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Apples Reaktion auf die Frage, ob Lodsys von iOS-Entwicklern Lizenzgebühren einfordern darf

Unter zahlreichen Entwicklern sorgt das Vorgehen eines Unternehmens namens Lodsys für Unruhe. Angeblich verstoßen die unter iOS gebotenen InApp-Käufe gegen Patente. Derlei Streitigkeiten sind für große Unternehmen wie Apple beinahe an der Tagesordnung, der aktuelle Fall unterscheidet sich jedoch in einem ganz wesentlichen Punkt von sonstigen Patentklagen. Lodsys hatte nämlich nicht Apple kontaktiert, sondern sich direkt an iOS-Entwickler gerichtet, die Programme mit InApp-Käufen über den App Store vertreiben. Zwar verfügt Apple über entsprechende Lizenzen und führt Gebühren ab, dies trifft jedoch laut Lodsys nicht auf die einzelnen Entwickler zu. Deswegen wurden diese kontaktiert, um eine Lizenzvereinbarung zu schließen. Apples Rechtsabteilung untersuchte daraufhin die Sachlage intensiv, jetzt gibt es die erste offizielle Reaktion.

Apples leitender Jurist Bruce Sewell führt in einem Schreiben an, man sei der Überzeugung, die mit Lodsys getroffenen Lizenzvereinbarungen auch im Namen der Entwickler geschlossen zu haben. So entrichte Apple die geforderten Gebühren, um Entwicklern Technologie zur Verfügung stellen zu können. Die lizenzierten Produkte und Dienste ermöglichen es iOS-Entwicklern, auf Apples Hardware, Software, Schnittstellen und Oberflächen über den App Store mit Nutzern zu kommunizieren. Da Apple als Lizenznehmer auftritt und die Technologie allen Entwicklern anbietet, seien diese von allen Lizenzforderungen freizustellen.

Ob den betroffenen Entwicklern damit geholfen ist, bleibt dahingestellt. Lodsys setzte eine Frist von 21 Tagen, bis dann müssen die angesprochenen Entwickler reagieren. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hatte Apple dazu aufgefordert, sich vor die Entwickler zu stellen und diese zu schützen. Von Lodsys gibt es keine weitere Reaktion, bislang wurden allerdings auch noch keine rechtlichen Schritte eingeleitet.

Weiterführende Links:

Kommentare

eiPätt23.05.11 21:38
peinliches Unternehmen dieses Lodsys. Haben die auch Produkte oder nur Patente und Anwälte? Also als Programmierer würde ich erstmal garnichts machen jetzt, keine Panik jedenfalls.
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Tuonomartin
Tuonomartin23.05.11 21:59
Mein Gott, wie ich diese Klagen-, Patent- und Gerichtsscheisse verabscheue...
Früher war selbst die Zukunft besser!
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nowMAC23.05.11 22:51
Ich finde Patente sehr wichtig!!! Wenn ich was erfinde (und bei Software ist das nunmal nichts greifbares) möchte ich es auch für eine Zeit für mich nutzen und es nicht an andere verschenken! Ich verstehe euch nicht, wie soll man das sonst regeln?
Ne Ne, seit Steve Jobs nicht mehr da ist....
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eiPätt23.05.11 22:54
das regelt man nicht, indem man auf Millionen Entwickler zugeht, die das Patent unwissentlich nutzen und eigentlich einen Vertrag mit Apple haben. Ich nehme an, die wollen Druck auf Apple machen und nun von denen noch mehr Kohle sehen. Ich geh nicht davon aus, dass irgendein Entwickler in dem Fall auch nur einen cent zahlen wird. Dieses "den Hals nicht voll genug bekommen" ist es, was daran nicht okay ist. Dass es Patente geben muss, hat damit nichts zu tun...
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Applesau
Applesau23.05.11 22:58
peng, peng, krach, kawumm
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Mac M.
Mac M.24.05.11 00:08
Warum sollte man auch 2 Mal für das Recht zahlen, etwas zu nutzen?

Hat Lodsys keine Infos über InApp-Käufe gehabt bisher?
Man kann schlecht einen Vertrag machen und sich nachher beschweren, oder?

Patente sollten immer gut für den Erfinder sein und das geistige Eigentum schützen meiner Meinung nach.

Aber was anderes aus Kohle sollte Lodsys wollen? Mir fällt wenig ein.
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nowMAC24.05.11 00:10
eiPätt

da gebe ich dir in diesem Fall vollkommen Recht (obwohl man da immer aufpassen muss da es wirklich sehr kompliziert ist für Nichtanwälte).

Ich meinte das auch mehr generell weil sich hier viele grundsätzlich gegen Patente aussprechen!
Ne Ne, seit Steve Jobs nicht mehr da ist....
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sierkb24.05.11 00:10
nowMAC:

Das, was da vor allem in den USA und ausstrahlend in die ganze Welt bzgl. Patentsystem abgeht, das ist eine völlige Perversion dessen, was Du da meinst und wozu das Patentsystem und Patente ursprünglich mal gedacht waren.
So ein aus den Fugen geratenes Patentsystem mit soviel schrägen Auswüchsen ist nicht schützenswert, sondern einfach nur noch krank und gehört mal ganz gehörig reformiert und wieder vom Kopf auf die Füße gestellt.
Es ist ja nicht so, dass die Amerikaner das alles nicht wüssten man und da mit dem eisernen Kehrbesen durchgehen müsste. Justiz, Politik und Wirtschaft wissen das sehr genau und schon seit Jahren. Die Crux ist nur: niemand traut sich, den ersten Schritt zu machen. Und zu groß sind die Lobby-Einflüsse, die das verhindern wollen, weil sie vom status quo immer noch sehr profitieren. Auch Apple und Microsoft dürften in dieser Lobby mit drin sein, die vom status quo profitieren und deshalb eher wenig Interesse daran haben, dass das Ganze mal reformiert wird. Lieber schlucken sie die Kröte und spielen dieses traurige Spiel einfach mit bzw. halten es weiter am Leben. Sie können es sich ja auch finanziell leisten. Deren Anwaltskanzleien sind dick im Geschäft, man hat Taschen voller Geld, man hortet und scheffelt Patente ohne Ende (die Masse macht's, nicht deren Klasse) -- egal, ob berechtigt oder unberechtigt, egal ob an Trivialität kaum mehr zu unterbieten. Hauptsache, man kann den Konkurrenten per Patent-Masse und Anwalts-Armada kleinhalten, der das alles nicht in die Waagschale werfen kann.

Kleine Unternehmen, Einzelentwickler, also genau jene, die ein Patentsystem eigentlich mal schützen sollte und ihnen einen zeitlich begrenzten Schutzschirm bieten sollten, um ihnen überhaupt eine Chance zu geben, ihre Erfindung in Ruhe und ohne von der Konkurrenz gleich überfallen oder plagiiert zu werden, selbst am Markt hoffähig zu machen, genau diese sind vom jetzigen US-geprägten Patentsystem überhaupt nicht mehr geschützt bzw. haben heute erst recht keine Chance, weil das Ganze so aus den Fugen geraten ist. Weil die Großen und Starken (neben Apple und Microsoft gibt es ja noch ein paar Andere große Alphatiere) alles niederdrücken und jegliche aufkeimende Innovation einer kleinen Klitsche sofort mit Patentklagen überhäufen oder gleich aufkaufen.

Nein, das was Du meinst und das was Du schützenswert findets an diesem Patentsystem, das existiert leider nicht mehr. Aber da müssen wir wieder hin. Und leider sind genau diese alles plattmachenden Raubtiere nebst den ganzen Anwaltskanzleien, die nix anderes machen als Patente irgtendwo gleich massenweise aufzukaufen und andere danach zu verklagen ziemlich stark lobbymäßig organisiert und versuchen es mit allen Tricks, dieses System auch in Europa und Deutschland zu etablieren.
Den Schweden hat beispielsweise Microsoft vor nicht allzulanger Zeit (ich glaube, letztes Jahr oder so) offen gedroht, dass sie sich vom schwedischen Markt zurückziehen werden, sollte Schweden seine bisherig ablehnende Haltung gegenüber Software-Patenten in Schweden und Europa aufrechterhalten. Nun rate mal, wer danach warum eingeknickt ist und seine politische Haltung bzgl. Software-Patenten im Sinne Microsofts überdacht hat.
Das ist nur noch pervers und krank, was da abgeht!
Und die US-Politik hat nicht den Mumm und das Rückgrat, da mal mit dem Kehrbesen durchzugehen. Obwohl's alle wissen und mehrheitlich selber die dringende Notwendigkeit sehen, dass da mal aufgeräumt wird. Keiner will den ersten Schritt wagen und das dann auch mal durchziehen.
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PeteramMeter24.05.11 00:49
@sierk
Du wetterst schon im letzten Thread bezüglich Patente gegen MS.... du solltest dich diesbezüglich schlau machen, wie viele Prozesse MS bezüglich Patente aktiv betreibt, bevor du so eine Hetze im uhlhornschen Sinn betreibst. DDK führt MS 2010 gerade mal an 287 Stelle an, an 192 im IT Sektor. Sprich: 191 IT Unternehmen sind klagefreudiger.
Gates setzt sich schon seit den 90ern für eine Reform des Patentwesens ein. Er hat früh erkannt, wie problematisch das US Patentwesen ist. MS fährt seit der Zeit eine Doppelstrategie: Massive Paten(ab)Sicherung. Und gleichzeitig gehört MS zu den Reformlobbysten, wobei MS eine Zeitlang genau das gemacht hat, was Gates 1991 am Patentwesen fürchtete. Man hat quasi vor der Dunklen Seite der Patentmacht gewarnt, ist ihr dann aber selber verfallen, und kehrt seit einigen Jahren geläutert und fromm zurück.
MS gehört ja auch einigen Patenpools an. MS hat jedoch zwischen 1998 und 2003 die eigene Patentmacht ausgenutzt, ab 2004 gab es ein erneutes Umdenken und den Beitritt an div Patentpools.

Und du solltest, wenn du schon auf Schweden verweist, auch die Hintergründe anführen, und nicht im Uhlhornschen Sinne wettern und wichtige Infos weglassen.
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morpheus
morpheus24.05.11 01:14
"uhlhornschen Sinne" . ha ha ha
Der ist gut, steht bald im Duden, für "Unsinn"!
Coffee is always the solution
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sierkb24.05.11 01:36
PeteramMeter:
Du wetterst schon im letzten Thread bezüglich Patente gegen MS

Das ist Zufall und nur ein Beispiel, das ich mir da MS rausgepickt habe. Ich habe MS da nicht als vorderste Priorität nennen wollen.
Abgesehen davon finde ich es fast eine Beleidigung, mich hier mit Uhlhorn auf eine Stufe zu stellen. Dafür weiß ich zuviel. Auch was dieses Thema angeht, über das ich mich da ausgelassen habe. Deine Ratschläge, mich da bzgl. MS und allgemein kundiger zu machen, treffen den Falschen. Ich weiß diesbzgl. recht genau, was ich da gesagt habe und habe ausdrücken wollen, dafür beschäftige ich mich schon zu lange mit dem Thema und bin da eingelsen.

Microsoft ist da nur ein Unternehmen (vielleicht das prominenteste Unternehmen), das da zu nennen wäre. Apple wäre da z.B. genauso zu nennen. Sagte ich glaube ich auch. Oder viele andere auch. Sagte ich glaube ich auch.

Zumal es Zitate von Bill Gates gibt aus den frühen Tagen von Microsoft, in denen Bill Gates damals gegen das Patentwesen und Software-Patente wetterte und seine kleine, aufstrebende Firma Microsoft dadurch in Gefahr sah. Damals, als Microsoft noch klein und relativ unbedeutend war. Und IBM noch der große, alles plattwalzende Riese war, gegen den Microsoft sich behaupten musste. Lang, lang ist's her... Mittlerweile haben sie diesbzgl. die Seiten gewechselt...
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nowMAC24.05.11 01:52
sierkb

Du hast schon recht. Allerdings konnte ich Apple bei den klagen die ich bisher mitbekommen habe verstehen kann! Aktuelles Beispiel ist Samsung die UI, der Chrom-Rahmen und die Verpackung - die haben willich versucht das iPhone 1 zu 1 zu kopieren!
Ne Ne, seit Steve Jobs nicht mehr da ist....
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Tiger
Tiger24.05.11 01:55
Das ganze könnte man deutlich eingrenzen indem ein Patent bzw. eine Marke nur dann schutz erhält wenn innerhalb eines halben Jahres auch ein Marktreifes Produkt auf den Markt kommt. Ausserdem sollten Patente und Marken nicht für alle klassen geschützt werden sondern nur für die Klassen in dessen Märkten das Produkt veröffentlicht wird.

Somit hätte man schon mal Säcke wie Apple, die mittlerweile alle Marken für alle Klassen (ausser militärisches) schützen lassen obwohl zu 100% sicher ist, dass sie zum Beispiel niemals ein Küchengerät Namens iPod rausbringen werden.

Und wie sirkb schon sagte, es sind die kleinen Unternehmen die durch solche Klagen bedroht sind, gerade Apple klagt ja mit Vorliebe kleine Unternehmen sodass diese erst gar nicht groß werden.
Bei Patent- und Markenklagen ist Apple ganz vorne an der Spitze.
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Tiger
Tiger24.05.11 01:57
nowMAC

Verstehst du auch Klagen gegen kleine Unternehmen weil die im Produktnamen "Pod" enthalten obwohl diese nicht annähernd etwas mit dem iPod zu tun haben und den Namen teilweise schon länger verwenden als Apple selbst?
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sierkb24.05.11 02:18
PeteramMeter:

Beim Thema Microsoft wirst Du regelmäßig "griffig", habe ich den Eindruck. Man könnte meinen, Du verteidigst die gerne bzw. stellst Dich gerne vor MS. Braucht MS solchen Schutz? Gegenüber Uhlhorn werde selbst ich notgedrungen (und gegen einen gewissen inneren Widerstand) zum MS-Beschützer.

Du kannst beruhigt sein, ich habe in der Vergangenheit durchaus auch schon gelobt und MS verteidigt, wenn Microsoft was richtig gemacht hat oder richtig gut gemacht hat. Und vor allem vehement und teilweise sehr laut gegen Uhlhorn verteidigt. Richtig gefetzt haben wir uns. Immer wieder. Ziemlich oft sogar. Und intensiv. So sehr, dass er mich seitdem als MS Fanboy ansieht und einstuft. Zu seinem und wohl offenbar auch Deinem Irrtum bin ich ziemlich weit entfernt davon, von irgendwem oder irgendwas ein Fanboy zu sein.

Sollte Dir das alles entgangen sein? Bzgl. Microsoft ist halt leider nur recht selten Anlass und Gelegenheit, sich mal lobend über Microsoft zu äußern, und die Agenda, da Tadel auszusprechen ist da halt größer bzw. Microsoft schafft es irgendwie regelmäßig über Jahre, kleinere und größere Böcke zu schießen. Und nur stellenweise sind da mal lobenswerte, grüne Pflänzchen zu sehen, die man positiv nennen und erwähnen und hervorheben kann. Immerhin. Gab's auch nicht immer. Microsoft lernt dazu. Allerdings mühsam und nach dem Motto "2 Schritte vor, einer zurück".

Zumal Microsoft schon länger ein ziemlich gravierendes internes Führungs-Problem hat (der verein ist einfach zu fett und wasserköpfig geworden) und sich selber immer wieder von innen heraus selber torpediert und oft die eine Hand (Management, Marketing) nicht versteht oder verstehen will, was die andere Hand (Entwickler) macht bzw. gute Ideen sich intern teilweise einfach totlaufen oder von der Marketing-Abteilung oder dem Management kassiert werden (Microsoft hat durchaus ziemlich fähige Entwickler mit teilweise sehr guten Ideen und Denkansätzen, doch die gelangen nicht immer und eher selten an die Oberfläche bzw. werden intern kassiert und ausgebremst). Der Essay in der NYTimes des ehemaligen Microsoft-Managers Dick Brass zu diesem Thema ist diesbzgl. sehr vielsagend und aufschlussreich:

NYTimes: Dick Brass (vice president at Microsoft from 1997 to 2004): Microsoft’s Creative Destruction

Innerhalb der W3C HTML Arbeitsgruppe, der auch ich angehöre, wurde das, was Dick Brass da beschreibt, übrigens im Grundsatz durch die Blume von Chris Wilson, dem damaligen und langjährigen Chef des IE-Entwicklerteams mit so mancher Äußerung und Nebenbemerkung bestätigt. Chris Wilson arbeitet seit letztem Sommer mittlerweile bei Google.

Soviel nur am Rande. Habe jetzt doch mehr zum Thema MS geschrieben als ich eigentlich wollte. Wir sollten dieses Subthema nicht weiter vertiefen, schlage ich vor. Ist so schon OT genug. Sorry, ich löffele mich dafür und gehe in die Kanne.
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sierkb24.05.11 02:33
Tiger:
es sind die kleinen Unternehmen die durch solche Klagen bedroht sind

Wie man am vorliegenden Beispiel, das grundlage dieser Newsmeldung ist, trefflich erkennen kann. Der kleine Entwickler hat bei sowas doch null Chance und kann sich nicht wehren. Ähnlich verfährt man derzeit sowohl von Apple als auch Microsoft gegenüber Google bzgl. Android. Anstatt Google direkt anzugehen, geht man indirekt ran an die (kleineren, jedenfalls im Verhältnis zu Google und deren Rechtsabteilung) Smartphone-Hersteller. Um Google zu treffen. Genauso hat es Microsoft indirekt durch Geldspenden über Dritte bzgl. SCO und deren Kampf gegen die eigenen Kunden und Unternehmen wie Novell und IBM gemacht. Indirekt. Aus dem Hintergrund. Mit geschlossenem statt offenen Visier. Und gegenüber dem linuxbasierten TomTom haben sie es auch gemacht: TomTom lizenzrechtlich verklagen (TomTom hat letztlich gezahlt, und es ist heute immer noch strittig, ob die Klage seitens Microsoft überhaupt vor einem Patentgericht Bestand gehabt hätte -- es ging um das FAT-Dateisystem, bei dem Microsoft Rechte geltend machen wollte und will), um letztlich Verunsicherung bzgl. Linux im Allgemeinen zu streuen. Immer schön indirekt und auf die Kleineren zielend. Um mit der Masche die Größeren bzw. die größeren Ziele zu treffen.
Es gibt wenige Unternehmen dieser Größe, die das so konsequent und über Jahre immer wieder durch- und abziehen. Ich wüsste auch nicht, warum man das jetzt nicht nennen dürfte aus falsch verstandener Loyalität Microsoft gegenüber. Es ist halt so. Traurig, aber leider wahr.

Und Apple wird langsam genauso, teilweise sind die diesbzgl. inzwischen sogar noch schlimmer als Microsoft. Von diversen anderen Firmen, die teilweise nix anderes sind als Anwaltskanzleien, die zu ihrer Lebensgrundlage gemacht haben, Patente zu kaufen, zu verkaufen und andere zu verklagen, mal ganz zu schweigen. Das sind eigentlich sogar die Allerschlimmsten. Patent-Trolle ins Reinstform.
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rudolf07
rudolf0724.05.11 02:57
Wie dem Pawlow sein Hund, so dem Peterle sein Uhlhorn.
Wenn der Weise auf den Mond zeigt, schaut der Dumme auf den Finger.
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o.wunder
o.wunder24.05.11 06:54
Was für ein Blödsinn ihr hier treibt.
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o.wunder
o.wunder24.05.11 07:02
Kein Wort von Apple zu den einzelnen Entwicklern die von Lodsys angegangen wurden? Kein Hilfsangebot an Diese? Mh schwach.
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PeteramMeter24.05.11 08:35
@nowMac
Aktuelles Beispiel ist Samsung die UI
Apple hat sich hier u.a. (und ist Teil der Klage) den Telefonierbutton schützen lassen. Nur: schon seit Jahrzehnten wird dieser durch einen Höhrer und mit Grün symbolisiert... Und wenn du dir die alten Samsung UI anschaust, aus der PreiPHone Ära... Auch hier gibts erhebliche Ähnlichkeiten. Das iPhone, insbesondere das iPad, erinnert auch erheblich an die alten Samsung LCD Fotorahmen. Ich hab die Vergleichsbilder diesbezüglich schon gebracht. Die Ähnlichkeit ist so gross, dass von Leuten, welche nicht realisiert haben dass Samsung mit diesen Geräten wesentlich früher drann war, unterstellt wurde, Samsung kopiere mal wieder. Es scheint folgendes zu gelten: Wenn Appe zuerst war, hat Samsung bei Apple abgekupfert. Wenn Samsung zuerst war, werden Ähnlichkeiten abgestritten. Dieses verkehrte Welt Phänomen legen manche Applefans auch an anderer Stelle an den Tag.

@sierb
Diese Anfeindungen gegen Unternehmen nerven mich einfach. Und dass du dann noch über genau das Unternehmen herziehst, das sich erheblich für eine Veränderung des US Patentwesens einsetzt... Es gibt einige Hearings vor dem Senat, bei denen MS/Gates sich vehement für eine Veränderung einsetzt. Wie kannst du sowas ignorieren? Zeugt einfach davon, dass du wenig über die Hintergründe verstehst und doch nur in den "Wir hauhen MS" Kanon einstimmst, und nur den Teil betrachten willst, der dich irgendwie betrift
Und IBM noch der große, alles plattwalzende Riese war, gegen den Microsoft sich behaupten musste. Lang, lang ist's her... Mittlerweile haben sie diesbzgl. die Seiten gewechselt..
Hier zeigt sich, dass du wohl doch weniger Anhung hast alst du glaubst. Intel hat in den letzten Jahren beinah doppelt so viele Patentklagen angestrebt. Apple sogar noch einiges mehr. Von wegen die Seiten haben sich gewechselt. MS ist nicht der Böse Patentriese als den du ihn darstellen versuchst. Nochmals: Fast 200 andere IT Unternehmen sind Klagefreudiger. Aber das passt nicht so ganz in deine Argumentationskette..Daher wird sowas wohl ignoriert. Bedenke: MS hat sich jedes Jahr weit mehr als 10x so viele Patente wie Apple schützen lassen. Dennoch geht MS wesentlich seltener gegen andere Unternehmen vor. MS ist bezüglch Patentzahl gleichauf wie IBM. Aber IBM setzt diese wesentlich häufiger in Klagen ein. Und dann stellst du ausgerecht IBM als besser hin?? Den Patenpool, den du aufgeführt hast, hat restriktive Zugangsbestimmungen, einigen Konkurrenten wird der Zugang verwehrt... Lies dir mal den Bericht von Bernstein (FT USA) diesbezüglich durch.

es sind die kleinen Unternehmen die durch solche Klagen bedroht sind

Es sind insbesondere kleine Unternehmen, welche reine Patenklagen anstreben. (Patentrolle)
Ähnlich verfährt man derzeit sowohl von Apple als auch Microsoft gegenüber Google bzgl. Android
Dann zeig doch bitte auf, wie MS das macht? Wo führt MS gegen Android irgend welche Patenklagen? Hier erfindest du etwas, sorry wenn ich das so deutlich sag. Oder meinst du etwa, dass MS darauf besteht, dass bestehende Lizenzverträge mit Androidherstellern eingehalten werden müssen? Samsung, HTC, LG, Lenovo ua. haben schon seit JAHREN Lizenzverträge mit MS. MS ist schon JAHRE im Mobilfunk Lizenzpool. NUR: Manche Androidhersteller (ebenfalls im Pool) haben die bestehenden Lizenverbindlichkeiten ihrer Androidgeräte vergessen, bzw sahen diese von Google übernommen.

Man merkt, du hast dich auf MS diesbezüglich eingeschossen.
Es gibt wenige Unternehmen dieser Größe, die das so konsequent und über Jahre immer wieder durch- und abziehen
Wie gesagt, du solltest dich wirklich besser informieren. Intel hat aktuell 46 aktive Patenklagen am laufen, MS 12. 2010 waren es 102 (Intel) vs 48 (MS) Und für dir Vorjahre schaut es ähnlich aus. Du pickst dir einige Prominente Fälle raus, ignorierst aber das Gesammtbild. Übrigens: so manche deutsches Vorzeigeunternehmen ist noch klagefreundlicher...


@rudolf07
Dein Kommentar ist wieder einmal deinem Geiste ebenbürtig Inhaltsvoll.
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sierkb24.05.11 10:06
PeteramMeter:

Ich werde jetzt NICHT über Dein hingehaltenes Stöckchen springen und Dir eine inhaltliche Replik geben. Das kannst Du gerne mit Uhlhorn und anderen so machen. Mit mir bitte nicht (mehr). Dazu hast Du mich mal viel zu doll in nicht-öffentlichen Mails verärgert und hast Dich da anscheinend vergessen trotz mehrfachen Bittens meinerseits, davon Abstand zu nehmen.
Außerdem würde das den Thread noch mehr Off-Topic führen als er ohnehin schon teilweise geworden ist (u.a. auch durch mein Zutun).
Und gewöhn' Dir bitte einen anderen Ton an.

P.S.: wenn ich Deine obigen Worte mir gegenüber so überfliege, nähert sich Deine Diktion übrigens sehr der Uhlhorn'schen Diktion und Wortwahl an...
Du scheinst leicht reizbar zu sein: sofort in Drohhaltung gehen und zum Gegenangriff blasen, wenn man Dir widerspricht...
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sierkb24.05.11 10:25
Kleiner Nachtrag, 2 Punkte:
Diese Anfeindungen gegen Unternehmen nerven mich einfach. Und dass du dann noch über genau das Unternehmen herziehst, das sich erheblich für eine Veränderung des US Patentwesens einsetzt...

Mmmm. Genau. Siiischer datt! Microsoft ist lammfromm und will für alle nur das Beste und setzt sich vorbildlich für eine Reformierung des Patentsystems ein -- dabei kommt dann u.a. sowas dabei heraus:
Gefickt eingeschädelt von Microsoft...
Wie gut, dass die OIN-Leute da hellwach gewesen sind und in dieser Angelegenheit schnell geschaltet haben!

Und bzgl. Patentsystem: (die Sätze, die ich meine, sind im vorletzten dicken Absatz zu finden und man beachte, WER das geäußert hat)
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o.wunder
o.wunder24.05.11 10:38
Apple lässt "seine" Entwickler nun einfach im Regen stehen. Kein Hilfsangebot, nur den Spruch "seien ...freizustellen" sehr unliniert diese Aussage seitens Apple. Mit anderen Worten, ist sich Apple wohl nicht sicher, ob die nicht bei Apple beschäftigten Entwickler nun doch zahlen müssen, oder konkret, sie müssen wohl zahlen. Mal schaun ob sich Apple zu weiteren Heldentaten in dieser Sache wird hinreissen lassen.
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PeteramMeter24.05.11 13:43
och sierkb
Apropos Uhlhorn.. wie er weichst du jetzt mit leeren Phrasen aus... Und bringst nicht Belege für deine Behauptungen. (Bsp Android/MS) Und du zeigst ähnliche Tendenzen, verweist auf Presseerklährungen, nimmst diese für bare Münze... Betrachtest aber die Gegenseite nicht. Von wem kennt man dies noch..

Und bitte, lies dich doch in das Thema ein, und nicht nur in kleine Teilbereiche. Du hast dir einen klitzekleinen Teil des Patentwesens rausgepickt, und glaubst daraus ein Gesammtbild erstellen zu können.
Und schau dir die Senatsanhörigen bezüglich Reformen des Patentystems an. Wie kannst du so tun als obs das nie gab??
Und OIN anzuführen.. Dir ist schon klar, dass OIN kein offener Patentpool ist? Und gerade IBM ist und war nicht gerade zimperlich, was Patentklagen gegen die Konkurrenz anbelangt...
Natürlich schaut MS auch, was gut für MS ist. Aber MS gehört (unterdessen) zu den liberaleren. Wie erklährst du dir, dass MS trotz seines riesigen Patentpools verglichen mit anderen so wenig klagt? Das Bild ist nicht so schwarzweiss wie du es gerne verbreitest.

MS hat die Patente an die AST abgetreten. MS hätte sie auch behalten und so gegen Linux einsetzen können. Hast du dir den Artikel richtig durchgelesen? Und dich auch mit den Patenten beschäftigt um die es geht? Es ging nicht nur um einen reinen Verkauf, sondern auch um eine Lizenzierung. Da MS eigenen Produkte von den abgetreteten Lizen betroffen sind, wurde hier auch ein Lizenzfreistellungsvertrag geschlossen. Das MS Patente, welche eigene Produkte betreffen, dem AST verkauft beweist doch meine Aussage.

Und du kannst hier noch so viele Einzelbeispiele anführen. Die nackten Zahlen (Patenklagen) zeigen auf, dass MS nicht so böse ist wie du es darstellen willst.
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sierkb24.05.11 16:57
PeteramMeter:

Ich finde: Du beschäftigst Dich viel zu viel mit Zahlen. Schau mal hoch, die Welt ist größer. Schau mal über Deinen Tellerrand. Zahlen, Belege. Klein-Klein. Behauptungen. Belege. Selber bleibst Du in vielen Dingen Belege schuldig, wo Du einfach mal frech dem Anderen über den Mund fährst und irgendwelche Behauptungen aufstellst. Und wenn Du versuchst, etwas zu belegen: wieder Klein-Klein. Pfennigfuchserei. Verlieren im Klein-Klein. Das scheint Deine Welt und Deine Währung zu sein, in der Du denkst und rechnest. Mir fällt immer wieder auf: Dir fehlt eindeutig der Blick und das Gespür für das große Ganze.

Tut mir leid, Deine Welt, die Dinge so zu sehen wie Du sie siehst und so zu beurteilen wie Du sie beurteilst, ist mir zu klein und zu schematisch. Zu sehr scharz und weiß. Grautöne und Farben scheinst Du nicht zu kennen. In Dein Kästchen- und Schubladen-Schema, überhaupt in solche ent- oder weder- und Schubladen-Kategorien passe ich nicht rein. Und ich möchte mich da auch nicht dafür passend machen. Für niemanden. Sorry.

Das ist die Begründung dafür, warum ich nicht über Dein hingehaltenes Stöckchen springe. Und auf Zuruf schon mal gar nicht.
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PeteramMeter24.05.11 20:21
@sierb
Klar, wenn die Zahlen so dermassen gegen das sprechen was du propagierst, dann willst du sie natürlich ignorieren. Sorry, aber du bist es, der nicht über seinen Tellerrand schauen kann. Du pickst dir, ähnlich wie Uhlhorn, Einzelbeispiele raus und versuchst dir so deine Argumente zu bauen. Und was dir nicht passt ignorierst du. Senatsanhörung? Nee, darf nicht sein. Aktuelles Senatsurteil und Urteil der oberen 6 Richter (1 Enthaltung)... ignorierst du ebenfalls. Und dann versuchst du MS Dinge zu unterstellen (Vorgehen gegen Android) wo es jedoch um die Erfüllung bereits bestehender Lizenzvereinbarung geht. Du hast dir etwas in den Kopf gesetzt (MS ist bezüglich Patente das Böse) und dir geht es nur darum, dir selber dies zu beweisen.
Merkwürdig ist doch, wie sehr du gerade versuchst MS in eine Schublade zu stecken. Ich habs schon vorhin gesagt: DU denkst nur in Schwarzweiss. Über deine Linux/Opensource geprägte Welt kommst du nicht hinaus. Du beziehst dich lediglich auf SW Patente, aber dass es um viel mehr geht, ignorierst du.

DU bist es, der MS alles mögliche unterstellt. Und hier auch (absichtlich?) falsche Informationen verbreitet. Und Faktor 2 bis 3 an Mehrklagen! soll keine Rolle spielen?

Und dass ausgerechnet DEIN Beigspiel GEGEN MS sich als Boomerang entpuppt. Das scheint dir nicht zu passen. Du ignorierst dies sogar, ein tyisch Uhlhornsches vorgehen. Daher kommst du mit leeren Worthülsen, inhaltslosen Phrasen. Was der Senatsausschuss gesagt hat: interessiert dich nicht. Was MS/Gates vor dem Senat angeführt hat: interessiert dich nicht. Dass der Patentverkauf, den du gegen MS auslegst, für eine symbolische Summe stattgefunden hat: interessiert dich nicht. Du versuchst sogar den Verkauf GEGEN MS auszulegen. Obschon dies ansonsten zugunsten MS ausgelegt wird.

Für dich muss MS bezüglich Patente einfach böse sein. Und ausgerechnet du versuchst jetzt mir zu unterstellen, ich denke nur in SW . DU hast MS in eine Schublade gesteckt. Und dann führst du ausgerechnet einen geschlossenen Patentpool an, der Unternehmen vom Pool ausschliesst

Nun merkst gar nicht, wie sehr du dich verrant hast Nun ja, aber dies kennt man bei dir schon von anderen Themen.

Ich bleib dabei: MS ist bezüglich Patente lange nicht so böse, wie du es hier versuchst darzustellen. Da gäbe es viele andere Unternehmen, die man vorher nennen müsste.

Und entstaub mal deine Gehirnschubladen, und tritt einen Schritt zurück, vielleicht erkennst du, wie dicht du eigentlich vor einer Mauer stehst. Du hast hier offenbahrt, dass du vieles bezüglich Patente und selbst bezüglich von dir angeführten Beispiele gar nicht weist.

Das ist die Begründung dafür, warum ich nicht über Dein hingehaltenes Stöckchen springe. Und auf Zuruf schon mal gar nicht.
Ähnliche Argumente kommen auch von Uhlhor, wenn er Inhalten nichts entgegen zu setzen hat, oder keine Belege liefern kann.
Du scheinst wohl etwas eingeschnappt zu sein, da sich eine deiner "Belege" aufgrund deiner mangelnden Infos als Beweis für meine Aussage entpuppt.

Du solltest halt nicht nur Presseerklährungen lesen, sondern dich auch über die Hintergründe erkundigen. Aber wenn es bezüglich Infos ist, an die du gerne glauben möchtest, dann hinterfragst du wohl nicht.

sierkb, MS gehört nun mal nicht in die Schublade des bösen Patentinhabers. Du solltest von deiner kleinkarrierten Sichtweise Abstand nehmen. Und dich besser in das Thema einarbeiten.
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haschuk24.05.11 20:27
@sierkb

Tja, die Weisheit vom Großen und Ganzen hat uns schon früher Helmut Kohl erzählt (zu Zeiten Seiner Parteispendenaffäre).

Aber:

Wer sich wie Du nie bequemt, Zahlen anzusehen und zu bewerten, Kleinigkeiten zu betrachten, in den Kontext zu stellen und zu werten, wird die Welt über dem Tellerrand immer in seiner Lieblingsfarbe zu betrachten.
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PeteramMeter24.05.11 20:54
Kleiner Nachtrag bzgl Tellerrand und Schubladendenken:

Wieso ist es für dich sierbk denn so undenkbar, dass MS sich auch für eine Patentreformation einsetzt? Wieso kannst du nicht akzetieren, dass MS eben nicht so oft klagt wie du dies zu glauben scheinst? Dass ander ewesentlich häufiger klagen, auch gegen ungeliebte Konkurrenten? (Intel zum Beisiel) Dass es viele gibt, die sehr viel schlimmer sind? Wie kommt es, dass du mit Beispielen argumentierst (Intel/MS), das aber so komplett den Zahlen widerspricht?
Du sträubst dich ja auch erheblich dagegen, dass MS eine Führungsrolle bezüglich Patentsystemrefom inne haben könnte. Wieso sollte MS hierfür 48Mio$/Jahr ausgeben?

Wie kommt es, dass du Klagen bezüglich bereits geschlossener Lizenverträge als Angriffe auf Google ausführst?

Du hast MS in eine Schublade gesteckt. Und greifst mich jetzt an, weil ich dein Schubladendenken aufbrechen möchte
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sierkb25.05.11 08:57
PeteramMeter:

Na, da habe ich aber ein paar Reizworte wohl zuviel gesagt. Und schon springst Du drauf an...
Wie Schmitz' Katze gehst Du ab. Und gleich immer so aggressiv reagierst Du. Was? Wo? Wer hat das gesagt? Was? Belege! Der hat den beleidigt? Was? Wo? Belege! Zahlen! Was? Wo? Belege! Cool down Junge!
Das ist ja schon fast krankhaft und buchhalterisch, wie Du hier abgehst! Immer voll auf Schaum. Es gibt kein einziges Thema, in dem Du mal ruhig und gelassen reagierst und den Dingen mal ihren Lauf lassen kannst.

Microsoft ist weder so schlimm wie Uhlhorn sie immer gerne zeichnen will, noch ist Microsoft so harmlos wie Du sie gerne zeichnen willst.

Und natürlich gibt es noch Andere! Nur haben die in der IT-Welt eben nicht so eine Omnipräsenz auf gleich mehreren Feldern wie Microsoft es nun mal hat. Und Microsoft ist in der IT-Welt halt ein Big Player. Der zwar immer mehr Federn lässt, aber immer noch ein Schwergewicht ist. Da ist es ganz natürlich, dass Bewegungen oder Nichtbewegungen eines solchen Schwergewichts schneller auffallen.

Was SAP bzgl. Oracle gemacht hat, war auch nicht in Ordnung. Und sie haben ihre Strafe verdient. Und fernab der IT-Welt gibt es auch genügend andere Unternehmen, die Dreck am Stecken haben.

Mache doch aus diesem Thread nicht jetzt schon wieder ein Schlachtfeld auf, wo es darum geht, Microsofts Ehre zu verteidigen! Microsoft kann sich ganz gut selber verteidigen. Und die haben genug Mist gebaut und schaffen es immer wieder, in Fettnäpfchen zu treten, dass da Kritik durchaus auch mal zutreffend ist.
Wieso kannst du nicht akzetieren, dass MS eben nicht so oft klagt wie du dies zu glauben scheinst?

Du verdrehst den Fokus: erstens habe ich nirgends gesagt, dass MS da ganz besonders und rausgehoben klagefreudiger sei als andere. Und zweitens habe ich mir da Beispiele rausgepickt, bei denen zufällig Microsoft dran beteiligt war (da mein Fokus auf den Beispielen lag, hätte es theoretisch jedes andere Unternehmen sein können, dass daran beteiligt war). Es ging mir da mehr um die gewählten Beispiele. Und nicht primär um Microsoft
Wieso ist es für dich sierbk denn so undenkbar, dass MS sich auch für eine Patentreformation einsetzt?

Weil Microsofts Worte und Taten in vielen Dingen eben nicht eine Linie bilden, sondern oft genug auseinanderklaffen und sich widersprechen. Einerseits hat Microsoft nix gegen Open-Source (sagen sie inzwischen, vor Jahren war das mal anders), andererseits klagen sie gegen Unternehmen, die auf dem Gebiet tätig sind, Patent-Lizenzen ein, bei denen überhaupt nicht sicher ist, ob diese Patente überhaupt vor einem Prüfungsgericht Bestand hätten. Einerseits sponsorn sie Open-Source-Events, andererseits ziehen sie an anderer Stelle die Schotten dicht. Einerseits verteufeln sie die GPL. Andererseits schreiben sie sogar einen Linux-Kernel-Treiber und veröffentlichen ihn ordnungsgemäß unter der GPL2-Lizenz. Einmal ist Linux und ist die GPL ein Krebs-Geschwür, andererseits macht Microsoft ein bis heute fragwürdiges und in seinen Details nicht der Öffentlichkeit bekanntes Patent-Abkommen mit Novell, bei dem Novell an Microsoft zahlt, Microsoft aber noch viel mehr an Novell und Microsoft gleichzeitig zum Linux-Distributor wird, weil sie Novell Suse Linux-Distris abgekauft haben, die Microsoft dann seinerseits seinen Kunden verkauft hat, wenn diese das wollten. Einerseits ist man für einen offenen ISO-Standard bzgl. Office-Dokumenten, arbeitet sogar in der OASIS-Gruppe mit an ODF und löst sich dann aber irgendwann daraus, um dann ODF mit einem eigenen und dazu konkurrierenden OOXML durch die ISO zu peitschen und dabei wie ein Elefant im Porzellanladen nachhaltig die komplette ISO beschädigt, indem sie bestellte Jubelperser zur Stimmabgabe schicken. Nur, um dann nach dem 3. Anlauf (die ersten beiden waren ein klares Abschmettern von OOXML) mit Ach und Krach ein OOXML von der ISO abgenickt zu bekommen, von welchem sie bis zum heutigen Tage noch nicht mal eine eigene Referenz-Implementierung auf den Weg gebracht haben. Das OOXML, das Du jedenfalls kennst, das in den käuflich zu erwerbenden MS Office-Paketen drin ist, das ist nicht das OOXML, das den ISO-Segen bekommen hat. Das ist das OOXML, das den ISO-Segen NICHT bekommen hat, das von der ISO ganz klar abgeschmettert worden ist, deshalb hat es in der formalen Bezeichnung auch den Zusatz "legacy", also Übergang, ausdrücklich sogar: Übergang, nur unter dieser Maßgabe, hat MS es überhaupt durchbekommen, dass die ursprüngl. eingereichte und am Markt verbreitete Version so schnell als möglich abgelöst werde durch die Strict-Version. Und die von der ISO genehmigte Version von OOXML hat den Zusatz "Strict". Beide Formate sind zueinander in höchstem Grade inkompatibel und nicht zusammenzubringen, so dermaßen musste Microsoft sein OOXML im Angesicht der ISO umschneidern, dass es da überhaupt den Segen für gab. Und eine "Strict"-Version von OOXML fehlt bis zum heutigen Tage in der Umsetzung von Microsoft, existiert nur auf Papier als theoretisches Gebäude, ist angekündigt für "irgendwann in einer zukünftigen Office-Version". Mittlerweile sind seit dieser ISO-Geschichte 3 ganze Jahre verstrichen. Immer noch keine ISO-konforme "Strict"-Version weit und breit zu sehen. Und am Schluss des ganzen ISO-Theaters stellt sich dann ein Microsoft Manager hin und attestiert: "ODF has clearly won the race! We will support ODF in the next MS Office releases". Und auf dem Fuße folgend wendet sich Microsoft dann Oh Wunder! wieder der OASIS-Arbeitsgruppe zu, der sie ja mal am Anfang angehörten, und bringt sich mit konstruktiven Vorschlägen ein bei der Fortentwicklung von ODF.
Einerseits sitzt man in der MPEG drin und ist Lizenzhalter an H.264 und macht noch nichtmal den Versuch, innerhalb der MPEG und unter allen MPEG-Mitgliedern dafür zu werben, wenigstens H.264 Baseline lizenzrechtlich freizustellen, auf dass er royalty-free im Rahmen von HTML5 in Einigkeit festgeschrieben werden könnte (sogar Mozilla und Opera hätten mit einer solchen Lösung keine Bauchschmerzen), andererseits erklärt man, dass man VP8 und WebM selbstverständlich unterstützen werde.
Einerseits schmeißt man Silverlight als direkten Konkurrenten zu Flash auf den Markt, andererseits erklärt man (löblicherweise) Webstandards als first class citizens fürs WWW und Silverlight plötzlich nur noch als 2. Geige.

Und so weiter und so fort.
Erkläre solche Volten der staunenden IT-Welt bitte mal.
Erkläre bitte mal den tieferen Sinn und Mehrwert solcher ganzen Kapriolen.

Und Du willst mir weismachen, dass man sich da doch bitte mit Kritik zurückhalten solle, und dass im Himmel Jahrmarkt sei und dass Microsoft an vorderster Front gegen das bisherige Patentsystem kämpfe?

Dagegen mal dieser eine Absatz von Chris Wilson, Ex-IE-Entwicklungschef gesetzt in der Diskussion um Theora damals als Baseline-/Fallback-Codec (da gab's Googles WebM noch nicht, da war Theora der Favorit der Stunde):
[quote src="http://lists.w3.org/Archives/Public/public-html/2007Apr/0302.html"]
[..]
Do I like this? No, from a personal perspective I hate patents with a passion. I think the system is completely broken. But it's the world we live in. I'd rather avoid the issue entirely and let the market figure it out, and when the clock has run out, I'm sure there will be one baseline format. Personally, I don't even care what it is, though of course I expect others at Microsoft do.
[..]
[/quote]

Der hervorgehobene Satz "Mich selber kümmert's nicht, welches (Codec Format) es sein wird (das das Rennen gewinnt), obwohl ich erwarte, dass es andere bei Microsoft (sehr wohl) kümmert". Schon da an dieser kleinen unbedeutenden Stelle klingt durch: Chris Wilson, derjenige, der bezüglich IE seit Jahren das IE-Team anführt, der Co-Chair der HTML Arbeitsgruppe ist und in dieser Arbeitsgruppe 2 Interessengruppen gleichzeitig zu vertreten hat: Co-chair der Arbeitsgruppe und damit die Ziele der Arbeitsgruppe und gleichzeitig die Interessen von Microsoft, dieser Chris Wilson lässt hier an dieser kleinen aber absolut nicht unwichtigen Stelle (weil Entscheidung mit Tragweite für alle Beteiligten) durch die Blume durchblicken, dass er da im Grunde bei Microsoft nicht viel zu melden hat bzw. dass es da andere bei Microsoft gibt, von denen er weiß und aus Erfahrung erwartet, dass sie seine Position nicht teilen werden.
Derjenige, der in der Arbeitsgruppe eigentlich das Sprachrohr des Konzerns ist und die Konzerninteressen vertritt, hat eine andere Meinung als andere, wahrscheinlich ihm gegenüber Höherstehende. Er, der Erfahrenere auf diesem Gebiet (deshalb wurde er nämlich von Microsoft dort hin entsandt, weil er der ist mit der meisten Erfahrung), muss sich an dieser exponierten Stelle mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas beugen, das seiner fachlichen Meinung wahrscheinlich entgegenstehen wird. Ja, wie sind da denn intern die Kompetenzen verteilt? Ist er Chef-Unterhändler an dieser Stelle, oder sind das seine Bosse, die von dieser fachlichen Materie wahrscheinlich von Tuten und Blasen null Ahnung haben? Ist seine fachliche Meinung, sein fachliches Wort noch was wert, wenn in diesen Punkten er in der Gefahr steht, von oben zurückgepfiffen zu werden? Hat ein solcher Mann, eine solche Koriphäe auf diesem Gebiet, ein As, einer mit dieser langen Erfahrung, kein uneingeschränktes Vertrauen und keinen freien Rücken und keine freie Hand bekommen durch die Konzernspitze?

Ich sag' Dir mal was: im einzigen Bereich, wo ich lobende Worte für Microsoft übrig habe, das ist der Bereich bzgl. des Internet Explorers und im Bereich der Webstandards. Da haben die sich tatsächlich zum Positiven hin entwickelt. Und zwar so sehr zum Positiven, dass es selbst die Fachwelt durchaus in anerkennendes Staunen versetzt, weil man nicht glauben kann, was da geschieht -- ein kleines Wunder ist geschehen. Auch und zuvorderst ein ganz großer Verdienst von Chris Wilson, dem langjährigen Chef des IE-Teams (und Co-Autor vom Ur-Browser aller Browser, dem NCSA Mosaic, und 2007 bis 2009 Co-Chair der W3C HTML WG bzgl. HTML5 mit insgesamt 15 Jahren W3C-Erfahrung, deshalb haben wir ihn mehrheitlich auch als Co-Chair in der HTML WG unbedingt haben wollen). Der hat die da wirklich innerhalb recht kurzer Zeit auf einen neuen Kurs gebracht. Und dann, als er gemerkt hat, dass der Zug auf dem Gleis ist und alleine weiterrollen kann, hat er sich immer mehr rausgelöst aus dem MS Umfeld und hat im September 2010 die Bombe platzen lassen und den Arbeitgeber gewechselt -- und ist zu Google gegangen: . Ausdrücklich mit der Absicht, sich noch tiefer und mit vollem Engagement der Open Web Platform und der Umsetzung von Webstandards zu widmen. Weil der nämlich auch die Nase voll hatte, bei Microsoft intern ständig von links und rechts und vor allem von oben ausgebremst zu werden und nicht so zu dürfen wie sie könnten oder wollten. Und die Webstandards-Fachfrau und Molly Holtzschlag, die mal werbewirksam von Microsoft eingekauft wurde, um zu der Zeit für die Konzernspitze ein vorzeigbares Feigenblatt zu bilden nach dem Motto "Wir machen jetzt in Webstandards!", die hat's bei Microsoft gerade mal ein Jahr ausgehalten. Und dann ist sie zu Opera gewechselt und hat mit großer Erleichterung in die Welt rausgerufen: "I am an opera singer!" ...

Wenn so ein Mann wie Chris Wilson den Arbeitgeber wechselt und von Microsoft ausgerechnet zu deren größtem Konkurrenten rübergeht, dann hat das schon fast Symbolkraft. Ähnlich wie vor kurzem der Wechsel von Java-Erfinder James Gosling (Ex-Sun) nicht etwa bei Oracle weiterarbeiten wollte. Und demonstrativ ebenfalls zu Google wechselte -- ausgerechnet zu jenem Unternehmen, welches kurz zuvor von Oracle bzgl. angeblich verletzter Java-Patente verklagt worden ist. Auch ein Wechsel von demonstrativer Symbolkraft.

Wenn solche Wechsel stattfinden wie die genannten, dann stechen die gegenüber allen anderen normalen Job-Fluktuationen und Job rotations heraus. Das heißt was. Das heißt, dass intern irgendwas nicht stimmt in der Kommunkation zwischen Führung und diesen Leuten. Und zwar so dermaßen nicht mehr stimmt, dass es solche Leute, solche Koriphäen auf ihrem Gebiet, die Aushänge-Schilder sozusagen, ausgerechnet in die Arme des Konkurrenten treibt, des in beiden Fällen sogar jeweils größten Konkurrenten.
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