Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?
Forum>Software>Apple Mail Snooze Funktion mit Bordmitteln erstellen

Apple Mail Snooze Funktion mit Bordmitteln erstellen

ratz-fatz
ratz-fatz20.08.1713:09
Hier geht es zum grundsätzlichen Problem:

Über Sinn, Unsinn oder Notwendigkeit einer temporären "Abschaltung" der Inbox eines IMAP Accounts kann dort weiter diskutiert werden, HIER geht es AUSSCHLIESSLICH um die Umsetzung, bei der keine zusätzliche Software zum Einsatz kommt.

Das wird benötigt:
1 Mac, der 24/7 läuft und auf den ansonsten keiner Zugriff hat. Auf diesem Mac läuft Apple Mail rund um die Uhr, hier ist unbedingt darauf zu achten, dass sich niemand an dem offenen Programm zu schaffen macht und irgendeinen Unfug veranstaltet! Das hierfür notwendige Sicherheitskonzept ist hier allerdings NICHT das Thema.

Die Situation:
Mehrere Anwender haben über iOS und OSX Zugriff auf ein IMAP Konto. Über dieses Konto läuft die Kommunikation mit externen Partnern, die international (in verschiedenen Zeitzonen) an teilautomatisierten Prozessen arbeiten.
Über den Account kommen quasi rund um die Uhr Statusmeldungen, Fehlermeldungen, Freigaben von Aufträgen und neue Aufträge herein. Es handelt sich bei den Absendern um eine fest definierte Gruppe, was dieses Projekt erheblich vereinfacht hat.

Das Problem:
24 Stunden am Tag darüber "informiert" zu werden, wenn ein Prozess im fernen Osten in die Hose gegangen ist oder erfolgreich abgeschlossen wurde? Das ist zumindest über den Tag hinweg ganz OK, mitten in der Nacht oder am Wochenende nervt es.

Das Ziel:
In der Zeit zwischen 18:00 und 7:00 sowie am Wochenende sollen sich keine Mails bestimmter Absender im Posteingang des IMAP-Accounts befinden. In dieser Zeit werden jedoch weiterhin Mails von diesen Absendern empfangen. Für die Beteiligten des Workflows stellt sich der IMAP-Account somit als zu 100% erreichbar dar.
Um 7:00 werden alle seit 18:00 des Vortages von dem Account empfangenen Nachrichten in den Posteingang des IMAP-Accounts gelegt und können von den Anwendern gelesen, bearbeitet und (lokal) abgelegt werden.
Ab 18:00 ist "Schicht" und es tauchen keine Mails mehr (von bestimmten Absendern) im IMAP Posteingang auf.

Die Möglichkeiten:
1. Software auf dem Endgerät. Scheidet aus. Die Gründe stehen hier nicht zur Debatte.
2. Software an zentraler Stelle, etwa Mailbutler oder andere Tools mit Abo. Nicht erstrebenswert. Die Gründe stehen hier nicht zur Debatte.
3. Eigene Lösung. Darum geht es hier.

Die Umsetzung:
Die Einrichtung erfolgt an zentraler Stelle an einem Mac, siehe oben. Es wird dort 1 Regel (OFF-ON) definiert:
Umlenkung ankommender Mails in einen bestimmten Ordner (TEMP), wenn sie aus bestimmter Quelle kommen.

Diese Regel wird mit AppleScript zu einer bestimmten Uhrzeit aktiviert (iCal-Ereignis).
tell application "Mail"
set enabled of rule "OFF-ON" to true
end tell

Bei der Deaktivierung über einen anderen AppleScript muss dafür gesorgt werden, dass die zwischenzeitlich im Verzeichnis TEMP eingetroffenen Mails in das Eingangspostfach gelegt werden.
tell application "Mail"
set enabled of rule "OFF-ON" to false
move every message of mailbox "TEMP" to mailbox "INBOX" of account "XYZ"
end tell

Hier gab es anfangs Schwierigkeiten, weil der Name INBOX auch in Versalien geschrieben werden will, damit Sache funktioniert. Je nach Provider des IMAP Accounts kann der Name INBOX auch anders lauten. Der Name des Accounts XYZ findet sich in der Account Einstellung von Mail in der Zeile "Beschreibung" oberhalb der E-Mail-Adresse.

Der zweite Script wird ebenfalls als App gespeichert und über ein iCal-Ereignis zum gewünschten Termin an Mail übergeben. Die Sache funktioniert in der Praxis einwandfrei.

Was ich mir jetzt noch wünsche, wäre eine Art "Trigger" für das TEMP Verzeichnis, der – wenn dort eine bestimmte Menge eiingetroffener Mails überschritten wurde – eine Nachricht versendet (natürlich nicht an den hier besprochenen IMAP Account). Wenn es dann "brennt" im TEMP Postfach, kann man per Bildschirmfreigabe durch die Mails schauen und eventuelle Schritte einleiten. Dies ist allerdings eine Option, die das ganze Konzept wieder in Frage stellt, denn man SOLL ja seine Ruhe vor den Mails haben.

An dieser Stelle mein herzlicher Dank an alle, die hier und dort ihren Beitrag geleistet haben. Die Lösung ist zugegebenermaßen irre simpel gestrickt – aber genau darin liegt auch aus meiner Sicht der Reiz. Und: sie kostet keinen Cent in der Anschaffung oder Miete und alle Daten bleiben schön zuhause.
+1

Kommentare

Es sind keine Einträge vorhanden.
Diese Diskussion ist bereits mehr als 3 Monate alt und kann daher nicht mehr kommentiert werden.