Liebe Mitlesende,

zum wechselseitigen Bearbeiten von Daten mit macOS und Windows nutze ich einen exFAT-formatierten USB-Stick.
Seit Big Sur habe ich nun das Problem, daß ich die am Mac mit TextEdit bearbeiteten Dateien nicht mehr abspeichern kann. Es erscheint die Fehlermeldung „Das Dokument … konnte nicht gesichert werden.“

Das Verhalten ist reproduzierbar: Auf einem exFAT-Laufwerk erstelle ich eine Text-Datei. Einige Male (1 … 10) kann ich sie nach Änderungen speichern, dann nicht mehr.
Der Fehler tritt auch bei einem neuerstellten Benutzer am Mac auf. Auch eine Neuinstallation (macOS 11.5.1) brachte keine Abhilfe. TextEdit hat Festplattenvollzugriff in den Sicherheitseinstellungen.
Laut den Dateiinfos scheine ich vollen Schreibzugriff auf die Dateien zu haben.

Erweitertes Attribut ist nur die Zeit der letzten Änderung. ACLs konnte ich nicht finden (bin Amateur bei Zugriffsrechten).

Unter Mojave konnte ich den Fehler nicht beobachten.
Hat jemand eine Idee, was die Ursache für das nicht-mehr-speichern-können ist?
Auf apple.com gibt es eine ähnlich klingende Anfrage, die jedoch abgestorben zu sein scheint:

Uwe

ExFAT ist nicht in der Lage, spezielle Dateieigenschaften zu unterstützen, die macOS 11 für die Quarantäne- und Datenschutzfunktionen benötigt. Dokumentenbasierte Programme (wie TextEdit) können deshalb ihre Dateien nicht "live" auf einem ExFAT-Datenträger aktualisieren.

Die einzige Lösung ist im Moment, die Datei auf der internen Platte zu speichern und danach von Hand auf das externe Laufwerke zu kopieren.

Ich kann den Fehler unter 11.5.1 reproduzieren und zumindest eingrenzen.

USB-Stick unter ExFAT formatiert (Partition Map ist GUID). Text-Datei mit TextEdit erstellt und auf dem Stick gespeichert. Geht anstandslos.

Die gleiche Datei in "Rich Text" umgewandelt, versucht zu speichern - gleicher Fehler wie bei Dir. Auf der Festplatte kann ich sie ablegen, auf dem USB-Stick nicht.

Kopiere ich eine RTF-Datei von der Platte auf den Stick, geht das. Öffnen in TextEdit - geht. Speichern nicht.

In BBEdit öffnen, editieren, speichern auf Stick - geht. Dann in TextEdit öffnen - geht. Speichern nicht.

Es deutet für mich alles auf eine sehr seltsame Macke in TextEdit hin. Und es scheint nur RTF zu betreffen.

Marcel
Verstehe ich Dich richtig: Auch wenn ich ganz klassisch mein Dokument bearbeiten und dann abspeichern will, muß ich im Moment den Umweg über ein HFS- oder APFS-Laufwerk gehen?
Nur zum Verständnis: Warum funktioniert das Speichern nach Erstellung der Datei ein paarmal?

Peter
Eine reine TXT-Datei zeigt leider den gleichen Effekt (mit TextEdit).

Trifft das dann auch auf WebDAV Freigaben und ähnliches zu? Ich fühle mich zunehmend gegängelt....

Interessant. Mein Test war insofern unvollständig: Initial speichern kann ich die Datei, nur wenn ich sie geändert habe, kann ich die geänderte Version nicht zurückschreiben.

Das paßt dann auch perfekt zur von Marcel gelieferten Erklärung.

Ginge dann nicht auch evenutell „Sichern unter …“?
Man hat dann zwar immer noch ständig „neue“ Dateien auf dem Datenträger, würde sich aber zumindest die Sicherei auf der internen Platte ersparen?

bemerkung nebenbei: TextEdit.app ist seit Big Sur eh kaputt. jedenfalls fuer mich (ich habe die app quasi taeglich benutzt, ausschliesslich "Plain Text"). ich bin auf CotEditor (kostenlos im App Store verfuegbar) umgestiegen.

Das geht nicht. Aber "Duplizieren / Sichern" geht. Ob das tatsächlich weniger Arbeit ist, sei dahingestellt.

Inzwischen bin ich nicht mehr ganz sicher, ob es wirklich an der Quarantänefunktion liegt. Etwas Spezielles von TextEdit scheint auch noch eine Rolle zu spielen. Es deutet aber auf Probleme mit den Erweiterten Attributen hin, die auch von der Quarantäne eingesetzt werden.

Ich hab sporadisch das gleiche Problem beim Aktualisieren von txt Dateien auf einem Windows Serverlaufwerk (via SMB). So wie es aussieht, tritt das Problem immer dann auf, wenn der Ordner, in dem die geänderte Datei liegt von einem Kollegen oder einem Gerät von mir gerade syncronisiert wird.

lamariposa
"Sichern unter ..." funktioniert, solange man einen neuen Namen für die Datei wählt.
Die neue Datei kann man dann auch ein paarmal normal sichern – interessanterweise auch dann, wenn man die originale Datei löscht und der neuen Datei den Namen der ursprünglichen gibt.
Das ist im Moment mein Workaround.

Mist, da habe ich mich unvollständig ausgedrückt, DAS hätte ich logischerweise dazu schreiben müssen mit dem neuen Namen. Ist für mich derart selbstverständlich dass ich es vergaß. Aber man kann bei DEM Dialog natürlich auch die alte Datei mit dem identischen Namen überschreiben lassen.

Danke für die Richtigstellung, bzw. die komplette Beschreibung des Vorgangs.

Oh, ich habe es nur ergänzt, da Marcel schrieb, daß es nicht ginge.
(Wobei ich den Unterschied zwischen "Sichern unter ..." und Duplizieren und anschließendem Sichern noch nie verstanden habe.)