Hallo in die Runde,

ich habe gekaufte DVDs, die ich auf mein NAS kopieren möchte. Eine davon liefert ständig beim selben VOB-File einen i/o-Fehler (- 36), ich kann weder per Finder noch per Terminal noch per FTP die Datei kopieren, nach gut 840 MB bricht es ab. Ein Freund von mir konnte die gesamte DVD inkl. der bei mit nicht funktionierenden unter Windows problemlos kopieren.

Anschauen kann ich die DVD übrigens ohne Probleme.

Kennt jemand von euch zum einen dieses Phänomen und zum anderen ein Tool für den Mac, um solche Daten zu kopieren?

Danke und schöne Grüße, Stefan

Ich würde versuchen, die DVD mit Handbrake zu rippen und dann zu kopieren.

Ein anderes Laufwerk testen, wenn möglich.

Du kannst die DVD mit MakeMKV (kostenlos) in diversen Formaten auf die HDD kopieren. Den nötigen Key gibt es während der (schon immer andauernden) Beta-Phase im Forum . MakeMKV kann auch Blu-rays rippen.

Eine Alternative wäre Mac DVD Ripper Pro . Das ist auch gut, kostet allerdings 30 $ und rechnet sich bei nur einer DVD wohl nicht.

Danke euch! Ich werde die vorgeschlagenen Programme testen. Ein anderes Laufwerk habe ich übrigens schon probiert, ohne Erfolg.

Aus Neugierde: welche Software benutzt du derzeit?

PS ich kenne den Fehler auch nicht, und die oben genannten Tipps kommen wir sehr vernünftig vor.

Kannst du nicht die Datei von deinem Windows Freund benutzen? Ich habe es so verstanden dass das Problem nur bei dieser ein DVD auftrat?

Hat der Freund die Kopie auf der Platte auch mal getestet?

Ja, hat wohl funktioniert. Er bringt mir die Datei in den nächsten Tagen vorbei.Werde ich machen, wollte aber zukünftig möglichst nicht auf Dritte angewiesen sein. Es sind von mir ja ganz korrekt gekaufte DVDs, die ich auf verschiedenen Geräten im Haus dann vom NAS aus anschauen will. Der Fehler trat nur bei einer einzigen VOB-Datei auf. Es ist ein Set aus 4 DVDs ("Väter und Söhne" aus den 1980er Jahren, lief damals in der ARD und ist ein wirklich Sehens- und lohnenswertes Stück Fernsehen über die deutsche Chemieindustrie, das den Beginn und dann das Ende der IG Farben in hochkarätiger Besetzung zeigt), jeder Teil ist um die 2 Stunden lang, der Fehler tritt auf DVD 1 auf - und nur da ...

Ich muss jetzt mal ganz blöd fragen: Dir ist bekannt, dass kommerzielle DVDs kopiergeschützt sind und sich nicht „einfach so wie Dateien“ auf eine Festplatte kopieren lassen? Dass Du die DVDs „korrekt gekauft“ hast, spielt dabei keinerlei Rolle – das Kopieren ist ausdrücklich verboten.

Wenn Du die DVD gekauft hast, ist sie ja offensichtlich kommerziell und dann ist sie eben kopiergeschützt. Du brauchst also ein Programm, dass diesen Kopierschutz „knackt“. Die Nutzung solcher Programme ist grundsätzlich illegal, allerdings kräht bei DVDs mittlerweile kein Hahn mehr danach (manche argumentieren sogar, dass aufgrund der vielen Programme zum Umgehen des DVD-Kopierschutzes dieser Kopierschutz gar nicht mehr „wirksam“ ist, was eine juristische Voraussetzung für die Illegalität seines Umgehens darstellt).
Erstaunlich genug. Hast Du mal geguckt, ob die anderen Dateien, die sich scheinbar problemlos kopieren ließen, auch nutzbar (sprich ansehbar) sind? Manchmal kann man die Dateien nämlich trotz Kopierschutz kopieren, nur sind sie unbrauchbar.

Wie auch immer: Du brauchst für das Kopieren einer DVD ein spezielles Programm. Die beiden genannten (MakeMKV und Mac DVD Ripper Pro) sind sicherlich gute Tipps. MakeMKV hat keine sonderlich Mac-like Oberfläche, punktet aber mit Kopieren von Blu-rays (da ist es mehr oder weniger konkurrenzlos), Mac DVD Ripper Pro ist ein „richtiges” Mac-Programm (nur) für DVDs mit zusätzlichen Möglichkeiten wie Upscaling und OCR für Untertitel (die auf DVDs nur als Bilddateien verfügbar sind, nicht als Text, wie mp4 ihn braucht). Letzteres kann als Nachbearbeitung allerdings auch das fantastische und kostenlose Subler.

HandBrake hingegen kann den DVD-Kopierschutz erklärtermaßen nicht knacken , da sich die Entwickler aus der juristischen Grauzone heraushalten wollen.

Es geht nicht ums Angewiesen-Sein sondern darum, ob der Windows-Rechner die Dateien vielleicht als kopiert anzeigt, sie aber nicht wirklich oder nicht korrekt übertragen worden sind.
Sowas soll angeblich schon vorgekommen sein, wobei ich konkrete Fälle aber nur in Verbindung mit gefakten USB-Sticks gehört habe.

Handbrake liefert zumindest die Bibliothek nicht von Haus aus mit. Es gibt aber Anleitungen, wie man sich das Paket von der Videolan-Organisation (die z.B. auch den VLC-Player und x264 entwickeln) installieren kann.

Nicht alles was machbar ist ist auch legal:
Eine DVD mit Kopierschutz darf man nicht kopieren. Sollte man auch nicht in einem öffentlich lesbaren Forum schreiben das man gerade gegen geltendes Recht verstößt.

Ja, ich hatte eine entsprechende Passage in meinem Beitrag und habe sie dann wieder gelöscht. Das HandBrake-Team macht einen herausragenden Job und da finde ich, man sollte respektieren, dass sie keine Verbindung dazu wollen. Es ist doch problemlos und ohne Kosten möglich, stattdessen eines der dedizierten Programme dafür zu nutzen.

HandBrake ist für etwas anderes gedacht, für die Video-Konvertierung in andere Formate. Bei DVDs fällt dieser Unterschied insofern nicht auf, als VOB kein allgemein lesbares Format ist und daher ohnehin in mp4 konvertiert werden muss, um universell verwendbar zu sein (also auch auf iOS-Geräten etc.). Bei Blu-ray hingegen ist dieser Unterschied zwischen Kopierschutz knacken und Video-Format konvertieren entscheidend. Denn in Blu-rays liegt das Video bereits als mp4 vor und muss lediglich vom Kopierschutz befreit und in einen anderen Container verschoben werden, aber nicht konvertiert (was ewig dauert und die Qualität prinzipbedingt mindert). HandBrake würde aber auch da das Video immer konvertieren, denn das ist halt, wozu dieses Programm gedacht ist. Selbst wenn HandBrake Blu-rays aufgrund entsprechender zusätzlich installierter Unix-Bibliotheken lesen könnte, wäre es also völlig unsinnig, HandBrake hierzu zu benutzen. Es ist schlicht und einfach das falsche Programm.

Nicht alle Programme, die irgendwas mit Video machen, sind für alles, was irgendwie mit Video zu tun hat, zuständig.

Meine Güte, Hasch rauchen und Pornos unter 18 gucken sind streng genommen auch illegal. Es gibt so Dinge, wo formales Recht und Verhalten der Bevölkerung so weit auseinanderklaffen, dass das formale Recht einfach keine Bedeutung mehr hat, weil sonst praktisch die gesamte betroffene Bevölkerungsgruppe kriminell wäre.

DVDs kopieren gehört ganz sicher zu Letzterem in der Trias legal, illegal, scheißegal.

Wenn solche Diskrepanzen zwischen dem gesellschaftlich etablierten Verhalten und der Rechtssprechung auftreten, ist es an der Zeit, die Gesetze zu ändern und nicht die Menschen. Bei Hasch passiert das ja gerade und bei Pornos wird es auch nicht mehr lange dauern; bei DVDs (sofern sie in Zukunft überhaupt noch irgendeine Rolle spielen werden) gäbe es sicher den Aufschrei der Content-Industrie, die sich an ein in der Informationsgesellschaft so nicht mehr aufrechtzuerhaltendes rechtliches Konstrukt von „geistigen Eigentum“ klammert. In solchen Fällen ist die salomonische Vorgehensweise eines nicht-autoritären Staates, dass die gesellschaftliche Praxis formal illegal bleibt, aber das niemanden mehr kümmert. Das ist ja selbst bei so tiefgehenden Problemkomplexen wie Abtreibung so.

Tust Du nie etwas, was man nicht tun darf?

Einen wichtigen Unterschied habe ich vergessen: MakeMKV nutzt – wie der Name schon nahelegt – ausschließlich mkv als als Containerformat für die generierten Videos, das auf Apple-Plattformen nicht verbreitet ist und daher in mp4 umverpackt werden muss. Das Video selbst ist im selben Format (h.264) und muss bei der Umverpackung auch nicht verändert/konvertiert werden, aber das Containerformat, das die Metadaten zu dem Video enthält, ist eben ein anderes.

Das schon erwähnte Subler kann die Umverpackung von mkv in mp4 problemlos vornehmen, aber bei DVDs (im Gegensatz zu Blu-rays, wo praktisch nur MakeMKV bleibt) ist es dann vielleicht schon eleganter, ein Programm wie Mac DVD Ripper Pro zu verwenden, das gleich mp4-Dateien erzeugt (1:1-Disk-Images erstellen, die dann nur mit einem DVD-Player-Programm gelesen werden können, können beide.)

Ich habe einige gekaufte DVDs mit Filmen oder Serien, welche nicht bei den Streamingdiensten vorliegen und auch nicht "digital" zu erwerben sind (ich hätte aus Faulheit sogar Doppelkäufe getätigt). Das betrifft z.B. die Serie "Fortysomething", welche ich, sobald ich einen externen DVD-Player an den M1 anschließen kann, selbstverständlich kopieren und in die iTunes-Bibliothek integrieren werde.
Und da danke ich schon einmal jetzt, für die wertvollen Hinweise hier.

Äh, ja, das ist natürlich Quatsch, so, wie es dasteht. Richtig:

Denn in Blu-rays liegt das Video bereits als MPEG-4 vor und muss lediglich vom Kopierschutz befreit und in einen anderen Container verschoben werden, aber nicht konvertiert (was ewig dauert und die Qualität prinzipbedingt mindert).

Eine Kopie zu privaten Zwecken ist ausdrücklich legal und erlaubt. Mehr will ich auch nicht (vor allem im Hinblick auf die begrenzte Lebensdauer von DVDs).

Das kann auch noch MPEG-2 und VC1 sein. Beides aber viel seltener laut Wikipedia.

Das stimmt schon. Es ist aber ausdrücklich nicht erlaubt, einen wirksamen Kopierschutz zu umgehen, um dieses Recht auch wahrnehmen zu können.

Musst Du nicht verstehen, kann man nämlich nicht verstehen. Ist aber formaljuristisch so. 🙄 Da hat die Industrie-Lobby vor 20 Jahren ganze Arbeit geleistet.

Daher ja das Argument, der Kopierschutz der DVD sei angesichts der zahlreichen DVD-Kopier-Programme gar nicht mehr wirksam. Aber das ist natürlich genauso Sophisterei.

Theoretisch ja, praktisch ist mir das bei über 100 gerippten Blu-rays nie untergekommen. Ist aber auch egal, falls sowas passiert, konvertiert MakeMKV halt das Format. Aber das ist die Ausnahme; mir ging es hier mehr um das Verständnis von Umpacken vs. Konvertieren/Transkodieren.

Zu den technischen Problemen des start Post es glaube ich alles gesagt.

Zum inoffiziellen Neben Thema: "illegal oder egal" ist meine Meinung:

eigentlich ist ja nur die kostenlose Verbreitung (unter Freunden, oder sogar an „alle“ durch hochladen irgendwo) illegal, denn so entgehen logischerweise dem "Leistungserbringer" die ihm zustehenden einnahmen. Meine Bauchantenne stimmt dem auch voll zu.
Analogie: Ich darf bekannterweise und verständlicherweise auch nicht meine Freunde „unter dem Mantel“ mit meinem Kino Ticket in eine Kinovorstellung schmuggeln.

Ich verstehe das geltende Recht so, dass um dieses Ziel zu erreichen „hilfsweise“ das knacken von Kopierschutz verboten wurde.

wie im Ausgangspost genannt, ist hier das Ziel, die Inhalte, die korrekt entgeltlich erworben wurden, in non-DVD-Geräten, zum Beispiel mobil, verfügbar zu haben. Meine Bauchantenne sagt, dass dies erlaubt ist.

Ist trotzdem falsch. Wenn sich nicht allerjüngst was geändert hat, was ich nicht mitbekommen habe, ist die rechtliche Situation wie folgt:

• Privatkopien für Freunde sind ausdrücklich erlaubt. Dabei wird als Größe für diesen Freundeskreis in der Regel von 7 Personen ausgegangen.
• Es ist aber in jedem Falle verboten, einen „wirksamen Kopierschutz“ zu umgehen.
• Das Recht auf Privatkopie ist daher praktisch irrelevant, da es durch das Verbot der Kopierschutz-Umgehung praktisch ausgehebelt wird.

Diese Pseudo-Lösung ist natürlich vollkommen unbefriedigend und umstritten, seit es sie gibt (etwas mehr als 20 Jahre).
Deine Bauchantenne versagt erneut. Das Umgehen eines wirksamen Kopierschutzes ist verboten, Punkt. Das Motiv spielt keinerlei Rolle.

Ind der Praxis kümmert das alles heute kein Schwein mehr.

@Weia

Danke für die korrekte Zusammenfassung der juristischen Situation

Sorry ich hätte noch deutlicher schreiben sollen, dass mein Text lediglich meine "Meinung" ist (das steht zwar am Anfang, aber wird vielleicht überlesen) und ich somit lediglich beschreibe, was meine Bauchantenne meint, was sozusagen "erlaubt und verboten sein sollte / ich mir selber erlaube oder verbiete" - welche bei mir das letzte Wort hat, nicht der Jurist

deshalb könnte es mir meine Bauchantenne "erlauben" .

Dein letzter Satz fasst es perfekt zusammen 🐷

@Weia
benutzt Emojis 😱


Interessant, alles nEuLaNd für mich 😞
Ich wusste gar nicht, dass es einen Kopierschutz gibt, weil ich noch nie eine DVD in der Hand hatte (in Zeiten von YT, Streaming, Spotify & Co.) und mir dann eine Software einfach eine Klon-Funktion anbietet, (il)legal

WTF die Gesetzte der EU 🪦

Der Term "wirksamer Kopierschutz umgehen" ist ein Widerspruch in sich!

kommt auf den Betrachter und seine Fähigkeiten an
Falls wirksam als „nicht einfach so“ definiert wird, dann ist es bereits verboten wenn man zum Kopieren spezielle Hilfsmittel braucht. Am Ende steht dann die Frage, ob das „Kopierprogramm“ extra Hilfsmittel nutzt um einen Kopierschutz zu umgehen oder eine Technik nutzt, bei der dieser Kopierschutz nicht „sichtbar“ ist, also keine Auswirkungen hat. Ist also Auslegungssache und im Sinne des Gesetzt im Zweifelsfall verboten.
Solange das aber für den Eigenbedarf in den eigenen 4 Wänden passiert kann man das nicht kontrollieren.

Naja, nicht unbedingt. In der Analogie zu einer Wohnungstür: wenn die kein Schloss hat und dir was gestohlen wird, zahlt keine Diebstahlversicherung. Wenn sie aber mit einem üblichen Sicherheitsschloss versehen ist, zahlt die Versicherung, obwohl das Schloss natürlich offensichtlich aufgebrochen werden konnte, aber zunächst mal ein vernünftiges Maß an Sicherheit bot und in diesem Sinne „wirksam“ war.