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Affen handeln Aktien – eine Computersimulation als kleine Mac-App

Weia
Weia08.11.1614:29
Hallo allerseits!

Veranlasst durch eine Diskussion im Apple-Aktien-Thread des MacTechNews-Forums habe ich zur Veranschaulichung offenbar teils kontraintuitiver Zusammenhänge eine kleine App namens Affen geschrieben, die Ihr euch bei Interesse kostenfrei herunterladen könnt.

Die „Affen“ stehen dabei traditionsgemäß für Akteure, die am Aktienmarkt nach vollkommen zufälligen Kriterien agieren. Die App erlaubt also zu erforschen, was passiert, wenn solche Affen den Aktienmarkt bevölkern.

                                           

Dabei gibt die App keine Hochrechnung aus; vielmehr handelt es sich um eine sogenannte soziale Simulation, wie sie in Soziologie und Sozialphilosophie immer wichtiger wird. Dabei werden die interessierenden sozialen Interaktionen in der Computersimulation virtuell tatsächlich „durchgespielt“. Wenn also z.B. 10.000 Affen an der Börse 1.000 verschiedene Aktiengesellschaften handeln, dann werden in der App tatsächlich 10.000 „Affen-Objekte“ erzeugt, die dann 1.000 ebenfalls erzeugte „Aktien-Objekte“ wirklich virtuell handeln. Das Ergebnis einer solchen Simulation ist also keine theoretische Prognose, die korrekt oder inkorrekt sein kann, sondern das tatsächliche Ergebnis eines tatsächlich (virtuell) durchgeführten Experiments.

Der Anwender der App kann dabei die Rahmenbedingungen des Experiments vorgeben und dann sehen, was unter diesen Rahmenbedingungen passiert. Näheres ist in der App-Hilfe beschrieben.


Für wen ist Affen interessant?
  • Für alle, die ausprobieren wollen, was wirklich passiert, wenn zufällig handelnde Affen am Aktienmarkt agieren
  • Für alle, die sich anschauen wollen, was es mit den in den Sozialwissenschaften immer wichtiger werdenden sozialen Simulationen auf sich hat


Wie installiere ich Affen?
Synium (der Betreiber von MacTechNews) hat sich dankenswerterweise bereiterklärt, Affen zu hosten. Ihr könnt das Zip-Archiv hier herunterladen. (Aus technischen Gründen hat das Zip-Archiv eine kryptische Nummer als Namen; wenn Ihr es entpackt, kommt aber die Affen-App heraus.)

Wichtig: Affen ist nicht mit einem Entwicklerzertifikat signiert. Falls Ihr GateKeeper in macOS nicht deaktiviert habt, wird macOS daher meckern, wenn Ihr die App starten wollt. Lösung: Einmal mit Control-Mausklick bzw. rechtem Mausklick auf die App klicken und im erscheinenden Kontextmenü Öffnen wählen. Ihr müsst dann einmalig bestätigen (ggf. mit einem Admin-Passwort), dass Ihr das wollt und der App vertraut, und ab da geht dann in Zukunft alles wie gewohnt.




Was ist der Hintergrund von Affen?
Am 21. August begann im Apple-Aktien-Thread (August 2016) eine hitzige Diskussion über statistische Fragen. Anlass war ein Buch eines gewissen Rolf Dobelli, das ausgerechnet den Titel Die Kunst des klaren Denkens trug.

Dobelli breitet darin diverse weltanschaulich gefärbte Allerweltsweisheiten aus, von denen eine sich auch um den Aktienmarkt drehte. Um seine dort vertretene These (Erfolg am Aktienmarkt hat nichts mit Wissen, sondern nur mit Glück zu tun) argumentativ zu untermauern, stellte er eine statistische Behauptung auf, die schlicht komplett verkehrt ist – was eigentlich jeder Gymnasiast mit Mathematik-Leistungskurs in der Lage sein sollte zu durchschauen.

Als ob das nicht schlimm genug wäre, schaffte es dieses Buch doch tatsächlich auf die Spiegel-Bestsellerliste und wurde von einigen Diskussionsteilnehmern im Apple-Aktien-Thread auch noch verteidigt. Das alles erinnerte mich sehr an das im Zusammenhang mit Phänomenen wie der AfD oder Donald Trump ausgerufene „post-faktische“ Zeitalter: Sei dreist genug, etwas Kontrafaktisches, das Deine Absichten argumentativ stützt, einfach als wahr zu behaupten, und irgendein womöglich nicht kleiner Prozentsatz von Menschen wird Dir darin folgen.

Als Wissenschaftler kann man daran schier verzweifeln. Also habe ich als kleinen aufklärerischen Beitrag diese App programmiert. Der große Vorteil von sozialen Simulationen ist ja, dass sie keine Theorie brauchen, die beansprucht, den Ausgang eines Prozesses prognostizieren zu können. Man kann den Prozess selbst (wenn auch nur virtuell) ablaufen lassen und einfach sehen, was tatsächlich passiert.

Viel Spaß!
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Kommentare

Lerchenzunge08.11.1614:50
Hehehe, jeder Gymnasiast hätte aber auch zumindest die Grundsätzliche Frage, und auch die Aussage des Gedankenexperimentes richtig verstanden.

Und eben auch, dass gerade das nicht die Aussage in dem betreffenden Kapitel war: "Erfolg am Aktienmarkt hat nichts mit Wissen, sondern nur mit Glück zu tun."

Ich sage es mal, etwas überspitzt, so: es hätte keiner 1.000 Affen bedurft, um die Aussage von Dobelli richtig zu verstehen.

Aber ok, manchmal passiert so etwas, wenn man zu kompliziert denkt.

Immerhin kann nun jeder 1.000 Affen simulieren. Cool!

Leider trifft das nicht den Punkt von Dobelli. Im Abi wäre das ein klassisches 'Thema verfehlt - 6'. Selbst wenn es handwerklich gelungen sein sollte.

PS: Witzig, dass Dir das keine Ruhe lässt - dieses Gedankenexperiment scheint Dein ganzes 'Analyse' Denken zu untergraben.

Exakt das, was Dobelli erreichen wollte: Manchmal sollte man sich eben die Frage stellen, ob nicht etwas deswegen so 'gut' und 'erfolgreich' aussieht, weil man es vom Ende her betrachtet.

Oder, salopp gesagt: hinterher ist man immer schlau.

Dobelli beruft sich übrigens in vielen Aussagen auf moderne wissenschaftliche Erkenntnisse.
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Weia
Weia08.11.1615:11
Der geneigte Leser wird erahnen können, dass Lerchenzunge zu denjenigen gehörte, die Dobelli im Apple-Aktien-Thread verteidigt haben. Um diese fruchtlose Diskussion nicht erneut aufflammen zu lassen, werde ich auf Lerchenzunge hier nicht antworten. Masochisten können sich ja die (oben verlinkte) Diskussion im Apple-Aktien-Thread August (und dann noch Anfang September) zu Gemüte führen.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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pünktchen
pünktchen08.11.1615:19
Was hat der Dobelli denn nun für eine statistische These aufgestellt und was hat dein Affenprogramm damit zu tun?

Und @ Lerchenzunge: was hat Weia nicht kapiert?

PS - ich kannte den Herrn Dobelli nicht aber es scheint sich nach kurzen Googlen um einen wahren Dubbel zu handeln.
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Weia
Weia08.11.1615:46
pünktchen
Was hat der Dobelli denn nun für eine statistische These aufgestellt
In den Worten von Dobelli selbst:

Nehmen wir an, eine Million Affen spekulieren an der Börse. Sie kaufen und verkaufen wie wild und natürlich rein zufällig. […] Nach 20 Jahren wird genau ein Affe immer richtig investiert haben - er ist Milliardär.

Dobelli meint also, eine strikt zufällige statistische Streuung würde dazu führen, dass nach einem längeren Zeitraum (20 Jahre) einige (er behauptet einfach mal so, exakt einer – aber lassen wir diese Absurdität beiseite) Affen „Milliardäre“ wären, also wiederum übersetzt, wohl jedenfalls sehr hohe Gewinne hätten. (Da der gute Dobelli sich nicht mal die Mühe macht, das Startkapital zu beziffern, ist nicht wirklich klar, auf einem wie hohen Gewinn ein „Milliardärs“-Affe eigentlich sitzt. Aber es soll in dem Kontext ganz klar „auf einem sehr hohen Gewinn“ bedeuten.)

(Er benutzt dieses vermeintliche Ergebnis dann, um zu argumentieren, dass dieser Affe (oder diese wenigen Affen) aufgrund ihres Erfolges fälschlicherweise als Aktien-Gurus angesehen würden, obwohl es gemäß der Ausgangsannahmen ja reiner Zufall war – das ist die Pointe, um die es ihm eigentlich geht.)
und was hat dein Affenprogramm damit zu tun?
Wenn Du die soziale Simulation durchlaufen lässt, wirst Du feststellen, dass Dobellis Ausgangsannahme vollkommen an der Wirklichkeit vorbeigeht. Kein einziger Affe kommt nach 20 Jahren auch nur annähernd in die Nähe eines hohen Gewinnes, es sei denn Du wählst die Rahmenbedingungen so, dass in dem System eine riesige Inflation herrscht – dann aber hocken praktisch alle Affen auf nominell hohen Gewinnen.

Inflationsbereinigt kommen die Affen nach 20 Jahren allesamt auf komplett mickrige Renditen – wie es statistisch auch gar nicht anders zu erwarten wäre. Jeder der zufällig agierenden Affen kann mal eine Glückssträhne haben, aber auf Dauer nivelliert sich das alles weg, ganz im Gegensatz zu dem, was Dobelli behauptet.

Allerdings Vorsicht: Soziale Simulationen sind extrem rechenintensiv, weil sie alle Aktionen ja tatsächlich durchrechnen. Du kannst 20 Jahre und 1 Million Affen in der App als Vorgabe einstellen, dummerweise würde Dein Mac dann vermutlich mehrere Monate unter Vollast rechnen. Es empfehlen sich also kleinere Werte, an denen man das Prinzip gleichwohl gut erkennen kann.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia08.11.1616:01
pünktchen
PS - ich kannte den Herrn Dobelli nicht aber es scheint sich nach kurzen Googlen um einen wahren Dubbel zu handeln.
Was ist ein „Dubbel“?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Danger08.11.1616:04
Weia
Sehr cool, vielen Dank.

Hast du eine Library zum Zeichnen des Balkendiagramms verwendet?
Wenn ja, würde mich interessieren, welche das ist.
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Lerchenzunge08.11.1616:14
Und weil ich krank im Bett liege, und weil ich das hier ja nun möglich ist darüber zu diskutieren, ohne, dass sich andere Thread Leser ob der längeren Ausführungen beklagen - hier, worum es Dobelli aus meiner Sicht in seinem Gedankenexperiment ging:

X Affen können rundenbasiert mit Y Aktien handeln. Auswahl, Stückzahl, Preis, etc. spielt keine Rolle.

Spielregel: Nach jeder Runde werden Verlierer (= kein Gewinn) aussortiert, und die Gewinner (= Gewinn erwirtschaftet) gehen in die nächste Runde.

Es ist absolut egal, wieviele Affen man für das Gedankenexperiment aus einem Pool zufällig y Aktien wählen, und losspielen lässt. Manche werden nach jeder Runde Gewinne, manche Verluste erzielt haben.

Wenn man sich nach jeder Runde auf die Gewinner (Gewinn erzielt) konzentriert, und die 'Verlierer', die Verluste gemacht haben, aus dem Spiel nimmt, dann wird es nach hinreichend vielen Runden am Ende immer einen (oder mehrere) Affen geben, der in jeder Runde Gewinne erzielt hat.

Sonst wäre er ja entsprechend der Spielregeln nicht da.

Triviales Experiment? Richtig. Das ist es. Aber wer das Experiment vom Ende des Spieles betrachtet, der zieht mitunter völlig falsche Schlüsse.


Dobellis Aussage ist dann ganz einfach: der Umkehrschluss, dass dieser Affe (oder diese Affen) schlauer (oder gar wahre Aktien Gurus!) als alle ausgeschiedenen Affen wären, der ist falsch.

Der Guru (oder die verbliebenen Affen) ist statistisch derjenige, der nach diesen Regeln zufällig immer Gewinn erwirtschaftet hat. Nicht mehr, und nicht weniger. Weder ist er schlauer, noch geschickter.

Weil die Spielregeln so gewählt wurden, muss es aber einen (oder einige) 'Gewinner', DEN Guru, geben, der am Ende übrig bleibt.


Wenn man nun argumentiert, dass der deswegen schlau / erfolgreich sein muss, weil er ja als einziger das Spiel überlebt hat, dann ist das ein klassischer Fehlschluss, weil weder Intelligenz, noch Anlagestrategie eine Rolle gespielt haben. Das war keine Bedingung - es wurde ja per Zufall gehandelt.

Der Guru ist also nicht mehr (und auch nicht weniger) geschickt oder schlau, als alle anderen Affen - dank der Spielregeln und dank dem Zufall blieb er einfach als letzter übrig.


Und Dobelli merkt an, dass eben in den Medien stets solche statistisch überlebenden 'Sieger' als wahre 'Gurus' stilisiert werden, die dann 'alles vorher gewusst haben' sollen.


Und dass diese dann, durch die Medien inspiriert, Fans unter Kleinanlegern haben, die deren Depot nachbauen, weil die Fans daraus schließen, dass das auch in Zukunft so bleiben würde. Wer so oft richtig lag, der MUSS ja geradezu genial besser sein?!?

Und dass kann für den Kleinanleger fatal enden.

__
Entscheidend sind die Spielregeln.

A. Es ist je nach Spielregeln immer möglich, dass man jemanden selektiert, der sich anhand dieser Regeln aus der Masse hervorhebt.

Bleiben nach x Runden mehrere übrig, können die Medien sich den sogar selber (Typ? Attraktiv? Sprachgewandt?) heraussuchen. Oder mehrere zu Gurus erklären.

B. Je nach Auswahl der Aktien, egal, welche man gewählt hat, könnten kleine Änderungen entscheiden, ob ein Affe herausfliegt, oder weiterspielen kann - Intelligenz oder Strategie oder Geschick sind bei zufällig gewählten Aktien nicht hilfreich.

Der Zufall entscheidet, welcher Affe weiterkommt, und welcher am Ende übrig bleibt - und Guru wird.

C. Deswegen versagen solche Gurus dann auch sehr oft - weil sie bei der nächsten, oder spätestens übernächsten Runde eben gegen die Statistik spielen. Je mehr weitere Runden diese Gurus spielen, desto eher gehen sie unter.

Kein Guru mehr da? Das Spiel beginnt von vorne. Die Medien definieren die Spielregeln.
__

Es gibt viele Beispiele von Gurus, die ihr Guru-Dasein letztendlich nur kurz in den Medien überlebt haben - und versagten. Aus den o.g. Gründen ist das recht verständlich.


Nur ein Beispiel: wer als Hedgefond Manager den Dotcom Crash richtig vorhergesehen hat, und gegen die Masse nahe dem Zenit ausgestiegen ist "weil der Markt überhitzt ist", der hatte sofort den Ruf, er habe das "gewusst".

Dass aber während des ganzen Dotcom Anstiegs ständig Gurus-in-spe vor einem überhitzten Markt gewarnt haben, spielte in den medien keine Rolle - kein Crash, der Markt stieg weiter - Affe lag falsch, darf nicht mehr mitspielen. Chance auf Guru-Dasein vertan.


Gewonnen hat am ende der Affe, der den Dotcom Crash bezüglich dem Zeitpunkt richtig traf - Affen mit früheren oder späteren Terminen hatten Pech, obwohl sie ebenfalls vor überhitzten Märkten gewarnt haben.

Die Medien sind da grausam. Sie brauchen Stories - Gewinner Stories.

Es wäre geradezu ein Wunder, wenn die Dotcom Gurus auch sechs Jahre später bei der Subprime Krise richtig gelegen hätten. Ich habe von keinem gehört. Aber vielleicht gibt es ja einen.


Wer also gerne Mr. Doom sein will, der muss zur Erhöhung seiner Chancen in den Medien lediglich sehr oft den Untergang an die Wand projizieren - und wenn er Glück hat, wird er einmal richtig liegen.

Und mit noch mehr Glück, und wenn er dadurch als einziger den Zeitpunkt richtig gewählt hat, ist er für einige Zeit der einzige Guru. DER Guru.*

Streng genommen muss er also nichts weiter tun, als oft genug 'Doom' zu brüllen - und wenn er der Guru geworden, eine Erklärung in der Hinterhand haben, warum er das so gesehen hat. Diese muss nur halbwegs schlüssig sein - für seinen 'Erfolg' hat ja keine Rolle gespielt.

Ach ja: wer Sorge hat, dass sich die Medien falsche Doom Aussagen merken würden - nein, das vergessen die sehr schnell. Weil sie eben nur auf Erfolgsgeschichten fokussiert sind.

Was ja auch klar ist, weil, wer würde schon gerne die Geschichten von x Tausend Möchtegern-Gurus lesen, die falsch lagen?

Für die ist das aber praktisch: das Spiel beginnt für sie dann immer neu. Sie nennen eindach einen neuen Zeitpunkt, und schon spielen sie wieder mit. Alle Chancen sind wieder da.

___

Dobelli hat also mitnichten die lapidare Feststellung "Erfolg am Aktienmarkt hat nichts mit Wissen, sondern nur mit Glück zu tun." gemacht, sondern wollte aufzeigen, dass es wichtig ist in einem Spiel die Spielregeln zu verstehen, weil ohne diese das Ergebnis mitunter nichts aussagt - und zu falschen schlüssen verführt.

Wie dieses triviale Gedankenexperiment - auch ohne eine komplizierte Mathematik und Simulation - eindrucksvoll gezeigt hat.

Man muss nur die Spielregeln verstehen, und etwas Logik mitbringen.

Kleines Gedankenexperiment - große Folgen. Deswegen ( ! ) sind die beiden Bücher von Dobelli lesenswert. Weil sie einem mit sehr einfachen Beispielen zeigen, wo man sehr schnell in einer Sackgasse landen kann - und warum das passiert.

So habe ich das verstanden. Und mich wundert es, dass Weia nun auch nach zweieinhalb Monaten weiterhin mit einer Simulation hantiert - die für das Experiment und die daraus resultierenden Schlüsse nicht erforderlich ist,

Wir auch immer: nun hat die Welt eine Anwendung, mit der man Affen gegen die Normalverteilung kämpfen lassen kann.

Mit dem Gedankenexperiment hat diese Simulation vermutlich nichts zu tun. Da ich sie mir nicht angesehen habe, schreibe ich vermutlich. Anhand seiner Beschreibung bilde ich mir aber ein gemerkt zu haben, dass er das auch nach zweieinhalb Monaten nicht richtig verstanden hat.

Rein wissenschaftlich-analytisch betrachtet, natürlich.

__
* Das Spiel funktioniert auch seit Jahrtausenden mit dem Weltuntergang - nur scheint das Spiel - unser Glück - noch zu laufen, und es sind bereits Tausende von potentiellen Möchtegern-Weltuntergangs-Gurus jämmerlich gescheitert.

Na ja. Und wenn. Der Ruhm wäre eher von einer philosophischen Art - man hätte als Guru ja nix davon. Untergang = letztes Spiel. Keine Erde mehr da.

Ich denke ja, dass uns im Jahr 2086, genau am 16. April, ein Asteroid auslöschen wird, aber ich gestehe, dass ich das Datum absichtlich so gewählt habe, dass ich dann eh bereits Geschichte bin. Wenn ich damit falsch liege, wird es niemanden interessieren.

Sollte ich aber richtig liegen, und gäbe es Überlebende - ich könnte als DER Prophet in die Geschichte eingehen.

Lerchenzunge Rasputin
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Weia
Weia08.11.1616:17
Danger
Hast du eine Library zum Zeichnen des Balkendiagramms verwendet?
Wenn ja, würde mich interessieren, welche das ist.
Nö, das sind einfach NSBoxes, die vertikalen Constraints mit Core Animation animiert.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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pünktchen
pünktchen08.11.1616:19
Weia
pünktchen
PS - ich kannte den Herrn Dobelli nicht aber es scheint sich nach kurzen Googlen um einen wahren Dubbel zu handeln.
Was ist ein „Dubbel“?

Ich würde es als Depp übersetzen - für die genaue Bedeutung solltest du aber einen Muttersprachler des Hochallemanischen fragen.
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Danger08.11.1616:19
Weia
Nö, das sind einfach NSBoxes, die vertikalen Constraints mit Core Animation animiert.

Sexy Idee.
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iGod08.11.1616:24
X Affen entwickeln sich über Y Jahre zu Menschen.
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Lerchenzunge08.11.1616:30
pünktchen
Was hat der Dobelli denn nun für eine statistische These aufgestellt und was hat dein Affenprogramm damit zu tun?

Und @ Lerchenzunge: was hat Weia nicht kapiert?

PS - ich kannte den Herrn Dobelli nicht aber es scheint sich nach kurzen Googlen um einen wahren Dubbel zu handeln.


Knapp ausgedrückt, hat Weia einfach die Einfachheit des Gedankenexperimentes nicht begriffen.

Weia: 1.000 Affen spielen zufällig. Nach dem Spiel spielen die selben Affen erneut. X Runden. Also simuliert er, dass ein Affe in X Runden immer richtig lag - hält aber die Zahl der Affen konstant bei 1.000.


Dobelli: 1.000 Affen spielen zufällig. REGEL: nur Affen mit Gewinn kommen weiter. Affen mit Verlust fliegen heraus. Bedeutet: mit zunehmender Zahl der Runden nährt sich die Zahl der Affen an Null an. Das Spiel endet vorher - wenn ein Affe übrig bleibt.

Unterschied zu Weia: die Zahl der mitspielenden Affen nimmt je Runde ab.

Einfachster Fall:

Eine Runde, zufällig wählen die Affen ihre Aktien. Und erfolgt ein laut Normalverteilung unwahrscheinlicher Fall - nur ein Affe hat Gewinn, alle anderen haben niht gesetzt, oder Verlust.

Ergebnis: der Affe hat gewonnen.

Ist er nun ein Guru? Weil er zufällig übrig blieb?

Je mehr Affen, desto mehr Runden sind nötig. Am Ende bleibt meistens einer, oder eine kleine Gruppe.

Achte darauf: weder Strategie, noch Summe des Gewinns, spielte eine Rolle. Er ist DER Sieger.

Und die Medien (und Kleinanleger) würden sich nun auf ihn stürzen, und versuchen den Grund seines Erfolges herauszufinden. Er MUSS doch anders sein, weil er doch als einziger richtig lag?

Welche Aktien hat er gekauft, warum diese? Wieviele? Frühstückt er mirgens mehr Bananen, oder verhält er sich sonst irgendwie anders?

Eben das passiert, wenn es im Aktiengeschäft jemanden gibt, der eine Krise richtig vorhersagt. In den Medien ist er fortan Mister Doom - bis er falsch liegt, oder eben eine neue Krise den nächsten Mister Doom produziert.

Dobelli sagt halt: die Fokussierung auf den 'Sieger' ohne die Spielregeln zu berücksichtigen, führt zu einem falschen Schluss. In dem Experiment ist ganz klar, dass es immer einen Affen geben wird.

Und in den Medien hat das mitunter drastische konsequenzen - wenn Kleinanleger dann denken, dass das auch in Zukunft ein Erfolgsrezept sei, dass sie diesem Affen folgen.
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mdrave08.11.1616:31
Es passt zwar nicht, aber Dubbel ist quasi das Universalnachschlagewerk für Maschinenbauer.
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Lerchenzunge08.11.1616:32
@Weia: Inflation ?!?!?

Hahaha, Du hast es geschafft - ich pinkle mir gerade in die Hose vor lachen.

Hast Du auch den Fall eines Asteroideneinschlages berücksichtigt?

Inflation ...
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Lerchenzunge08.11.1616:33
iGod
X Affen entwickeln sich über Y Jahre zu Menschen.

Hahaha, und zwei Affen streiten sich noch darum, warum ihnen das nicht endlich auch mal gelingt? Die Simulation sagt exakt, warum nicht!
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Lerchenzunge08.11.1616:38
Weia
Der geneigte Leser wird erahnen können, dass Lerchenzunge zu denjenigen gehörte, die Dobelli im Apple-Aktien-Thread verteidigt haben. Um diese fruchtlose Diskussion nicht erneut aufflammen zu lassen, werde ich auf Lerchenzunge hier nicht antworten. Masochisten können sich ja die (oben verlinkte) Diskussion im Apple-Aktien-Thread August (und dann noch Anfang September) zu Gemüte führen.


Ja, zweifellos - ich bin derjenige, der mehrfach versucht hat die Einfachheit dieses Gedankenexperimentes zu erklären - und es sah zum Schluss hin auch so aus, als wäre mir das gelungen: Du hast es als 'trivial' erkannt.

Da Du nach zwei Monaten noch immer nicht darüber hinweg bist, dass man auch ohne Fundamentalanalyse, ohne strategisches Geschick, und auch ohne das geringste Fachwissen in den medien zum Guru werden kann, weil man einfach gut geraten hat, scheinst Du das leider doch nicht verstanden zu haben.

Und dabei IST es exakt so trivial, wie es aussieht.

Kompliziert wird es anscheinend nur, wenn es an den Grundfesten der eigenen Überzeugung rüttelt.

Es ließ Dir einfach keine Ruhe.

(Und dabei hat es nix mit Fundamentalanalyse zu tun. Das ist ja eben der Trick! )
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Weia
Weia08.11.1617:00
Um den Taschenspielertrick von Dobelli klar zu benennen:

Es gibt zwei Arten von „Wettkampf“:
1. Den Etappen-Wettkampf
2. Den kontinuierlich andauernden Wettkampf

Ein Beispiel für 1.) wäre eine Fußball-Weltmeisterschaft. Man kämpft über mehrere Etappen, die Etappensieger treten dann in jeweils der nächsten Etappe gegeneinander an, während die Verlierer ausscheiden, und das solange, bis es ein Finale gibt, dessen Sieger dann Weltmeister ist. Der Logik des Wettkampfs entsprechend gibt es immer einen Weltmeister, und dieser Weltmeister hat mit logischer Notwendigkeit stets alle Etappen gewonnen.

Während es also sicherlich eine große Leistung ist, Weltmeister zu werden, ist das nichts Unerhörtes, und deshalb wird die Presse auch nicht schreiben: Unglaublich, es gibt einen Weltmeister, und der gewann alle Etappen!

Ein Beispiel für 2. wäre eben die Börse. Die Investoren „treten gegeneinander an“, aber niemand, der verliert, scheidet daraufhin aus (Bankrotteure mal außen vor gelassen). Gleich, ob man nun Quartals- oder Jahresergebnisse zugrunde legt: Immer können alle Investoren in jeder Etappe erneut teilnehmen, nicht nur diejenigen, die das letzte Mal einen Gewinn zu verzeichnen hatten.

Hier ist es also logisch nicht nur nicht zwingend, dass es dauerhaft jemanden gibt, der alle Etappen ein Gewinner war, es ist statistisch sogar äußerst unwahrscheinlich, im praktischen Sinne so gut wie unmöglich.

Sollte es hier also jemanden geben, der es tatsächlich schafft, Etappe für Etappe einen Gewinn auszuweisen, so handelt es sich um ein derart unwahrscheinliches Phänomen, dass die Presse zu Recht von einem ganz außergewöhnlichen Investor sprechen würde. Ähnlich, wie sie von einem Weltmeister sprechen würde, der es schafft, mehrere Weltmeisterschaften hintereinander zu gewinnen – denn das ist in einer Weltmeisterschaft mitnichten garantiert, im Gegensatz dazu, dass es jedes Mal einen Weltmeister gibt, der alle Etappen innerhalb dieser Weltmeisterschaft gewann.

Dobelli nimmt nun die Börse (also die 2. Variante), stellt zu Recht fest, dass die Presse einen ausnahmslos erfolgreichen Investor als Ausnahmeerscheinung feiern würde, tut aber so, als sei dies gänzlich inadäquat, indem er kontrafaktisch behauptet, Investieren an der Börse würde nach den Spielregeln der 1. Variante ablaufen. Würde sie das, würde die Presse den dauerhaft gewinnenden Affen aber natürlich eben nicht als Guru feiern, genauso wenig wie einen Weltmeister – weil sie wüsste, dass die Spielregeln einen solchen Gewinner logisch erzwingen.

Die logisch unzulässige Vermengung zweier unterschiedlicher Varianten von „Wettkampf“ führt also zu dem von Dobelli gewünschten Resultat der Medienschelte.
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pünktchen
pünktchen08.11.1617:22
Lerchenzunge
... dass man auch ohne Fundamentalanalyse, ohne strategisches Geschick, und auch ohne das geringste Fachwissen in den medien zum Guru werden kann, weil man einfach gut geraten hat ...

Ist ja richtig, aber was mir für Plattitüdendrescher wie Dobelli typisch zu sein scheint ist dass er so eine doch recht banale Erkenntnis für etwas der Welt per Buch mitteilenswertes hält und sie dann mit einer völlig schiefen Erklärung zu untermauern sucht.
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Lerchenzunge08.11.1617:30
@Weia

ich sehe, Du hast es noch immer nicht verstanden.

Aber ok, nehmen wir Dein Beispiel: Fußball Weltmeisterschaft. KO System ab Qualifikation. Wer zufällig (es wird eine Münze geworfen) gewinnt, kommt weiter.

Bei der normalen Fußball WM wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht Senegal zum Weltmeister - weil es da andere Kriterien gibt, als Zufall.

In dem Gedankenexperiment geht es aber exakt darum - zufällige Auswahl, zufälliger Sieg - dass nach jedem Spiel zufällig entschieden wird, ob jemand Sieger oder Verlierer ist.

In dem Affen Gedankenexperiment hat Andorra zu Beginn die selben Chancen Weltmeister zu werden, wie Deutschland.

Da die Wahrscheinlichkeit bei einer idealen Münze (ohne Randfläche) Fifty-Fifty liegt, ist die Zahl der Runden leicht zu bestimmen. Am Ende gibt es immer einen Weltmeister.

Wenn es dann aber doch Andorra wird, dann geht ein Raunen durch die Medien.

Die Medien würden dann eben den überlegenen Fußball Andorras zum Non-Plus-Ultra erklären, die Spielweise, die Strategie, das Alter der Spieler und, und, und ... aber Taktik, Spielstärke, Ausdauer, Kader etc. wäre belanglos - weil die Spielregeln das nicht berücksichtigen.

Und am Ende hat einfach der Zufall Andora den WM Titel geschenkt.

Ich denke, dass diese Art von Fußball niemanden begeistern würde. Aber dennoch gibt es in den medien immer wieder das Phänomen, dass jemand herausgepickt, und zum Guru oder Idol stilisiert wird.

Bei Sängern oder Fußballspielern ist das nicht schlimm.

An der Börse kann das bei Anlegern aber über finanzielle Sicherheit oder Ruin bestimmen.

Weil man die falschen Schlüsse gezogen hat.

Oder denkst Du, dass in dem fußball WM Gedankenexperiment wirklich Andorra die 'bessere' oder 'erfolgreichere' Mannschaft wäre?

Ich denke: Nein. Es hat einen Grund, warum Andorra oft mit fünf bis sechs Punkten gegen gute Mannschaften verliert.

Cheers!
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Weia
Weia08.11.1617:41
Ich finde das Verhalten von Lerchenzunge derart unerhört, dass ich jetzt doch einmalig meinen guten Vorsatz brechen muss:

Das hier ist ein Thread, der um eine App geht, die ich den MacTechNews-Lesern kostenfrei zur Verfügung stelle.

Lerchenzunge, Du dominierst diesen Thread quantitativ total, schreibst aber gleichzeitig …
Lerchenzunge
Mit dem Gedankenexperiment hat diese Simulation vermutlich nichts zu tun. Da ich sie mir nicht angesehen habe, schreibe ich vermutlich.
… und bist auf diese Ignoranz offenbar auch noch stolz.

Um es ganz klar zu sagen: Es geht hier um diese App, wenn Du die Dir nicht einmal anschaust, dann hast Du hier nichts verloren!
Da Du nach zwei Monaten noch immer nicht darüber hinweg bist, dass man auch ohne Fundamentalanalyse, ohne strategisches Geschick, und auch ohne das geringste Fachwissen in den medien zum Guru werden kann, weil man einfach gut geraten hat, scheinst Du das leider doch nicht verstanden zu haben.
Du redest von einer Chimäre.

Dass jemand 20 Jahre lang Jahr für Jahr an der Börse äußerst erfolgreich ist, weil er in einem rein zufälligen Sinne „gut rät“, ist derart unwahrscheinlich, dass es im praktischen Sinne ausgeschlossen ist. Die Person, von der Du redest, gibt es schlicht nicht (genau das ist die Stelle, wo die App, die das zeigt, mit dem Gedankenexperiment zu tun hat), und deshalb sind auch alle daran anknüpfenden Überlegungen müßig.

Verstündest Du etwas von Statistik oder würdest meine App zu Rate ziehen, wüsstest Du das. Aber Du ziehst ja das Nichtwissen offenbar vor.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Lerchenzunge08.11.1617:47
pünktchen
Lerchenzunge
... dass man auch ohne Fundamentalanalyse, ohne strategisches Geschick, und auch ohne das geringste Fachwissen in den medien zum Guru werden kann, weil man einfach gut geraten hat ...

Ist ja richtig, aber was mir für Plattitüdendrescher wie Dobelli typisch zu sein scheint ist dass er so eine doch recht banale Erkenntnis für etwas der Welt per Buch mitteilenswertes hält und sie dann mit einer völlig schiefen Erklärung zu untermauern sucht.

Nun ja, das mag man kritisieren, oder auch nicht. Es sind etwa 40 solcher Phänomene darin erklärt, quer über den Erfahrungshaushalt jedes Menschen (das Affen gedankenexperiment sagt ja allgemein, dass man a. Medien nicht alles glauben sollte, und b. Dass man solche tollen Ergebnisse wir Guru erst kritisch hinterfragen sollte).

ich bilde mir sicher nicht ein, dass ich allzu intelligent wäre, aber ich denke, dass ich angesichts meines Studums durchaus ins obere Drittel gehöre. Beruflich habe ich ebenfalls eine kleine Karriere hingelegt. Dumm bin ich also nicht unbedingt. Das behaupte ich mal so. Selbstvertrauen ist da.

Aber: dennoch haben mir die Büchlein viele Dinge, die ich ähnlich bereits sah, mit einfachen Mitteln erklärt - so dass ich hinterher wusste, warum mich das zzrecht misstrauisch gemacht hat.

Dann hatte ich einige echte Aha Erlebnisse.

Und: ich denke, dass mir einige der Dinge dann doch ein wenig die Sinne geschärft haben, so dass ich manches kritischer betrachte.

Die Bücher basieren eben in weiten Teilen auf, zum Zeitpunkt des Schreibens der Bücher, aktuelle Ergebnisse u.a. der Verhaltensforschung.

Und das macht eben den Reiz aus. Oftmals handelt man instinktiv, bemüht seinen Bauch, und kann eigentlich kaum erklären, warum man so, und nicht anders reagiert hat.

Ich fand einge für mich schlüssige Erklärungen darin.

Weia verallgemeinert nun das eine Experiment, und wie ich denke zu Unrecht, wril er das ja völlig falsch versteht und interpretiert, und behauptet schlicht, dass alles darin Unfug sei. Da unwissenschaftlich.

Auch das ist falsch. Aber da er das (zumindest war das Ende August der Fall) selber nicht gelesen hat, sondern nur das eine Beispiel aus Amazon extrahiert hatte, geht er davon aus, er würde nun alles kennen.

Um deinen Einwand noch einmal kurz zu beantworten: ja, da ist auch einiges Triviales beschrieben - aber eben deswegen, weil es bei näherer Betrachtung nicht trivial ist, und man damit mitunter weit mehr erklären kann.

Siehe das Affen Experiment, Gurus, Medien ...

Es sind ja Sachbücher. Wenn ich ein Sachbuch lese, und dann aus diesem drei, vier gute Gedanken herausziehen kann, die für mich schlüssig und wichtig sind, dann war es ein lohnenswerter Aufwand das zu lesen.

Die beiden Bücher von Dobelli fand ich diesbezüglich sehr gut. Ich könnte Dir noch ein halbes Dutzend weiterer interessanter Phänomene aus dem efef nennen. Aber hier ging es ja um Affen.

Daher: ich verstehe sehr gut, dass die auf der Bestseller Liste gelandet sind. Weil sie eben andere Perspektiven aufzeigen, und man wirklich knteressante Irrtümer erklärt bekommt.

Leih es Dir von jemandem im Bekanntenkreis, und schau mal rein. Dann musst Du nix investieren.

Erwarte aber keine genialen Weisheiten - Dobelli selber ist weder ein Guru, noch will er das sein.

(Ein anderes Kapitel beschrieb auf einfache Art, weil es ein ähnliches Prinzip), wie man unbekannt eMenschen gezielt davon überzeugen kann, dass man ein guter Anlageberater wäre. Jede Wette: ein Großteil würde darauf hereinfallen.

So viel sei verraten: der muss Null fachliche Kompetenz beweisen. Und am Ende sind die Anzeichen so erdrückend, dass er Ahnung hat, dass eben viele auch intelligende Menschen darauf hereinfallen würden.)
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Lerchenzunge08.11.1617:55
@Weia

Ich denke, dass a. Du sehr forsch und recht besserwisserisch Deine These vertreten hast, und mit dem Verweis auf den Aktien Thread hast Du damit eben den ersten Stein geworfen.

Du hast sowohl die Dobelli, als auch dessen 'Anhänger' im Aktien Thread als Unwissenschaftliche Stümper dargestellt, die Du nun endgültig meintest zurechtweisen zu müssen.

Und daher nahm ich mir das Recht, und habe eben die Sicht dargestellt, die ich auch im Aktien Thread vertreten habr.

By the way - ich sehe die Feststellung, dass Du das Grundproblem nicht verstanden hast, a. als solche, eine Feststellung, und b. sld Hinweis, dass man vom Programm eben deswegen nicht erwarten sollte, dass es eine "These" Dobellis widerlegen würde - weil es eben nichts damit zu tun hat.

Meine Beiträge stellen meine Meinung zum Thema dar. Nicht mehr, und nicht weniger.

Der Leser kann sich ein eigenes Bild von der Aufgabe machen.

Das schmälert weder die Qualität Deiner Simulation, noch wir gut sie umgesetzt wird, noch, ob sie Deine Fragestellung gut abhandelt.

Mir war nur wichtig festzuhalten, dass das wenig mit Dobellis Aussage und dessen Gedankenexperiment zu tun hat. Die einzige Gemeinsamkeit liegt darin, dass wir das im Aktienthread diskutiert hatten.

Bezüglich Ignoranz: lies Dir Deine Einleitung durch, und dann wirst Du wissen, was Ignoranz bedeutet.

Ein letztes Mal: das hat nur am Rande etwas mit Statistik zu tun. Das hat mehr mit Logik zu tun.

Und wenn man das nicht einsehen will, dann aber auf andere argumentativ einprügelt, dann ist das Ignoranz pur.

Und auch ein gewisses Maß an Überheblichkeit.

Dein Programm sieht nicht nur optisch sehr gut aus, sondern scheint ein sehr gutes Ergebnis Deiner Arbeit zu sein. So gesehen, wird es auch viele begeistern.

Nur sollte man eben wissen, womit es nicht zu tun hat. Mit etwa der Hälfte Deines Textes in der Einleitung, und dem Blaming von Dobelli - weil er hat seine Gedankenexperimente nicht falsch verstanden.

Cheers!

Und nun schreibe ich hier nix mehr. Du willst es nicht einsehen.

Letzter Rat: Wahre Stärke erkennt man daran, dass man mit Kritik umgehen kann. Das Verdrehen von Aussagen und Worten des Gegenüber ist kein Zeichen von Stärke.

Schönen Abend.
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Boedefeld08.11.1617:58
Lerchenzunge: Darf man fragen, was du studiert hast, bzw. nun beruflich machst?
Nur aus Interesse, weil du es zuvor betont hast.
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Lerchenzunge08.11.1618:15
Boedefeld
Lerchenzunge: Darf man fragen, was du studiert hast, bzw. nun beruflich machst?
Nur aus Interesse, weil du es zuvor betont hast.

Ich schicke Dir das als PN. Für diese diskussion genügt m.E. das, was ich studiert habe, und der Bereich, in dem ich 17 Jahre lang tätig war.

Ich bin studierter Physiker, und habe danach siebzehn Jahre auf verschiedenen Ebenen im Finanzmarktumfeld (IT, Banken, Börsen, Marktdaten) gearbeitet.
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chill
chill08.11.1618:19
Lerchenzunge schreibt inzwischen mehr und länger als ... scheisse ich komme nicht auf den Namen ...

Aber immerhin ohne Links, und mit Absätzen
„MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2“
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Lerchenzunge08.11.1618:35
chill
Lerchenzunge schreibt inzwischen mehr und länger als ... scheisse ich komme nicht auf den Namen ...

Aber immerhin ohne Links, und mit Absätzen

Manches lässt sich eben nicht in drei Worten erklären, und ich hoffe doch sehr, dass inhaltlich ein großer Unterschied ist.
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arminhempel
arminhempel08.11.1618:36
Ich sehe hier insbesondere einen, der mit Kritik nicht umgehen kann. Und der seinem Kontrahenten unterstellt, das "Experiment" nicht verstanden zu haben, obwohl es dazu kaum mehr intellektueller Fähigkeiten als die einer Kuh bedarf. Schade.
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Lerchenzunge08.11.1619:32
arminhempel
Ich sehe hier insbesondere einen, der mit Kritik nicht umgehen kann. Und der seinem Kontrahenten unterstellt, das "Experiment" nicht verstanden zu haben, obwohl es dazu kaum mehr intellektueller Fähigkeiten als die einer Kuh bedarf. Schade.

Ist nun aber nicht nett, dass du Weia in den Rücken fällst.

"Dobelli breitet darin diverse weltanschaulich gefärbte Allerweltsweisheiten aus, von denen eine sich auch um den Aktienmarkt drehte. Um seine dort vertretene These (Erfolg am Aktienmarkt hat nichts mit Wissen, sondern nur mit Glück zu tun) argumentativ zu untermauern, stellte er eine statistische Behauptung auf, die schlicht komplett verkehrt istwas eigentlich jeder Gymnasiast mit Mathematik-Leistungskurs in der Lage sein sollte zu durchschauen."

Sorry, aber Du kritisierst den Falschen.

Weder habe ich seine programmiertechnischen Fähigkeiten kritisiert, noch seine Bereitschaft, dass er das Programm kostenlos den Leseen zur Verfügung stellt.

Was ich aber durchaus kritisieren durfte, das ist, dass er Dobelli falsch verstanden hat, und dass er mir, als einem derjenigen, die das anders gesehen haben, mangelhaftes Verständnis unterstellt.

Und dann fällt ein solcher Abschnitt eben mitunter auf den Autor zurück.

Damit muss man umgehen können. Kritik ist immer konstruktiv, solange man nicht beleidigend wird.

Und ich bin nicht beleidigend gewesen, weil ich ja genau beschrieben habe, warum ich denke, dass er das nicht richtig verstanden hat.

Ich denke, dass mir der Beweis anhand seines Fußball WM Beispiels recht gut gelungen ist.

PS: Eine bodenlose Frechheit erkenne ich schlicht und einfach in seinem Text.

"Als ob das nicht schlimm genug wäre, schaffte es dieses Buch doch tatsächlich auf die Spiegel-Bestsellerliste und wurde von einigen Diskussionsteilnehmern im Apple-Aktien-Thread auch noch verteidigt. Das alles erinnerte mich sehr an das im Zusammenhang mit Phänomenen wie der AfD oder Donald Trump ausgerufene „post-faktische“ Zeitalter: Sei dreist genug, etwas Kontrafaktisches, das Deine Absichten argumentativ stützt, einfach als wahr zu behaupten, und irgendein womöglich nicht kleiner Prozentsatz von Menschen wird Dir darin folgen."

Sorry, aber ich bin weder AfD-nah, noch bin ich ein Donald Trump Anhänger - und dass ich das "auch noch" verteidige, liegt daran, dass ich das so als richtig ansehe.

Meine Meinung. Und ich habe sie begründet.

Punkt.
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iGod08.11.1619:35
Vielleicht wird Dobelli sich ja noch hier in dem Thread äußern.
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Lerchenzunge08.11.1619:41
iGod
Vielleicht wird Dobelli sich ja noch hier in dem Thread äußern.

Hehehe, ich denke, er hätte seinen Spaß daran!

Nein, im Ernst: abgesehen davon, dass Weia und ich eher auf zwei verschiedenen Planaten leben, habe ich eine echte Hochachtung davor, dass er seine Idee damals aufgegriffen, und ein (wie gesagt, ich habe es nicht getestet) allem Anschein nach sehr gutes Simulationsprogramm dazu geschrieben hat.

Darum sollte es im Thread hauptsächlich gehen, das Thema Dobelli - und den kleinen Disput zwischen uns beiden - sollte man zweckmäßigerweise ausblenden.

Das ist bestimmt mathematisch-statistisch sauber durchdacht und auch entsprechend sauber entwickelt, und ich bin sicher, dass er sehr gründlich an diesem Problem gearbeitet, und ein sauberes Stück Software abgeliefert hat.

Das ist heutzutage absolut nicht normal.

Und, selbst wenn Weia und ich uns wohl - vermutlich - beide gegenseitig auf den Mond schießen würden, schmälert das nicht seine Leistung.

Bye.
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tranquillity
tranquillity08.11.1620:18
Also, in einem Punkt kann man Lerchenzunge leicht widerlegen: Nachdem er geschrieben hatte, sich hier im Thread nicht mehr zu äußern, hat er es nachweislich noch viermal getan! Was sagt uns das jetzt ... ?
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Lerchenzunge08.11.1620:31
tranquillity
Also, in einem Punkt kann man Lerchenzunge leicht widerlegen: Nachdem er geschrieben hatte, sich hier im Thread nicht mehr zu äußern, hat er es nachweislich noch viermal getan! Was sagt uns das jetzt ... ?

No 5

Das sagt, dass Du Dich gerne an unwichtigen Dingen festhälst, anstatt etwas zum Thema beizutragen.

[X] Richtig erkannt.
[ ] Falsch erkannt.

Schreib doch einfach, ob meine Argumentation für Dich nachvollziehbar ist, oder auch nicht - das wäre konstruktiv, anstatt Dich an Nebensächlichkeiten zu reiben.
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arminhempel
arminhempel08.11.1621:02
Das Problem bei Dobelli ist, dass seine Formulierung wahnsinnig unscharf und dadurch falsch ist. "Wie wild und rein zufällig" passt eben nicht zu der sehr präzisen Aussage "Nach 20 Jahren…" (also nach 20 Wiederholungen von je einem Jahr voller "wildem und rein zufälligem" Handeln) "…wird genau ein Affe immer richtig investiert haben".

Denn – wie der Zufall so ist, nämlich zufällig – kann die eine Million Affen nach einem Jahr wildem und rein zufälligem Handeln komplett daneben gelegen haben, genauso übrigens wie die letzten beiden Affen nach 19 Jahren. Und dann lag keiner richtig, These widerlegt, es ist nicht "genau einer" übrig.

Das Gedankenexperiment ist nicht schwer zu verstehen, es ist einfach nur blöd formuliert. Und das versucht dir weia seit ungefähr hundert Postings zu sagen.
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jlattke08.11.1621:04
Facepalm
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Lerchenzunge08.11.1621:38
arminhempel
Das Problem bei Dobelli ist, dass seine Formulierung wahnsinnig unscharf und dadurch falsch ist. "Wie wild und rein zufällig" passt eben nicht zu der sehr präzisen Aussage "Nach 20 Jahren…" (also nach 20 Wiederholungen von je einem Jahr voller "wildem und rein zufälligem" Handeln) "…wird genau ein Affe immer richtig investiert haben".

Denn – wie der Zufall so ist, nämlich zufällig – kann die eine Million Affen nach einem Jahr wildem und rein zufälligem Handeln komplett daneben gelegen haben, genauso übrigens wie die letzten beiden Affen nach 19 Jahren. Und dann lag keiner richtig, These widerlegt, es ist nicht "genau einer" übrig.

Das Gedankenexperiment ist nicht schwer zu verstehen, es ist einfach nur blöd formuliert. Und das versucht dir weia seit ungefähr hundert Postings zu sagen.

Nein, das ist eben der Punkt: er versucht daraus ein anderes Experiment zu machen, das er dann widerlegt. Und darum geht es eben. Er behält seine 1.000 Affen stetig bei. Dobelli schaut nur auf die Sieger, bis einer übrig bleibt.

Mag sein, dass Dobelli das 100% narrensicher formuliert hat, aber darüber waren wir ja schon lange hinaus.

Mathematisch UND statistisch sind aber das Experiment von Weia und das von Dobelli komplett verschiedene Experimente. Und das versuche ich ihm nun meinerseits seit fast drei Monaten klarzumachen.

Es ist geradezu trivial einfach.

Sein Fußball WM Beispiel war sogar besser als das mit den Affen - wenn man eben den Sieg in jeder Runde per Zufall entscheiden lässt.

Am Ende ist Andorra Weltmeister. Dennoch würde anhand dieser Turnierregeln niemand erwarten, dass das Team von Andorra aus lauter Peles oder Ronaldos bestünde?

Nichts desto trotz ist seine Simulation deswegen kein bischen weniger interessant, oder gar spannend. Was ich auch von Beginn an nicht behauptet habe. Sie widerlegt nur eben nicht Dobellis Experiment.

So, und nun ciao!
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talking head
talking head08.11.1621:53
Weia

Deine Affen-App ist ohne Frage cool, aber: Könntest Du auch eine Simulation programmieren, in welcher man rechts mit den Schiebereglern die Anzahl der verschiedenen alkoholischen Getränke, die man so an einem feucht fröhlichen Abend konsumiert, einstellen kann, um dann eine Stimulation des Rauschzustands und anschliessendem Heftigkeitsgrad des Affen zu berechnen?

Dann bräuchten wir nicht die seitenlangen Postings lesen über sinnloses Gebaren von verhaltensgestörten Affen, die ihr nicht vorhandenes Geld verzocken. Oder kennt von euch jemand einen einzigen normalen Affen, der Aktien kauft? Wir könnten uns dann über Affen von verhaltensgestörten Menschen unterhalten, die ihr nicht vorhandenes Geld versaufen.

Und noch was: erspart euch eine Antwort und macht euch nicht zum Affen

Und hier noch das ultimative Video für alle Affen-Versteher:
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arminhempel
arminhempel08.11.1623:56
ich glaube, du unterschätzt weia ein bisschen, wenn du denkst, dass er den unterschied nicht verstanden hat.

er hat nur den gröbsten fehler aus dobellis aussage entfernt und dann die somit korrigierte aussage widerlegt.
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Lerchenzunge09.11.1601:41
arminhempel
ich glaube, du unterschätzt weia ein bisschen, wenn du denkst, dass er den unterschied nicht verstanden hat.

er hat nur den gröbsten fehler aus dobellis aussage entfernt und dann die somit korrigierte aussage widerlegt.

Mag sein, mag aber auch sein, dass du Dich irrst.

Dieser Satz ist geradezu verräterisch:

"Als Wissenschaftler kann man daran schier verzweifeln. Also habe ich als kleinen aufklärerischen Beitrag diese App programmiert."

Ein 'aufklärerischer Beitrag'?

Obwohl es doch so trivial ist? Ist das nicht eine Arroganz, die einem regelrecht ins Gesicht springt? Sorry. Aber das zeigt eindeutig, was er verstanden hat - und was nicht.

Vielleicht überschätzt Du ihn einfach?

Für mich sieht es weiterhin so aus, als sträube er sich gegen die Kernaussage Dobellis, und deswegen kann nicht sein, was nicht sein darf.

Da diskutiert man dann lieber ein anderes Problem, das man widerlegen kann, und tut dann so, als sei nun alles geklärt.

Da wurden keine 'groben Fehler' beseitigt, da wurde ein anderes Gedankenexperiment diskutiert.

(Mein Eindruck ist, dass er noch immer davon angepieselt ist, dass ich zu Beginn seine ganze Analyse Theorie angezweifelt habe. Das hat ihn so gewurmt, dass er sich festgelegt hat, dass das von mir in einem Nebensatz eigeworfene Gedankenexperiment von Dobelli einfach Unsinn sein muss - und einmal festgelegt, wird so lange diskutiert, bis man entnervt ausgibt. In diesem Fall gibt es aber wenig zu diskutieren. Es ist trivial. Er macht ein anderes Experiment daraus, das komplexer ist. Und das widerlegt er. Er hat dennoch nicht recht. Ändert nichts daran. Deswegen auch der aggressive Ton in der Einleitung.)
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Weia
Weia09.11.1602:49
Lerchenzunge
Für mich sieht es weiterhin so aus, als sträube er sich gegen die Kernaussage Dobellis
Ich sträube mich gegen die begriffliche Konfusion in seinem „Argument“. Und ich empöre mich über die darin verborgene Scharlatanerie.
Das hat ihn so gewurmt
Hör auf mit den küchenpsychologischen ad-hominem-Argumenten.
In diesem Fall gibt es aber wenig zu diskutieren.
Richtig. Dobelli behauptet – unbestreitbar, schwarz auf weiß –, dass nach 20 Jahren (mindestens) einer aus einer zufällig handelnden Horde von 1 Millionen Affen sehr hohe Gewinne am Aktienmarkt eingefahren haben wird. Das ist statistisch falsch; es gibt keinen solchen Affen. Dobellis Argument baut auf einer falschen Annahme auf. Diskussion beendet.
Er macht ein anderes Experiment daraus, das komplexer ist.
Nein, das tue ich nicht. Dobelli behauptet, er rede über einen Kapitalmarkt. Ich nutze eine korrekte Beschreibung eines Kapitalmarkts. Dobelli tut das entgegen seinem eigenen Anspruch nicht.

Natürlich steht es Dobelli und Dir frei, eine völlig andere Situation zu betrachten, die eines Wettkampfes über Etappen mit stetiger Reduktion der Teilnehmer.
Aber:
a) Das ist keine adäquate Beschreibung eines Kapitalmarktes; Märkte funktionieren nicht so.
b) In einem Etappen-Wettkampf würden die vielgescholtenen Medien den Sieger nicht zu einem Guru verklären, eben, weil die Existenz eines Siegers in einem Etappen-Wettkampf trivial ist und niemanden überrascht.

Beides, a) und b), muss Dobelli für sein Argument aber ignorieren bzw. das Gegenteil behaupten.

So, und jetzt zum letzten Mal: Hör auf, diesen Thread zu kapern! Es sollte hier um eine App gehen, die ich geschrieben habe, und nicht um Dobellis wirre Thesen. Wenn Du über Dobelli diskutieren willst, mach einen eigenen Thread auf. Es ist unverschämt, was Du hier tust.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Lerchenzunge09.11.1611:39
Der Worte sind genug gewechselt.
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DSkywalker09.11.1612:56
Also an der Beschreibung vom Dobelli kann etwas nicht stimmen...

Gesagt wurde, daß das "Spiel" über 20 Jahre aka 20 Runden geht und daß nach jeder Runde die Verlierer von der nächsten Runde ausgeschlossen werden. Somit wäre das "Spiel" eigentlich schon nach der ersten Runde beendet.
Wenn es über 20 Runden gehen soll, dann müssen die Verlierer durch neue "Mitspieler" für die nächste Runde ersetzt werden... Deswegen scheint es mir schon richtig, wie Weia das Programm implementiert hat.
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buck
buck09.11.1614:31
Eine Anmerkung zur "Auseinandersetzung":
Es geht nicht darum ob und wie die Affen handeln. Er gibt vor was "geschehen ist" und erklärt daran seine These:
Insofern erübrigt sich die Diskussion soweit ich es sehe.
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aragorn09.11.1616:21
Das Problem ist, dass im obigen Beispiel die durchschnittliche Ertragsrate bei zufälligem Investment nicht berücksichtigt wird. Und deswegen die Aussage "Ein Affe wird Milliardär" schlicht nicht zu halten ist:

Wenn man von einer 50% Chance ausgeht in einer Runde zu Gewinnen, so hat man eine Wahrscheinlichkeit von 0,5^20 Pro Affe, dass dieser Affe zwanzigmal gewinnt. Also ungefähr 1:1Million. Setzt man 1 Million Affen hin, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Affe immer gewinnt ca. 0.95. Also schon recht sicher.

Soweit so gut, aber zum Millionär muss man ja nicht nur 10 Euro/Jahr Gewinnen, sondern schon deutlich mehr. Ich mache seit Jahren auch Gewinn an den Börsen, bin aber vom Reichtum weit entfernt;-)

Angenommen, die jährliche Rendite bei Zufallsinvestment schwankt um die +- 10 Prozent. So hat der Gewinneraffe bei 1% Rendite nach 20 Jahren ca. das 1,22-fache des ursprünglichen Kapitals (nicht so prickelnd, oder) bei 5% wären es das 2,6fache (das ging vor kurzem ja noch mit Tagesgeld) und bei 10% das 6,7-fache (Das schafft ja noch ein guter Aktienfonds).

Fazit: Das ein Affe nach 20 Jahren zum Milliardär wird ist extrem unwahrscheinlich (eher wird Trump Präsident ) Insofern ein schlecht gewähltes Beispiel. Ich stimme aber zu, das die Voraussagen von Experten (oder die visionären Entscheidungen von Top-Manager) oftmals überbewertet werden.
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Weia
Weia09.11.1620:53
DSkywalker
Gesagt wurde, daß das "Spiel" über 20 Jahre aka 20 Runden geht und daß nach jeder Runde die Verlierer von der nächsten Runde ausgeschlossen werden. Somit wäre das "Spiel" eigentlich schon nach der ersten Runde beendet.
Mit „Verlierer“ sind hier aber nicht alle Affen gemeint, die schlechter als der beste Affe abgeschnitten haben, sondern nur diejenigen, die unter dem Strich in dem Jahr ins Minus gerutscht sind. Und das sind unter der Annahme einer Normalverteilung eben ca. 50%. Dieser Aspekt für sich genommen stimmt also schon, nur dass an Kapitalmärkten diese 50% eben nicht ausscheiden, bloß weil sie in diesem Jahr im Minus waren.
buck
Eine Anmerkung zur "Auseinandersetzung":
Es geht nicht darum ob und wie die Affen handeln. Er gibt vor was "geschehen ist" und erklärt daran seine These:
Du kannst aber anhand einer kontrafaktischen Voraussetzung nichts „erklären“, weil logisch aus einer falschen Prämisse jede x-beliebige Konklusion folgt. („Wenn auf dem Mond grüne Eichhörnchen alle Tischtennisspiele gewinnen, wird Hillary Clinton 100 Jahre lang US-Präsidentin“ ist eine wahre Aussage.)

Insbesondere kannst Du die Medien nicht dafür schelten, dass sie nach „Guru“-Erklärungen suchen, wenn Du als Voraussetzung ein Ereignis konstruierst, das derart unwahrscheinlich (de facto praktisch „unmöglich“) ist, dass es in der Tat nach einer Erklärung verlangt, die deutlich über Zufall/Glückstreffer hinausgeht.

Das wäre – um das bekannte Beispiel zu bemühen – so, als ob Du „eben vorgibst“, dass ein Affe tatsächlich zufällig Shakespeares Sonette in die Textverarbeitung eintippt, und dann den Medien vorhältst, sie würden in einem solchen Falle sicher nach einer Erklärung suchen, wo doch gemäß Deiner Voraussetzungen nur Zufall im Spiel war.
aragorn
Das Problem ist, dass im obigen Beispiel die durchschnittliche Ertragsrate bei zufälligem Investment nicht berücksichtigt wird.
Das stimmt. Das Startkapital wäre für ein seriöses Argument allerdings auch noch hilfreich …
Fazit: Das ein Affe nach 20 Jahren zum Milliardär wird ist extrem unwahrscheinlich (eher wird Trump Präsident )
Dazu passend gab es ja das Bonmot, dass schon korrekt sei, dass Trump ein Vermögen von 1 Milliarde Dollar besitze, er allerdings mit 2 Milliarden Dollar gestartet wäre.
Ich stimme aber zu, das die Voraussagen von Experten (oder die visionären Entscheidungen von Top-Manager) oftmals überbewertet werden.
Das ist aber eine Trivialität.

Was allerdings nicht geht, ist, dass Du die These, ein Phänomen sei nicht zu erklären, dadurch dogmatisch rechtfertigst, dass Du bei jedem empirisch gut bestätigten Erklärungsmodell die empirischen Betätigungen als ausschließlich pure Glückstreffer in diesem Sinne abtust und somit Deine These schlicht unangreifbar machst. Das war der ursprüngliche argumentative Kontext im Aktien-Thread.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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