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Augenfeindliche LED?
Augenfeindliche LED?
MäcFlei
22.03.19
01:26
Hier ein beachtenswertes Video dazu auf YouTube
Danach killt der Blauanteil die Zellen der Netzhaut vorzeitig und die Aufmerksamkeit, also geistige Leistungsfähigkeit scheint auch geringer zu sein als bei Beleuchtung mit Halogenbirnen.
Wenn man das gesehen hat, wird klar, dass Apple mit dem Night Shift eventuell nicht nur dem Empfinden Rechnung getragen hat, sondern ohne es groß an die Glocke gehangen zu haben, Augenschäden vorbeugt.
Unter diesem Aspekt ist der Darkmode, der die Beleuchtung insgesamt reduziert und damit natürlich auch den Blauanteil, mehr als nur eine optische Alternative.
Dass LED-Leuchtmittel zusammen mit Energiesparlampen in einer Box gesammelt werden auf dem Wertstoffhof, spricht nicht gerade dafür, dass die LEDs, wie behauptet, aufbereitet werden, weil die Kontamination mit Quecksilber dürfte alles andere als gesund und optimal dafür sein.
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Kommentare
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Weia
23.03.19
02:41
MäcFlei
Weia und beyermann: Mit so einer Überreaktion hatte ich gerechnet. Ich sage nicht, dass das alles wahr ist, aber als Aufhänger für eine Diskussion isses gut.
Das hatten wir jüngst erst in einem anderen Thread: Ich finde es eine Unart des gegenwärtigen Zeitgeistes, in Diskussionen provokante bis falsche Thesen in den Raum zu stellen und sich bei Kritik daran auf „ist ja nur meine Meinung / habe ich nur als Aufhänger gesagt” zurückzuziehen. Ist eine Überreaktion in Deinen Augen positiv? Falls nein, warum schreibst Du dann etwas, von dem Du annimmst, es würde sie auslösen? Falls ja, warum kritisierst Du sie dann implizit durch diese pejorative Wortwahl?
Jede einzelne Behauptung ist natürlich zu hinterfragen und nicht als unumstößliche Tatsache zu nehmen
Was Du leider nicht tust (Hervorhebung von mir):
Wenn man das gesehen hat,
wird klar
Deine These, dass die Realität eine genau entgegengesetzte ist, sehe ich als besserwisserisch provokativ und selbstüberschätzend.
Na, dann tust Du das halt. Das bringt uns aber nicht weiter, nur Argumente tun das.
MäcFlei
Weia, Du hast ein Maximum im optisch sichtbaren Blaubereich vermieden und dafür jetzt einen UV-Anteil, der vorher überhaupt nicht vorhanden war.
Was meinst Du denn mit „vorher überhaupt nicht vorhanden“? Das Maß aller Dinge ist wie gesagt Tageslicht, und das hat natürlich einen UV-Anteil; der bei dem Soraa-Leuchtmittel ist allerdings etwas höher.
Subjektiv mag das ja toll, sein. Ist nur die Frage, was das objektiv mit Deinen Augen macht, sollte der UV-Anteil nicht zusätzlich noch gefiltert werden.
Das, was Tageslicht mit ihnen macht.
Bei beiden Spektralkurven gibt es so gut wie kein Rot.
Das ist schlicht falsch. Über 650 nm nimmt die Empfindlichkeit des menschlichen Auges stark ab, und bis dahin ist die Spektralkurve der abgebildeten LED-Leuchtmittel fast linealgerade.
Was
es so gut wie nicht gibt, ist Infrarot = Wärme. Die Rotwiedergabe dieser LED-Leuchtmittel ist tadellos.
Dementsprechend dürfte das Licht eher wenig warm empfunden werden.
Licht soll auch nicht warm sein, sondern weiß.
Außerdem kommt noch die physiologische Empfindlichkeitskurve des Menschen hinzu, die im Grünen ein Maximum aufweist.
Ja, und? Das weist die physiologische Empfindlichkeitskurve im Grünen ja bei jedwedem Licht auf, zu
Unterschieden
in der Lichtqualität trägt diese Eigenschaft also genau Null bei.
Auch das macht das Licht tendenziell noch etwas kälter.
Nein. Weder wärmer noch kälter als Tageslicht.
Mit "Neonröhren" meinst Du natürlich Leuchtstoffröhren, die aufgrund des leuchtenden Quecksilbers nur auf wenigen Frequenzen strahlen. Der Leuchtstoff wandelt diese wenigen Frequenzen um. Eine Kurve dazu kenne ich nicht.
Die ist furchterregend:
MäcFlei
[… homogene Spektralkurve]
Wobei auch das eine Behauptung ist, ich kenne keine Studie, die das begründet. Ihr?
Die These ist schlicht, dass unser Auge optimal an Tageslicht angepasst ist. Und das hat nunmal eine sehr homogene Spektralkurve. Die ganzen etablieren Verfahren der Lichtqualitätsmessung basieren darauf, insofern sie stets die Abweichung der zu beurteilenden Lichtquelle von Tageslicht entsprechender Farbtemperatur messen.
Ein Maler mischt aus Rot, Gelb, Blau, Weiß und Schwarz jede Farbe an. Da beschwert sich auch keiner, dass das Braun aus nur drei oder vier Farben gemischt wurde.
Da geht es um Körperfarben, wir reden hier über Licht. Was hat das miteinander zu tun? Natürlich haben alle Körperfarben außer Neutralgrau (inklusive Schwarz und Weiß) nichthomogene Spektralkurven – genau das erzeugt ja ihre Farbigkeit.
Und gerade, um diese Körperfarben originalgetreu wiederzugeben, brauchst Du Licht mit einer möglichst homogenen Spektralkurve, denn sonst hat, wenn Du Pech hast, das Lichtspektrum genau da eine Lücke, wo die Körperfarbe ihr Maximum hat – was die Farbwiedergabe der Körperfarbe stark verfälschen würde (dieser Effekt wird Metamerie genannt).
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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+11
Weia
23.03.19
02:54
Nasso
Es wäre doch dir und der Diskussion viel zutraglicher, da den Ball flacher zu halten, gerade weil du in dem Thema offensichtlich nicht sehr tiefgehend informiert bist.
Auf welcher Basis gelangst Du zu der Einschätzung, ich sei „offensichtlich nicht sehr tiefgehend informiert“?
Du magst in einigen Sachpunkten Recht haben, legst sie aber zum größten Teil nicht korrekt zusammen.
Bist Du auch zu Argumenten statt numinosen Andeutungen imstande?
Studier doch nochmal ein paar Bücher drüber und mach solange bitte nicht anderer Leute Posts klein, nur weil du meinst, du wüsstest was.
Ich weiß zumindest genug, um diejenigen hier zu kritisieren, die Unsinn posten.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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+7
Nasso
23.03.19
03:59
Weia
Du nimmst ja nicht gerade am Wettbewerb für freundliche Kommunikation teil.
Aber ich will mal einen Punkt aufgreifen.
Du sagst, daß das Auge perfekt auf Sonnenlicht eingestellt ist und daß dies daher die Referenz sei.
Das stimmt und stimmt nicht.
In der menschlichen Evolution hat sich das Auge tagsüber an Sonnenlicht angepaßt mit einem Schwerpunkt auf Grüntöne zum Futtersuchen.
Bei fehlendem Tageslicht ist die menschliche Wahrnehmung und Psyche auf Feuer optimiert. Höhlenfeuer oder Lagerfeuer.
Das hat einen sehr hohen Rot- und Infrarotanteil, wie wir ihn in Glühlampen finden (Halogenlampe = Glühlampe).
Wenn Du jetzt die LED-Spektralkurven, die Du gepostet hast, mit denen von Feuer oder Glühlampen vergleichst, dann siehst Du, daß im LED-Licht vergleichsweise wenig Rot und gar kein Infrarot ist.
Nun läßt sich die über Jahrtausende evolutionsgeprägte Wahrnehmung so leicht nicht umstellen und dieser Wärmeanteil (der teils nicht sichtbar aber wahrnehmbar ist) fehlt vielen von uns.
Manchen machts nichts aus bzw. sie spüren keinen Unterschied.
Andere sind da eher sensibel und es fehlt ihnen der entspannende Moment im Licht.
Auswirkungen hat es aber auf uns alle.
Und es geht dabei weniger um das Sehen und um bewußte Wahrnehmung.
Zur Homogenität des Tageslichts muß ich noch sagen, daß das nicht zutrifft. Tageslicht ist Morgends und Abends rot und am Mittag grau bis weiß mit hohem Blauanteil und differiert je nach Bewölkung. Dazwischen gibt es alle Varianten.
Evtl. sprichst Du vom Normhimmel, der für Tageslichtberechnungen angenommen wird. Der ist relativ homogen.
Dieses Thema ist sehr vielschichtig und ich beschäftige mich beruflich seit rund 30 Jahren damit. Die Wahrnehmungspsychologie ist in den letzten 10 Jahren immer stärker beteiligt und es vergeht kein Monat, in dem nicht neue Erkentnisse und Details zur menschlichen Wahrnehmung im Bezug auf Licht aufkommen.
Deshalb macht es so wenig Sinn zu sagen, "Alles Quatsch, So und so ist es !"
Eine sachliche Diskussion darüber wäre angenehm.
MäcFlei
Nochmal auf Deinen ursprünglichen Post zu kommen:
Ja, blaues Licht kann bei entsprechender Intensität und Farbe das Auge schädigen (z.B. Schweißbogen)
Einige LEDs z.B. im Bereich Fassadenbeleuchtung fallen in die Laserkategorie.
In eine GU10 6W müßte man aber schon ne Weile direkt reinschauen und das wäre eher unangenehm.
Kleinkinder haben da den blauen Peter, wenn wir beim Schweden ne Deckenleuchte mit LED-Spots kaufen und das Kind, das ja aufm Rücken liegt, reinschauen muß.
Aufmerksamkeit ist höher bei weißem, bläulichem Licht. Bei zu warmer Lichtfarbe wie Halogenlicht nimmt sie ab.
Auch das ist aber abhängig von der Intensität.
Recycling:
Es gab ja für kompakte Leuchtstofflampen ("Energiesparlampen") nie ein schlüssiges Entsorgung- oder Recyclingkonzept.
Während man bei langgestreckten Röhren die chemischen Schlämmungen ausspülen und z.T. wiederverwerten konnte, ging das technisch bei den kompakten nicht.
Bei LEDs ist die Vielfalt der Elektronik und die Bauweise ein Problem. Oft wird vergossen oder so stark integriert, daß man da nichts mehr rauskriegt. Und wer soll das auch machen ?
Ist aber auch alles keine Katastrophe. Nicht mehr zumindest als andere Dinge, die wir so anstellen.
Hilfreich?
+2
Weia
23.03.19
04:40
Nasso
In der menschlichen Evolution hat sich das Auge tagsüber an Sonnenlicht angepaßt mit einem Schwerpunkt auf Grüntöne zum Futtersuchen.
Bei fehlendem Tageslicht ist die menschliche Wahrnehmung und Psyche auf Feuer optimiert. Höhlenfeuer oder Lagerfeuer.
Du wirfst hier zwei Dinge durcheinander, physiologische Evolution und kulturelle Prägung.
Physiologisch
ist unser Auge auf Tageslicht optimiert. Die spektrale Empfindlichkeit sähe anders aus, wäre es auf Feuer optimiert. Unsere
Psyche
ist stark kulturell überformt, da spielt dann die Wahrnehmung eines Lagerfeuers eine Rolle. Solche kulturellen Prägungen lassen sich aber relativ rasch ändern.
Wenn Du jetzt die LED-Spektralkurven, die Du gepostet hast, mit denen von Feuer oder Glühlampen vergleichst, dann siehst Du, daß im LED-Licht vergleichsweise wenig Rot und gar kein Infrarot ist.
Rot ist in hochwertigen LEDs genug enthalten. Infrarot nicht, und das ist nur gut so. Es geht um Licht, nicht Heizung.
Nun läßt sich die über Jahrtausende evolutionsgeprägte Wahrnehmung so leicht nicht umstellen und dieser Wärmeanteil (der teils nicht sichtbar aber wahrnehmbar ist) fehlt vielen von uns.
Evolution läuft nicht über Jahrtausende, sondern über weit längere Zeiträume. Was Du meinst, sind kulturelle Prägungen, und die lassen sich sehr wohl rasch umstellen, wenn man nicht schon geistigem Phlegma verfallen ist. Ein hoher Wärmeanteil in Licht ist ökologisch unverantwortlich. Ihn mit irgendwelchen Behaglichkeitsgefühlen von anno dunnemals rechtfertigen zu wollen, ist absurd. Wenn unser Klima kollabiert, hat es sich mit der Behaglichkeit nämlich ein- für allemal.
Zur Homogenität des Tageslichts muß ich noch sagen, daß das nicht zutrifft. Tageslicht ist Morgends und Abends rot und am Mittag grau bis weiß mit hohem Blauanteil und differiert je nach Bewölkung. Dazwischen gibt es alle Varianten.
Was nichts daran ändert, dass die Spektralkurve zu allen Tageszeiten homogen im Sinne von
nicht zerklüftet
ist, auch wenn sich die Farbtemperatur selbstverständlich laufend ändert.
Evtl. sprichst Du vom Normhimmel, der für Tageslichtberechnungen angenommen wird.
Den kannst Du für jede beliebige Farbtemperatur/Tageszeit berechnen.
Deshalb macht es so wenig Sinn zu sagen, "Alles Quatsch, So und so ist es !"
Aus der Tatsache, dass ein Thema komplex ist, folgt mitnichten, dass jede beliebige Aussage dazu korrekt ist. Es gibt dann immer noch genügend beliebig viele falsche Aussagen, und die kann, darf und sollte man auch als solche benennen.
Eine sachliche Diskussion darüber wäre angenehm.
Zweifelsohne.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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+4
Weia
23.03.19
04:46
elBohu
Ich habe eine Brille mit Blaufilter. Damit wirkt die Umgebung etwas gelblich.
Im allgemeinen sollte man einen Blaufilter benutzen, weil eben das Sonnen licht auch viel Blauanteile enthält und das die Makuladegeneration voran treibt.
Hab eben erst mit einem Kollegen drüber gesprochen: Die Menschheit rottet sich selber aus.
Weil sie keine Brillen mit Blaufilter trägt?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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+3
Weia
23.03.19
04:56
Ely
Ich habe mir Light Spectrum Pro gekauft. Und es erscheint als IspEVO auf dem iPhone.
Das ist übrigens eine recht gute App, ein interessantes und durchaus relativ genaues Ding.
Naja, ich will Deine Begeisterung nicht trüben, aber das Ganze ist schon eher ein Spielzeug. Man kann halt ein Spektralphotometer, das 1000€ und (viel) mehr kosten kann, nicht durch eine Smartphonekamera und eine 2€-App ersetzen.
Hier das Messprotokoll einer Referenz-LED-Beleuchtung mit nominell 5000K:
Und so sieht das Ganze in
Light Spectrum Pro
aus:
4695K ist schon fast soweit von den tatsächlichen 5021K entfernt, dass es etwas Beliebiges bekommt, aber die Spektralanzeige hat nun wirklich überhaupt nichts mit der tatsächlichen Spektralkurve zu tun.
Ehe jetzt jemand sagt, diese schrecklichen LEDs sähen in Wahrheit eben so aus: Bei einer Halogenlampe, die nun garantiert eine kontinuierliche, homogene Spektralkurve aufweist, sieht es laut dieser App nicht besser aus:
Da werden wohl im Wesentlichen Eigenschaften der iPhone-Kamera „gemessen“, falls diese Balken überhaupt irgendetwas repräsentieren.
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+9
Nasso
23.03.19
05:38
Weia
Du hast in einigen Dingen Recht, bei anderen liegst Du falsch.
Aber es macht mir keinen Spaß, mit Dir zu diskutieren, weil Du so nen rechthaberischen Ton drauf hast.
Hab nen schönen Tag.
Hilfreich?
-4
nova.b
23.03.19
07:30
Wenn wir schon über Evolution reden. Die Sinne des Menschen müssen dann ja wohl für Tag und Nacht ausgelegt sein und alle Übergänge, von denen wir die roten als besonders schön empfinden (Morgengrauen und Abenddämmerung).
Hilfreich?
+2
MäcFlei
23.03.19
08:07
Dass Evolution nur über längere Zeiträume als Tausend Jahre geht ist Quatsch!
Ein Gegenbeispiel sind die Wasserflöhe im Bodensee. Wasserflöhe überleben einen Winter nicht. Sie sind meist weiblich, wenn die Tage kürzer werden verändern sie sich Richtung männlich und machen mit den weiblichen geschlechtliche Fortpflanzung. Die daraus entstehenden Eier lagern sich im Seeboden ab und geraten auch in tiefere Regionen desselben. Dadurch hat man in dem Boden über die Zeit konserviert auch Wasserfloheier, die genetisch von älteren Populationen stammen.
Birgt man diese Eier und lässt sie durch geeignete Bedingungen sich entwickeln sterben sie inzwischen im belasteten Bodenseewasser ab, während die aktuelle Population sich diesem Wasser "angepasst" hat und überlebensfähig ist. Wir reden hier von 30 Jahren, in denen das stattgefunden hat. Also noch weit unter 1000 Jahren.
Besser als eine Halogenbirne wäre eine normale Glühbirne gewesen, die dem idealen schwarzen Strahler eventuell näher kommt. Du kannst zum Gegentest aber ja auch mal Dein tolles Spektralphotometer einem roten oder andersfarbigen Laser aussetzen, natürlich in geeigneter Abschwächung und schauen, wie schmalbandig er dann in Deiner Kurve aussieht.
Alternativ geht auch eine Glimmlampe oder Neonröhre, beide aus der Kategorie der Gasentladungslampen.
Hilfreich?
-6
Florentine
23.03.19
09:04
Nasso
Weia
Du hast in einigen Dingen Recht, bei anderen liegst Du falsch.
Aber es macht mir keinen Spaß, mit Dir zu diskutieren, weil Du so nen rechthaberischen Ton drauf hast.
Hab nen schönen Tag.
Lass ihm doch den Spaß, er hat schließlich bis 5 Uhr morgens recherchiert und gepostet, um zu zeigen wer hier intellektuell der Größte ist.
Hilfreich?
-6
spheric
23.03.19
10:47
Es gibt doch einen merklichen Unterschied in der Qualität der Argumentation, der sich recht schnell erschließt.
Dass ein glasklarer Post wie Weias das wohlige Geschwurbel aus YouTube-Recherche und pseudowissenschaftlicher Panikmache bricht und deswegen angefeindet wird, sieht man immer wieder bei unterschiedlichen Themen.
Auffälligerweise sind diejenigen, die dem ersten kompetenten Kommentar vorwerfen, er hätte „die sachliche Diskussion“ gestört, nicht wirklich in der Lage, schlüssige Gegenargumente einzubringen, die eine „sachliche Diskussion“ darstellen könnten.
Aber auch nett, mal was über Wasserfloheier und Malerfarben zu lesen hier.
Danke, Weia und beyermann.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+12
MikeMuc
23.03.19
11:51
MäcFlei
Meines Wissens:
eine Generation beim Menschen: 30 Jahre.
beim Bodensee-Wasserfloh: 1 Jahr laut deiner Recherche
Das sich die Evolution des Wasserflohs daher mindestens um den Faktor 30 schneller entwickelt solltest du also in deiner Aussage berücksichtigen. Es gibt sogar Tierchen, die sich noch schneller an die Umwelt anpassen weil sie eine noch wesentlich schnellere Fortpflanzungsfolge haben.
Hilfreich?
+2
Nasso
23.03.19
12:28
Florentine
Ja, haste Recht.
Ist ja auch egal.
Wer lauter und derber tönt, muß ja das richtige sagen.
Hilfreich?
-9
spheric
23.03.19
12:38
Nasso
Aber ich will mal einen Punkt aufgreifen.
Du sagst, daß das Auge perfekt auf Sonnenlicht eingestellt ist und daß dies daher die Referenz sei.
Das stimmt und stimmt nicht.
In der menschlichen Evolution hat sich das Auge tagsüber an Sonnenlicht angepaßt mit einem Schwerpunkt auf Grüntöne zum Futtersuchen.
Bei fehlendem Tageslicht ist die menschliche Wahrnehmung und Psyche auf Feuer optimiert. Höhlenfeuer oder Lagerfeuer.
Gewagte Behauptung.
Zum einen ist es etwas unwahrscheinlich, dass ein so komplexer Mechanismus wie unser Auge auf zwei völlig gegensätzliche Dinge "optimiert" ist.
Zum anderen gibt es reichlich Augen in der Natur (bei nachtaktiven Tieren), die
tatsächlich
auf schlechte Lichtverhältnisse optimiert sind, und da sehen wir sehr genau, welche Kompromisse dort eingegangen werden (z.B. bei der Farbwahrnehmung).
Zum dritten dürfte auffallen, dass wir Menschen bei Höhlen- und Lagerfeuer eher ziemlich beschissen sehen können.
Dies legt nahe, dass unsere Augen eben NICHT auf Höhlenfeuer oder Lagerfeuer optimiert sind, und dass wir eigentlich darauf ausgelegt sind, nachts zu schlafen.
Abgesehen davon: unsere Augen sind NICHT "mit einem Schwerpunkt auf Grüntöne zum Futtersuchen" ausgelegt —
im Gegenteil
: das Grüne ist eben gerade NICHT unsere Futterquelle, sondern das Bunte: reifes Obst, Beeren, Tierkadaver, etc.
Blätter, Gräser und anderes Grünzeug sind allermeistens für uns unverdaulich.
Daher die Optimierung auf Farbwahrnehmung bei Tageslicht, und nicht größtmögliche Lichtaufnahme nachts und/oder bei Lagerfeuer.
Dass der eine oder andere schummriges Licht mit hohem Rotanteil "gemütlicher" findet und abends vorzieht, hat eher weniger mit dem Aufbau des Auges zu tun — oder vielleicht gerade insofern, als damit klar ist, dass wir den "Arbeitstag" beendet haben, weil unsere Augen in solchem Licht nicht in der Lage sind, normal performant zu funktionieren. Das ist allerdings nur eine Mutmaßung.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+6
ssb
23.03.19
12:50
Ich habe mich hier nach meinem Post durch alle weiteren Kommentare gearbeitet. Was soll man da noch ergänzen? Vielleicht der Hinweis auf die Wikipedia-Artikel zu LED Leuchtmitteln. Als Vorteil ist dort genannt, dass sie keine UV-Strahlung aussenden aber einen höheren Blauanteil haben, der zur Lichtverschmutzung beiträgt. Den Autoren der hier getroffenen widersprüchlichen Aussagen wäre zu empfehlen, sich durch geeignete Änderungswünsche an der Verbesserung der Tiefe und Breite der Artikel in der Wikipedia zu beteiligen.
Ansonsten mag auch ich das Licht "schwarzer Strahler" (Feuer, Kerzen, Glühlampen) eigentlich lieber, aber ich mag auch, dass das Atomkraftwerk in meiner Sichtweite in Kürze abgeschaltet wird und dessen Stromproduktion nicht durch ein Kohlekraftwerk erbracht wird. Ein Beitrag dazu sind die PV-Module auf meinem Dach ein anderer, dass ich Glühlampen nahezu vollständig und Leuchtstoff-Lampen (inkl. Energiesparlampen) größtenteils durch LED- Leuchtmittel ersetzt habe. Läßt man die möglichen physiologischen und psychologischen Auswirkungen dadurch mal außer Acht, ist es einfach Irrsinn, seine Zimmer mit Glühlampen (einschließlich Halogenlampen) zu heizen, damit es hell wird. Die deutlich bessere Energieeffizienz ist nicht bestreitbar. Durch die längere Lebensdauer der LED-Leuchtmittel ist die Ökobilanz ebenfalls günstiger, obwohl Produktion und Entsorgung der Leuchtmittel wesentlich aufwändiger sind.
Satirisch überspitzt: sollten LED-Leuchtmittel die Makula so sehr schädigen, dass wir im Alter alle fast blind sind, dann brauchen wir die Leuchtmittel im Alter nicht mehr. Die Nutzung von Glühbirnen hingegen wird unsere Umwelt so schädigen, dass ich die Folgen im Alter gar nicht sehen möchte. Ist also für mich beides Scheiße - daher: lasst uns nur noch bei Tageslicht arbeiten und den Rest des Tages im Dunkeln verbringen. Bei meinen Kindern dürfte aber die Alternative mit den LEDs besser ankommen, da sie die Umweltschäden schon sehen können.
Hilfreich?
+4
spheric
23.03.19
13:11
Nasso
Florentine
Ja, haste Recht.
Ist ja auch egal.
Wer lauter und derber tönt, muß ja das richtige sagen.
Es ist bei Diskussion um wissenschaftliche Themen immer amüsant zu beobachten, wie argumentiert wird: es ist auf Seiten der, sagen wir, zweifelhafteren Argumente unweigerlich der Vorwurf zu hören, die Gegenseite sei "nicht in der Materie drin", habe sich "nicht ausreichend beschäftigt", solle "doch erstmal ein paar Bücher lesen", etc.
Dass man es vielleicht mit Leuten zu tun hat, die sich (eventuell sogar von Berufs wegen) schon seit vielen Jahren mit einem Thema fundiert auseinandersetzen, ist im eigenen begrenzten Horizont gar nicht vorstellbar.
Das sieht man bei Anti-Vaxxern, bei 432-Hz-Diskussionen — und eben hier bei dieser Diskussion.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+8
piik
23.03.19
13:43
Immerhin führt dieser Thread meilenweit in der Kategorie:
"Unsachlichste Posts 2019"
Es ist schon bezeichnend und klassisch eristisch, dass Weia vorgeworfen wird, arrogant, besserwisserisch etc. zu argumentieren, wenn die Leute mit ihren gefühlten Wahrheiten nicht weiter kommen. Das sagt so ziemlich alles.
Es ist selbstverständlich absolut unfein und politisch ganz und garnicht korrekt, wenn man offensichtlichen Unsinn eben genau als das bezeichnet, was er ist, Unsinn nämlich. Wäre ja noch schöner. Wenn jemand unsinnig argumentiert zeigt er ja schon, dass er es nicht kann. Also ist es doch logisch, dass man diesen Menschen wie einem kleinen Kind begegnen sollte, mit viel Nachsicht und Geduld, vielleicht sogar mit "leichter Sprache"?
Die Grundtendenz ist: Hauptsache schlimm, ein Aufreger. Ahnung braucht es nicht dazu. 1/10-Wissen reicht, so auf dem Niveau von den Grundrechenarten. Da argumentieren von rationalen Gedanken Ungeplagte damit, dass Evolution doch in Jahrtausenden und schneller stattfinden kann, und bringt als Beleg die Wasserflöhe vom Bodensee. Er merkt es nicht. Dass Wasserflöhe eine minimal häufigere Generationenfolge haben. Man könnte versucht sein zu sagen, dass es manchen Menschen schwer fällt zu denken, denn das können auch nicht alle Tiere, also die Wasserflöhe nicht und ergo manche homo nichtganzsosapiens demnach auch nicht.
Das ist symptomatisch für die Diskussion.
Ich wollte noch darauf hinweisen, dass die achsoschlauen Glühlampenhorter doch Lux solaris D12 auf die LED-Lampen streuen könnten, das hilft bestimmt. Und Sonnenlicht gibt es wirklich als Homöopathikum.
Das ist mein voller Ernst. Denn schließlich sprechen hier Leute davon, dass Tageslicht, je nachdem, auch eine graue Farbe haben könne. Ja Prosit, der Dümmlichkeit!
Bitte mehr von dieser Sorte, denn ich sammle den Irrsinn des Alltags. Und meine Fantasie reicht nicht aus, mir solche Knaller auszudenken.
Dass das menschliche Auge ans Lagerfeuer angepasst ist, das war schon echt gut. Aber da geht noch mehr. Strengt euch an!
Übrigens: Wer argumentiert, dass "der erhöhte Blauanteil" von LED-Lampen irgendwelche physiologischen Auswirkungen hätte, die sich gegenüber Licht von Nicht-LED-Lampen (auch Tageslicht) unterscheidet, der muss das wirklich nachvollziehbar belegen, denn so eine steile These ist das Gegenteil von selbstevident. Es muss wirklich epidemiologisch belegt werden, dass das nichtflache Spektrum der Intensität über der Farbe von LED-Lampen messbare Auswirkungen auf Augen oder sonstige biologische Aspekte des Menschen hat. Einfaches logisches Schließen von Halbfakten wie "hab ich schon mal so gehört" oder "ist doch klar" reicht nicht. Die Beweislast liegt bei den Problematisierern. Und da kam genau Nichts Belastbares.
Hilfreich?
+10
Weia
23.03.19
13:51
Florentine
Lass ihm doch den Spaß, er hat schließlich bis 5 Uhr morgens recherchiert
Näh, hat er nicht – er hat solange an den Posts gesessen, wie es zum Tippen erforderlich war. Vorher hat er gaaanz andere Sachen gemacht – ich sag’ aber nicht, welche.
und gepostet, um zu zeigen wer hier intellektuell der Größte ist.
Wer versucht, Sachfragen in der gebotenen Genauigkeit zu klären, will eigentlich nur seine intellektuelle Größe demonstrieren?
Diesen externen Blickwinkel aus der Ethnopsychoanalyse
kann
man einnehmen – er katapultiert uns aber flugs auf eine Metaebene, auf der wir letztlich alles, was wir tun, ausschließlich tun, um an Nahrung und Sexpartner zu gelangen. Für das Gelingen der immanenten Kommunikation innerhalb einer Gruppe ist diese externe Perspektive wenig hilfreich.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+4
beat
24.03.19
12:46
Es ist schon verrückt, wie sich Diskussionen um Sachthemen mittels Pseudo-Journalisten und -Wissenschaftlern zu Diskussionen um Glaubensthemen verschieben. Diese Verschiebung bzw. die Folgen davon (z.B. die Einstellung „ich glaube eine physikalische Tatsache nicht, weil ich auf youtube das Gegenteil gesehen habe“) ermöglicht einflussreichen Leuten mit derartigen Glaubenssätzen, Macht auszuüben und die Anhänger (gerne auch „Volk“ genannt) werden später wiederholt behaupten, sie wären betrogen worden, um ein paar Jahrzehnte später wieder ins selbe Muster zurückzufallen...
Jedenfalls Dank an Weia für das Entgegenstemmen und die aufschlussreichen Worte;-)
„Glaube nicht alles, was im Internet geschrieben wird, bloss weil da ein Name und ein Zitat stehen (Abraham Lincoln)“
Hilfreich?
+8
hannibal_de1
24.03.19
14:44
@Weia & Co.
Welche Leuchtmittelhersteller sind denn derzeit zu empfehlen, wenn man nicht Unsummen an Geld ausgeben möchte und trotzdem Wert auf eine hohe Qualität legt? Ich setze derzeit Leuchmittel von LEDON aus Österreich ein. Die haben, zumindest laut Datenblatt, immerhin einen CRI von 90 und kamen seinerzeit im Fastvoice Blog auch ganz gut weg.
Was ist mit Soraa? Hat die hier zufällig im Einsatz? Kostet ein GU10 Spot allerdings schon über 30.-
Hilfreich?
+1
Weia
24.03.19
23:58
hannibal_de1
Welche Leuchtmittelhersteller sind denn derzeit zu empfehlen, wenn man nicht Unsummen an Geld ausgeben möchte und trotzdem Wert auf eine hohe Qualität legt?
Um die Frage vernünftig beantworten zu können, hier nochmals einige theoretische Erläuterungen. Praxis-Resümee folgt am Ende.
Zunächst einmal zusammengefasst
die physikalischen Bewertungskriterien
:
Klar und im hier diskutierten Zusammenhang völlig unkontrovers sind
Lichtstrom
(„Helligkeit“ in Lumen gemessen),
Lichtstrom per Watt
(also die Energieeffizienz) und
Abstrahlungswinkel
“.
Eine subjektive Entscheidung ist die gewünschte
Farbtemperatur
. Aus den oben diskutierten theoretischen Überlegungen und auch meinen persönlichen Erfahrungen würde ich 5000K empfehlen (die „warme“ Variante von Tageslicht), aber diese Entscheidung bleibt letztlich jedem selbst überlassen.
Der kritische (und hier kontrovers diskutierte) Punkt ist die „
Lichtqualität
“. Wie schon angedeutet, ist das große Problem dabei, dass es eine verlässliche Messgröße hierfür bislang nicht gibt. Die – sicherlich sinnvolle – Grundannahme aller Bewertungen der Lichtqualität ist der Grad der
Abweichung von „natürlichem“ Licht
(d.h. Licht, auf das unsere Augen evolutionär optimiert sind). Alle hierfür relevanten Daten sind in der Spektralkurve einer Lichtquelle enthalten, nur sind leider die bislang etablierten Methoden, daraus eine Messgröße für die Lichtqualität zu berechnen, lückenhaft.
Ich muss hier noch einen kurzen Exkurs einschieben zu der Frage, was denn „natürliches Licht“ ist. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wie z.B. Glühwürmchen entsteht „natürliches Licht“ stets durch Erhitzung von Körpern, je höher die Temperatur, desto bläulicher das Licht. Daher hat sich für die Lichtfarbe die Messgröße der
Farbtemperatur
etabliert. Um diese Messgröße eindeutig zu definieren, geht man dabei von der Erhitzung eines
Schwarzen Körpers
aus, d.h. eines Körpers, dessen Oberfläche derart schwarz ist, dass sie keinerlei Umgebungslicht reflektiert. Das stellt sicher, dass die abgegebene und dann gemessene Lichtfarbe ausschließlich aus der Strahlung des Körpers selbst aufgrund seiner Erhitzung resultiert. Die Lichtfarbe als Funktion der Temperatur eines Schwarzen Körpers lässt sich dann als so genannte
Schwarzkörperkurve
(englisch
Black Body Curve
) in ein
Chrominanz-Diagramm
(deutsch auch
Normfarbtafel
genannt) eintragen (dunkelblaue Linie in dieser Grafik):
(Ein Chrominanz-Diagramm ignoriert der übersichtlichen Darstellung eines Farbortes halber die Leuchtkraft einer Farbe, die sich in der Summe von Rot-, Grün- und Blauanteilen ausdrücken würde. Dann kann man diesen Summenwert unberücksichtigt lassen und per Definition auf 1 setzen, sodass sich Blau stets als
1 – Grün – Rot
errechnen lässt und nicht mehr eigens angegeben werden muss. Dadurch lässt sich der Farbort in ein zweidimensionales Diagramm eintragen; die x-Achse entspricht hier Rot und die y-Achse Grün. Werden nur die für unser Auge tatsächlich existierenden Farben eingetragen, ergibt sich ein typisches, „Schuhsohlen-haftes“ Aussehen für dieses zweidimensionale Diagramm.)
Ganz grob gesprochen variiert natürliches Licht also in der Horizontalen dieses Diagramms, zwischen Rot über Gelb bis Blau. Darauf ist dann auch unsere Fähigkeit zum Weißabgleich abgestimmt; sie kann diese Varianz neutralisieren.
In der Vertikalen von Grün zu Violett hingegen ist bei natürlichem Licht kaum Varianz möglich; der vertikale Ort ist durch die Schwarzkörperkurve weitgehend vorgegeben. Dementsprechend besitzen wir für die Vertikale keinen gut funktionierenden Weißabgleich und nehmen Verschiebungen ins Grünliche oder Violette rasch als unnatürlichen
Farbstich
wahr (im Englischen
Tint
).
Eine gewisse Abweichung in der Vertikalen findet in der Natur allerdings sehr wohl statt; Sonnenlicht weicht minimal vom idealen Schwarzen Körper ab, wird aber vor allem durch die Atmosphäre farblich gefiltert
. Tageslicht ist daher leicht grünlicher als Licht von einem Schwarzen Körper; die Tageslichtkurve liegt leicht oberhalb der Schwarzkörperkurve, und selbstverständlich ist sie es, die ausschlaggebend ist für unser Empfinden natürlichen Lichts.
Die oben angegebene Definition von
Lichtqualität
als
Abweichung von „natürlichem“ Licht
lässt sich nun also präzisieren: Bei niedrigen Farbtemperaturen, die als Tageslicht nicht vorkommen, wird die Abweichung von der Schwarzkörperkurve zugrunde gelegt; ab einem bestimmten Schwellwert (beim oben schon erwähnten CRI sind das 5000K) wird stattdessen die Abweichung von der Tageslichtkurve ausgewertet.
Berechnung der Lichtqualität
Wie oben schon erwähnt, sind alle Daten, die man zur Beurteilung der Lichtqualität heranziehen kann, in der Spektralkurve der Lichtquelle enthalten, sie müssen daraus nur extrahiert werden. Selbst als Experte kann man mit einem bloßen Blick auf die Spektralkurve in vielen Fällen die zu erwartende Lichtqualität aber leider nicht voraussagen (drastische Abweichungen sieht man natürlich schon).
Der oben erwähnte
Color Rendering Index
CRI, zu deutsch
Farbwiedergabeindex
, berechnet dafür aus den Spektralkurven von zu bewertender Lichtquelle und Referenzlichtquelle (Spektralkurve von entweder Schwarzem Körper oder Tageslicht der gleichen Farbtemperatur) die Abweichungen der Farbwiedergabe für 14 definierte Testfarben und bewertet sie jeweils auf einer Skala von 0 bis 100 (100 ist optimal)). Bei den ersten 8 Testfarben handelt es sich um Pastellfarben, bei den Farben 9–14 um gesättigte Farben sowie Hautfarbe und Blattgrün als wichtigen visuellen Bezugspunkten.
Dass eine Stichprobe mit ganzen 14 Farben mehr als löchrig ist, dürfte unmittelbar einleuchten. Zu allem Überfluss wird darüber hinaus der CRI seltsamerweise nur aus dem Durchschnitt der ersten 8 Farben gebildet; die gesättigten Töne fallen völlig unter den Tisch.
Das ist derart wiedersinnig, dass manche Hersteller dazu übergehen, auch den CRI-Durchschnitt aus allen 14 Farben oder wenigstens das Testergebnis für die 9. Farbe (R9) anzugeben – das ist das gesättigte Rot, das LEDs am meisten Schwierigkeiten bereitet.
Aufgrund der Unzulänglichkeiten des CRI gab es wiederholt Versuche, andere Testverfahren zu etablieren – zunächst u.a.
CQS
(
Color Quality Scale
) und
CRI 2012
, die beide insgesamt gesättigtere Testfarben verwenden (aber nicht wesentlich mehr), und 2015 schließlich
TM-30-15
von der
Illuminating Engineering Society
(IES), das zumindest 99 Testfarben auswertet.
Durchgesetzt hat sich aber bislang keines dieser Verfahren, so dass in einer Zeit, in der noch nicht einmal die Angabe des CRI durch den Hersteller eine Selbstverständlichkeit ist, das Beste, worauf man realistischerweise hoffen kann, die zusätzliche Angabe von R9 (Rotwiedergabe) ist.
Hier zur Veranschaulichung zunächst das CRI-Protokoll der in meinem Arbeitszimmer eingesetzten LED-Referenzbeleuchtung:
LED-Referenzbeleuchtung
Oben in der Mitte seht Ihr die Spektralkurve der LED (rot) und die Referenz-Spektralkurve von Tageslicht derselben Farbtemperatur (blau). Rechts daneben die Farbwiedergabe-Indizes für die verschiedenen Messmethoden; CRI (96), CQS (94) und CRI 2012 (= Ra,2012) (96) unterscheiden sich im Ergebnis kaum, der TM-30-15-Wert (91) ist aufgrund der vielen Testfarben „gestrenger“.
Im mittleren Bereich seht Ihr die Testfarben für die Berechnung des CRI; im Balkendiagramm rechts ist auf einen Blick zu sehen, dass alle Testfarben einen Indexwert von 90 oder mehr erreichen bis auf das gesättigte Blau (R12). Lasst Euch nicht davon täuschen, dass der Balken viel niedriger ist – das heißt
nicht
, dass der Blauanteil
gering
ist, sondern dass die Farb
wiedergabequalität
bei gesättigtem Blau gering ist (weil die Farbabweichung hoch ist, in diesem Fall durch einen zu hohen Blau-Wert in der Spektralkurve, aber es könnte, was das CRI-Resultat betrifft, ebenso gut ein zu niedriger sein).
Im unteren Bereich seht Ihr die 99 Testfarben des TM-30-15.
Ganz rechts oben seht Ihr die CRI-Werte, falls der Durchschnitt über alle Testfarben 1–14 gebildet wird (94), bzw. den Durchschnitt nur der normalerweise nicht berücksichtigten Farben von 9–14 (91); aufgrund der Blauabweichung sind diese Werte entsprechend niedriger.
Darunter findet sich noch ein Wert für den
Gamut Area Index
(
GAI
). Der GAI (hier 88) wertet sozusagen den Umfang des Farbbereiches aus, den unser Auge bei diesem Licht korrekt wahrnehmen kann, wo also der Weißabgleich noch nicht an seine Grenzen stößt. Bei sehr bläulichem Licht würden allmählich rote Farben verblassen, bei sehr rötlichem Licht blaue – der Bereich korrekt wahrnehmbarer Farben würde dann schrumpfen. Der GAI hängt also wesentlich von der Farbtemperatur des Lichts ab und sollte über 80 liegen.
Als letzter Wert ganz oben rechts kommt nun noch ein sehr wichtiger Wert, das
Duv
(eigentlich
Δuv
=
Delta-uv
). Wie oben beschrieben, benötigt ein Chrominanz-Diagramm zur eindeutigen Bestimmung eines Farbortes nur zwei statt drei Parametern, x und y (bzw. in einer etwas anderen Skalierung u und v, daher der Name
Duv
). Die Angabe der Farbtemperatur hingegen wäre ja nur ein einziger Parameter. Der reicht zur Bestimmung des Farbortes folglich nur dann aus, wenn bekannt ist, dass es sich bei der Lichtquelle um einen Schwarzen Körper handelt – denn dann ist durch die Schwarzkörperkurve auch der zweite, der y-Wert definiert. Aber das ist in aller Regel nicht der Fall. Dann ist die Angabe der Farbtemperatur streng genommen nur eine so genannte
korrelierte Farbtemperatur
, d.h. die Farbtemperatur desjenigen Punktes auf der Schwarzkörperkurve, der dem tatsächlichen Farbort am nächsten kommt (sprich, die Verbindungslinie beider Punkte setzt senkrecht auf der Schwarzkörperkurve auf).
Die Angabe einer
korrelierten Farbtemperatur
allein (und die ist fast immer gemeint, wenn von
Farbtemperatur
die Rede ist) definiert einen Farbort also
nicht hinreichend
; sehr unterschiedliche Farben können dieselbe korrelierte Farbtemperatur haben – ein Umstand, der allein schon zu etlichen Verwirrungen in der Farbphysik beiträgt. Es bedarf für eine eindeutige Angabe des Farborts also zwingend eines zweiten Parameters, und genau das ist das Duv – der (geringste) Abstand des Farborts von der Schwarzkörperkurve. Ein Duv < 0 beschreibt eine Abweichung ins Violette, ein Duv > 0 eine Abweichung ins Grünliche.
Tageslicht ist wie gesagt etwas grünlicher als das Licht eines Schwarzen Körpers; bei 5000K beträgt das Duv etwa 0,0032.
Wie oben beschrieben funktioniert der Weißabgleich unseres Auges in der Vertikalen (Grün-Violett) nicht sehr gut, daher sind nur kleine Duv-Werte möglich, bevor unser Auge einen störenden Farbstich wahrzunehmen beginnt. Das Duv sollte ±0.0054 laut
Internationaler Beleuchtungskommission
(CIE) nicht überschreiten. Ideal sind meiner Erfahrung nach Werte
zwischen
Schwarzkörperkurve und Tageslichtkurve, bei 5000K also Bereich
0 – 0,0032
.
Die LED-Referenzbeleuchtung hat hier mit 0,0024 einen ziemlich idealen Wert.
Nun ist es lehrreich, zum Vergleich das in meinen vorangegangenen Erläuterungen schon vorgestellte GU10-Leuchtmittel der Firma Ledox anzusehen, das wie gesagt ein kommerzielles, preiswertes Leuchtmittel mit hohem CRI ist:
Ledox GU10
Der CRI (95 [war im obigen, mit anderer Software erstellten Messprotokoll 94]) ist in der Tat tadellos, und das kritische satte Blau (R12) ist nicht viel schlechter als bei der LED-Referenzbeleuchtung, so dass auch der CRI R(1–14) (93) und der CRI R(9–14) (90) gut aussehen. Der GAI ist mit 90 sogar leicht besser als bei der LED-Referenzbeleuchtung (88).
Und dennoch weist das Licht einen leicht merklichen Violettstich auf, der insbesondere unangenehm auffällt, wenn im direkten Vergleich noch Tageslicht durch die Fenster scheint. Die im Vergleich zur LED-Referenzbeleuchtung etwas schlechteren anderen Farbwiedergabeindex-Werte könnten darauf ein Hinweis sein, aber sehr eindeutig ist das nicht.
Der eindeutigste Hinweis kommt vom Duv, das mit –0,0017 unter der Schwarzkörperkurve liegt statt zwischen Schwarzkörperkurve und Tageslichtkurve und von letzterer insgesamt 0,0049 entfernt ist, hart an der zulässigen Grenze. Das zeigt, wie wichtig das Duv ist; es erfasst Qualitätsmängel, die keiner der Farbwiedergabeindizes deutlich anzeigt. Leider ist diese Angabe noch sehr wenig verbreitet.
Hier nun zum Vergleich eine Halogenlampe:
Halogenlampe GU10
Wenig überraschend sind die verschiedenen Farbwiedergabeindizes bei dieser mehr oder weniger einem Schwarzen Körper entsprechenden Lichtquelle perfekt, 99 oder 100. Auch das Duv liegt mit 0,0007 praktisch direkt auf der Schwarzkörperkurve, also alles bestens.
Die Krux ist hier der GAI, der mit 44 weit unter dem Minimum von 80 und jenseits von Gut und Böse ist. Die äußerst niedrige Farbtemperatur von Glüh- und Halogenlampen überfordert den Weißabgleich unseres Auges eben, wenn es darum geht, alle Farben korrekt sichtbar zu machen.
Schließlich, weil danach gefragt wurde, noch ein GU10-LED-Leuchtmittel von Soraa:
Soraa GU10
Soraa setzt einen anderen, patentierten Typ von LED ein, der stärker im UV-Bereich abstrahlt und dadurch den „Blau-Höcker“ anderer LEDs vermeidet. Das satte Blau (R12) ist mit 76 dennoch etwas schlechter als das der LED-Referenzbeleuchtung (77), und die Farbwiedergabeindizes insgesamt nicht berauschend, teilweise klar unter 90. Interessant ist der geringe Wert für das satte Rot im CRI (R9): Der kommt hier nämlich nicht durch zu geringe, sondern durch übertrieben starke Rotwiedergabe zustande (siehe Spektralkurve). Da LEDs unter dem Generalverdacht schlechter Rotwiedergabe stehen, trägt das übertriebene Rot möglicherweise dazu bei, dass Soraa-LEDs diesen außergewöhnlich guten Ruf haben, ein bisschen wie eine mit Loudness aufgepäppelte Stereoanlage.
Als Soraa auf den Markt kamen, waren sie in ihrer Mischung aus Helligkeit und guter Farbwiedergabe im Bereich der Retrofit-LED-Leuchtmittel (also Leuchtmittel, gegen die sich herkömmliche Halogenleuchtmittel austauschen lassen) recht konkurrenzlos; heute finde ich diese hochpreisigen LED-Leuchtmittel angesichts der Daten überteuert, auch wenn sie subjektiv (vermutlich aufgrund der Rot-Überhöhung) angenehm wirken. Zudem hat Soraa für mich völlig unverständlicherweise ausgerechnet die Produktion der 5000K-Variante eingestellt.
Praxis-Resümee
Um die Lichtqualität von LEDs einigermaßen zuverlässig beurteilen zu können, wären mindestens folgende technische Angaben erforderlich:
die
Spektralkurve
(manche Probleme wie ausgeprägte Dellen im türkisen Bereich um 480nm fallen auch mit bloßem Auge auf)
der
CRI
(sollte ≥ 90 sein)
der
CRI-Wert für sattes Rot (R9)
(sollte > 85, besser ≥ 90 sein)
das
Duv
(sollte ≥ 0 und ≤ 0,0032 sein)
Leider ist es zur Zeit zumindest bei Retrofit-Leuchtmitteln, gegen die herkömmliche Halogen-Leuchtmittel ausgetauscht werden können, praktisch illusorisch, auf all diese Angaben seitens des Herstellers zu hoffen. Hier wäre viel größerer Druck von Konsumentenseite erforderlich, der wiederum entsprechende Aufklärung voraussetzen würde (weswegen ich mir hier die Finger wundschreibe
)
Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten zur LED-Beleuchtung:
Eine
Eigenkonstruktion
unter Verwendung von hochwertigen LED-Komponenten – was für die allermeisten natürlich keine Option ist. Ich habe 2012 meine LED-Referenzbeleuchtung so konstruiert, die bis heute unter dem Strich ungeschlagen ist, was die technischen Daten und die daraus resultierende Lichtqualität betrifft. Das zeigt, was vor 7 Jahren technisch bereits möglich war/gewesen wäre, freilich für einen Preis von um die 850€. Die Beleuchtungsanlage hat mittlerweile 18.000 Stunden Betriebszeit auf dem Buckel, und der Helligkeitsabfall ist bislang derart gering, dass er unter der Messbarkeitsgrenze liegt. Ich gehe von einer Betriebsdauer von mindestens 50.000 Stunden aus, vermutlich deutlich mehr – so viel zu der bescheuerten Berichterstattung zum Thema
Lebensdauer von LEDs
in der verlinkten Fernsehsendung
Ein
Zusammenbau
von LED-Lampen unter Verwendung vorgefertigter Komponenten. Auch das ist Bastelarbeit, aber deutlich leichter zu bewerkstelligen, und hier gibt es wenigstens zunehmend Angebote in die richtige Richtung. Nachdem sie das Thema
Lichtqualität
lange Zeit sträflich vernachlässigt hatte, bietet mittlerweile z.B. die Firma
Lumitronix
(ich habe keinerlei Verbindung zu denen) LED-Lichtleisten an, die sehr nah an 5000K-Tageslicht kommen sollen
. Ich habe das Produkt noch nicht durchgemessen, es liegt aber hier herum und ich werde hoffentlich bald dazu kommen und könnte dann ggf. berichten. Ebenso bietet das chinesische Unternehmen
Yuji LEDs
(ebenfalls keine Verbindung), das sich auf LED-Komponenten mit hohem CRI spezialisiert hat, an Tageslicht ausgerichtete Komponenten an
. Hier ist das Problem eher die hohe erforderlich Abnahmemenge. Die Produkte klingen vielversprechend, ich habe aber noch keine testen können.
Yuji LEDs
bietet sogar einige Retrofit-Komponenten und auch komplette Leuchten an.
Bei
Retrofit-Leuchtmitteln
zum Austausch von Halogen- und auch herkömmlichen Glühlampen sieht es wie gesagt leider noch eher traurig aus mit den technischen Daten selbst und auch deren Einsehbarkeit.
Es gibt auch
fertige LED-Lampen
; hier habe ich aber keinerlei Erfahrung. Meist wird das Design weit höher gehängt als die Lichtqualität.
Ich setze derzeit Leuchmittel von LEDON aus Österreich ein. Die haben, zumindest laut Datenblatt, immerhin einen CRI von 90 und kamen seinerzeit im Fastvoice Blog auch ganz gut weg.
Ich kenne die nur vom Namen. Du hast nicht näher geschrieben, welchen Lampentyp (Fassung, Farbtemperatur) Du verwendest oder verwenden willst, wenn Du mir das mitteilst, könnte ich genauer gucken oder möglicherweise Alternativen empfehlen. Immerhin veröffentlicht LEDON ja Spektralkurven, das ist schonmal gut, komplett sind die technischen Daten wie üblich aber leider nicht. Was ich Dir noch anbieten könnte, ist, dass Du mir ein Leuchtmittel der fraglichen Sorte schickst, dann kann ich es Dir durchmessen (ich würde es dann aber nicht zurückschicken wollen, das wäre den Aufwand nicht wert). Ggf. bitte PM.
Was ist mit Soraa? Hat die hier zufällig im Einsatz? Kostet ein GU10 Spot allerdings schon über 30.-
Dazu habe ich ja oben schon was geschrieben. Wenn Du mit maximal 4000K zufrieden bist, wäre das schon eine Alternative. Die ganze Konstruktion macht einen vertrauenserweckenden Eindruck; das Gehäuse ist weitgehend aus massivem Aluminium mit Kühlrippen, was für eine sehr gute Wärmeableitung und eine für Retrofit-LED-Leuchtmittel entsprechend hohe Lebensdauer sorgen sollte. Aber der Preis ist meines Erachtens angesichts der technischen Daten unter dem Strich heute eben überzogen, auch wenn es schwer ist, rundum bessere Alternativen zu finden, ganz unabhängig vom Preis.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+17
spheric
25.03.19
00:06
Darf ich fragen, was genau du damit machst?
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+1
Weia
25.03.19
00:08
spheric
Darf ich fragen, was genau du damit machst?
Womit?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
0
spheric
25.03.19
00:27
Weia
spheric
Darf ich fragen, was genau du damit machst?
Womit?
Mit den perfekt eingemessenen Beleuchtungsanlagen?
Das ist entweder ein bizarres Hobby oder Job.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
0
piik
25.03.19
00:29
Weia
Wow! Was für ein Posting
Hilfreich?
+5
Weia
25.03.19
00:42
spheric
Mit den perfekt eingemessenen Beleuchtungsanlagen?
Singular, es ist ja nur eine …
Mir war einfach wichtig, dass ich mich auf die Farbwiedergabe auf meinem Computermonitor verlassen kann, aus künstlerischen, aber, was alte Erinnerungsfotos und -filme betrifft, auch sentimentalen Gründen (damit ich nichts unwiederbringlich verschlimmbessere). Und als ich einmal damit anfing, war ich ziemlich entsetzt, wie viel Halb- und Falschinformation im Internet bezüglich Farbmanagement & Co umhergeistert.
Das ist entweder ein bizarres Hobby oder Job.
Das hängt davon ab, wie Du „Job“ definierst. Wenn Job == Geldverdienen, dann ist das ein bizarres Hobby. Wenn Job == ernsthafte Auseinandersetzung, dann ist das ein Job. In jedem Fall beschäftige ich mich nicht dauernd damit, ich wollte es an einer Stelle meiner Arbeit nur für mich geklärt haben.
Bizarres Hobby
finde ich aber irgendwie nicht sooo schön.
Ich weiß, ich habe einen gewissen Hang zur Gründlichkeit, und manche finden das bizarr. Für mich ist es halt normal.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+8
spheric
25.03.19
00:46
Hey, das war nur flapsig, und keineswegs abwertend gemeint.
Ich danke Dir für die Erläuterung.
Find ich gut.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+1
Weia
25.03.19
00:59
spheric
Hey, das war nur flapsig, und keineswegs abwertend gemeint.
Kein Problem.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
0
Nasso
25.03.19
04:43
Tolle technische Ausarbeitung, Weia.
Bei der Empfehlung der richtigen Lichtfarbe und des richtigen Leuchtmittels muß man dann mal weiterschauen in die Wahrnehmungspsychologie.
Die 5000 Kelvin, die Du zuhause installiert hast, mögen eine gute Abstimmung auf den Monitor sein, für den Menschen sind sie nicht die präferierte und möglicherweise nicht die gesündeste Farbe.
Kruithoff hat in Probanden-Studien die präferierte Lichtfarbe in Abhängigkeit von der Leuchtdichte (das ist die Helligkeit der Oberflächen um uns herum - also das, was wir sehen) erforscht.

Das Ergebnis zeigt, daß die meisten Menschen bei niedrigen Leuchtdichten, wie wir sie zuhause haben, Farben unter 4000 Kelvin bevorzugen.
Man könnte jetzt natürlich die Lichtintensität einfach steigern und damit in einen Präferationsbereich für 4000 oder 5000 Kelvin zu kommen.
Dann kommt man aber in die Melatoninsupression, die zu vermeiden ist.
An der Lichtakademie der Uni Innsbruck haben wir Kruithoffs Experimente um Leistungsfähigkeit und Fehlerfreiheit am Arbeitsplatz erweitert. Da sieht das anders aus.
Die Melatoninsupression sollten wir ernst nehmen.
Das ist die natürliche Ausschüttung von Melatonin über den Tag:

Melatonin wird aber ab einer gewissen Lichtintensität und -farbe nicht ausgeschüttet.
Dabei sind erheblich
- Lichtintensität und Spektrum
- die Dauer und der Zeitpunkt der Exposition
- die Lichtdosis der vergangenen Tage

Ab etwa 100 Lux Beleuchtungsstärke - das ist etwa eine mittelhelle Wohnraumbeleuchtung - beginnt die Unterdrückung des Melatoninprozesses. (gemeint sind 100 Lux am Auge)

Die Abhängigkeit der Melatoninunterdrückung von der Wellenlänge ist hier ersichtlich.
Also im Rotbereich wesentlich geringer als im Blauen.
Wieso ist das aber so wichtig ?
1. Melatonin ermöglicht Schlaf. Bei gestörtem Melatoninaufbau wird auch der Schlaf gestört. Und das wird zum allergrößten Teil über Licht am Auge gesteuert.
2. Melatonin wirkt als Antioxidant, ist damit wahrscheinlich tumorprotektiv.
Die antioxidative Wirkung soll der von Vitamin C oder E um das 60-70-fache überlegen sein.
(Da wird noch geforscht. So ganz klar ist das noch nicht.)
Somit ist eine Empfehlung auf eine Beleuchtung Zuhause von 5000 Kelvin mit Vorsicht auszusprechen.
Als subjektive Erfahrung ist das kein Problem. Kann jeder so machen.
Nach jetzigen Stand der Forschung nicht.
Eine Kleinigkeit : Wie in der ersten Grafik zu sehen ist, werden die meisten Forschungen auf den weißen Raum ausgelegt. Das muß man so machen, um Vergleichbarkeit zu haben. Eine Tönung der Raumfarben und die Vermeidung von direkten Licht zum Auge verändert Präferieren und Effekt sehr stark. Auch dazu haben wir Studien angestellt.
Die Grundlage für all das, und das hatten wir vorher schon, ist unsere Wahrnehmungsprägung auf den Tagesverlauf.
Wir sind eben nicht nur auf helles, weißes Tageslicht geprägt, sondern auf einen Rot-weiß-Rot-Verlauf.
Schaut man sich den Farbverlauf des Tageslichts über den Tag an, dann kann man sagen, daß der Melatoninausstoß dem perfekt angepaßt ist. Ausschüttung zwischen 9 Uhr Abends und 7 Uhr Morgens. Das sind die Zeiten von Dunkelheit und Dämmerung.
Soraa gilt deshalb bei Lichtplanern als eins der derzeit besten LED-Leuchtmittel am Markt.
Daß Soraa Leuchtmittel höherer Lichtfarben gestrichen hat, wie Weia schreibt, mag damit zusammenhängen, daß der Einsatz in deren Hauptmarkt, dem Wohnbereich, nicht sehr beliebt und daher nicht sehr gefragt ist.
Die Technik, die Soraa verwendet ist gut. Vermeidung von relativ gesehen hohem UV- und Blauanteil am Auge und damit möglichst wenig Melatoninunterdrückung.
Entschuldigt die Qualität der Grafiken. Das sind Auszüge aus meinen und den Vorlesungen von Kollegen.
Hilfreich?
+4
Weia
25.03.19
06:35
Nasso
Die 5000 Kelvin, die Du zuhause installiert hast, mögen eine gute Abstimmung auf den Monitor sein, für den Menschen sind sie nicht die präferierte und möglicherweise nicht die gesündeste Farbe.
Die Abstimmung auf den Monitor war ja nur der ursprüngliche Anlass.
Aber deswegen habe ich das ja nicht in die restliche Wohnung übertragen, sondern, weil Konzentrationsfähigkeit, Wohlbefinden und auch – und mir ist das eben wichtig – korrekte Farbwahrnehmung (GAI > 80) sich dadurch so enorm verbesserten.
Kruithoff hat in Probanden-Studien die präferierte Lichtfarbe in Abhängigkeit von der Leuchtdichte (das ist die Helligkeit der Oberflächen um uns herum - also das, was wir sehen) erforscht.

Das Ergebnis zeigt, daß die meisten Menschen bei niedrigen Leuchtdichten, wie wir sie zuhause haben, Farben unter 4000 Kelvin bevorzugen.
Diese Grafik verstehe ich nicht ganz. Ich interpretiere sie so, dass grüne Quadranten als bevorzugte oder zumindest akzeptable Kombinationen gelten. Demnach sind 5000K für alle Leuchtdichten bis 200 cd/m² OK (was zudem Deiner Auslegung widerspricht, laut der die höhere Leuchtdichte von 300 cd/m² doch erst recht zu 5000K passen müsste?!?).
Die Melatoninsupression sollten wir ernst nehmen.
Das ist die natürliche Ausschüttung von Melatonin über den Tag:
Die Frage ist, was „natürlich“ hier meint. Weiter unten schreibst Du, dass Melatonin Schlaf befördert oder gar erst ermöglicht. Wenn die obige Kurve „natürlich“ in einem physiologischen Sinne wäre, müssten alle Menschen tagsüber wach und nachts müde sein. Das ist aber nicht der Fall, es gibt Menschen, bei denen das so nicht stimmt oder gar völlig umgekehrt ist. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin so jemand: wenn mich keinerlei soziale Termine einschränken, bin ich nachts hellwach und schlafe herrlich tief und fest bei Tageslicht.
Ich würde vermuten, dass obiger „natürlicher“ Ausschüttungsverlauf von Melatonin über den Tag stark kulturell durch die getaktete Arbeitsgesellschaft überformt ist und die Art der Lichtverhältnisse vom Gehirn eher als Code für soziale Erwartungen entschlüsselt wird. Das hätte für den Einzelnen zunächst mal natürlich dieselben Folgen, der Unterschied ist, dass sich dieser Zusammenhang ändern würde, sobald die Lichtverhältnisse kulturell anders interpretiert werden.
Melatonin wird aber ab einer gewissen Lichtintensität und -farbe nicht ausgeschüttet.
Das ergäbe – wenn ich Deiner Interpretation folge – ja aber auch Sinn: Wenn ich Licht anschalte, will ich schließlich offenbar wach sein (wozu sollte ich es sonst einschalten?) – wenn ich schlafen will, mache ich das Licht im Schlafzimmer doch komplett aus, egal wie hell es vorher war?
Ab etwa 100 Lux Beleuchtungsstärke - das ist etwa eine mittelhelle Wohnraumbeleuchtung - beginnt die Unterdrückung des Melatoninprozesses. (gemeint sind 100 Lux am Auge)
Hmm, in meiner Erfahrung wäre eine
mittelhelle Wohnraumbeleuchtung
eher 400 bis 500 Lux. An Plätzen, an denen ich gezielt etwas tue (Schreibtisch, Küche, Bad, Lesesessel) achte ich darauf, dass sie mindestens 700 Lux beträgt.
Verallgemeinerbar ist Dein aus meiner Sicht unrealistisch niedriger 100-Lux-Wert also sicher nicht. Sollten aber die Gewohnheiten bezüglich der Beleuchtungsstärke tatsächlich derart schwanken, dann ist der Unterschied zwischen verschiedenen Farbtemperaturen der Lichtquelle relativ dazu vernachlässigbar. Denn Deine Grafik
Die Abhängigkeit der Melatoninunterdrückung von der Wellenlänge ist hier ersichtlich.
Also im Rotbereich wesentlich geringer als im Blauen.
suggeriert bei flüchtigem zwar einen dramatischen Unterschied zwischen rotem und blauem Licht um die Größenordnung Faktor 10, aber de facto ist es ja nicht so, dass eine 2700K-Beleuchtung keinen Blauanteil hätte – er ist nur etwas geringer.
Wieso ist das aber so wichtig ?
1. Melatonin ermöglicht Schlaf.
Aber solange ich Licht anhabe, will ich gar nicht schlafen!?!
Bei gestörtem Melatoninaufbau wird auch der Schlaf gestört.
Was umgekehrt bedeutet, dass, wer – ganz egal wann – gut schläft, zu dieser Zeit auch Melatonin aufbaut.
Und das wird zum allergrößten Teil über Licht am Auge gesteuert.
Weswegen Menschen, die diesbezüglich weniger schräg drauf sind als ich
, zum Schlafen das Licht ausmachen bzw. am Tag das Zimmer verdunkeln.
2. Melatonin wirkt als Antioxidant, ist damit wahrscheinlich tumorprotektiv.
Die antioxidative Wirkung soll der von Vitamin C oder E um das 60-70-fache überlegen sein.
Mag ja sein, aber das gilt ziemlich sicher für alles Melatonin, ganz egal, zu welcher Zeit ausgeschüttet. Solange man überhaupt irgendwann gut schläft, ist das also alles ziemlich egal. Was das mit dem Licht zu tun hat, das man in seiner Wachzeit ggf. anschaltet, erschließt sich mir nicht.
Somit ist eine Empfehlung auf eine Beleuchtung Zuhause von 5000 Kelvin mit Vorsicht auszusprechen.
[…]
Nach jetzigen Stand der Forschung nicht.
Das folgt einfach nicht schlüssig aus Deinen vorgebrachten Einzelbefunden.
Die Grundlage für all das, und das hatten wir vorher schon, ist unsere Wahrnehmungsprägung auf den Tagesverlauf.
Wir sind eben nicht nur auf helles, weißes Tageslicht geprägt, sondern auf einen Rot-weiß-Rot-Verlauf.
Nope. Wenn Du schon mit Natur kommst, müsste das ein Blau-ganzkurzRot-Weiß-ganzkurzRot-Blau-Verlauf sein. Unmittelbar vor dem Einschlafen, in der blauen Stunde bzw. bei Mondlicht, wäre der relative Blauanteil des Lichts besonders
hoch
.
Einen Umstand finde ich schon bemerkenswert: Lange Zeit war es technisch abgesehen von dem katastrophal schlechten Licht von Leuchtstoffröhren aus ganz technikimmanenten Gründen nur möglich, viel zu gelbes Kunstlicht zu erzeugen. Und jetzt stellen aufwändige Untersuchungen fest, dass genau dieses Licht, wie wir es in der Vergangenheit zwangsweise ausschließlich hatten, obwohl stark vom natürlichen Tageslicht abweichend, rundum gut für uns ist. Was für ein seltsamer Zufall!
Die Technik, die Soraa verwendet ist gut. Vermeidung von relativ gesehen hohem UV- und Blauanteil am Auge und damit möglichst wenig Melatoninunterdrückung.
Den Blauanteil vermindert Soraa durch eine
Erhöhung
des UV-Anteils (relativ zu anderen LED-Leuchtmitteln), wie
MäcFlei
zu Recht angemerkt hat.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+3
Nasso
25.03.19
08:20
Weia
Aber deswegen habe ich das ja nicht in die restliche Wohnung übertragen, sondern, weil Konzentrationsfähigkeit, Wohlbefinden und auch – und mir ist das eben wichtig – korrekte Farbwahrnehmung (GAI > 80) sich dadurch so enorm verbesserten.
Versteh ich nicht ? Hast Du es in die gesamte Wohnung übertragen oder nicht ?
Diese Grafik verstehe ich nicht ganz. Ich interpretiere sie so, dass grüne Quadranten als bevorzugte oder zumindest akzeptable Kombinationen gelten. Demnach sind 5000K für alle Leuchtdichten bis 200 cd/m² OK (was zudem Deiner Auslegung widerspricht, laut der die höhere Leuchtdichte von 300 cd/m² doch erst recht zu 5000K passen müsste?!?).
Hier gehts nur um den Bereich zwischen den blauen Kurven. Die Kästchen haben dafür keine Bedeutung.
Die Frage ist, was „natürlich“ hier meint. Weiter unten schreibst Du, dass Melatonin Schlaf befördert oder gar erst ermöglicht. Wenn die obige Kurve „natürlich“ in einem physiologischen Sinne wäre, müssten alle Menschen tagsüber wach und nachts müde sein. Das ist aber nicht der Fall, es gibt Menschen, bei denen das so nicht stimmt oder gar völlig umgekehrt ist. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin so jemand: wenn mich keinerlei soziale Termine einschränken, bin ich nachts hellwach und schlafe herrlich tief und fest bei Tageslicht.
Ich würde vermuten, dass obiger „natürlicher“ Ausschüttungsverlauf von Melatonin über den Tag stark kulturell durch die getaktete Arbeitsgesellschaft überformt ist und die Art der Lichtverhältnisse vom Gehirn eher als Code für soziale Erwartungen entschlüsselt wird. Das hätte für den Einzelnen zunächst mal natürlich dieselben Folgen, der Unterschied ist, dass sich dieser Zusammenhang ändern würde, sobald die Lichtverhältnisse kulturell anders interpretiert werden.
Da bist Du jetzt nah dran.
Individuen können wissenschaftlich nicht als Beleg herhalten. Deshalb werden diese Studien mit möglichst vielen Probanden vorgenommen, um eine Art Allgemeingültigkeit zu bekommen.
Verallgemeinert sind oder waren Menschen tagsüber wach und Nachts müde.
Kulturelle Veränderungen sieht man schon länger z.B. durch die immer stärkere Nutzung von Bildschirmen oder den immer geringeren Aufenthalt im Freien unter Tageslicht. (s.u.)
.
Sagen wir mal, die Melatoninbildung und -ausschüttung läuft relativ normal ab. Ab 19:00 beginnt die Ausschüttung und du gehst schlafen, Raum verdunkelt. Da weckt Dich dein Smartphone mit einer Nachricht auf.
Du kuckst dir die an, antwortest vielleicht drauf, das dauert sagen wir mal ne Minute. Die Helligkeit des Displays ist rund 300cd.
Das stört den natürlichen zirkadianen Prozess sofort. Die Melatoninausschüttung wird gestoppt oder zumindest reduziert und muß dann neu beginnen. Das Ergebnis ist, daß die Kurve so den Höchststand nicht erreichen kann.
Das ist nicht so schlimm, solange es nicht oft passiert. Wird das aber Dauerzustand, dann reduziert sich der Melatoninpegel dauerhaft.
Der Schlaf ist dann dementsprechend verändert.
Melatonin wird aber ab einer gewissen Lichtintensität und -farbe nicht ausgeschüttet.
Das ergäbe – wenn ich Deiner Interpretation folge – ja aber auch Sinn: Wenn ich Licht anschalte, will ich schließlich offenbar wach sein (wozu sollte ich es sonst einschalten?) – wenn ich schlafen will, mache ich das Licht im Schlafzimmer doch komplett aus, egal wie hell es vorher war?
Wär schön, wenns so einfach wäre. Der zirkadiane Prozess läuft über etwa 24 Stunden und stabilisiert oder destabilisiert sich erst über mehrere Tage oder sogar Wochen. Die Verschiebung in den Tagbereich ist sehr schwierig.
Es gibt einige Studien über Schichtarbeiter, die das sehr gut veranschaulichen.
Für die Melatoninausschüttung ist auch eine gewisse Menge an Tageslicht über einige Stunden nötig. Das haben viele von uns nicht mehr und es wird als ein Grund für viele Zivilisationskrankheiten gesehen.
Schlaflosigkeit, hoher Blutdruck, usw.
Ab etwa 100 Lux Beleuchtungsstärke - das ist etwa eine mittelhelle Wohnraumbeleuchtung - beginnt die Unterdrückung des Melatoninprozesses. (gemeint sind 100 Lux am Auge)
Hmm, in meiner Erfahrung wäre eine
mittelhelle Wohnraumbeleuchtung
eher 400 bis 500 Lux. An Plätzen, an denen ich gezielt etwas tue (Schreibtisch, Küche, Bad, Lesesessel) achte ich darauf, dass sie mindestens 700 Lux beträgt.
Gemeint sind 100 Lux am Auge. Das ist eine vertikale Beleuchtungsstärke, die deutlich geringer ist als die horizontale, mit der im Allgemeinen gearbeitet wird.
400-500 Lux als mittlere (jetzt nicht die mittelhelle) Beleuchtungsstärke findet man manchmal in gut beleuchteten Küchen.
Ist nicht zu verwechseln mit einer punktuellen (Zahnarzt) oder zonalen Beleuchtungsstärke (Leselampe).
Zum Vergleich: Die DIN EN 12464 bestimmt noch Heute für kleinere Büros eine minimale mittlere Beleuchtungsstärke von 500 Lux (größere 750 Lux).
Einen Umstand finde ich schon bemerkenswert: Lange Zeit war es technisch abgesehen von dem katastrophal schlechten Licht von Leuchtstoffröhren aus ganz technikimmanenten Gründen nur möglich, viel zu gelbes Kunstlicht zu erzeugen. Und jetzt stellen aufwändige Untersuchungen fest, dass genau dieses Licht, wie wir es in der Vergangenheit zwangsweise ausschließlich hatten, obwohl stark vom natürlichen Tageslicht abweichend, rundum gut für uns ist. Was für ein seltsamer Zufall!
Das wird meiner Meinung nach von den technischen Möglichkeiten bestimmt. Und die Hersteller dieser Technik bezahlen auch die Forschung dazu. Die Forschung um den zirkadianen Prozess ist ja noch nicht alt und noch voll am Laufen.
Bisher wird ersichtlich, daß ein volles Spektrum mit hoher Intensität, wie das des Mittagshimmels, genauso wichtig für den Prozess ist wie ein um den blauen Anteil reduziertes Spektrum in geringerer Intensität in den Abend- und Nachtstunden.
Man wußte schon länger durch Messung von Arbeitsleistung, daß Glühlampenlicht zum Arbeiten nicht förderlich ist, sondern grün-gelb-blaues Licht der Leuchtstofflampen.
Durch Verbesserung der Leuchtstoffqualität hat man immer weiter versucht, das Spektrum zu verbessern. Das hat aber Grenzen.
Als die Vollspektrumlampe rauskam (7-Banden mit für LL sehr harmonischem Spektrum), haben Arbeitnehmer in Büros das abgelehnt, weil ihnen das zu kalt war. Hätte man die Leuchtenanzahl und damit die Beleuchtungsstärke verdoppelt, hätte es funktioniert. (siehe wieder Kruithoff). Wusste man aber nicht und wenn, wollte man es nur selten bezahlen. Einige Leute haben das in ihren privaten Büros gemacht und waren rundum glücklich damit.
Und man hat intuitiv die Leuchtstofflampe im Wohnbereich allenfalls in der Küche, der Garage oder hinter der Vorhangschiene verwendet.
Jetzt finden wir halt langsam raus, warum das alles so ist, getrieben von der LED-Technik, die uns mit ihrer farblichen Schärfe und auch mit ihren Gefahren vor neue Aufgaben stellt.
Hilfreich?
+2
hannibal_de1
25.03.19
08:27
@Weia
Diese Spots habe ich erworben: https://shop.ledon.at/lampen-produkt-uebersicht/spots/-produ cts/led-lamp-mr16-6w-60d-927-gu10-230v-5288
Hier wurden die auch schon getestet, allerdings das dimmbare Modell mit 38° Abstrahlwinkel: http://fastvoice.net/2015/08/01/doppeltest-neue-ledon-spots- weisse-led-strahler-mit-premium-licht/
Vielleicht kannst du ja anhand dessen schon eine Empfehlung aussprechen. Und danke nochmal für deine umfangreiche Aufklärungsarbeit. Ich würde mich aber ggf. tatsächlich auch dazu bereit erklären, dir einen GU10 Spot zuzusenden
Hilfreich?
0
MäcFlei
25.03.19
08:33
Es geht beim schwarzen Strahler nicht um unerwünschte Reflektionen und Wahrnehmung mit dem Auge, sondern um die Emission von elektromagnetischen Strahlen in Abhängigkeit von der Temperatur eines idealen Materials.
Reale Körper emittieren demgegenüber in Abhängigkeit von Materialeigenschaften (Elektronenbindungen).
Elektronenbindungen haben Energieniveaus und der Übergang von einem höheren Niveau zu einem niedrigeren geschieht unter gleichzeitiger Abgabe einer elektromagnetischen Strahlung einer ganz bestimmten Frequenz. Diese entspricht exakt dem Energieunterschied und es ist nur eine einzige Frequenz, kein Spektrum. Unter anderem kann man damit die chemische Zusammensetzung des Universums von der Erde aus "sehen", weil bestimmte chemische Verbindungen eben ihre charakteristischen Frequenzen ausstrahlen. Zusammen mit der Rotverschiebung (Doppler-Effekt) kann man die Fluchtgeschwindigkeit zweier Planeten oder Galaxien daraus ableiten und das Alter des Universums.
Das Abstrahlen von elektromagnetischer Strahlung ist makroskopisch gesehen eine Abkühlung des Körpers.
Das von dem nicht existierenden idealen schwarzen Strahler emittierte Spektrum gehorcht dem Wienschen Verschiebungsgesetz und die Form des Spektrums, also die Frequenzverteilung, ergibt sich aus dem Planckschen Strahlungsgesetz.
Brauchbarer Artikel zur Vertiefung bei Wikipedia
Hilfreich?
0
MäcFlei
25.03.19
08:49
Man spricht auch von Elektronen-Orbitalen und derer gibt es im Allgemeinen nicht nur eines pro Material, sondern mehrere (in Abhängigkeit von der Temperatur). Bei Leuchtstoffröhren gibt es mehrere quecksilbertypische Emissionsfrequenzen. Neonröhren und Glimmlampen emittieren bei "irdischen Temperaturen in der Röhre" mit der einen rötlichen neontypischen Frequenz.
Das wird im Leistungskurs Physik der gymnasialen Oberstufe vermittelt. Dafür ist also noch kein Studium von Nöten.
Hilfreich?
-1
Ely
25.03.19
11:40
Dss Problem ist nicht der Blauanteil in diversen künstlichen Lichtquellen, sondern daß der Blauanteil stundenlang nach dem Sonnenuntergang (dessen Wellenlänge schon am späten Nachmittag deutlich Richtung langwellig geht) weiterhin auf den Menschen einwirkt.
Wir sind nicht dazu gemacht, 16 Stunden bläulichem Mittagslicht ausgesetzt zu sein.
Ich habe die Spektral-App überprüft. Das Licht auf 2500 K gestellt und eine weiße Oberfläche und zusätzlich eine Graukarte direkt nebem dem Licht angemessen. Es wurde jeweils 2511 K angezeigt.
Die App sollte auch richtig benutzt werden. Strahle ich mit 5000 K eine gelb gestrichene Wand an und messe mit der App so, daß die gelbe Wand im Bild ist, werden natürlich falsche (zu langwellige) Werte angezeigt, wenn man die eigentliche Farbtemperatur des Leuchtmittels wissen möchte.
Was andersrum bedeutet, daß die App das mißt, was aufs Auge einwirkt, wenn man das Handy einfach in Blickrichtung in den Raum ider in die Gegend hält. Die Gegenstände reflektieren das Licht und verändern aufgrund ihrer Farbe die wahrgenommene Lichttemperatur. Das ist es, was interessiert. Keiner guckt direkt in die Lichtquelle, abgesehen von Bildschirmen. Und auch der füllt das Gedichtsfeld nicht vollständig aus.
Hilfreich?
0
ssb
25.03.19
12:21
MäcFlei
Man spricht auch von Elektronen-Orbitalen und derer gibt es im Allgemeinen nicht nur eines pro Material, sondern mehrere (in Abhängigkeit von der Temperatur). Bei Leuchtstoffröhren gibt es mehrere quecksilbertypische Emissionsfrequenzen. Neonröhren und Glimmlampen emittieren bei "irdischen Temperaturen in der Röhre" mit der einen rötlichen neontypischen Frequenz.
Dann aber bitte richtig lesen bzw. erinnern. Auf der Wikipedia Seite zu "schwarzer Strahler" steht: "Intensität und spektrale Verteilung der Wärmestrahlung hängen nur von der Temperatur des Schwarzen Körpers ab." Die Materialeigenschaften haben keinen Einfluss - also auch nicht die Elektronenorbitale. Grob vereinfacht kann man es so sehen, dass die Atome/Moleküle eines schwarzen Strahlers durch Erwärmung in Schwingung versetzt werden und dadurch Energie abgegeben wird - je nach Temperatur auch als sichtbares Licht. Daher haben schwarze Strahler ein breites Emissionsspektrum abhängig von der Temperatur.
Bei LEDs und auch auch bei Leuchtstoffröhren hingegen entsteht das "weiße" Licht erst durch Umwandlung nahezu monochromatischen Lichts im Leuchtstoff. Daher ist die Qualität und Zusammensetzung des Leuchtstoffes so wichtig.
Bei den üblichen Quecksilber-Röhren werden Elektronen durch die Elektroden in das Gasgemisch befördert, die dann durch Stöße Elektronen im Gas auf höhere Energieniveaus befördern. Bei der spontanen Rückkehr dieser Elektronen auf das "stabile" Energieniveau wird die Energie in Form von Photonen wieder frei gesetzt. Da diese Energieniveaus verhältnismäßig gut definiert sind, haben die Photonen ungefähr die gleiche Energie => monochromatisches Licht.
Bei LEDs ist der Vorgang ähnlich. Durch Stromfluss werden Elektronen in ein höheres Energieband gehoben. An der Grenzfläche des pn-Übergangs (ist ja eine Diode) "fallen" diese Elektronen wieder in das "normale" Energieband (Rekombination) und geben dabei die Energie in Form von Licht ab. Auch hier sind die Energiebänder recht eng definiert und daher haben auch hier die Photonen in etwa die gleiche Energie => monochromatisches Licht.
Da diese Energieniveaus aber wegen Heisenberg etc. nicht ganz so exakt definiert sind, hat man kein exakt monochromatisches Licht, aber ein sehr enges Lichtspektrum.
Bei der Fusionsreaktion im Inneren der Sonne wird sehr enenergiereiche Gammastrahlung freigesetzt. Diese Photonen brauchen aber einige tausend Jahre bis sie an die Oberfläche gelangen - wobei sie durch elastische Stöße an Energie verlieren. Genau genommen kommen nur die wenigsten Photonen aus der Fusionsreaktion an die Oberfläche - aber durch die Stöße werden andere Photonen ausgesendet - ein paar tausend mal mehr, als bei der Fusion entstehen.
Diese Stöße sorgen dafür, dass die äußeren Bereiche der Sonne erhitzt werden und das für uns so wichtige Sonnenlicht emittieren. Daher betrachtet man Sterne als "schwarze Strahler".
Wie kann man jetzt aus dem engen Lichtspektrum einer LED oder eines Gasgemisches weißes Licht machen? Entweder man platziert mehrere LEDs mit den Primärfarben eng aneinander und nutzt die additive Farbmischung - wie bei OLED Displays, oder man regt einen Leuchtstoff zum Leuchten an.
Letzteres wird bei weißen LEDs und Leuchtstoffröhren genutzt - wurde aber auch bei den alten Röhrenmonitoren genutzt. In den meisten Fällen, muss man energiereicheres Licht nutzen um den Leuchtstoff anzuregen. Beim Röhrenmonitor war es die Röntgenstrahlung beschleunigter Elektronen, bei Leuchtstofflampen das UV-Licht des Quecksilber-Gasgemisches und bei LEDs sind es die energiereichen Emissionen im blauen bis ultravioletten Bereich.
Die Zusammensetzung des Leuchtstoffes bestimmt über den Farbeindruck und die Filterung schädlicher UV-Anteile. Die Ausführungen von
weia habe ich da mit Genuss gelesen
Daher kann man davon ausgehen, dass schwarze Strahler zwar ein breiteres Energiespektrum abgeben, welches auch dem der Sonne nähre kommt - aber eben auch sehr viel Energie unterhalb des sichtbaren Lichts. Also Infrarot, aber auch Radiostrahlung, Mikrowellenstrahlung, ... Es hat sich nur niemand über die Mikrowellenstrahlen einer Glühlampe aufgeregt, weil die Erwärmung von Gewebe dadurch im Vergleich zur Infrarotstrahlung zu vernachlässigen ist.
Sorry - auch ich bin nicht frei von Halbwissen. Ich hatte Physik-Leistungskurs und noch ein paar Semester Physik dazu. Dieser Beitrag wird ebenfalls nicht frei von Halbwissen sein - zumal es irgendwo komplizierter wird es die meisten Physiker erklären können.
Hilfreich?
+3
Oceanbeat
25.03.19
13:18
Vielen Dank an Weia, dass Du uns an deinen fundierten Erkenntnissen und Erfahrunen so ausführlich teilhaben lässt. Sehr interessant!
„Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?“
Hilfreich?
+6
MäcFlei
25.03.19
13:29
ssh: Mein Text ist ok.
Schwarzer Körper:
keine Orbitale –> kontinuierliches Spektrum –> stetige Funktion
reale Körper:
materialspezifische Orbitale –> wenige spezifische Frequenzen –> Singularitäten
Hilfreich?
-1
piik
25.03.19
14:25
ssb
... Beim Röhrenmonitor war es die Röntgenstrahlung beschleunigter Elektronen, ...
Ich will nicht überempfindlich sein, denn Dein Posting gefällt mir, aber bei der Braunschen Röhre (Oszilloskop, TV mit Röhrenbildschirm) ist es definitiv keine Röntgenstrahlung (auch wenn diese sehr schwach als unerwünschter Nebeneffekt auch entsteht), sondern der Elektronenstrahl selber, also die kinetische Energie der Elektronen, welche beim Auftreffen den Phosphor zum Leuchten anregt.
Hilfreich?
+2
piik
25.03.19
14:30
Ely
Dss Problem ist nicht der Blauanteil in diversen künstlichen Lichtquellen, sondern daß der Blauanteil stundenlang nach dem Sonnenuntergang (dessen Wellenlänge schon am späten Nachmittag deutlich Richtung langwellig geht) weiterhin auf den Menschen einwirkt.
Wir sind nicht dazu gemacht, 16 Stunden bläulichem Mittagslicht ausgesetzt zu sein.
Ich habe die Spektral-App überprüft. Das Licht auf 2500 K gestellt und eine weiße Oberfläche und zusätzlich eine Graukarte direkt nebem dem Licht angemessen. Es wurde jeweils 2511 K angezeigt.
Da ist mehr Unkorrektes als Korrektes.
Du benutzt Termini nicht korrekt und wirfst sie durcheinander. Das ist nicht sehr tragisch, aber Du solltest das wissen.
Und das, wozu die Menschen Deiner Ansicht nach so gemacht sind, ist pure Spekulation. Da fehlen belastbare Studien zu, die genau das belegen würden. Die menschliche Physiologie ist nämlich ziemlich komplex und lässt sich nicht so einfach fassen oder ableiten. Das wird auch nicht besser, wenn das andere Leute woanders ähnlich behaupten. Da hilft auch keine Spetral-App.
Hilfreich?
0
ssb
25.03.19
15:16
piik
Ich will nicht überempfindlich sein, denn Dein Posting gefällt mir, aber bei der Braunschen Röhre (Oszilloskop, TV mit Röhrenbildschirm) ist es definitiv keine Röntgenstrahlung (auch wenn diese sehr schwach als unerwünschter Nebeneffekt auch entsteht), sondern der Elektronenstrahl selber, also die kinetische Energie der Elektronen, welche beim Auftreffen den Phosphor zum Leuchten anregt.
Ich gebe zu, dass meine Formulierung nicht ganz korrekt war. Röntgenstrahlung entsteht als unerwünschter Nebeneffekt. Aus Wikipedia: "Ab einer Anodenspannung von ca. 20 kV entsteht Röntgenstrahlung in Form von Bremsstrahlung auch im Schirm von Röhrenfernsehgeräten, wie sie vor den Flachbildschirmgeräten verbreitet waren."
Danke für den Hinweis - und dafür dass dir mein Beitrag trotz kleiner Ungenauigkeiten gefallen hat.
Hilfreich?
+1
ssb
25.03.19
15:28
MäcFlei
ssh: Mein Text ist ok.
Schwarzer Körper:
keine Orbitale –> kontinuierliches Spektrum –> stetige Funktion
reale Körper:
materialspezifische Orbitale –> wenige spezifische Frequenzen –> Singularitäten
Davon bin ich jetzt nicht so ganz überzeugt.
Nehmen wir das spezifische Material Wolfram. Das hat eine bestimmte Elektronenkonfiguration und daher nur ein paar Orbitale, in denen die Elektronen herausgelöst oder rekombiniert werden können. Das wären sehr wenige spezifische Frequenzen - trotzdem leuchten die Glühbirnen in dem von dir als optimalen Spektrum.
Der Wolframdraht leuchtet weil er glühend heiß ist - und nicht weil Elektronen ihre Orbitale wechseln.
Hilfreich?
+3
uni.solo
25.03.19
20:46
ssb
Der Wolframdraht leuchtet weil er glühend heiß ist - und nicht weil Elektronen ihre Orbitale wechseln.
Nun ist Licht aber ein Sammelsurium von Photonen unterschiedlicher Energie. Es ist naheliegend, dass durch ausreichend Wärmezufuhr ausreichend Energie vorhanden ist um nicht nur Gitterschwingungen anzuregen sondern auch Elektronen in angeregte Energiezustände zu heben welche anschließend in niedrigere Zustände oder den Grundzustand relaxieren und dabei die Energiedifferenz in Form von Photonen abgeben. Die Betrachtung von Licht wahlweise als elektromagnetische Welle oder als Photonen ist dabei kein Widerspruch
Hilfreich?
0
ssb
25.03.19
21:48
uni.solo
Nun ist Licht aber ein Sammelsurium von Photonen unterschiedlicher Energie. Es ist naheliegend, dass durch ausreichend Wärmezufuhr ausreichend Energie vorhanden ist um nicht nur Gitterschwingungen anzuregen sondern auch Elektronen in angeregte Energiezustände zu heben welche anschließend in niedrigere Zustände oder den Grundzustand relaxieren und dabei die Energiedifferenz in Form von Photonen abgeben. Die Betrachtung von Licht wahlweise als elektromagnetische Welle oder als Photonen ist dabei kein Widerspruch
Bei monochromatischem Licht haben eben alle Photonen die gleiche Energie. Die Energie eines Photons ist indirekt proportional zur Wellenlänge.
Nur „weißes“ Licht ist im Idealfall ein Sammelsurium von Photonen unterschiedlicher Energie.
Es stimmt aber auch, dass bei den Temperaturen einzelne Elektronen herausgelöst werden. In Braunschen Röhren wird genau auf diese Weise der Elektronenstrahl erzeugt. Dennoch ist der Anteil der Photonen, die bei der Rekombination entstehen, vernachlässigbar im Vergleich zu den Wellen, die durch thermischen Schwingungen entstehen. Die meisten Elektronen werden aber auch nicht rekombiniert, es sind die Elektronen des Stromflusses. Die Ionisierungsenergie von Wolfram ist zu hoch - die Ionisierung findet in der Regeln nur bei gasförmigen Stoffen statt. Halbleiter sind da eine Ausnahme, da durch die Dotierung die Elektronen in einer „Wolke“ frei sind.
Hilfreich?
0
Weia
25.03.19
22:34
Nasso
Weia
Aber deswegen habe ich das ja nicht in die restliche Wohnung übertragen, sondern, weil Konzentrationsfähigkeit, Wohlbefinden und auch – und mir ist das eben wichtig – korrekte Farbwahrnehmung (GAI > 80) sich dadurch so enorm verbesserten.
Versteh ich nicht ? Hast Du es in die gesamte Wohnung übertragen oder nicht ?
Habe ich – aber eben nicht aus dem von Dir unterstellten Motiv, dass das „eine gute Abstimmung auf den Monitor war“ (der ja nur in einem Zimmer steht).
Diese Grafik verstehe ich nicht ganz. […]
Hier gehts nur um den Bereich zwischen den blauen Kurven.
Ach so. Ändert aber nix an meinem Unverständnis: Denn auch laut der Kurven sind 5000K bereits OK ab einer Leuchtdichte von 75 cd/m², also einer Beleuchtungsstärke von 235 Lux, die wohl jeder vernünftig beleuchtete Wohnraum bieten dürfte.
Du schreibst freilich
Gemeint sind 100 Lux am Auge. Das ist eine vertikale Beleuchtungsstärke, die deutlich geringer ist als die horizontale, mit der im Allgemeinen gearbeitet wird.
ich habe aber keine Ahnung, was bei diffusem Raumlicht eine vertikale im Gegensatz zu einer horizontalen Beleuchtungsstärke sein soll.
Ich habe – ohne jede Absicht – in meiner Wohnung bezüglich der Frage nach der Wahrnehmung von 5000K bei geringer Helligkeit ein Testszenario installiert: Ich habe einen Videoprojektor und lade öfters diverse Leute zu mir ins Heimkino ein. Die LED-Beleuchtung des Kinoraums hat (wie eben jetzt in allen Räumen) 5000K und ist normalerweise auch hell (nicht gemessen, ziemlich sicher > 500 Lux auf den Sitzplätzen). Nun hat sich herausgestellt, dass dieses Licht unangenehm hell ist, wenn es nach Filmende und entsprechender Dunkelheit wieder (wenn auch langsam) auf volle Beleuchtungsstärke hochgeregelt wird. Daher habe ich es auf eine stark verringerte Helligkeit nach Filmende umprogrammiert und zur Kontrolle auch mit den Besuchern darüber gesprochen, wie sie das Licht nun fänden. Praktisch alle fanden die geringe Helligkeit in diesem Kontext angenehmer, aber
kein einziger
hat bemängelt, dass das Licht „zu fahl“ sei oder mit welchen Worten auch immer man 5000K bei geringer Beleuchtungsstärke als Laie beschreiben würde. Es ist überhaupt niemandem aufgefallen, Weißabgleich des menschlichen Auges sei Dank. Daher wäre mein Verdacht, dass diese laut Kruithof-Kurve vermutlich (ich hab’s bislang nicht nachgemessen, könnte es aber bei Interesse noch tun) problematische Beleuchtungsstärke-Farbtemperatur-Kombination unter Praxisbedingungen eben doch nicht unbedingt problematisch ist.
Individuen können wissenschaftlich nicht als Beleg herhalten.
Zur Widerlegung von Allaussagen schon.
Deshalb werden diese Studien mit möglichst vielen Probanden vorgenommen, um eine Art Allgemeingültigkeit zu bekommen.
Eine sehr spezielle Art von „Allgemeingültigkeit“, wenn Du nur Menschen aus einem Kulturkreis zu einer bestimmten Zeit untersuchst, um auf „natürliche Rhythmen“ zu schließen.
Verallgemeinert sind oder waren Menschen tagsüber wach und Nachts müde.
Da läge mir jetzt der Kalauer
Träum weiter!
auf der Zunge …
du gehst schlafen, Raum verdunkelt. Da weckt Dich dein Smartphone mit einer Nachricht auf. Du kuckst dir die an, antwortest vielleicht drauf, das dauert sagen wir mal ne Minute. Die Helligkeit des Displays ist rund 300cd. Das stört den natürlichen zirkadianen Prozess sofort. Die Melatoninausschüttung wird gestoppt oder zumindest reduziert und muß dann neu beginnen. Das Ergebnis ist, daß die Kurve so den Höchststand nicht erreichen kann. Das ist nicht so schlimm, solange es nicht oft passiert. Wird das aber Dauerzustand, dann reduziert sich der Melatoninpegel dauerhaft. Der Schlaf ist dann dementsprechend verändert.
Das glaube ich Dir unbesehen, wenn jemand so verrückt ist, regelmäßig seinen Schlaf zu unterbrechen, um irgendwelche Nachrichten zu beantworten. Dazu braucht es aber weder einen „natürlichen zirkadianen Prozess“ noch einen hohen Blaulichtanteil im Display – die wiederholte Aktivierung der zum Verfassen einer Nachricht erforderlichen Konzentration reicht da vollkommen aus.
Wenn ich Licht anschalte, will ich schließlich offenbar wach sein (wozu sollte ich es sonst einschalten?) – wenn ich schlafen will, mache ich das Licht im Schlafzimmer doch komplett aus, egal wie hell es vorher war?
Wär schön, wenns so einfach wäre. Der zirkadiane Prozess läuft über etwa 24 Stunden und stabilisiert oder destabilisiert sich erst über mehrere Tage oder sogar Wochen.
Was hat das damit zu tun, dass ich – stabil – zu Wachzeiten helles Licht will?
Die Verschiebung in den Tagbereich ist sehr schwierig. Es gibt einige Studien über Schichtarbeiter, die das sehr gut veranschaulichen.
Aber bei Schichtarbeitern ist doch das Problem, dass sich der Rhythmus immer wieder ändert, nicht, wo er absolut angesiedelt ist.
Für die Melatoninausschüttung ist auch eine gewisse Menge an Tageslicht über einige Stunden nötig.
Vielleicht täten’s vernünftige LEDs ja auch?
Das haben viele von uns nicht mehr und es wird als ein Grund für viele Zivilisationskrankheiten gesehen. Schlaflosigkeit, hoher Blutdruck, usw.
Es wird gesehen …
Das klingt mir alles viel zu viel nach dem Raunen irgendwelcher Ideologien à la Anthroposophie und zu wenig nach seriöser Wissenschaft. Du schilderst mehrfach Korrelationen und machst daraus Kausalitäten.
jetzt stellen aufwändige Untersuchungen fest, dass genau dieses Licht, wie wir es in der Vergangenheit zwangsweise ausschließlich hatten, obwohl stark vom natürlichen Tageslicht abweichend, rundum gut für uns ist. Was für ein seltsamer Zufall!
Das wird meiner Meinung nach von den technischen Möglichkeiten bestimmt.
Das wird von eingefahrenen Denkmustern bestimmt. Wir hatten uns an Glühlampen gewöhnt, weil wir nunmal nichts anderes hatten. Jetzt kommt eine neue Technologie auf, die sinnvoll angewandt Veränderungen mit sich brächte, und Untersuchungen zeigen, dass „die Allgemeinheit“ genau die Bedingungen, die die alte Technologie mit sich brachte, verinnerlicht hat und präferiert. Was für eine Überraschung!
Und die Hersteller dieser Technik bezahlen auch die Forschung dazu. Die Forschung um den zirkadianen Prozess ist ja noch nicht alt und noch voll am Laufen.
Wie selbstlos. Und in der Tat, zirkadiane Prozesse quillen nur so aus den Prospekten der Leuchtmittelhersteller.
Und man hat intuitiv die Leuchtstofflampe im Wohnbereich allenfalls in der Küche, der Garage oder hinter der Vorhangschiene verwendet.
Aber das Problem mit den Leuchtstofflampen war eben die furchterregende Spektralverteilung und nicht die tageslichtähnliche Farbtemperatur.
Jetzt finden wir halt langsam raus, warum das alles so ist, getrieben von der LED-Technik, die uns mit ihrer farblichen Schärfe und auch mit ihren Gefahren vor neue Aufgaben stellt.
„farbliche Schärfe“?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+3
Weia
25.03.19
23:11
Ely
Wir sind nicht dazu gemacht, 16 Stunden bläulichem Mittagslicht ausgesetzt zu sein.
Tageslicht hat bis auf eine kurze Zeit um Sonnenauf- und Untergang 5000K oder (teils deutlich) mehr.
Wären wir nicht für 16 Stunden Licht ≥ 5000K gemacht, wären wir seit letztem Sommer alle tot.
Ich habe die Spektral-App überprüft. Das Licht auf 2500 K gestellt und eine weiße Oberfläche und zusätzlich eine Graukarte direkt nebem dem Licht angemessen. Es wurde jeweils 2511 K angezeigt.
Meine Testmessung der Halogenlampe mit dem Programm hat ja auch einen recht plausiblen Wert von um die 2700K ergeben, nur der für die 5000K-Lampe lag völlig daneben. Könnte also sein, dass das Programm nur für niedrige Farbtemperaturen einigermaßen korrekt funktioniert.
Die Spektralanzeige ist aber bei beiden Farbtemperaturen wirr.
Die App sollte auch richtig benutzt werden.
Ehrlich?
Natürlich habe ich die Messung mit der App und die Vergleichsmessung mit dem Spektralphotometer unter kontrollierten, exakt identischen Bedingungen gemacht.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+3
Rosember
26.03.19
00:03
Hier mal zwei Abstracts neuerer medizin-wissenschaftlicher Arbeiten, die die Auswirkungen verschiedener Leuchtmittel auf die menschliche Netzhaut untersucht haben:
1.
(Der Ophthalmologe)
2.
(International Journal of Occupational Safety and Ergonomics)
Fazit jeweils: unter normalen Bedingungen keine Gefahr.
Hilfreich?
+2
MäcFlei
26.03.19
00:51
ssb: Ich kann zu Metall keine Aussage machen, das weiß ich nicht. Habe nur mitbekommen, dass im Metall die Elektronen keine feste Bindung zu einem bestimmten Atomkern haben, sondern alle Elektronen als "Elektronengas" um die Atomkerne kreisen. Deshalb auch deren elektrische Leitfähigkeit. Welche Energieniveaus die Elektronen im Metall haben können, muss somit ein anderer sagen.
Und mal garnicht erst davon angefangen, dass der Ort und die Geschwindigkeit ... Heisenbergs Unschärferelation ...
Hilfreich?
0
Weia
26.03.19
01:05
hannibal_de1
Diese Spots habe ich erworben: https://shop.ledon.at/lampen-produkt-uebersicht/spots/-produ cts/led-lamp-mr16-6w-60d-927-gu10-230v-5288
Danke.
Das ist also ein GU10-Leuchtmittel mit 2700K. Da ich aus den genannten Gründen selbst 2700K nicht verwenden würde, kann ich hierzu nur entsprechend eingeschränkt etwas sagen.
Es gibt zwar immerhin ein Datenblatt für diese LED, das aber letztlich leider nur wenig aussagekräftig ist. Die Spektralkurve ist sehr homogen, das ist bei warmen Farbtemperaturen aber relativ leicht zu erreichen und sagt noch nicht allzu viel aus. Der CRI ist mit 90 angegeben für die Testfarben 1-8 (so genannter Ra-Wert), über R9 (sattes Rot) schweigt sich das Datenblatt aus. Laut dem von Dir verlinkten Testbericht wäre R9 lediglich 64, das ist ein mieser Wert, der suggeriert, dass das Licht aufgrund der 2700K zwar so tut, als sei es „warm“, in Wahrheit aber die warmen Farbtöne doch sträflich behandelt.
Was, wenn der Prospektwert stimmt, jedenfalls nicht so dolle ist, ist die Effizienz, die bei 58 lm/W liegt.
Ich selbst habe lange nach GU10-Leuchtmitteln, aber eben mit 5000K, gesucht und als besten bezahlbaren Kompromiss das oben in den Messprotokollen aufgeführte Ledox-Leuchtmittel (witzig, nur ein Buchstabe Unterschied …) gefunden. Dieses Leuchtmittel hatte nur ein wirkliches Manko, das Duv < 0. Dieses Leuchtmittel wird aber auch mit anderen Farbtemperaturen angeboten (2700K, 3000K, 4000K und eben 5000K), und da das von mir bei 5000K gemessene Duv < 0 durch einen hohen Blauanteil entsteht,
könnte
es gut sein (muss aber nicht zwingend), dass dieses Problem bei niedrigeren Farbtemperaturen nicht auftritt.
Sonst machte dieses Leuchtmittel einen ziemlich guten Eindruck. CRI ist 95, R9 (sattes Rot) ist (jedenfalls bei 5000K) 85, eine völlig andere Baustelle als 64 bei Deinem Leuchtmittel. Die Effizienz ist ebenfalls besser, 75 lm/W statt bei Dir 58 lm/W. Und das vordere Gehäuse besteht aus Aluminium mit Kühlrippen, was eine gute Wärmeableitung und eine entsprechend gute Lebensdauer zur Folge haben sollte.
Unter dem klaren Vorbehalt, dass ich die niedrigeren Farbtemperaturen nicht durchgemessen habe und unklar ist, wie sich das Duv hier verhält, wäre dieses Leuchtmittel also möglicherweise eine Empfehlung.
Hier ist die Hersteller-URL:
Der Preis ist 12,50€ pro Stück, was OK für ein gutes LED-Leuchtmittel ist.
Wie gesagt, ich habe mit dem Hersteller nix zu tun; im Gegenteil, ich habe mich sogar mit ihm gezofft, weil ich in einer Kundenrezension das Duv bemängelt hatte.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+3
MäcFlei
26.03.19
01:30
Wenn man sich Weias Messung einer Halogenbirne ansieht, dann scheinen die Elektronen sämtliche Energiezustände kontinuierlich haben zu können und Photonen jeder Frequenz abgeben zu können. Somit kommt damit ein Metall einem schwarzen Strahler schon sehr nahe. Mir war nicht klar, inwieweit das im Kolben enthaltene Halogen-Gas auf die Emission Einfluss ausübt. Kann also nicht wirklich viel sein. Somit beschränkt sich das Halogengas funktionell auf das ständige Reparieren der Halogenwendel.
Interessant wären noch Messungen von Leuchtstofflampen. Warm und neutral weiß. Und wenn man schon dabei ist auch UV-Leuchstofflampen, auch wenn das natürlich dem Sensor des Spektralphotometers nicht gerade angemessen ist. Hoffe mal, er überlebt die Strahlung unbeschadet, sonst sollte man as natürlich nicht machen, um ihn nicht zu gefährden.
Hilfreich?
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