Eine gute Bekannte von mir hat seit vorgestern ein unerklärliches und bisher auch nicht lösbares Problem mit ihrem MacBook Pro (13“ Modell aus 2018 mit 8 GB RAM und 2,3 GHz Core i5). Da ich auf Grund der Entfernung (über 500 km) nicht mal eben so vorbei fahren kann, wollte ich telefonisch helfen und habe mir einige Screenshots senden lassen.

Der Bildschirm des Geräts wurde im laufenden Betrieb vorgestern einfach schwarz und es ging dann dem Vernehmen nach "nichts mehr". Nach einem Druck auf den Start-Button ließ sich das MacBook Pro wieder hochfahren, aber die Eingabe des Kennworts für den Benutzer-Account scheitert seither regelmäßig.

Beim Versuch, über die Einblendung der Kennwort-Hilfe das Kennwort zurückzusetzen, wird in dem dann erscheinenden Dialogfeld kein Benutzer-Account gelistet, obwohl die Anmeldemaske von OS X Mojave ja zumindest noch über den Benutzernamen verfügt.



Das MacBook Pro wurde auch im Recovery-Modus gestartet und via Diestprogramme-Menü mit Hilfe des Terminals durch den Befehl „resetpassword“ das Verfahren zum Neu-Setzen des Benutzer-Account-Kennworts angestoßen. Leider gibt es auch hier kein Startvolume bzw. keinen Benutzer zur Auswahl.





Wir sind einigermaßen ratlos. Fällt Euch noch etwas ein?

Da scheint sich wohl was katastrophal im Nutzeraccount zerschossen zu haben. Kannst du über Recovery/Terminal in den Nutzeraccount schauen und gucken, ob dort oberflächlich noch alles beisammen ist?

Existiert ein Backup?

Ja, das befürchte ich inzwischen auch…

Abgesehen davon, dass ich mit dem Terminal nicht sooo sicher vetraut bin scheitert dieser Ansatz im Moment leider vor allem an der Distanz zum Gerät…

Ja, allerdings wurde dieses zuletzt vor zwei Wochen via TimeMachine ausgeführt, da die externe Festplatte bei dem sich anschließenden Auslands-Aufenthalt nicht mitgeführt wurde. Klar, da hätte ein zweites Sicherungsmedium besorgt und eingesetzt werden müssen… aber wer denkt schon in so einer Situation daran…

So einen ähnlichen Fall hatte ich auch schon mal auf High Sierra. Das Anmelden im Anmeldefenster funktionierte nicht, und die anderen von Apple beschriebenen Maßnahmen auch nicht.
Ich konnte mich allerdings durch das Netzwerk auf meinem Account anmelden und vom glücklicherweise freigegebenen Benutzerordner jene Dateien sichern, die noch nicht durch das letzte TimeMachine-Backup erfasst worden waren, denn zu beheben war das Problem letztlich nur durch Zurückspielen des TimeMachine-Backups.

Guten Morgen,

und das sagt der Apple Support dazu:

https://discussions.apple.com/thread/4035921?answerId=186749 70022#18674970022

In Ruhe durchsprechen…

C.

Hallo,

hat der Rechner ein Fusion Drive?

Wenn ja könnte es das gleiche sein wie bei meinem iMac. Die Festplatte ist dabei zu sterben. Es sind Dateien im Benutzeraccount zerstört. Wenn die Festplatte vom Festplattendienstprogramm im Recoverymodus nicht mehr angezeigt wird sondern nur die SSD, dann muss die Festplatte ausgetauscht werden.

Wie gesagt nur eine Möglichkeit. Bei mir wurde auch auf einmal der Bildschirm schwarz und der Mauszeiger war zu sehen. Allerdings war die Festplatte im Recovery Modus (Festplattendienstprogramm) noch als Laufwerk gelistet. Das auslesen der Smart Parameter mit einem entsprechenden Programm, zeigte dann eine größere Zahl von Fehlern beim lesen der Festplatte. Wenn ein zweiter Rechner vorhanden ist kann ja der Rechner im Targetmodus gestartet werden und per FireWire oder Thunderbolt die Platte auf dem zweiten Mac überprüft werden.

Ist die Platte (mit Filevault) verschlüsselt? Wenn ja, probiert doch mal das Master-Passwort.

Steht doch oben im Startthread in der 2ten Zeile MacBook Pro (13“ Modell aus 2018 mit 8 GB RAM und 2,3 GHz Core i5). Da ist gar kein Platz drin. Flash und RAM aufgelötet.

Bist Du Dir sicher, dass die dort angegebenen Hilfestellungen aus ferner Vergangenheit heute noch auf den vorliegenden Fall anwendbar sind?


Nein, die SSD ist unverschlüsselt.


Genau so ist es

Über einen 2. Mac mal im Target DiskMode mal auf die Platte linsen und Daten retten ?^^

fabisworld könnt ihr Recovery Partition starten, dann Dienstprogramme/Startsicherheitsdienstprogramm starten und dort die T2 Schutz aufheben. Danach Terminal diskutil list eingeben Enter. Was wird da angezeigt?

Spaßeshalber mal im Single User Modus starten (soweit möglich) und nach Eingabe von mal die existierenden User abfragen:
Wenn da der Benutzername der Bekannten auftaucht ist alles nur halb so schlimm. Die Details bekommst du z.B. mit

raus. Wenn da irgendwas fehlt - UserShell (i.d.R /bin/bash), NFSHomePath (i.d.R. /Users/<username> dann kannst du - relativ - einfach mittels dscl einen neuen Benutzer anlegen.

Ist halt doof wenn du das Ding nicht vor dir hast

Vielen Dank zunächst für die tolle Unterstützung hier und das Ihr Euch so reinhängt mit verschiedenen Ideen…

das ist leider nicht möglich, da es sich bereits um ein 2018er MacBook Pro mit T2 Chip handelt (siehe auch Apple-Support-Dokument dazu und )


Das war über die telefonische Anleitung und Dank meiner sehr fähigen Bekannten tatsächlich machbar Resultat siehe Foto:



Was lässt sich hieraus ableiten?



Das wird morgen mal versucht, wenn am Abend ein zweites MacBook Pro mit identischem TB-Anschluss zur Verfügung steht… – Ich berichte!

Daraus lässt sich ableiten das viele Sachen über .dmg gemountet wurden.
den ganzen Baum wäre interessant.
Ab disk0 und nicht nur ab disk19

Bei diesem Mac ist die Festplatte grundsätzlich vollverschlüsselt. Target Disk Mode ist so nicht möglich.

Die erste Frage hätte sein müssen, ob bei diesem Rechner durch Einschalten von FileVault die Benutzerdatenbank von macOS an die Benutzerdatenbank von FileVault gekoppelt wurde. Je nach dem kann das beschriebene Verhalten (bis auf das Scheitern der Anmeldung in macOS) völlig normal sein.

Du musst im Recovery-System erst ins Festplattendienstprogramm gehen und dort die verschlüsselte Platte von Hand aktivieren. Gegebenenfalls kann man dort über "Erste Hilfe" auch eine Prüfung und Reparatur anstoßen. Erst danach werden die Wartungsfunktionen, die sich auf das installierte macOS beziehen, betriebsbereit.

Wenn Sie es stattdessen mit dem Terminal-Befehl fsck_hfs -r (r für „rebuild catalog btree“) verwenden, dürfte das Volume repariert werden. Dazu brauchen Sie allerdings vorübergehend Admin-Rechte. Vollständig lautet die Schreibweise

sudo fsck_hfs -r /dev/diskX

Statt diskX setzen Sie die genaue Bezeichnung Ihrer Festplatte ein (zum Beispiel „disk0“ oder „disk1s2“), die Sie ebenfalls im Terminal mit diskutil list ermitteln. Wir haben in einer solchen Situation schon einmal Erfolg gehabt: Das defekte Volume wurde repariert. Der Befehl besitzt diverse Parameter, zum Beispiel „d“ für Debug-Informationen, „S“, um das gesamte Laufwerk nach I/O-Fehlern zu durchsuchen oder „y“, um weitere gefundene Fehler auch gleich zu reparieren. Man hängt sie hinter dem Minuszeichen einfach hintereinander. Vor der Verwendung sollten Sie aber durch Eingabe von „man fsck_hfs“ die Bedienungsanleitung lesen.

oh ich hab ein Fehler sudo fsck_APFS -r /dev/disk0 oder 1

Nein, dazu müsste die verschlüsselte Platte erst aktiviert werden. Außerdem braucht man im Recovery-System kein "sudo" und die disk-Nummer kann im Recovery-Betrieb weit über 20 liegen.

oh ja ich bin noch beim alten HFS und bei APFS gehen viele Befehle nicht mehr.

Sie könnte im Recovery-Betrieb das Festplattendienstprogramm starten und da alles reparieren.

So, der Laptop wurde mir inzwischen zugesandt und befindet sich nun zwecks "Reparatur" hier bei mir auf dem Schreibtisch. Das erleichtert nun sicherlich einiges…

Voila! Hier die vollständige Liste aus diskutil list








Habe ich versucht… leider schlägt das fehl…








Welche (anderen) gangbaren Optionen gibt es denn jetzt noch, um das Problem zu lösen?

Man kann aus den Screenshots nicht sehen, ob der Befehl "Aktivieren" auf das Volume ausgeführt wurde. Funktioniert das oder nicht? War FileVault eingeschaltet oder nicht?

Die Platte ist noch nicht Aktiviert, sieht man doch im Dienstprogramm.

Ich habe versucht, vor dem Reparaturvorgang die inaktive "Macintosh HD" über den Button "Aktivieren" (siehe roter Pfeil im nachfolgenden Screenshot) zu beleben… aber es ändert sich irgendwie nichts.

Wenn ich den Button "Informationen" auswähle, dann entnehme ich dem Ergebnis aber zumindest, dass das Volumem nicht verschlüsselt ist.

Daten sichern und versuchen eine neuinstallation zumachen.

Aber wie denn sichern? Der Zugriff auf die Platte ist ja scheinbar auf keinem Weg mehr möglich…

Und wieso konnte es überhaupt zu so einer verkorksten Situation kommen?

Welche Mittel hast du, Rechner Platten?
Lesen müsste noch gehen, was deine Bekannte gemacht hat, können wir nicht sehen oder vermuten.

Habe diverse Mac`s hier (2 x MacBook Pro, Mac Pro 5.1) aber leider keinen mit aktueller Thunderbolt-Schnittstelle, um z.B. den Target-Disk-Mode noch mal zu versuchen… (sorry)

Gibt es aus Eurer Sicht noch irgendwelche konstruktive und praktikable Ansätze zur Lösung des Problems? Oder ist die Kiste hier tatsächlich bereits als "austherapiert" zu bezeichnen?

Ich hab nur mitgelesen und hoffe mich verschont ein solches Problem..
Man kann ja manchmal was lernen aus solchen threads..
Für mich sieht es so aus, als wäre der user beim Problem selbst oder dem harten Ausschalten „über die Wupper gegangen“. Ist aber alles Interpretation ins Blaue.
Gut, wenn man dann noch einen account hat, der dann noch funktioniert.
Ich habe die adminrechte in einen eigenen account verlagert, den ich fast nie interaktiv nutze, sondern nur angebe, wenn die Rechte nötig sind. Das ist ja aus vielen Gründen empfehlenswert.
Und ja, ein aktuelles Backup ist immer gut.
Ich persönlich wäre jetzt beim Versuch zum Neuaufsetzen. Ich wüsste nicht, wie man noch um den Datenverlust der zwei Wochen herumkommt. Aber ich bin da Laie.
Und dabei hoffen, daß sich dahinter nicht noch irgendwelche Hardware Defekte verbergen.

Sollte aber auch durch einen Firewire-Adapter gelingen. Das funktioniert jedenfalls bei meinem MacBook Air von 2014 mit Thunderbolt-1. Mit Adaptern zu Thunderbolt-3 habe ich allerdings keine Erfahrung.

Außerdem: Falls auf dem MacBook Pro Filesharing aktiviert ist: Funktioniert vielleicht die Anmeldung durch das Netzwerk?

Die defekte SSD hat 500 GB, also wurde ich eine USB-Platte mit 500 GB nehmen, im Recovery-System booten Festplattendienstprogramm/Ablage/Neues Image/Image von Ordner wähle dort den Benutzer aus. Wenn du keinen Benutzer findest, kannst du abbrechen und versuchen neuinstall, geht das nicht SSD Formatieren in APFS.

Wenn das Recoverysystem nicht auf das Volume Macintosh HD zugreifen kann, dann funktionieren die anderen vorgeschlagenen Methoden wohl auch nicht.

Genau so handhabe ich das grundsätzlich bei allen Geräten in unserer Familie und empfehle es auch allen Freunden und Bekannten. Im Alltag reicht für die tägliche Arbeit ein User-Account ohne Admin-Rechte vollkommen aus. Und wenn es dann z.B. etwas zu installieren gibt, autorisiert sich der Admin explizit über seinen Account. In den Systemeinstellungen > Sicherheit > Weitere Optionen aktiviere ich grundsätzlich dann noch die Option "Administratorpasswort für den Zugriff auf systemweite Einstellungen verlangen".

Aber es gibt leider immer Leute, denen selbst das noch zu viel Aufwand und zu lästig ist. Der hier diskutierte Fall belegt, dass sich diese Bequemlichkeit schnell rächen kann…


Ich habe es probiert. Da die Macintosh HD wie dargestellt aber offenbar nicht (mehr) aktiviert werden kann, gibt es über diesen Weg keine Chance, auf das Volume und den dort gespeicherten Benutzerordner zuzugreifen

Genau so sieht es leider aus. Es wird dann vermutlich auf eine Neu-Installation hinauslaufen. Ich berichte hier kurz abschließend noch, wenn die Kiste wieder läuft…

Vielen Dank an alle, die bis hierhin mitgefiebert, die Daumen gedrückt und sich vor allem mit guten Ratschlägen aktiv eingebracht haben!

Nein, das tut er nicht. Was haben Benutzer-Accounts damit zu tun, wenn das APFS-Dateisystem kaputtgeht?

Ich wiederhole nochmal die Frage: War FileVault eingeschaltet oder nicht?

Das hat nichts zu sagen, da dieses Mac-Modell mit automatischer Vollverschlüsselung auf Hardware-Ebene arbeitet. Das Einschalten von FileVault bewirkt eine Synchronisation der Benutzer-Accounts von macOS mit den Accounts von FileVault und mit dem Schlüsselzugriff im T2-Chip.

In dem Zusammenhang wäre aber interessant: Was liefert der Befehl

xartutil --list

im Recovery-Modus?

Marcel
Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, ob FileVault eingeschaltet war, da ich den Mac erst danach zugesandt bekommen habe…
Deine Antwort zeigt mir aber deutlich, dass ich von dieser ganzen Materie nur oberflächlich etwas verstehe Danke für die wervollen Erklärungen!

Die Eingabe von xartutil --list im Terminal des Recovery-Modus fürht zu dem unten dargestellten Ergebnis.



Hilft uns das weiter?

Naja, das bestätigt, dass offenbar keine Sicherheitsdaten für Benutzer im T2-Chip hinterlegt sind, so dass FileVault wahrscheinlich ausgeschaltet war.

Ich gehe nun davon aus, dass das APFS-Dateisystem kaputt ist und nicht mehr wiederhergestellt werden kann. Es wäre noch denkbar, dass das System einen seiner Schlüssel für die Vollverschlüsselung verloren hat, aber das läuft aufs Gleiche hinaus.

Die SSD muss gelöscht und von der letzten Datensicherung wiederhergestellt werden.

Nachtrag: Das betroffene MacBook Pro läuft inzwischen wieder problemlos, nachdem zuvor wie hier zuletzt empfohlen die interne SSD über das Festplattendienstprogramm neu partitioniert und dann gelöscht wurde. Und die betroffene Dame wird zukünftig sehr zeitnahe Backups mit verschiedenen Verfahren (CCC, TimeMachine) und auf verschiedenen Medien anlegen…

Vielen Dank noch mal an alle, die hier mitgeholfen haben!