöße möglich sind."

Das nenne ich mal einen Kniefall vor der Content-Industrie! Mir wird schlecht. *sick*
Big Brother is wachting you...
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corleone12.08.09 10:26
Schön, zu sehen, dass Apple sich der so lange währenden, massiven Kritik an den AppStoreTrollen nun endlich mal annimmt und sie kurzerhand zur Chefsache erklärt. Das macht Hoffnung, es könnte sich bald auch allgemein etwas an dieser Kontrollpolitik oder zumindest der Kommunikation mit den Entwicklern ändern. Hoffe wir mal das Beste..
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g-kar12.08.09 10:35
@PPC
Was willst Du damit sagen? Auch ich stehe vielen Praktiken der Content-Industrie, vor allem Musik- und Film-Vertrieben, kritisch gegenüber. Gerade die „Un-CDs“ waren eine Frechheit und wurden von mir boykottiert.
Aber das ist erstens noch lange kein Grund, generell das Raubkopieren bzw. Programme zum Raubkopieren (und damit meine ich nicht das Anfertigen einer Privatkopie, die sollte immer möglich sein!) gutzuheißen. Und eine Funktion, um urhebergeschütztes Material von einem iPhone zu einem anderen zu kopieren, wird ja wohl vorrangig zum Kopieren an Andere genutzt. (Sollte wirklich jemand zwei iPhones haben, so kann er ja wohl das E-Book von seinem Computer aus auf seine iPhones duplizieren.)

Und dass Apple als Shop-Betreiber des iTunes-Store und damit Vertragspartner der Content-Industrie sich nicht in die Lage versetzen will, Geld an einem Programm zu verdienen, das zumindest Funktionen implementiert, die vorrangig zur Urheberrechtsverletzung nützlich sind, das ist doch schon zumindest nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar hingegen ist, was das Ganze mit *Überwachung* à la Orwell zu tun haben soll.
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam12.08.09 10:38
g-kar

Nein, wirklich, du verstehst das komplett falsch. Mit dem kabellosen Austausch zwischen 2 iPhones werden ausschließlich freie Handbücher zu Linux-Distris kopiert. Ehrenwort! Echt!
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macmuckel
macmuckel12.08.09 11:47
g-kar

Gemäß § 15 UrhG steht allein dem Urheber das Recht zu, sein Werk zu verwerten. Dazu zählt auch die Vervielfältigung. Eine der vielen Einschränkungen des § 15 UrhG ist die "Privatkopie" aus § 53 UrhG. Die Privatkopie ist eine so genannte Schrankenbestimmung des Urheberrechts, welche das grundsätzlich ausschließliche Vervielfältigungsrecht des Urhebers (§§ 15 Abs. 2 Nr. 1, 16 UrhG) einschränkt.

Als Privatkopie wird die Kopie eines urheberrechtlich geschützten Werkes für die nicht gewerbliche und nicht öffentliche Nutzung bezeichnet.
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam12.08.09 11:57
macnuckel

Schön, dass du § 53 UrhG zitierst, denn der passt in diesem Fall überhaupt nicht zum Thema.

§ 53 UrhG erlaubt Kopien ausschließlich zum EIGENEN Gebrauch, eine Weitergabe an Dritte, also z.B. im File-Sharing oder über die angesprochene iPhone zu iPhone-Kopie, ist damit nicht legitimiert.

Damit niemand, aber auch wirklich niemand annehmen kann, dass die Weitergabe von Privatkopien an Dritte erlaubt ist, hat der Gesetzgeber freundlicherweise das Wort EIGENE(N/S) nicht nur in den Titel des § 53 UrhG, sondern auch gleich noch 7 mal in den Text gesetzt.
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macmuckel
macmuckel12.08.09 13:05
Dr. Seltsam

Zuerst vielen Dank für die Beleidigung!

Richtig! Von Filesharing ist auch nicht die Rede, wenn ich mir vom Gerät eines Bekannten eine Kopie zum EIGENEN Gebrauch mache!
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Lord of the Macs
Lord of the Macs12.08.09 13:17
macmuckel
Zuerst vielen Dank für die Beleidigung!

Äh.. mal ganz wertungsfrei: Worauf beziehst du dich mit dieser Aussage?
Trust me, I am a professional... :-D
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam12.08.09 14:27
macmuckel

Ich habe dich nicht beleidigt, sondern lediglich ein sachlich falsches Statement deinerseits korrigiert.

Einen Tausch mit einem Bekannten ist nach § 53 UrhG nicht legitimiert. Nach dem Urteil des Bundesgerichtshof spricht man im Zusammenhang von Privatkopien vom "engen privaten Kreis", nicht von Bekannten. Du musst zudem in der Lage sein sicherzustellen, dass sich die Kopie darüber hinaus nicht weiterverbreitet.

Zudem wurden die Regelungen mit dem zweiten Korb noch verschärft und es ist die Frage, ob die Freigabe einer Datei zum Download nicht bereits als "öffentlich zugänglich gemacht" verstanden werden muss.
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jirjen12.08.09 15:11
Generell konterkariert Apple doch seinen angeblichen Jugendschutz: selbst das Ebay App hat jetzt 17+, weil es ja aufs Internet zugreift. So ein Quark.
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macmuckel
macmuckel12.08.09 15:18
Dr. Seltsam

Du nanntest mich macNuckel, statt macMuckel...
DAS empfinde ich doch sehr stark beleidigend!!!

Dann eben im "engen privaten Kreis"...

Eine Datei von einem Gerät auf ein Anderes gezielt kopieren ist keine Freigabe zum Download...

Ausserdem hat Apple selbst im iPhoneOS 3 die Möglichkeit gegeben, Dateien auszutauschen...
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Duffman
Duffman12.08.09 21:53
Eines der iPhone-Apps erlaubte aber den direkten kabellosen Austausch von E-Books zwischen zwei iPhones, was zur dessen Ablehnung führte, da so auf einfache Weise urheberrechtliche Verstöße möglich sind.

Was bitte geht es Apple an, was die Leute mit Hilfe ihrer Apps gegenseitig austauschen? Das finde ich echt zum *sick*
Wenn es um Content geht, der von Apple verkauft wird, okay - aber nicht bei Fremd-Content.

Ich finde es gut und nötig, dass sich jemand von Apple mal zur Appstore-Geschichte äußert. Aber zum einen machen sie das jetzt auch nur, weil die Wellen langsam zu hoch schlagen und zum andern sind die Regeln immer noch nicht komplett transparent und klar für die Entwickler.

Für das iPhone größere, aufwendigere Apps zu entwickeln, bleibt nach wie vor ein hohes Risiko.
A life without walls needs no Windows!
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