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Big Sur - miese Ergonomie des Dektops

piik
piik16.11.2000:10
Seit heute Abend habe ich Big Sur drauf.

Ich bin erschüttert von der Wahl der Schrift - vor allem ihrer Größe bzw. Kleinheit und ihrer Farbe:
Es ist NICHT komplett schwarz z.B. in Mail, sondern nur dunkelgrau (RGB mit je 39 von 255):
Die Icons selbst finde ich okay, aber dass die Menüs jetzt winziger und mit schlechterem Kontrast dargestellt werden ist sowas von rückschrittlich, dass ich es kaum fassen kann. Allgemein sind Linien und Flächen eher flau in flau. Was hat die Dektop-Designer bei Apple da bloß gebissen? das ist nicht schick, sondern m.E. einfach daneben...

Das Dunkelgrau ist vermutlich ein Artefakt der kleinen Schriften, die dann eben so gerendert werden, dass das Resultat nicht schwarz ist. Egal wie es zustande kommt: Das Resultat ist auch einem großen 4K-Bildschirm einfach nicht akzeptabel.
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Kommentare

Krypton17.11.2000:04
piik
Krypton
Hier liegt wohl ein Verständnisproblem vor. Es gibt Monitore (OLED) mit deutlich höherem Kontrastverhältnis. Das iPhone 12 hat etwa ein Typisches Kontrast­verhältnis: 2.000.000:1. Ausgeschriben: zwei Millionen zu eins. Der Kontrast bemisst sich nach dem Verhältnis vom hellsten zum dunkelsten Punkt. Ob du alle Zwischenschritte via Software oder Hardware Adressieren kannst, spielt hierbei keine Rolle.
Und wie immer wird wieder ein Papiertiger gebastelt. Was bitte hat OLED mit der Darstellungsqualität der GUI in MacOS zu tun? Genau nix, weil da gibt es keine OLED-Bildschirme für.

Schön, dass du mir Rechhabereitechnik vorwirfst, aber selbst natürlich völlig offen bist. Das OLED Display habe ich angebracht um 1. zu zeigen, dass es so einen Monitor gibt, da du geschieben hattes «Auch wenn ein Superduper-Monitor einen Kontrast von 1 Million zu 1 hinbekäme». Da wollte ich nur klarstellen, dass es diesen Superduper Monitor tatsächlich gibt und es nicht notwendig ist, im Konjunktiv zu sprechen. Diesen hypothetischen Monitor hast du ins Spiel gebracht.
2. um (mit krassen Werten) zu illustrieren, dass der von dir angegebene Zusammenhang von RGB-Werten zu visuell wahrgenommenem Kontrast so nicht existiert. Die RGB-Werte geben lediglich die Feinheit der möglichen Abstufungen zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Wert an. Wenn du etwa eine schwarz/weiß Grafikkarte (eines Apple Macintosh etwa) an einen Monitor hängst und er nur 0 für schwarz und 1 für weiß ausgeben kann, hast du am Ausgabegerät den selben Kontrast, als wenn du 0 für schwarz oder 255 für weiß ausgeben würdest. Der 8-bit Wert kann lediglich feinere Zwischenstufen auflösen.

Zu deiner Aussage, dass es keine OLED-Monitore für MacOS gäbe, verlinke ich gern auf diese Liste von aktuell käuflich zu erwerbenden OLED-Monitoren (6 in diesem Artikel), die du auf Wunsch natürlich auch gerne an einen Mac hängen kannst.
piik
Immer wieder diese Rechthabereitechnik und dieses Ausweichen und niemals zugeben.
Ich gebs auf.
Was möchtest du denn, dass jemand von uns oder ich zugebe? Ich habe oben schon geschrieben, dass die Änderung der GUI für manche Menschen zu einem schlechten Ergebnis führen kann, da sie Inhalte mit niedrigem Kontrast schlechter lesen können. Das stand in meinem allerersten Post im zweiten Absatz.
Dass du dich persönlich gekränkt fühlst, wenn ich diese Einschränkung hauptsächlich auf «alte Geräte» oder «Menschen mit eingeschränkter Sicht» führe, dass konnte ich nicht riechen. Das habe ich auch nicht beleidigend gemeint (auch wenn es bei dir so angekommen sein mag). Im späteren Verlauf habe ich auch erklärt, wie ich das meinte.
Die «alten» Geräte hatte ich aus Apples Sicht verstanden, da Apple hier eben schon in der Vergangenheit keine Rücksicht mehr auf «Geräte mit technischen Daten, die Apple schon lange nicht mehr verwendet» nimmt.

Die Sache mit der schlechten Sicht war hier als Beispiel gemeint, da diese Zwei Punkte (Gerät und Sehkraft) aus meiner beruflichen Erfahrung eben die Hauptgründe sind. Da du oben angegeben hast, mit bestimmten Kontrasten Probleme zu haben, die laut Forschung aber nur für einen kleinen Teil der Menschen zutreffen, scheint mir das immer noch ein möglicher Punkt zu sein. Da ich dich aber nicht kenne, habe ich auch gesagt, dass ich das aus der Ferne nicht bewerten kann und will. Für mich ist es dennoch ein Punkt, den ich zur Problemlösung sehe. Die Lösungen können und müssen ja ganz anders aussehen, wenn jemand ein – sagen wir – nachvollziehbares Setup hat (bsp. einen iMac oder einen mini mit hier im Forum häufig vorkommendem Monitor) und der Kontrast nur «etwas» zu schwach oder die Schrift nur «etwas» zu klein ist. In diesem Fall hilft vielleicht der Tipp mit der Checkbox oder der Schriftglättung.
Wenn jemand – nur rein hypothetisch – ein 60" Display mit 640 x 480 Pixeln auf voller Helligkeit fährt, weil er nur eine Sehkraft von 15% hat und jetzt mti Big Sur eben nichts mehr sieht. Dann müssen wir hier über andere Lösungen sprechen.
Um aber eine passende Lösung zu finden, muss ich die Umstände kennen. Monitor, Modell, Größe, Auflösung, Anschlussart, Farbprofil, Sehabstand, Spieglend/Matt, Umgebung, Beleuchtung und eben die Sehkraft - den Empfänger des Bildes. Nur dann lässt sich eine Lösung für diese Person und ihr Umfeld finden. Vorausgesetzt, die Person ist an einer Lösung interessiert.

Die möglichen Optionen zur Behebung deines Problems habe ich auch genannt, allerdings scheint bei dir die wahrgenommene Beleidigung und Ehrkränkung so tief getroffen zu haben, dass andere Informationen gar nicht mehr durchkommen.
Ich habe oben geschrieben «Für Anwender mit alten Geräten oder für Menschen mit schlechter Sicht, kann es auch zum Nachteil werden» Das war ganz allgemein und beispielhaft. Da steht weder, dass du ein altes Gerät hast, noch dass du eine schlechte Sicht hast. Diesen Allgemeinplatz (Anwender mit… und…) halte ich nach wie vor für richtig und auch an Beispielen belegbar.
Dass du diese Verallgemeinerung auf dich – ganz persönlich – beziehst und dich von einer Verallgemeinerung angegriffen fühlst, das ist alleine deine Sache. Für diese Projektion ist es nicht nötig, anderen an den Karren zu fahren. Diese Angriffe auf deine Person hast du selbst konstruiert, in dem du generalisiertes personalisiert hast. Daher kommst du auch nur selbst wieder raus. Das kann ich von hier aus aber auflösen, da diese Dinge in deinem Kopf passieren. Und die Hoheit darüber liegt bei dir.

Wenn ich dich persönlich verletzt habe, dann kann ich dir sagen, dass das nicht meine Absicht war.
+13
ela17.11.2008:41
Spannender Thread und dabei denke ich, dass "es" am Ende viel einfacher ist: Den Ursprungsbeitrag las ich so, dass jemand wirklich richtig unzufrieden mit der optischen Erscheinung von Big Sur ist, dies kund tun wollte und (so spekuliere ich) schauen wollte, ob es andere gibt, die es genau so sehen. Völlig normal - manchmal möchte man einfach mal "jammern" (ich auch über viele Dinge) – Nirgends steht da eine Frage nach einer Lösung…

Die Tiefe der Antworten und die Geduld ist aber nicht nur bewundernswert sondern die Antworten wirklich hilfreich für andere! – Also für mich zum Beispiel – Noch habe ich kein Big Sur, werde das aber definitiv bekommen weil ich 100%ig überzeugt bin ein neues Gerät mit M1 Chip kaufen zu wollen (in den nächsten Monaten)

Wie das zusammenhängt? Na ich habe nie daran gedacht in den Einstellungen bei den Bedienhilfen zu schauen, die mit einem Symbol versehen sind, was ich niemals auf meine Person bezogen hätte – so engstirnig und voreingenommen kann man sein
Jetzt habe ich gelernt, dass sich hinter diesem Menüpunkt Einstellungen verbergen, die mir auch dann helfen können, wenn ich einfach nur ästhetisch am Erscheinungsbild des OS etwas ändern möchte! DARAUF muss man erstmal KOMMEN - DANKE

Ich behalte das mal im Hinterkopf und trete mich mal gedanklich in den Hintern, mir dieses Menü nicht eher genauer angesehen zu haben… Ich meine – wenn ich Schuhe kaufe ist die angegebene Größe des Herstellers ja auch nur ein erster Indikator… am Ende kaufe ich die Schuhe die passen, egal welche Zahl da drauf gedruckt ist. Bei Hosen gilt dasselbe - mir doch egal ob mich ein Hersteller für dick oder dürr hält, Hauptsache es passt!
Ist mir also völlig egal, ob ich etwas von den "Bedienhilfen (für Personen mit Einschränkungen wie impliziert wird)" aktiviere - wenn es mir besser gefällt und hilft - Ziel erreicht
+15
Cornel
Cornel17.11.2009:03
Was ich schon seit Jahren benutze ist die Bildschirm-Lupe, welche mit Ctrl+Scrollen aktiviert wird und die Vergrösserung des Mauszeigers beim "Schütteln" der Maus. Da ich ein Wacom Tablet als zweiten Monitor habe, welcher nicht neben dem Hauptmonitor steht, ist das sehr nützlich.

ela, du hast diesen Thread wohl genau auf den Punkt gebracht.
+3
beanchen17.11.2011:20
piik
beanchen
@Krypton & Ely
Ich ziehe meinen nicht vorhandenen Hut vor euch!
Das ist ja hier wie auf der Querdenker-Demo.
Super Kommentar. Die einzig wahre Wahrheit ist das, was Apple macht (bzw. die Apologeten meinen). Und alles Andere ist quasi verballert bis faschistoid. Herzlichen Glückwunsch zu so einer Selbtgerechtigkeit!
Und wie immer in diesem Thread liegst du völlig falsch, was die Intention der "anderen Seite" betrifft: an einem "Querdenker" stört mich nicht die andere Meinung und auch nicht die Annahme, die Regierenden würden falsch liegen. Auch würde ich nicht alle Querdenker dem rechten Spektrum zuordnen, obwohl man sich schon bewusst sein sollte, mit wem zusammen man demonstriert. Mich stört die Art der "Argumentation" bzw. deren Nichtvorhandensein.
Ich respektiere deine Meinung und deine Probleme mit der Ergonomie in Big Sur würde ich nicht abtun, ich verlange nur dasselbe auch von dir und das kann ich – genau wie bei den Querdenkern – nicht im Ansatz sehen. Statt dessen fällst du fast wortwörtlich in dieselbe Schiene, von wegen "ich lasse mich nicht bevormunden".
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+6
caba
caba17.11.2016:42
Krypton
Du kaprizierst dich hier immer nur auf externe Parameter (Monitor und Sehkraft). Das es aber auch noch Gestaltungsregeln gibt, die ganz unabhängig von Gerät und Sehkraft gelten, ignorierst du. Und ich denke, dass piik eher das gemeint hat.

Zum Beispiel ist es allgemeiner Konsens, dass eine Schriftgröße unter 9 Punkt nicht mehr gut lesbar ist. Deswegen gibt ja auch niemand seine Diplomarbeit oder was auch immer in 5 Punkt ab. 😁
Und wir sind uns sicher auch einig, dass sich bestimmte Farbkombinationen (gelbe Schrift auf Cyan zum Beispiel) nicht gut lesen lassen. Und das liegt nicht am schlechten Monitor oder schwacher Sehkraft.

Ob piiks Kritik bezüglich des Erscheinungsbildes von Big Sur zutrifft, kann ich nicht überprüfen, da ich das noch nicht drauf habe.
Ich wollte nur helfen, dass ihr nicht länger aneinander vorbei redet.😉
„Meinungen sind keine Ideen, Meinungen sind nicht so wichtig wie Ideen, Meinungen sind nur Meinungen. (J. Ive)“
+6
pünktchen
pünktchen17.11.2017:07
ela
Jetzt habe ich gelernt, dass sich hinter diesem Menüpunkt Einstellungen verbergen, die mir auch dann helfen können, wenn ich einfach nur ästhetisch am Erscheinungsbild des OS etwas ändern möchte! DARAUF muss man erstmal KOMMEN - DANKE

Kontrast rauf und dann Farbfilter Graustufen an - eine Labsal für die Augen!
+1
Krypton17.11.2018:54
caba
Krypton
Du kaprizierst dich hier immer nur auf externe Parameter (Monitor und Sehkraft). Das es aber auch noch Gestaltungsregeln gibt, die ganz unabhängig von Gerät und Sehkraft gelten, ignorierst du. Und ich denke, dass piik eher das gemeint hat.
Danke für dein Feedback. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass ich mich kapriziere (d.h. eigensinnig auf etwas bestehe). Schon in meinem ersten Post habe ich ja ins Spiel gebracht, dass eine bestimmte Gestaltung für manche Menschen besser und für Manche schlechter zu lesen sei. Auch habe ich mehrfach erwähnt, dass mich die ganze Kette (Farbe, Kontrast, Größe, Display, Einstellungen…) interessiert und ich habe mich ausdrücklich davon distanziert, dass eine Gestaltung für alle gut sein soll.

Vermutlich bin ich gerade blind und kann das Kaprizierende an meinen Posts nicht sehen. Für eine Hilfestellung bin ich da dankbar.

Dass ich nicht auf allgemeine Gestaltung eingegangen bin, sollte nicht bedeuten, dass ich das ignoriere. Hier ging es ja nicht um gute Gestaltung per se sondern um das konkrete Beispiel von Apple Mail in Big Sur auf piiks System. Und eben auf das bin ich eingegangen und wollte piik dabei helfen, eine bessere Lesbarkeit mit Bordmitteln zu erreichen. Zudem wollte ich einen Hintergrund beisteuern, der eine andere Seite der Thematik eröffnet und erklärt, dass es auch Menschen gibt, für diese Gestaltung Vorteile bietet – also es nicht «nur» schlecht sein muss. Dass das Ergebnis für piik schlecht ist, habe ich ja nicht bezweifelt (sonst hätte ich ja auch keine Vorschläge zur Verbesserung angeboten)
caba
Zum Beispiel ist es allgemeiner Konsens, dass eine Schriftgröße unter 9 Punkt nicht mehr gut lesbar ist. Deswegen gibt ja auch niemand seine Diplomarbeit oder was auch immer in 5 Punkt ab. 😁
Und wir sind uns sicher auch einig, dass sich bestimmte Farbkombinationen (gelbe Schrift auf Cyan zum Beispiel) nicht gut lesen lassen. Und das liegt nicht am schlechten Monitor oder schwacher Sehkraft.
Das kann man je nach Einsatz schon grob so stehen lassen. Aber darum ging es ja eigentlich nicht. In Mail ist weder gelb auf cyan noch eine Schrifgröße von 5 Punkt.
Wollte man hier ins Detail gehen, könnte man fragen ob du Didot-Punkt oder DTP-Punkt meinst, welche Auflösung der Bildschirm oder welcher Sehabstand besteht. Eine Schrift mit 9 DTP-Punkt erscheint auf dem Ausgabegerät mit ca. 3,17mm, eine mit 5 DTP Punkt mit etwa 1,76 mm. Wenn du dann etwa die Schrift der App-Namen auf einem iPhone SE 1, die Schrift der Lesezeichenleiste in Safari auf einem iMac 27" oder die Schrift in der Seitennavigation der Wikipedia anschaust, würdest du sehen, dass der «allgemeine Konsens» auch nur relativ ist. Es hängt auch viel vom Einsatzzweck ab. Möchtest du angenehm einen Roman lesen, oder ist nur irgendwo ein Button-Label, welches du nach 5 mal lesen eh auswendig kennst und nicht mehr liest. Aber darum geht es ja nicht.
caba
Ob piiks Kritik bezüglich des Erscheinungsbildes von Big Sur zutrifft, kann ich nicht überprüfen, da ich das noch nicht drauf habe.
Ich wollte nur helfen, dass ihr nicht länger aneinander vorbei redet.😉
Das konnte ich direkt auch noch nicht prüfen und hab’s bisher nur auf Screenshots gesehen. Eine testweise Installation in VMware war auch nicht so prickelnd, da ohne die Grafikbeschleunigung in der VM alle Transparenzen abgeschaltet und so das Ergebnis nur sehr schlecht beurteilt werden kann. Aber selbst hier geht es ja nicht um mich oder darum, die Gestaltung in Big Sur oder Apple oder deren Design-Team zu verteidigen. Ich wollte eben einmal helfen und zum andern zeigen, dass andere Menschen davon profitieren können, da die Gestaltung für sie angenehmer ist.

Was mich dabei wunderte, war die Aussage von piik:
piik
Ich bin erschüttert von der Wahl der Schrift - vor allem ihrer Größe bzw. Kleinheit und ihrer Farbe:
Es ist NICHT komplett schwarz z.B. in Mail, sondern nur dunkelgrau (RGB mit je 39 von 255)
Eben diese Farbe war aber schon in Mojave und Catalina auf RGB: 39,39,39. Und dennoch ist es auf einmal «erschütternd». Ebenso war die Schrift in Mojave und Catalina auf Apples SanFrancisco für die GUI und Helvetica für den Mail-Text. An diesen Details hatte sich also eigentlich seit 10.16 (davor hab’ ich es nicht geprüft) geändert. Und doch ist jetzt etwas anders.

So ist etwa die Schrift in der oberen Menüleiste und auch in den Drop-Down Menüs kleiner geworden. Dafür sehen die Menüs durch den größeren Zwischenraum für mich viel klarer aus. Diese Schrift war bisher schon eine der größten in der kompletten GUI, von daher stört mich selbst jetzt die Verkleinerung nicht, aber vermutlich ist es für piik zu klein. Diese Einstellung lässt sich aber in den Bedienungshilfen auch wieder auf «groß» ändern.
Bei einem Test in nicht-retina Auflösung ist mir noch aufgefallen, dass die Schrift insgesamt grob und «zerfleddert» wirkt. Das liegt aber vermutlich am seit Mojave abgeschalteten Subpixel-Rendering. In Retina-Auflösung ist dabei alles knack-scharf.

In piiks speziellem Setting (42,5" 4K Display) gibt das in nativer (nicht Retina) Einstellung eben nur 104 PPI (Pixel pro Zoll), was noch unterhalb der alten (nicht Retina) iMacs liegt. Das in Kombination mit kleinerer Schrift und abgeschaltetem Subpixel-Rendering sieht dann vermutilch tatsächlich sehr Kraxelig und schlecht lesbar aus.
Das kann man natürlich Apple anlasten, es ist aber auch ein Setting, das Apple am Desktop schon 6 Jahre nicht mehr anbietet und eben mit dem neuen OS auch nicht mehr unterstützt. Die Retina-Sache hat 2010 mit dem iPhone 4 angefangen, ging 2012 auf das iPad und MacBook Pro und 2014 dann auf den iMac. Damit hatte zumindest Apple seine «Marschrichtung» definiert. Ob man hier jetzt auf Apple und die «unfähigen» Designer schimpfen muss, wenn diese für ihre seit Jahren verkauften Retina Geräte optimieren, man selbst aber 2018 noch ein «grobmaschiges Fliegengitter» kauft, das darf jeder für sich beurteilen.
Ich habe etwa auf der Arbeit noch non-Retina Displays am Win-Rechner und finde das (im Vergleich zum iMac) abartig schlecht. Ich kann zwar alles gut lesen, aber es sieht halt k*cke aus.

Obwohl die Optionen in macOS so vielfältig sind wie in keiner anderen Version zuvor (mit HiDPI Mode sehr flexible Wahl zwischen der Schrift/GUI-Größe, Texteinstellungen, Transparenzreduzierung, etc) finde ich zumindest die «Kontrast erhöhen» Checkbox nicht ideal. Sie sorgt zwar für schwarze Schrift aber auch für hässliche Rahmen um alle Buttons und Schaltflächen. Eine Zwischenoption wäre hier noch wünschenswert.

Ob Apple aber nochmal irgendwelche Optimierungen für non-Retina Displays vornimmt, wage ich zumindest zu bezweifeln. Hardware mit «älteren Leistungsdaten» laufen am besten mit einem OS aus der selben Zeit. Mein VHS Videorekorder sieht am Röhrenmonitor noch ganz passabel aus, am 4K Projektor dagegen weniger. Und der 9-Nadel Farbdrucker harmoniert wundervoll mit meinem C=64
+8
fadenschein17.11.2019:17
Krypton
Vermutlich bin ich gerade blind und kann das Kaprizierende an meinen Posts nicht sehen. Für eine Hilfestellung bin ich da dankbar.

Als 'Außenstehender' bin ich verwundert, in welche Richtung sich die Diskussion entwickelt hat:
Dass Ergonomie bei der Gestaltung des GUI von Big Sur nicht an allen Stellen grundlegende Rolle gespielt hat, kann sicher jeder nachvollziehen. In mancherlei Hinsicht kann man dem durch Einstellmöglichkeiten der Software oder der Hardware sicher entgegen wirken. Aber das ändert doch nichts daran, dass man berechtigterweise auf Schwächen in der Gestaltung hinweisen darf?
+2
Krypton17.11.2019:39
fadenschein
Aber das ändert doch nichts daran, dass man berechtigterweise auf Schwächen in der Gestaltung hinweisen darf?

Wo durfte das denn jemand nicht? Sowohl der erste Post von marm hat das ja bestätigt und einen Workaround angeboten. Auch ich hab’ die Schwäche bestätigt und Workarounds angeboten. Der Grundaussage von piik, dass das alles Rückschrittlich und seiner Meinung voll daneben sei, wollte ich lediglich eine andere Sicht hinzufügen. Aus meiner Sicht ist es eben nicht in simpel gut/schlecht einzuordnen, sondern die Einordnung ist eine individuelle und hängt vom persönlichen Setting ab.

Ein Schuh mit Größe 39 ist ja nicht per se schlecht, auch wenn er «mir» die Zehen abfaulen lässt. Für jemand mit kleineren Füßen kann der durchaus super sein.
+8
Krypton17.11.2020:10
fadenschein
@Krypton
Was ich bei Deiner Erklärung nicht verstehe:

Wenn sich die technischen Möglichkeiten verbessern, verbessern sich doch auch die Möglichkeiten, ein sowohl ästhetisch aber eben auch ergonomisch besseres GUI zu entwickeln.
Es stimmt, dass sich mit besseren Geräten bessere Möglichkeiten ergeben. Ich denke auch, dass Apple die Möglichkeiten noch nicht voll ausschöpft (etwa die beschränkte Funktionsweise der «Kontrast erhöhen» Funktion oder eine feinere Anpassung bei «Transparenz reduzieren»
Was die Ergonomie angeht, gibt es jedoch nicht die eine, ideale Lösung. Aus Wikipedia :
Wikipedia – Ergonomie

Ziel der Ergonomie ist es, die Arbeitsbedingungen, den Arbeitsablauf, die Anordnung der zu greifenden Gegenstände (Werkstück, Werkzeug, Halbzeug) räumlich und zeitlich optimiert anzuordnen sowie die Arbeitsgeräte für eine Aufgabe so zu optimieren, dass das Arbeitsergebnis (qualitativ und wirtschaftlich) optimal wird und die arbeitenden Menschen möglichst wenig ermüden oder gar geschädigt werden, auch wenn sie die Arbeit über Jahre hinweg ausüben.
Diese optimale Anpassung ist halt bei vielen Menschen eine andere. Wenn du 1,60m groß bist, dann benötigst du eine Arbeitsplatte auf einer anderen Höhe, als ein 2,10m Mensch. Ein optimaler Schutzhandschuh sieht für Vladimir Klitschko sicher ander aus, als für Heidi Klum. Die optimale Schriftgröße beurteilt jemand mit 100% Sehkraft anders, als jemand mit 20%.
Jede Schrift nur 60 Punkt groß, fett, und hart schwarz auf weiß zu zeichnen, hilft dem Sehschwachen, behindert aber den Sehstarken, da er jetzt nur noch 5 Zeilen Text auf den Bildschirm bekommt.

fadenschein
Je leistungsfähiger die Geräte sind, desto breiter ist das Kontrastspektrum und desto feiner sind die Abstufungen zwischen Minimum und Maximum.

Auch das stimmt.
fadenschein
Wenn ich nun von Einstellungen meines Displays abweiche, die dieses Optimum darstellen können, vermindere ich die Darstellungsmöglichkeiten der Anzeige (vgl Tonwertkorrektur bei Fotos). Ich finde nicht, dass das ein geeignetes Mittel ist, um Defizite im GUI Design zu kompensieren.

Wie ich schon schrub, kenne ich das genaue Setting von piik nicht. Mein erster Gedanke war, piik zu helfen, um die Schrift wieder lesen zu können. Das OS oder dessen Design kann ich ja nicht ändern. Deshalb empfahl ich etwa die Kontrast-Einstellung. Ohne das System zu kennen, ist das aber erstmal wildes Stochern im Nebel.
Ich kenne beispielsweise Leute, die haben sich in den Monitor-Settings die GUI auf «Größerer Text» eingestellt und kleben mit Brille dennoch am Display, da sie das Ergebnis schlecht lesen können. Die haben Probleme mit den Augen. In so einem Fall, spielt das Beschneiden von hellen/dunklen Werten praktisch keine Rolle mehr, da sie das eh nicht sehen können. Aber den Text können sie mit der Einstellung lesen.

Was ich mit meiner Beschreibung mitteilen wollte, ist dass des Einen Defizit für den Anderen ein Gewinn sein kann – es also durchaus einen Grund für das geänderte Design geben kann. Das Web-Design der Bundesregierung zur Erklärung zur Barrierefreiheit ist sicher für viele gut lesbar. Andere finden das zu groß, zu knallig und anstrengend für die Augen. Wenn du auf die Website von Einfach teilhaben gehst und oben im Header ein- oder zweimal auf «Schriftgröße» und einmal auf «Kontrast» klickst, bekommst du einen Eindruck davon, was manche Menschen unter «gut lesbar» verstehen. Sollte Apple aber deshalb den selben Stil für Big Sur übernehmen?

Das von dir angesprochene «Optimum» gibt es so halt nicht, da es jeder anders empfindet. Wenn dann jemand die Entscheidung treffen muss, mit welchen Standardeinstellungen oder welchem «allemeinem Design» ein Betriebssystem veröffentlich wird, dann sucht man sich in der Regel eine wie auch immer geartete Mehrheit aus. Dass dann im Umkehrschluss eine Minderheit nicht bedient wird, lässt sich nur schwer vermeiden.

Aber ich stimme dir zu, dass Apple das hier besser machen könnte. Bei den iPhones wirst du etwa beim Einrichten gefragt, ob du eine größere Schrift oder die kleinere Schrift haben möchtest. Da könnte Apple auch den Mac Nutzern mit 1-3 Fragen nach der Installation entgegenkommen und die Einstellungen dann pro Anwender optimal treffen.
+4
fadenschein17.11.2021:28
Krypton
Das von dir angesprochene «Optimum» gibt es so halt nicht, da es jeder anders empfindet.

Ja, ein Optimum in Sachen Ergonomie gibt es nicht. Aber es gibt Gestalt Regeln Wahrnehmungsgesetze und Regeln für die ergonomische Gestaltung von Benutzerschnittstellen. Aber dieser Beziehung hat Apple bei Big Sur nachweisbar einiges absichtlich oder unabsichtlich ignoriert oder aufgeschoben.

Bei Deinen Posts war nicht eindeutig erkennbar, dass Du piik einen 'workaround' als Hilfe aufzeigen möchtest. Es wirkte stellenweise eher so, als wolltest Du piik seine Wahrnehmung ausreden.
0
cfkane17.11.2021:34
Krypton:
„Das kann man natürlich Apple anlasten, es ist aber auch ein Setting, das Apple am Desktop schon 6 Jahre nicht mehr anbietet und eben mit dem neuen OS auch nicht mehr unterstützt.“

Hat nicht das frühere MBA, das bis 2017/18 verkauft wurde, auch keinen Retina-Bildschirm gehabt? Das wäre erst zwei Jahre her und dürfte ein sehr oft verkauftes Gerät gewesen sein.
Finde ich unsympathisch von Apple, den AA-Code dafür rauszuschmeißen. Kann ja wohl nicht die Hürde sein, je nach Bildschirm umzuschalten.
Wahrscheinlich wollten sie sich einfach die Design-Arbeit leicht machen. Nutzer können ja einfach neue Geräte kaufen ...
+1
kay117.11.2021:58
„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“. Heraklit.
Was spricht dagegen, die aktuelle macos-Version wieder durch die vorherige zu ersetzen und alles wieder so zu haben, wie man‘s gewohnt ist? Duck und weg ... 😎
+1
Weia
Weia17.11.2022:24
kay1
„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“. Heraklit.
Damit hat Heraklit aber nicht Veränderung um der Veränderung willen, a.k.a. Mode, gemeint. Computer sind vermutlich das komplexeste kommerzielle Produkt für Endverbraucher, das es gibt. Diese Komplexität dadurch über das für Fortschritt notwendige Maß hinaus zu steigern, dass man unentwegt Bewährtes über Bord wirft, nur, damit es „neu“ aussieht und Kaufanreize auslöst, ist kontraproduktiv.
Was spricht dagegen, die aktuelle macos-Version wieder durch die vorherige zu ersetzen und alles wieder so zu haben, wie man‘s gewohnt ist?
Dass Betriebssysteme eben ein ungeheuer komplexes Bündel aus Eigenschaften sind. Das zwingt mich, um an tatsächlichem Fortschritt einzelner Anwendungen teilzuhaben (und sei es bloß Sicherheit oder technische Nutzbarkeit aktueller Websites), auch von der Sache her vollkommen unnötige und kontraproduktive Veränderungen in Kauf zu nehmen. Von der simplen Situation, dass ältere Systeme auf neuerer Hardware gar nicht laufen, einmal abgesehen.

Wer Computer eher als Unterhaltungselektronik einordnet, der freut sich so wie sonorman über „Abwechslung“ und einen „frischen Look“. Für Menschen, die Computer als Werkzeug betrachten, ist „Abwechslung“ ein Graus, da sie permanent droht, etablierte Workflows ohne sachlich stichhaltigen Grund zu beeinträchtigen. Und das Leben mit Computern ist eh schon komplex genug …

Man könnte meinen, dass diejenigen, die „Abwechslung“ bei Computern begrüßen, ganz im Gegensatz zu Heraklits Diktum in ihrem Leben gerade keine Veränderung erfahren.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
0
Ely
Ely17.11.2022:25
cfkane
Krypton:
„Das kann man natürlich Apple anlasten, es ist aber auch ein Setting, das Apple am Desktop schon 6 Jahre nicht mehr anbietet und eben mit dem neuen OS auch nicht mehr unterstützt.“

Hat nicht das frühere MBA, das bis 2017/18 verkauft wurde, auch keinen Retina-Bildschirm gehabt? Das wäre erst zwei Jahre her und dürfte ein sehr oft verkauftes Gerät gewesen sein.
Finde ich unsympathisch von Apple, den AA-Code dafür rauszuschmeißen. Kann ja wohl nicht die Hürde sein, je nach Bildschirm umzuschalten.
Wahrscheinlich wollten sie sich einfach die Design-Arbeit leicht machen. Nutzer können ja einfach neue Geräte kaufen ...

Ich habe ein MBA 2017 und Big Sur sieht darauf in meinen Augen einwandfrei aus. Ich habe keine Probleme mit der Ergonomie, empfinde es deutlich angenehmer als Catalina.

Grundsätzlich mag ich generell helle und
luftige Designs, Big Sur kommt mir daher sehr entgegen.
+2
Scribbler18.11.2001:55
Sehr schön ausgedrückt:
Weia
Für Menschen, die Computer als Werkzeug betrachten, ist „Abwechslung“ ein Graus…
Ich zähle mich auch zu diesen Menschen, würde aber noch hinzufügen, dass ich Abwechslung gut finde, wenn sie denn auch einen Vorteil bringt. Ich habe jetzt Big Sur mal angetestet, weil ich durch Sidecar auch mit dem iPad arbeiten will. Mehr Vorteile konnte ich aber noch nicht für mich entdecken, arbeiten tu ich noch mit Mojave. Schmerzliche Nachteile finde ich: liebgewonnene Tools, die z. B. wegen 32 bit jetzt weg sind. Ob ich mich an die Knubbel-Icons im Dock gewöhnen kann, weiß ich noch nicht. Auch die jetzt stärker abgerundeten Fensterecken verstehe ich nicht und finde sie bisher eher kindisch. Ich meine, wenn man hier etwas ändert, sollte man mindestens einen Grund dafür nennen können. Ich finde keinen.

Die Neuerungen an OS X, an die ich mich erinnern kann und die ich gut finde: OS X selbst und seinen UNIX-Unterbau (kein Neustart mehr nach einem Programmabsturz), Time Machine, den Kalender (nicht lachen, bitte), Spotlight (nutze aber fast nur die Suchleiste in den Fenstern). Mehr fällt mit jetzt auf die Schnelle nicht ein. Den Appstore finde ich eigentlich gut, aber seit ich mit den abgelaufenen Zertifikaten seitens Apple (und den dann nicht startenden Apps) gemerkt habe, dass ich hier unnötig abhängig bin, kaufe ich wieder vermehrt direkt beim Hersteller. Was ich bisher nicht verwendet habe: Dark Mode, Game Center (gibt's das noch?), Launchpad, Spaces, Aktien, etc. Da hat sicher jeder seine eigenen Vorlieben.

Wenn der Computer das Werkzeug ist, tut es wirklich weh, wenn ohne Not etwas verschlimmbessert wird. Meine Werkzeuge ansonsten sind Lineal, Farben und Papier. Das Lineal ist das gleiche wie vor 20 Jahren. Ich habe kein neues gekauft, weil ich plötzlich ein Bedürfnis verspüre, ein moderneres oder schickeres haben zu müssen. Es war auch nicht ganz billig und versieht seinen Dienst nach wie vor zuverlässig. Wenn es eine andere Maßeinheit als Millimeter gibt, kaufe ich vielleicht ein neues. Wenn der Farbenhersteller meint, das Karminrot müsste mal neuer, frischer zusammengemischt werden, werde ich ihm was husten.

Hier haben wir natürlich ein etwas komplexeres Werkzeug und ich habe jetzt schon tausende Euros in Hard- und Software investiert. Oft mit Vergnügen, der Wechsel von OS 9 und 400 MHz zu OS X und 2 × 2 GHz war eine Offenbarung!

Aber mittlerweile nervt das alles zunehmend. Ich sehe alles, was mit Hard- und Software zusammenhängt, langsam auf eine Krise zulaufen. Ich bin sicher, dass irgendwann einmal die User in der Mehrheit sind, die eine Konsolidierung fordern: Keine Updates um der Updates Willen, Fehler mal beheben statt sie mit in die neue Version mitzuschleppen, Änderungen mal wirklich zu durchdenken statt einfach mal ausprobieren und dann wieder zurückzurudern. Investitionssicherheit bitte - das ist nicht nur Geld, das ist auch Zeit, was mir hier flöten geht. Jedes Update muss auch vorbereitet werden, Daten konvertiert, Hard- und Software gecheckt und neu angeschafft werden. Fehler gesucht und Lösungen ergooglet werden.

Bei den CMS ist es ja ähnlich. Es reicht nicht mehr zu schauen ob die System und die erforderlichen Module in den richtigen Versionen vorhanden sind. Jetzt muss man auch sehen, wie man es wieder zum laufen bringt, wenn sich die PHP- oder MySQL-Version ändert. Pain in the ass, wenn ein kleines Modul nicht rechtzeitig aktualisiert wird. Ich habe eine Website von Drupal 7 jetzt in Drupal 8 neu aufgesetzt und da war schon ziemlich viel ganz anders. Lösungen und Tutorials muss man nach Version 6, 7 und 8 durchforsten. Weil Versionen und Abhängigkeiten langsam unübersichtlich werden, gibts eine eigenes Programm dafür, das dafür wieder andere Probleme schafft. Aber man arbeitet jetzt schon an der Version 9, der Wechsel wird dann aber ein Klacks, sagt man. Toi, toi, toi...

Das alles ist klar eine komplexe Materie und wer will keinen Fortschritt? Aber neue Farben und abgerundete Icons sind kein Fortschritt. Mail, Pages und die Vorschau waren früher besser (wenigstens kann man in der Vorschau inzwischen wieder über 400% zoomen). Ich würde ja gerne länger mal bei einer OS-Version bleiben, aber dann kriege ich schnell keine neuen Programmversionen (Pages, Numbers, Final Cut, XCode etc.) und keine Sicherheitsupdates mehr.

Wo bleibt also der Fortschritt? Ich meine, Computer sind ja jetzt auch nicht mehr sooo neu. Apple war mal angetreten, Computer einfacher bedienbar zu machen! Unix und seine Derivate sollten doch langsam etwas ausgereift sein, so dass man jetzt mal was wirklich Beständiges umsetzen kann:

Das „Final OS
Das Betriebssystem, das auch noch in 10, 20, 30 Jahren läuft und mit dem meine Enkel auch noch meinen Nachlass durchstöbern können. Ein Traum! Das ständig verbessert wird (aber nur verbessert) und irgendwann wirklich „rock solid“ ist! Bei dem ich sicher sein kann, dass ich mein Lieblingsprogramm auch noch in fünfzehn Jahren verwenden kann! Das ist so ausgereift, dass es keine Inkompatibilitäten zwischen den Programmen gibt, kein Druckertreiberproblem mehr, kein Suchen nach der Lösung für ein plötzlich auftetendes Problem. Das ich blind bedienen kann, weil alles immer gleich funktioniert und aussieht! Da muss man der Schwiegermutter auch nicht mehr immer wieder alles neu erklären!

Das muss doch möglich sein. Das Jahr 2000-Problem haben wir doch überwunden. Speicherplatz haben wir inzwischen genug, man kann für ja Massenspeicher Petabyte und Arbeitsspeicher Terabyte vorsehen. Bis die 128 Bit Prozessoren kommen wird es hoffentlich noch etwas dauern. Wir haben Bilder (24/48 Bit), Texte in Unicode, Audio und Video (8K). Fehlt da noch was?

Für die Hipster kann es ja weiterhin jährliche Updates geben, bei denen die Radien der Ecken sich ständig ändern. Wichtig ist nur, dass eine Version jetzt mal „final“ und lange unterstützt wird. Es muss nur gewollt werden. Und das ist wahrscheinlich das Problem. Aber ich bin sicher, dass der Benutzerkreis des Final OS immer größer werden wird und damit immer interessanter.
+1
becreart18.11.2007:59
Ich finde eher die GUI ist sehr gross geworden, Fensterrahmen zB brauchen viel zu viel Platz. die Menüs sind schöner/moderner benötigen aber auch mehr Platz wegen den abgerundeten Ecken.

Alles in allem ist es nicht mehr so Effizient wie bei Catalina.
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Ely
Ely18.11.2008:35
Das Final OS kann und wird es nicht geben. Weil sich Technik ändert, muß ein OS mitgehen. Und sich ändern. Es gibt neue Drucktechnik, also sind neue Treiber notwenig. Früher Nadeldrucker, heute Multifunktion mit Tinte oder Laser. Oder 3D-Druck. Neue CPUs, GPUs, Schnittstellen. Video einst VHS, heute 8K. Und entsprechende Wege, das Zeug auf den Rechner zu bringen und zu bearbeiten.

Stelle dir vor, Windows 3.11 hätte man als Final OS gesehen. Du möchtest weder die Optik, noch den Unterbau heute haben.

Will heißen, daß ein OS im Laufe der Jahrzehnte zwangsläufig komplett ausgetauscht werden muß, alte Technik geht, neue kommt, Schnittstellen werden obsolet, alles wird ausgetauscht. Gerade IT entwickelt sich ja rasant. Und die Art, wie Computer genutzt werden, neue Erkenntnisse in der Ergonomie. Und wenn‘s nur das Zeigegerät ist, das neue Funktionen erhält.

Ich bin niemand, der alles gut findet, nur weil es neu ist. Ich hinterfrage, ob ich einen Mehrwert habe. Sehe ich den nicht, bleibe ich beim alten Zeug. So kann ich mache Entwicklung kaum erwarten, anderes wiederum finde ich völlig gaga.

Ein Beispiel, gegensätzlicher geht es kaum. Ich lese fast nur noch digital, etwa die Tageszeitung. Und finde die Entwicklung eines guten Displays, das auch ohne Hintergrundlicht eine gute Farbdarstellung hat, elend langsam. Auf der anderen Seite nutze ich Kurzwelle. Ja, ganz archaisch per sehr hochwertigem Weltempfänger, so richtige analoge prähistorische Übertragungstechnik. Warum? Wenn man in einem Land mit Internetzensur steht und keine digitale Süddeutsche bekommt und nicht mal die Tagesschau angesehen werden kann, weil geblockt, ist Kurzwelle konkurrenzlos. Die kann nicht zensiert werden. Das wird zwar durch Störsender versucht, aber das kann ich mit dem Empfänger fast vollständig filtern und sehr gut z. B. Nachrichten und andere Sendungen der BBC oder des ORF hören, selbst in Nordkorea geht das. Die Deutsche Welle hat den KW-Betrieb leider eingestellt, eine dumme Entscheidung. Das haben andere europäische Länder auch gemacht, den Fehler aber erkannt und die Sendeanlagen wieder aktiviert. Die Deutschen haben die Anlagen abgerissen und die DW verweist aufs Internet mit Streams und Podcasts.

Digitalisierung und „Fortschritt“ um jeden Preis? Nein.

Nichts ist so filigran, zensierbar, störbar und steht auf labileren Säulen als das Internet und die digitale Übertragung. Analog rauscht‘s halt, rauscht auch mal stark. Aber man versteht es.

Ach ja, eine Übertragung eines südamerikanisches Fußballspiels im argentinischen Radio zu hören ist ein Erlebnis, auch wenn man sich für Fußball nicht interessiert. Die drehen völlig durch
+6
ela19.11.2008:42
FinalOS: Windows war durchaus angetreten genau dieses zu sein und bei aller Lästerei haben sie das auch ziemlich gut hinbekommen (ja es gibt immer die Fälle wo mit einem Update alles kaputt geht).

Ich kann aber, selbst unter Windows10 noch Software von 1995 installieren und starten. Ich habe selbst noch Delphi3 als Entwicklungsumgebung für ein wichtiges Projekt am Start - Unter Windows10 64-Bit!

Kunden arbeiten mit dieser Software - Damals mit Windows95/98/XP über WindowsNT4/2000/Vista und Windows 8 und jetzt eben 10. Da waren zwar ab und an mal ein paar kleinere Anpassungen notwendig weil die inzwischen alte Software selbst auch nicht in allen Ecken ganz sauber mit Windows-APIs umgegangen ist - im Prinzip läuft aber noch das Original wenn mal wollte und Tools, die mir mir seinerzeit selbst geschrieben hatte, laufen unverändert.

Und noch etwas: Natürlich kann man weiterhin ein Windows95 … Windows8 auf einem Rechner installieren, wenn man das möchte. Auf einem Mac kommt man ohne weiteres nicht zurück - schon gar nicht weiter zurück als die Version mit der der Rechner verkauft wurde. An einem iPhoneX ist das noch viel schlimmer, was für ein Unternehmen bedeutet, dass man zum Testen für jedes OS ein eigenes Gerät benötigt (statt einfach mal Images einzuspielen)

Es gibt viele Gründe über Apple, macOS, iOS zu jammern - weit abseits vom Erscheinungsbild … und da bin ich noch gar nicht bei internen APIs und Audio-/Video-Nutzung (also Produktion, Live, Routing, Mixing) was mit jedem OS ein … Abenteuer ist
+1
Ely
Ely19.11.2009:10
Windows braucht wesentlich mehr Systemressourcen und ist deutlich größer als macOS. Und dadurch fehleranfälliger und es können sich ob des extrem umfangreichen Codes mehr Sicherheitslücken einschleichen. mac OS ist auch nicht fehlerfrei, aber mehr Code, mehr Fehler.

Wie bereits geschrieben bin ich nicht für Fortschritt um jeden Preis und Apple geht da für meinen Geschmack oft zu schnell her und streicht Schnittstellen. Wenn wir aber nach wie vor Software von 1995 installieren und nutzen wollen oder gar müssen, ist das Stillstand und das Problem muß nicht am OS, sondern an der Software oder ganz woanders angegangen werden.

Zur Not reicht für so olle Kamellen ein Emulator fürs moderne OS, ums alte OS abzubilden, der auf heutigen Rechnern schneller sein dürfte als 1995 auf dem originalen System.
+2
Weia
Weia19.11.2009:12
Ely
Das Final OS kann und wird es nicht geben.
Ich denke mal, das war jetzt nicht 100% pur zu verstehen, sondern von der Tendenz her.
Weil sich Technik ändert, muß ein OS mitgehen.
Es muss neue Möglichkeiten hinzufügen, ja.

Es kann aber die alten, funktionierenden und davon gar nicht betroffenen Features, solange sie noch verwendet werden, belassen bzw. behutsam anpassen, statt sie nur um der Änderung willen sichtbar zu ändern.

Und es muss z.B. keine ergonomisch völlig unsinnigen Transparenzen in die GUI einbauen, die niemandem nutzen außer „cool“ auszusehen, aber Nutzern, die präzise mit Farben arbeiten, schaden (da der neutralgraue Bezugsrahmen fehlt), bloß weil die aktuellen GPUs erlauben, das zu tun.

Ich tue das, weil ich das kann mag Machos gut zu Gesicht stehen, aber nicht Betriebssystemen.
Und sich ändern. Es gibt neue Drucktechnik, also sind neue Treiber notwenig.
Ja. Dann fügt man halt neue Treiber hinzu …
Stelle dir vor, Windows 3.11 hätte man als Final OS gesehen. Du möchtest weder die Optik, noch den Unterbau heute haben.
Das lag aber an Windows 3.1.

NEXTSTEP gab es damals schon 3 Jahre, und ich möchte sowohl dessen Optik als auch Unterbau liebend gerne heute haben. Und den Unterbau habe ich sogar, denn Big Sur ist ja nichts weiter als NEXTSTEP 20. Und die GUI zumindest ansatzweise. (Die größte optische Annäherung an NEXTSTEP bestand wohl in Mavericks, bevor Jony Ive geruhte, Bonbonfarben über die ganze GUI zu schütten.)
Will heißen, daß ein OS im Laufe der Jahrzehnte zwangsläufig komplett ausgetauscht werden muß
Gute Technik offenkundig nicht. C, Objective-C, Cocoa, Unix – alles schon viele Jahrzehnte alt.
Gerade IT entwickelt sich ja rasant.
Das wäre mir neu. Die Sturm- und Drang-Jahre sind ja lange vorbei. Steve Jobs hat schon 1995 in einem Interview beklagt, wie langsam alles vorangeht. Die wirklich entscheidenden Entwicklungen fanden zwischen 1970 und 1990 statt. Alles danach sind Anmerkungen.

iPhone und iPad waren allerdings nochmal eine gewaltige Ergänzung, das ist wahr.
Auf der anderen Seite nutze ich Kurzwelle.
Das ist nun wirklich kurios.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
+1
Ely
Ely19.11.2010:37
Weia

Das mit dem Hinzufügen und nicht Weglassen führt zu einem wahren Monster an OS, das einen gewaltigen Rucksack an Altlasten hinter sich herschleift. Das wird alles monströs groß, langsam und fehleranfällig.

Wie gesagt — Microsoft hat lang viel altes Zeug in Windows mitgeschleppt, das wird aus gutem Grund reduziert. Apple geht da für meinen Geschmack zu schnell und zu rigoros vor, der Mittelweg wäre ideal.

Und ja, stimmt, gute Technik bleibt Jahrzehnte. Kurzwelle Viele Sender werden wieder aktiviert, sogar neue kommen hinzu und auch Piratensender ploppen wieder auf. Und manchmal bekomme ich sogar Zahlensender rein. Lowtech ist manchmal nicht zu ersetzen.
+1
ela19.11.2017:04
hihi - die Gründe für alte Software muss ich hier nicht einzeln aufzählen, es gibt Gründe und nur einer davon ist genau Dein Wunsch: Warum etwas ändern wenn es gar nicht erforderlich ist und alle reibungslos damit arbeiten und ihre Probleme lösen?

Das ist eben die Krux: Entweder soll es sich weiterentwickeln OHNE dabei komplexer und aufgeblähter zu werden … ODER es soll sich nicht ständig alles ändern… Beides geht nicht wirklich zusammen. Es ist immer eine Abwägung.

Ich bin z.B. noch auf macOS Mojave weil ich noch 32Bit Software habe die nicht mehr umgestellt wird. Ich nutze die aber, sie hilft mir. Warum sollte ich Nachfolge-Produkte verwenden, die in meinem Fall Web-Lösungen (schlechtere Ergonomie) und Abo bedeuten? Ich werde eine Lösung benötigen und ich suche auch und ich werde sicher einen Weg finden - aber das ist mein Punkt: Mit Catalina aufwärts starten diese Apps einfach nicht mehr - DAS hat sich Microsoft nicht getraut…

… dafür hast Du unter Windows dann quasi eine doppelte Registry mit dem kryptischen 32-Bit Zweig, zwei Programme-Verzeichnisse (die eher keiner mit alter Software nutzen mag weil die Anwendung in ihrem eigenen Verzeichnis nicht schreiben darf) und so weiter …Wird halt alles immer fetter … aber: Es läuft! AnwenderInnen müssen sich nicht umstellen (von der Optik von Windows mal abgesehen - habe noch nicht geguckt, ob Windows10 auch noch ein Windows2000-Theme/Modus hat )

Bei macOS traue ich mich nicht mehr sofort ein Update einzuspielen… Erstmal abwarten, welche Apps nicht mehr laufen (zuletzt großer Schnitt mit 32Bit), was mit Audio-Devices ist (die waren schweineteuer und sind im Studio verkabelt - ja, Firewire-Device(s)… wie werden die an M1-Macs mit BigSur laufen?), was ist mit Video (HDMI-Capture-Module, OBS, Streaming) und so weiter… Da hat Apple gerne richtig am Kern geschraubt und so einiges kaputt gemacht…
…und ob mein Fotodrucker noch so tut bleibt auch mal abzuwarten … zuletzt haben sich die schon Dialoge für die Einstellungen unter Mojave so grundlegend geändert, dass sie von übersichtlich zu nerdig kryptisch und redundant mutiert sind

… und trotzdem bin ich heiß auf ein M1 Mac
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didip4719.11.2020:49
Es wird Zeit, daß CORONA nun endgültig besiegt wird und alle, die es zu Hause langweilt, wieder das machen können, was sie sich vornehmen!
Gott, haben hier die Leute Probleme!
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kay119.11.2021:47
Back to the Thema: das ist doch jammern auf welchem Niveau auch immer, oder? Es gab gefühlt dutzende Betas. Wenn der TE sich ein System installiert, welches er vorher nicht getestet hat (unterstelle ich jetzt mal, nix gegenteiliges gelesen) und sich dann über div. Punkte beschwert, was soll man dazu noch sagen? Wir können das ganze natürlich aus verschiedensten Blickwinkeln betrachten, Fakt ist, dass es hier um ein subjektives Empfinden geht. Ok, ich habe den Heraklit in´s Spiel gebracht, andere die reinen Zahlen, welche ihre Aussagefähigkeit und Berechtigung haben. Was die Diskussion bereichert. Aber wie wird dem TE nun geholfen? Die Erkenntnis für mich: gar nicht. Weil das aktuelle System nun mal so ist, wie es ist. Änderungswünsche gerne an den Hersteller. Als Beta-Tester hätten Einwände verschiedenster Art evtl. zu Änderungen führen können, oder? Aber danke an alle, immer wieder spannend, wie sich sowas entwickeln kann! Her mit den Daumen ...!
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