AMD und Intel einigen sich und räumen sämtliche Streitigkeiten aus
AMD hatte im März Meldung an die Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) gemacht, dass
Intel mit der Aufkündigung des vor acht Jahren geschlossenen Cross-Licensing-Abkommens droht. Eigentlich wäre die Vereinbarung noch bis zum nächsten Jahr gültig, Intel sieht aber Verstöße von AMD und wollte daher das Patentaustauschabkommen binnen zweier Monate kündigen, sofern AMD nicht angemessen reagiert. Durch die Auslagerung der Chipfertigung erfülle AMD nicht mehr die Grundlagen der Vereinbarung und verstoße somit gegen die Verträge. Intel habe bereits vor der Bekanntgabe dieser Pläne Hinweise darauf gegeben, im Fall einer großen Umstrukturierung genau zu überprüfen, ob die Vereinbarungen dadurch nicht hinfällig werden. AMD sieht dies natürlich ganz anders und kann auch keinen Lizenzverstoß erkennen.
Abkommen zwischen AMD und Intel bestehen schon seit mehr als 30 Jahren. So muss AMD an Intel Lizenzgebühren für die Nutzung bestimmter wichtiger Patente bezahlen. Ohne jene Zahlungen wäre es nicht möglich gewesen, x86-Technologie in dieser Form einzusetzen. Vor
acht Jahren brachte allerdings auch AMD Patente ein, die Intel nutzen durfte, es ging dabei um 64-Bit-Erweiterungen von x86. AMD warf Intel zudem Ausnutzung der marktbeherrschenden Stellung vor, unter anderem handelte es sich um Exklusivabkommen mit bestimmten Handelsketten und Computerherstellern.
Am heutigen Tage gaben Intel und AMD bekannt, sämtliche Patentrechtstreitigkeiten ausgeräumt zu haben. Darunter fallen nicht nur die Lizenzvereinbarungen, sondern auch Klagen wegen marktbeherrschender Stellung von Seiten Intels. Für die kommenden fünf wurde ein weiteres "cross license agreement" geschlossen; die fraglichen Patente dürfen also weiterhin genutzt werden. I
ntel bezahlt zusätzlich 1,25 Milliarden Dollar an AMD und wird in Zukunft vorsichtiger sein, wenn es darum geht, Verträge mit Handelsketten zu schließen. In der Stellungnahme geben Intel und AMD zudem an, in den letzten Jahren habe es in der Tat einige Probleme zwischen den beiden Unternehmen gegeben. Die neue Einigung mache aber Schluss mit den Streitigkeiten, sodass man sich wieder ganz auf Innovation und Weiterentwicklung konzentrieren könnte.
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