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Der Charme hat offensichtlich Vorteile
Der Charme hat offensichtlich Vorteile
Weia
11.07.23
17:05
Wir wissen ja alle, dass man Apple Music nur mit High-End-Equipment ernsthaft geniessen kann und dass die Wiedergabequalität einer High-End-Anlage mit einem High-End-Netzkabel steht und fällt – schließlich steht am Anfang jeder elektronischen Wiedergabekette der Strom.
Daher wollte ich Euch an dem supergünstigen Angebot teilhaben lassen, auf das ich heute bei Amazon stieß: Netzstecker und Kaltgeräte-Kupplung
VF504AG
aus
reinem Silber
für nur
580,99 €
(allerdings ohne Kabel und auch kein Prime-Angebot).
Der Beschreibung nach zu urteilen lässt dieses Produkt keine Wünsche offen:
amazon
VF504AG
Dirigent: Reines massives Silber (99,998%)
Isoliermaterial:Transparenter Deckel:Bayer-2805
Behandlung: KRYO-BEHANDLUNG bei -196 ° C für 72 Stunden
relativ zu kupfer-hifi-netzstecker schukostecker. die reines silber high end schuko stecker haben zu viele vorteile. der klang ist transparent, detaillierter, weicher, dynamischer und niederfrequenter als der kupferstecher. der charme hat offensichtlich vorteile.
Leider lässt sich den Angaben nicht entnehmen, ob die KRYO-BEHANDLUNG ausschließlich bei Vollmond erfolgt (wird das nicht beachtet, kann es zu unschönen Ph(r)asendrehungen kommen). Dennoch: Da muss man einfach zugreifen! Ich habe bei dem günstigen Preis gleich zwei bestellt, eins für meine High-End-Anlage und eins zum zukünftigen Anschluss des Ladegerätes der Apple Vision Pro – mit der harmoniert es bestimmt wunderbar! Obwohl: dieser Stecker hat zu viele Vorteile; das kann man von der Apple Vision Pro ja nun nicht gerade sagen. Aber vom Preis her passt’s.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
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piik
16.07.23
12:55
Weia
piik
Weia
Schöne Grafik, wobei sich Mathematik und Philosophie vielleicht zu sehr „gegenüber“ stehen. Logik gilt ja auch als ein Teilbereich der Philosophie.
Oooops – irgendwie sehe ich jetzt erst die beiden halbkreisförmigen Pfeile zwischen Philosophie und Mathematik. Damit ist meine kleine Einschränkung gegenstandslos. Sorry, war ich wohl ein Blindfisch …
Die sind notwendig, da ja nur als Beispiel der Bereich Logik sowohl von Mathematik als auch von Philosophie (auf eigene Weise) behandelt wird. Außerdem "umfassen sie die anderen Wissenschaften, das ist so beabsichtigt
Die Pfeile in der Waagrechten, die nur in eine Richtung zielen, symbolisieren den Sachverhalt, dass die weiter rechts liegenden Wissenschaften jeweils auf spezielle Phänomenbereiche fokussieren, die aus den Gebieten der jeweils links davon liegenden Wissenschaften emergieren.
Was an der Grafik auffällt, ist dass Disziplinen wie Elektrotechnik, Medizin oder Jura etc. fehlen.
Dies sind nach dem Verständnis keine "eigentlichen" Wissenschaften, also welche mit Grundlagenforschung, sondern angewendete Wissenschaften. Elektrotechnik ist z.B. eine Anwendung der Physik, Medizin eine Anwendung der Biologie (Subkategorie Humanbiologie) und Jura etwas weniger direkt eine Anwendung von Soziologie. Es gibt noch viele andere, nicht angeführte Disziplinen, die keine "eigentlichen" Wissenschaften sind, wohl aber zumindest teilweise wissenschaftliche Methoden verwenden, und insofern berechtigterweise heute an Universitäten gepflegt werden (Kunst, zumindest partiell), Geschichte (keine Ahnung, wo ich das einordnen sollte) oder z.B. Pädagogik als Anwendung der Psychologie (Subkaterogie Entwicklungspsychologie). Informatik ist eine Andwendungsdisziplin und ein Mix aus Mathematik und vielen anderen Aspekten. Im Detail wird es also ziemlich vertrackt.
Vielleicht sollte ich mal ein mehrdimensionales Modell versuchen, in dem auch die Anwendungen vorkommen.
Das Modell beinhaltet, dass die Physik das wirkliche Grundlagenfach der horizontalen Disziplinen ist, und dass nach Soziologie nichts mehr kommt
Zur Theologie: Naja, immerhin werden da zumindest ansatzweise auch wissenschaftliche Verfahren verwendet, wenn auch nur in recht kleinen Dosen. Selbst Sprachen (Germanistik etc.) kommen ohne kleine Dosen Wissenschaft nicht aus. In D kann man bestimmt über 1000 mehr oder minder unterschiedliche Fächer studieren, ein riesiger Strauß an Möglichkeiten. Gegenüber der Welt vor 200 Jahren ist das eine regelrechte Explosion der Spezialisierungen. Und heute kann ja kein Mensch auch nur eine Disziplin im Blick behalten, selbst bei einem Spezialgebiet innerhalb einer Disziplin ist es Schwerstarbeit, einen weitgehend kompletten Überblick zu behalten.
Am meisten Kopfzerbrechen macht mir tatsächlich Geschichte, die ja auch praktische Aspekte mit wissenschaftlichen Methoden wie etwa die Archäologie umfasst.
Hilfreich?
+1
Moka´s Onkel
16.07.23
13:23
piik
.....
Was an der Grafik auffällt, ist dass Disziplinen wie Elektrotechnik, Medizin oder Jura etc. fehlen.
Dies sind nach dem Verständnis keine "eigentlichen" Wissenschaften, also welche mit Grundlagenforschung, sondern angewendete Wissenschaften. Elektrotechnik ist z.B. eine Anwendung der Physik, Medizin eine Anwendung der Biologie (Subkategorie Humanbiologie) und Jura etwas weniger direkt eine Anwendung von Soziologie. Es gibt noch viele andere, nicht angeführte Disziplinen, die keine "eigentlichen" Wissenschaften sind, wohl aber zumindest teilweise wissenschaftliche Methoden verwenden, und insofern berechtigterweise heute an Universitäten gepflegt werden (Kunst, zumindest partiell), Geschichte (keine Ahnung, wo ich das einordnen sollte) oder z.B. Pädagogik als Anwendung der Psychologie (Subkaterogie Entwicklungspsychologie). Informatik ist eine Andwendungsdisziplin und ein Mix aus Mathematik und vielen anderen Aspekten. Im Detail wird es also ziemlich vertrackt.
Vielleicht sollte ich mal ein mehrdimensionales Modell versuchen, in dem auch die Anwendungen vorkommen.
Das Modell beinhaltet, dass die Physik das wirkliche Grundlagenfach der horizontalen Disziplinen ist, und dass nach Soziologie nichts mehr kommt
Zur Theologie: Naja, immerhin werden da zumindest ansatzweise auch wissenschaftliche Verfahren verwendet, wenn auch nur in recht kleinen Dosen. Selbst Sprachen (Germanistik etc.) kommen ohne kleine Dosen Wissenschaft nicht aus.
....
Am meisten Kopfzerbrechen macht mir tatsächlich Geschichte, die ja auch praktische Aspekte mit wissenschaftlichen Methoden wie etwa die Archäologie umfasst.
Als ich mir die Grafik angesehen hatte, habe ich mir dieselben Fragen gestellt und bin auch zur selben Einschätzung bzw. Einordnung im Allgemeinen wie auch im Speziellen wie z.B. bei Medizin und Jura gekommen.
Sofern ich es richtig erinnere (ich habe jetzt auf die Schnelle keinen Beleg dafür gefunden) waren doch Theologie, Philosophie, Jura und Medizin die vier Fakultäten, die am Beginn des universitären Betriebs in Europa standen. Falls meine Erinnerung richtig ist, finde ich es interessant, dass von diesen vier Disziplinen, inzwischen drei nach diesem Üxküll'schem Modell nur noch Unterkategorien sind.
Geschichte ist für mich eigentlich auch Teil von Soziologie/Gesellschaft - vielleicht mit gewissen Überschneidungen zur Psychologie und in der Archäologie, die für mich wiederum nur eine Unterkategorie der Geschichte ist, in gewissem Umfang auch zu den drei Naturwissenschaften. Und finde diese Einordnung nicht mal schwer. (Ich hoffe, ich breche jetzt nicht eine neue Diskussion mit 200+ Beiträgen vom Zaun)
Hilfreich?
0
makru
16.07.23
16:44
piik
makru
...Philosophie ist keine Wissenschaft und hat auch keine den Wissenschaften ähnliche Fortschrittsgeschichte vorzuweisen...
Gewagte Behauptung.
Anbei ein Modell der Wissenschaften von Thure von Üxküll (von mir leicht systematisiert).
Demnach ist es durchaus eine Wissenschaft. Es ist die Frage, was man als Wissenschaft betrachtet. Empirie reicht nicht aus in meinen Augen. Ich denke eher, dass das Ziel von Wissenschaften ist, gut funktionierende Modelle der Welt (bzw. von Teilbereichen) zu machen. Daher steht in der Grafik unter jeder Disziplin der Gegenstandsbereich mit der sie sich beschäftigt. Demnach ist Philosophie so etwas wie eine Meta-Wissenschaft, aber ganz sicher nicht keine Wissenschaft und selbstverständlich auch keine Naturwissenschaft.
Ein Mediziner weist der Philosophie ihren Platz im Gefüge der wissenschaftlichen Disziplinen zu. Na wenn das nicht überzeugend ist! - Leider irrt Herr Thure von Uexküll. Philosophie ist weder eine Wissenschaft - zwei wesentliche Unterschiede habe ich oben genannt - noch ist sie eine Theorie über Theorien (Metatheorie).
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+1
makru
16.07.23
16:48
Weia
makru
Du widersprichst Dir selbst. Erst schreibst Du:
makru
Philosophie ist Philosophie und Theologie ist Theologie, wenngleich es Ähnlichkeiten gibt. Philosophie ist das radikale infrage stellen aller Anfangsbedingungen. Theologie stellt Gott nicht in Frage und sie fragt auch nicht, ob es einen Gott gibt. Sie fragt eher, wie es zu verstehen ist, dass es Gott gibt.
Dann:
makru
Natürlich war Thomas von Aquin ein Philosoph.
Was jetzt? Thomas von Aquin hat Gott ganz sicher nicht infrage gestellt. Also ist er nach Deiner eigenen Klassifikation kein Philosoph.
Das ist nur dann ein Widerspruch, wenn man Hinsichten nicht unterscheiden kann oder nicht unterscheidet. Manche Schriften mögen theologischer Natur gewesen sein, andere waren philosophischer Natur. Er war also sowohl Theologe als auch Philosoph.
Weia
makru
lphilipp
... und halten wir fest, auch Naturwissenschaft hat in der Philosophie ihren Urahn
Nein. Die Naturwissenschaft gründet in der empirischen Erforschung der Natur (und ist der Sache nach älter als der Begriff). Das philosophische Nachdenken über die Natur ist ein die empirische Erforschung der Natur begleitende Praxis.
Das mag vielleicht heute so sein. Aber selbstverständlich waren die ersten naturwissenschaftlichen Forscher Philosophen. Man denke nur an Aristoteles, der mehr wissenschaftliche Disziplinen initiiert hat als Elon Musk Unternehmen besitzt.
Da haben wir es wieder: fehlende Hinsichtenunterscheidung.
Hilfreich?
+1
makru
16.07.23
17:25
Weia
Moka´s Onkel
Ich war immer im festen Glauben
, dass Philosophie eine Wissenschaft sei. Wieder was dazu gelernt.
Lass Dir kein X für ein U vormachen. Selbstverständlich ist Philosophie eine Wissenschaft. Sie wurde früher sogar als die Königin der Wissenschaften bezeichnet.
Sie ist keine empirische Naturwissenschaft, klar. Aber das sind Mathematik und Germanistik auch nicht.
Nein. Philosophie ist keine Wissenschaft. Egal, wer sie wann einmal wie genannt hat. Außerdem: Selbst als Königin der Wissenschaften steht sie nicht als eine neben den anderen Wissenschaften und ist auch keine Wissenschaft von den Wissenschaften. Sie steht über den Wissenschaften und ist dementsprechend nicht an denselben Maßstäben zu messen. Der Satz von der Wissenschaftskönigin ist also eher ein Zeuge für das Gegenteil dessen, wofür er hier in Anschlag genommen wird.
Disclaimer: Ich habe von Philosophie keine Ahnung!
Hast Du wohl, insofern Du die richtigen Fragen stellst.
Du bekommst hier gerade live vorgeführt
, dass eine Sache, die, wie
makru
schon richtig gesagt hat, Philosophie auszeichnet, ist, dass sie alles immer wieder radikal infrage stellt, auch das Verständnis von sich selbst
Nein. Bloße Infragestellung ist noch keine Philosophie. Sie stellt auch nicht ständig sich selbst in Frage, sondern sie ist das radikale in Frage Stellen aller Voraussetzungen. Sie suspendiert alle Setzung. Also denkt sie auch über ihre eigenen Geltungsbedingungen nach - anders als Wissenschaften etwa, die ohne Setzungen gar nicht ins Arbeiten kommen würden.
– weswegen selten Konsens herrscht wie (im Vergleich dazu) in den Naturwissenschaften.
Das liegt in der ihr eigenen Forschungslogik begründet und nicht etwa daran, dass Philosophen dümmer sind als Naturwissenschaftler.
Das ist mindestens missverständlich. Denn es geht nicht um Konsens. Philosophen bearbeiten Denkprobleme. Denkprobleme sind dann bearbeitet, wenn sie aufgelöst sind. Über das Auflösen von Denkproblemen kann es aber keinen Konsens geben. Man kann das Durchdenken und Auflösen des Denkproblems nachvollziehen und dann zustimmen, weil man keine Gründe geltend machen kann, warum die Auflösung keine ist, oder man macht auf problematische Punkte, Unbedachtes, Widersprüchliches aufmerksam. Man kann auch sagen, das Denkproblem ist keines, weil ... Man kann anderes für das wichtigere Denkprobleme halten. Aber es gibt keinen Konsens.
makru
hat das schon angesprochen:
makru
Philosophie unterscheidet von Wissenschaft (z.B. aber ganz wesentlich), dass letztere immer eine Anfangsetzung tätigt / machen muss, während erstere jede Setzung suspendiert.
Auch wenn daraus nach meinem Verständnis nicht folgt, dass Philosophie keine Wissenschaft ist, so verweist die Aussage doch auf das ureigene Problem der Philosophie:
Einzelwissenschaften gehen immer von bestimmten, quasi axiomatischen methodischen Annahmen aus, die ihr Verständnis und ihre Identität als Wissenschaft quasi definieren. Natürlich werden diese Annahmen in der jeweiligen Scientific Community diskutiert und weiterentwickelt, aber wenn es zu kompliziert oder grundsätzlich wird, die methodischen Annahmen zu begründen oder in ihrer Konsequenz zu verstehen, delegiert sie das Problem an die Wissenschaftstheorie – einen Teilbereich der Philosophie.
Das kann jede Einzelwissenschaft tun,
Korrekt.
nur die Philosophie selbst kann das nicht, denn dann würde ja sich selbst nach ihrem Status befragen, der ihr ja eben gerade nicht klar ist.
Falsch. Die Philosophie ist das Denken des Denken - und hat natürlich, wenn auch nicht immer ausgesprochen, ihre eigene Praxis (ihren Vollzug) und deren Geltungsvoraussetzungen im Blick. Das ist zum Beispiel ausgesprochen das Programm jeder Transzendentalphilosophie, wie etwa die Kritische Philosophie Kants, aber auch der Phänomenologie. Dasjenige Denken, das für seinen eigenen Vollzug aufmerksam ist, hat sogar einen eigenen Namen: Dialektik.
Man hat diese missliche Lage der Philosophie mit der Situation Münchhausens verglichen, der sich selbst an seinem Schopf aus Sumpf ziehen muss, in den er gefallen ist.
Das hat insofern etwas für sich, da die Philosophie Probleme löst, in die das Denken mit sich selbst gerät - und die lassen sich eben nur denkerisch lösen.
Wenn man nicht Münchhausen ist, kann man das nur, wenn man einen
archimedischen Punkt
findet, an dem man einen Hebel ansetzen kann, also irgendeinen Ausgangspunkt, der schlechterdings unbestreitbar ist.
Insofern Philosophie (Nach-)
Denken
über die (Außen-)
Welt
ist, gibt es rein kombinatorisch nur 4 Möglichkeiten, wo dieser archimedische Punkt zu finden sein könnte: überhaupt nicht, im Denken, in der Welt oder in beidem.
Ganz grob kann man alle philosophischen Theorien in 4 Gruppen gliedern, die diesen 4 Möglichkeiten entsprechen:
1.
überhaupt nicht
: das sind die
Skeptiker
, die gesichertes Wissen für unmöglich erachten.
2.
in der Außenwelt
: das ist die ontologische Philosophie (
Ontologie
heißt im Griechischen die
Lehre vom Seienden
). Ein Beispiel hierfür wäre Aristoteles’ Theorie vom unbewegten Beweger: Alles, was in der Welt geschieht, wird durch etwas angestoßen/bewegt = verursacht. Es muss aber rein logisch etwas geben, was anderes verursacht, selbst aber nicht verursacht wurde, sonst würden wir in einem infiniten Regress landen – und das ist der unbewegte Beweger. Aristoteles hat die Klöster des Mittelalters so gut überstehen können, weil das Christentum aus dem unbewegten Beweger leicht Gott machen konnte; heute reden wir eher über vergleichsweise triviale Dinge wie den Urknall. Die Urknalltheorie ist Aristoteles in Reinform.
3.
im Denken
: Das ist die
Bewusstseinsphilosophie
, die den archimedischen Punkt im Denken sucht. Bekanntestes Beispiel dürfte René Descartes sein mit seinem
Ich denke, also bin ich
. Ich kann schlechterdings nicht bezweifeln, das ich als Zweifelnder existiere, denn will ich das bezweifeln, bestätige ich es dadurch bereits. Aus diesem Gedanken folgt freilich noch nicht allzu viel. Immanuel Kant hat ihn dann so raffiniert und umfangreich ausgebaut, dass man eine ganze Erkenntnistheorie, Moralphilosophie und Ästhetik darauf aufbauen kann.
4.
in beidem
: Es ist zunächst nicht ganz klar, wie das gehen soll – wie soll etwas
gleichzeitig
Außenwelt und Denken sein? Die wichtigste Lösung ist die notorisch schwer zu verstehende
Dialektik
von Gottfried Wilhelm Friedrich Hegel. Ganz vereinfacht ausgedrückt ist seine Pointe, dass die entscheidenden Sachverhalte in der Welt nicht Zustände, sondern
Bewegungen
von einem Zustand zum nächsten sind. Und diese
Bewegungen
können
strukturlogisch
in der Welt und im Denken identisch sein. Während ein Ding und der Gedank
Nein, es brauch keinen archimedischen Punkt. Das ist leider ein Fehlschluss aufgrund der Setzung, dass Philosophie Theorien hervorbringt. Philosophie löst aber Probleme des Denkens, also liegt die Antwort im Denken selbst. Immer. Auch noch dort, wo ein Außen behauptet wird. Denn das Außen wird vom Denken behauptet. Philosophie resultiert nicht(!) in Theorien über das Denken, sondern ist eine Denkpraxis, die sich als diese Praxis selbst zum Gegenstand macht.
Die Punkte 2 bis 4 sind leider weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur über die Philosophie.
Hilfreich?
0
makru
16.07.23
17:31
Moka´s Onkel
piik
makru
...Philosophie ist keine Wissenschaft und hat auch keine den Wissenschaften ähnliche Fortschrittsgeschichte vorzuweisen...
Gewagte Behauptung.
Anbei ein Modell der Wissenschaften von Thure von Üxküll (von mir leicht systematisiert).
Demnach ist es durchaus eine Wissenschaft. Es ist die Frage, was man als Wissenschaft betrachtet. Empirie reicht nicht aus in meinen Augen. Ich denke eher, dass das Ziel von Wissenschaften ist, gut funktionierende Modelle der Welt (bzw. von Teilbereichen) zu machen. Daher steht in der Grafik unter jeder Disziplin der Gegenstandsbereich mit der sie sich beschäftigt. Demnach ist Philosophie so etwas wie eine Meta-Wissenschaft, aber ganz sicher nicht keine Wissenschaft und selbstverständlich auch keine Naturwissenschaft.
Vielen Dank. Das ist eine sehr anschauliche Grafik, die mir bei der Einordnung von Philosophie in Relation zu anderen Wissenschaften sehr hilft!
Anschaulich vielleicht, aber falsch.
Wenn Du Dich für Philosophie interessierst, habe ich zwei Empfehlungen:
1. Ein Buch: Zorn, Daniel-Pascal: Einführung in die Philosophie. Klostermann Rote Reihe.
2. Eine YouTube Serie:
(mit meinen Kollegen Daniel und Thomas)
Hilfreich?
+1
makru
16.07.23
17:33
Moka´s Onkel
Weia
Moka´s Onkel
Ich war immer im festen Glauben
, dass Philosophie eine Wissenschaft sei. Wieder was dazu gelernt.
Lass Dir kein X für ein U vormachen. Selbstverständlich ist Philosophie eine Wissenschaft. Sie wurde früher sogar als die Königin der Wissenschaften bezeichnet.
Sie ist keine empirische Naturwissenschaft, klar. Aber das sind Mathematik und Germanistik auch nicht.
Danke, so hatte ich das auch in Erinnerung. Und von meinem Glauben lasse ich mich auch nicht so schnell abbringen
.
Und trotzdem bleibt es falsch.
Weia
Moka´s Onkel
Disclaimer: Ich habe von Philosophie keine Ahnung!
Hast Du wohl, insofern Du die richtigen Fragen stellst.
Vielleicht nicht keine. Aber mangels Lektüre der einschlägigen Literatur in jungen Jahren und mangels Zeit, das nachzuholen - was sich aus immer noch anders gerichteten Interessen und Verpflichtungen ergibt, was wiederum zu einer Priorisierung meiner Zeitallokation abseits philosophischer Themen führt - wirklich nur sehr, sehr wenig.
Weia
Moka´s Onkel
Erst die Länge des Threads beklagen und dann solche Fragen aufwerfen
Der Mensch ist nicht immer widerspruchsfrei (zumindest ich bin es nicht). Und die Aussage, dass Philosophie keine Wissenschaft sei, konnte und wollte ich nicht so umkommentiert stehen lassen. Deine Erklärungen und die Grafik, die
piik
gepostet hat, habe ich nicht erwartet, mir jedoch sehr geholfen.
Leider halten Weias und piiks Behauptungen einer Prüfung an philosophischen Texten nicht Stand.
Hilfreich?
0
makru
16.07.23
17:53
piik
Weia
piik
Weia
Schöne Grafik, wobei sich Mathematik und Philosophie vielleicht zu sehr „gegenüber“ stehen. Logik gilt ja auch als ein Teilbereich der Philosophie.
Oooops – irgendwie sehe ich jetzt erst die beiden halbkreisförmigen Pfeile zwischen Philosophie und Mathematik. Damit ist meine kleine Einschränkung gegenstandslos. Sorry, war ich wohl ein Blindfisch …
Die sind notwendig, da ja nur als Beispiel der Bereich Logik sowohl von Mathematik als auch von Philosophie (auf eigene Weise) behandelt wird. Außerdem "umfassen sie die anderen Wissenschaften, das ist so beabsichtigt
Die Pfeile in der Waagrechten, die nur in eine Richtung zielen, symbolisieren den Sachverhalt, dass die weiter rechts liegenden Wissenschaften jeweils auf spezielle Phänomenbereiche fokussieren, die aus den Gebieten der jeweils links davon liegenden Wissenschaften emergieren.
Was an der Grafik auffällt, ist dass Disziplinen wie Elektrotechnik, Medizin oder Jura etc. fehlen.
Dies sind nach dem Verständnis keine "eigentlichen" Wissenschaften, also welche mit Grundlagenforschung, sondern angewendete Wissenschaften. Elektrotechnik ist z.B. eine Anwendung der Physik, Medizin eine Anwendung der Biologie (Subkategorie Humanbiologie) und Jura etwas weniger direkt eine Anwendung von Soziologie. Es gibt noch viele andere, nicht angeführte Disziplinen, die keine "eigentlichen" Wissenschaften sind, wohl aber zumindest teilweise wissenschaftliche Methoden verwenden, und insofern berechtigterweise heute an Universitäten gepflegt werden (Kunst, zumindest partiell), Geschichte (keine Ahnung, wo ich das einordnen sollte) oder z.B. Pädagogik als Anwendung der Psychologie (Subkaterogie Entwicklungspsychologie). Informatik ist eine Andwendungsdisziplin und ein Mix aus Mathematik und vielen anderen Aspekten. Im Detail wird es also ziemlich vertrackt.
Vielleicht sollte ich mal ein mehrdimensionales Modell versuchen, in dem auch die Anwendungen vorkommen.
Das Modell beinhaltet, dass die Physik das wirkliche Grundlagenfach der horizontalen Disziplinen ist, und dass nach Soziologie nichts mehr kommt
Zur Theologie: Naja, immerhin werden da zumindest ansatzweise auch wissenschaftliche Verfahren verwendet, wenn auch nur in recht kleinen Dosen. Selbst Sprachen (Germanistik etc.) kommen ohne kleine Dosen Wissenschaft nicht aus. In D kann man bestimmt über 1000 mehr oder minder unterschiedliche Fächer studieren, ein riesiger Strauß an Möglichkeiten. Gegenüber der Welt vor 200 Jahren ist das eine regelrechte Explosion der Spezialisierungen. Und heute kann ja kein Mensch auch nur eine Disziplin im Blick behalten, selbst bei einem Spezialgebiet innerhalb einer Disziplin ist es Schwerstarbeit, einen weitgehend kompletten Überblick zu behalten.
Am meisten Kopfzerbrechen macht mir tatsächlich Geschichte, die ja auch praktische Aspekte mit wissenschaftlichen Methoden wie etwa die Archäologie umfasst.
Ihr seid doch so kritisch. Warum nehmt ihr diese Grafik so unkritisch als gegeben hin?
Es gibt eine über Jahrzehnte ausgetragene Diskussion darüber, was das wissenschaftliche an Wissenschaft ist. Und das Ergebnis ist, dass es keine formalen Kriterien gibt, die für alle Wissenschaften gleich gelten, sondern nur ein reflexives: Eine Wissenschaft ist diejenige Erkenntnisart eines Gegenstandsbereich, die den Gegenstandsbereich methodisch angemessen erschließt. (Übrigens schon reflektiert von dem hier schon mehrfach erwähntem Kant. (Kritik der Urteilskraft))
Darauf lässt sich auch zurückführen, warum die Naturwissenschaften gegeneinander ihre Eigenständigkeit behalten - trotz aller Versuche, sie auf eine zu reduzieren. Und darauf lässt sich auch zurückführen, warum die Vernaturwissenschaftlichung von Geistes- und Sozialwissenschaften, Kultur- und Humanwissenschaften immer wieder in Absurditäten mündet und scheitert.
Hilfreich?
+1
Weia
16.07.23
17:58
makru
Ein Mediziner weist der Philosophie ihren Platz im Gefüge der wissenschaftlichen Disziplinen zu. Na wenn das nicht überzeugend ist!
Wenn Du meinst, dass Thure von Uexküll als Mediziner nicht qualifiziert ist, sich zu dieser Frage zu äußern, was ist denn dann Deine Qualifikation, seine Äußerungen zu bestreiten?
Leider irrt Herr Thure von Uexküll. Philosophie ist weder eine Wissenschaft - zwei wesentliche Unterschiede habe ich oben genannt
Nicht alles, was Du nennst, ist schon deshalb überzeugend.
makru
Das ist nur dann ein Widerspruch, wenn man Hinsichten nicht unterscheiden kann oder nicht unterscheidet. Manche Schriften mögen theologischer Natur gewesen sein, andere waren philosophischer Natur. Er war also sowohl Theologe als auch Philosoph.
Das geht aber nicht. Du kannst nicht in einer Person Bankräuber und Bank sein.
Da haben wir es wieder: fehlende Hinsichtenunterscheidung.
Deine
fehlende Hinsichtenunterscheidung
® ist völlig an der historischen Realität vorbei. Niemand und schon gar nicht Aristoteles hat diese Unterscheidung damals gemacht.
Praktisch alle unsere wissenschaftlichen Disziplinen haben als Philosophie begonnen und sich dann nach und nach ausdifferenziert.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
-1
makru
16.07.23
18:05
makru
Weia
makru
hat das schon angesprochen:
makru
Philosophie unterscheidet von Wissenschaft (z.B. aber ganz wesentlich), dass letztere immer eine Anfangsetzung tätigt / machen muss, während erstere jede Setzung suspendiert.
Auch wenn daraus nach meinem Verständnis nicht folgt, dass Philosophie keine Wissenschaft ist, so verweist die Aussage doch auf das ureigene Problem der Philosophie:
Einzelwissenschaften gehen immer von bestimmten, quasi axiomatischen methodischen Annahmen aus, die ihr Verständnis und ihre Identität als Wissenschaft quasi definieren. Natürlich werden diese Annahmen in der jeweiligen Scientific Community diskutiert und weiterentwickelt, aber wenn es zu kompliziert oder grundsätzlich wird, die methodischen Annahmen zu begründen oder in ihrer Konsequenz zu verstehen, delegiert sie das Problem an die Wissenschaftstheorie – einen Teilbereich der Philosophie.
Das kann jede Einzelwissenschaft tun,
Korrekt.
Ich muss mich hier selbst korrigieren:
Korrekt ist das nur insofern, insofern eine jede Wissenschaft Setzungen über ihren Gegenstand macht, ihn zum Beispiel voraussetzen muss, anstatt ihn in Frage zu stellen, weil sie anderenfalls gar nicht praktizieren könnte.
Es stimmt aber nicht, dass sie Probleme an die Wissenschaftstheorie delegieren, wenn es zu kompliziert. oder zu grundsätzlich wird, methodische Annahmen zu begründen oder in ihrer Konsequenz zu verstehen. Das ist ein völlig falsches Verständnis davon, wie Methodenentwicklung in den Wissenschaften funktioniert. Es trifft zwar zu, dass immer mal wieder Philosophen hinzugezogen werden - ich selbst kenne das aus eigener Anschauung - aber Philosophen geben keine Begründungen für methodische Grundsatzfragen. Das geschieht innerwissenschaftlich, und das auch aus gutem Grund.
Hilfreich?
0
makru
16.07.23
18:21
Weia
makru
Ein Mediziner weist der Philosophie ihren Platz im Gefüge der wissenschaftlichen Disziplinen zu. Na wenn das nicht überzeugend ist!
Wenn Du meinst, dass Thure von Uexküll als Mediziner nicht qualifiziert ist, sich zu dieser Frage zu äußern, was ist denn dann Deine Qualifikation, seine Äußerungen zu bestreiten?
Ich arbeite als Philosoph an einer deutschen Universität und halte unter anderem Vorlesungen zur Philosophie.
Leider irrt Herr Thure von Uexküll. Philosophie ist weder eine Wissenschaft - zwei wesentliche Unterschiede habe ich oben genannt
Nicht alles, was Du nennst, ist schon deshalb überzeugend.
Okay. Aber Gegengründe wären nett.
makru
Das ist nur dann ein Widerspruch, wenn man Hinsichten nicht unterscheiden kann oder nicht unterscheidet. Manche Schriften mögen theologischer Natur gewesen sein, andere waren philosophischer Natur. Er war also sowohl Theologe als auch Philosoph.
Das geht aber nicht. Du kannst nicht in einer Person Bankräuber und Bank sein.
Natürlich geht das. Das ist ein falsches Verständnis vom Satz des Widerspruchs und eine Essentialisierung von Tätigkeiten. Ein Widerspruch besteht nur dann, wenn ein und dieselbe Eigenschaft ein und demselben Gegenstand in ein und derselben Hinsicht sowohl ab- als auch zugesprochen wird. Da Theologe und Philosoph zu sein zudem keine essentialistischen Eigenschaften sind, sondern verschiedene Tätigkeiten, kann jemand sowohl Theologe als auch Philosoph sein. Es wäre nur dann ein Widerspruch, wenn ein und derselbe Gedanke sowohl als Nicht-Philosophie als auch als Philosophie gelten soll.
Da haben wir es wieder: fehlende Hinsichtenunterscheidung.
Deine
fehlende Hinsichtenunterscheidung
® ist völlig an der historischen Realität vorbei. Niemand und schon gar nicht Aristoteles hat diese Unterscheidung damals gemacht.
Praktisch alle unsere wissenschaftlichen Disziplinen haben als Philosophie begonnen und sich dann nach und nach ausdifferenziert.
Es ist doch völlig unerheblich, ob jemand diese Unterscheidung selbst benannt hat ("gemacht hat"). Es kommt darauf an, was sie getan haben. Und da lässt sich feststellen, dass Naturbeobachtung eine andere Praxis war und ist als die Frage, was die Rede von der Natur bedeutet.
Und natürlich stimmt es nicht, dass alle wissenschaftlichen Disziplinen als Philosophie begonnen haben. Ich empfehle hierzu zum Beispiel folgendes Buch:
- Stekeler-Weithofer, Pirmin: Philosophiegeschichte. De Gruyter.
Hilfreich?
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Weia
16.07.23
20:47
makru
Uiui, da hast Du noch gleich mehrere Beiträge gepostet, während ich meinen letzten verfasst habe. Das kann ich jetzt nicht alles noch beantworten, aber ich habe eine grundsätzlich Frage zu Deiner Position und eine zu Deiner Diskussionskultur hier im Forum.
Zu Deiner Position:
Einerseits betonst Du:
makru
Philosophie ist keine Wissenschaft und hat auch keine den Wissenschaften ähnliche Fortschrittsgeschichte vorzuweisen.
und
es geht nicht um Konsens. Philosophen bearbeiten Denkprobleme. […] Man kann anderes für das wichtigere Denkprobleme halten. Aber es gibt keinen Konsens.
und
Die Philosophie ist das Denken des Denken - und hat natürlich, wenn auch nicht immer ausgesprochen, ihre eigene Praxis (ihren Vollzug) und deren Geltungsvoraussetzungen im Blick.
Daraus folgt, dass es auch gegenwärtig mehrere konkurrierende Auffassungen zu der Frage gibt, was Philosophie sei.
Gleichzeitig äußerst Du dich wieder und wieder apodiktisch von der Kanzel herab:
Korrekt.
Falsch.
Anschaulich vielleicht, aber falsch.
Und trotzdem bleibt es falsch.
Ein Mediziner weist der Philosophie ihren Platz im Gefüge der wissenschaftlichen Disziplinen zu. Na wenn das nicht überzeugend ist!
Leider halten Weias und piiks Behauptungen einer Prüfung an philosophischen Texten nicht Stand.
Wie passt das zusammen?
Und dann gibt es da noch die Diskussionskultur.
piik
s und meine Beiträge sind nicht etwa Thesen, sondern bloße
Behauptungen
, die einer Prüfung (durch wen?) an philosophischen Texten (an welchen?) nicht standhalten (Punkt. Ist so. Keine Angabe von Gründen. Aber die implizite Behauptung, wir hätten natürlich keine gelesen.) Und Argumente von Medizinern muss man ohnehin nicht ernst nehmen.
Das sind ad-hominem-Argumente, die jede Diskussion vergiften.
Noch eins:
Die Punkte 2 bis 4 sind leider weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur über die Philosophie.
Woher willst Du wissen, wie ich zu diesen Punkten gekommen bin?
Dieses Forum ist kein Fachforum für Philosophie (nicht, dass ad hominem dort besser wäre …). Ich werde schon immer dafür ausgezählt, dass ich zu akademisch bin. Aber Literaturempfehlungen zu allem und jedem sprengen des Rahmen endgültig; die wird hier keiner lesen. Wir haben vermutlich eh schon die allermeisten in diesem Thread verloren.
Literaturempfehlungen können zudem eine versteckte Form eines Autoritätsargumentes sein:
makru
Und natürlich stimmt es nicht, dass alle wissenschaftlichen Disziplinen als Philosophie begonnen haben. Ich empfehle hierzu zum Beispiel folgendes Buch:
- Stekeler-Weithofer, Pirmin: Philosophiegeschichte. De Gruyter.
Abgesehen davon, dass ich
praktisch
alle wissenschaftlichen Disziplinen
schrieb – zur Begründung Deines Einwands hätte die Aufzählung von ein paar Disziplinen gereicht, auf die das nicht zutrifft, ein paar wenige Worte. Stattdessen anempfiehlst Du als Beleg ein Buch mit fast 300 Seiten? WTF?
Und wenn ich
Moka´s Onkel
zur Philosophie ermutigen will, hältst Du mir entgegen
makru
Weia
Moka´s Onkel
Disclaimer: Ich habe von Philosophie keine Ahnung!
Hast Du wohl, insofern Du die richtigen Fragen stellst.
[…]
Nein. Bloße Infragestellung ist noch keine Philosophie.
Super-feinfühlige Pädagogik, danke!
Schließlich noch zu Deiner sachlichen Position:
makru
Weia
makru
Das ist nur dann ein Widerspruch, wenn man Hinsichten nicht unterscheiden kann oder nicht unterscheidet. Manche Schriften mögen theologischer Natur gewesen sein, andere waren philosophischer Natur. Er war also sowohl Theologe als auch Philosoph.
Das geht aber nicht. Du kannst nicht in einer Person Bankräuber und Bank sein.
Natürlich geht das. Das ist ein falsches Verständnis vom Satz des Widerspruchs und eine Essentialisierung von Tätigkeiten.
Das ist kein falsches, sondern höchstens ein anderes Verständnis. Vor allem aber ist
Theologe sein
doch keine
Tätigkeit
. Dazu ist der Glaube an einen Gott erforderlich, und den kannst Du nicht ablegen, wenn Du ins gegenüberliegende Arbeitszimmer gehst. Da essentialisiere ich nichts; das
ist
essentiell.
makru
Weia
Deine
fehlende Hinsichtenunterscheidung
® ist völlig an der historischen Realität vorbei. Niemand und schon gar nicht Aristoteles hat diese Unterscheidung damals gemacht.
Es ist doch völlig unerheblich, ob jemand diese Unterscheidung selbst benannt hat ("gemacht hat").
Das ist überhaupt nicht unerheblich, wenn es um ein begriffsgeschichtlich geschultes Verständnis dessen geht, was mit
Philosophie
gemeint ist.
Nein, es brauch keinen archimedischen Punkt.
Dafür gibt es aber verdammt viele Philosophen, die darüber schreiben.
Das ist leider ein Fehlschluss aufgrund der Setzung, dass Philosophie Theorien hervorbringt.
Die viele Philosophen aber halt nunmal vertreten.
Es scheint mir offenkundig, dass Du aus einer sehr spezifischen philosophischen Position heraus argumentierst, wenn ich auch nicht ganz genau weiß, aus welcher. (Ich würde denken, der genannte Kurt Flasch steht Dir eventuell nicht völlig fern.) Das ist prinzipiell ja kein Fehler, dem sehr generischen Kontext hier aber vielleicht auch nicht förderlich.
Ich gehe mal davon aus, Du hast die Philosophie-Einführung von Daniel-Pascal Zorn nicht empfohlen, weil Du sie völlig falsch findest. Da ich selbst jahrelang eine Philosophie-Einführungsvorlesung für Studienanfänger gehalten habe, interessiert mich dieses Thema und ich werde mir das Buch mal reinziehen, wenn ich die Zeit finde. Dann reden wir weiter.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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+1
Weia
16.07.23
21:01
Wenn es eine Kategorie im Guiness-Buch der Rekorde gäbe, die die weiteste thematische Strecke erfasst, die jemals in einem Forums-Thread durchlaufen wurde, dann wäre dieser hier glaube ich ein heißer Kandidat.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+3
piik
16.07.23
23:39
Weia
Wenn es eine Kategorie im Guiness-Buch der Rekorde gäbe, die die weiteste thematische Strecke erfasst, die jemals in einem Forums-Thread durchlaufen wurde, dann wäre dieser hier glaube ich ein heißer Kandidat.
grins
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+1
piik
16.07.23
23:49
Moka´s Onkel
Als ich mir die Grafik angesehen hatte, habe ich mir dieselben Fragen gestellt und bin auch zur selben Einschätzung bzw. Einordnung im Allgemeinen wie auch im Speziellen wie z.B. bei Medizin und Jura gekommen.
Sofern ich es richtig erinnere (ich habe jetzt auf die Schnelle keinen Beleg dafür gefunden) waren doch Theologie, Philosophie, Jura und Medizin die vier Fakultäten, die am Beginn des universitären Betriebs in Europa standen. Falls meine Erinnerung richtig ist, finde ich es interessant, dass von diesen vier Disziplinen, inzwischen drei nach diesem Üxküll'schem Modell nur noch Unterkategorien sind.
Finde ich auch. Das zeigt, welche Disziplinen bei der frühen Kanonisierung der Wissenschaft für relevant gehalten wurden. Medizin geht ja jeden direkt an. Jura, bzw. die Regeln in den ersten Megastädten waren ebenfalls für die dort lebenden Menschen von äußerster Relevanz. Philosophie mag vielleicht nicht so lebensnotwendig gewesen sein in der Spanne vom Altertum bis ins Mittelalter, aber es war wohl historisch die erste Abgrenzung von Religion, wo man dann neben theologischen Erwägungen, die auch schon in der Antike als nicht komplett ausreichend betrachtet wurden, allgemeinere Erwägungen über die Welt anstellte. Das ging mit der praktischen Beschäftigung mit Mathematik einher, die wohl teilweise unter der Philosophie lief, und die ebenfalls enorme praktische Relevanz hatte.
Insgesamt war ja nach dem Übergang von der prähistorischen zu historischen Zeit der Übergang von Religion zu mehr die Folge. Religion war die Basis. Die Aufspaltung erfolgte dann in Theologie und Philosophie und brachte die beiden weiteren Disziplinen alsbald hinzu, denn sie waren als Thema nicht nur relevant, sondern komplex genug, um viel Energie in diese Felder zu stecken.
Moka´s Onkel
Geschichte ist für mich eigentlich auch Teil von Soziologie/Gesellschaft - vielleicht mit gewissen Überschneidungen zur Psychologie und in der Archäologie, die für mich wiederum nur eine Unterkategorie der Geschichte ist, in gewissem Umfang auch zu den drei Naturwissenschaften. Und finde diese Einordnung nicht mal schwer. (Ich hoffe, ich breche jetzt nicht eine neue Diskussion mit 200+ Beiträgen vom Zaun)
Ja, irgendwie sowas. Ich muss da noch ein paar mal drüber nachdenken. Vielen Dank für die Anregungen!
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0
piik
16.07.23
23:57
makru
Es ist eine Stilfrage, die durchaus nicht unabhängig ist von dem, was Du sagst.
Wie und was sind also nicht unabhängig.
Ich kann Dir also nur sagen, dass ich nicht auf einen Satz von Dir eingehe,
solange Du einen dermaßen unangebracht arroganten Ton an den Tag legst.
So einfach ist das. Du magst nicht auf mein Feedback angewiesen zu sein,
aber ich wünsche Dir dann viel Spaß beim Monologisieren.
Ich höre jedenfalls weg und überspringe Deine Texte nach dem ersten Satz,
der in diese "ich habs als einziger hier mit Löffeln gefressen" Richtung geht.
Was ich bisher von Dir gelesen habe, finde ich inhaltlich gänzlich daneben.
Deine Studenten tun mir Leid.
Und ich begründe das genau so wenig wie Du Deine Kritik begründest.
Also komm bitte auf uns zu und steig runter vom hohen Roß auf Stelzen
oder unterhalte Dich mit Dir selbst allein, wenn Dir das lieber ist.
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-1
piik
17.07.23
00:14
Weia
makru
Und natürlich stimmt es nicht, dass alle wissenschaftlichen Disziplinen als Philosophie begonnen haben. Ich empfehle hierzu zum Beispiel folgendes Buch:
- Stekeler-Weithofer, Pirmin: Philosophiegeschichte. De Gruyter.
Abgesehen davon, dass ich
praktisch
alle wissenschaftlichen Disziplinen
schrieb – zur Begründung Deines Einwands hätte die Aufzählung von ein paar Disziplinen gereicht, auf die das nicht zutrifft, ein paar wenige Worte. Stattdessen anempfiehlst Du als Beleg ein Buch mit fast 300 Seiten? WTF?
Es trifft zumindest auf einige neuere Disziplinen zu, dass sie klar Spin-offs der Philosophie sind. So zumindest Psychologie und Soziologie. Bei Psychologie weiß ich mehr. Hier ist die akademische Psychologie eindeutig und auch in der Selbsbeschreibung als eine Art experimentelle (= empirische) Philosophie etwa vor 130...140 Jahren in Deutschland entstanden, Ich hab Dissertationen aus dieser zeit gelesen und war erstaunt, wie klar diese Leute gedacht haben. Ich könnte Wilhelm Wundts zwei dicke Bände über Logik anführen (wenn Seitenzahlen Argumente wichtig machen), und Wundt war Psychologe der ersten Stunden.
Es mögen nicht alle Wissenschaften so direkt aus der Philosophie hervorgegangen sein. Allerdings waren die antiken Philosophen Universalgelehrte und beleuchteten viele Aspekte der damaligen Wirklichkeit, die wir heute verschiedenen Disziplinen zuordnen würden. Und heute, nach den vielen Spin-offs mit dezidierten Forschungsbereichen, bleiben für die Philosophie eher Metafragen, vor denen sich die meisten "Forschungspraktiker" eher drücken. Insofern ist die Arbeitsteilung garnicht so schlecht.
Der einzige Punkt, der mich daran stört ist, dass vielen Forschern gar nicht wirklich klar ist, welche Erkenntnistheoretische Grundpositionen sie zugrunde legen, wenn sie sich nicht damit beschäftigen. Ich kann es verstehen, da heute Forschung in Teams zu Details von Details an Detailfragen stattfindet, die eine extreme Spezialisierung bedingt, und das heutige Wissen quantitativ so enorm groß ist, dass man sofort nicht mehr wirklich kompetent ist, wenn man seine Nische in der Nischennische verläßt. Schade ist es trotzdem.
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piik
17.07.23
00:23
Moka´s Onkel
Übrigens denke ich, dass zwischen Biologie und Psychologie eine weitere Disziplin Platz hätte: Die Neurologie.
Damit meine ich nicht die medizinische Facharztrichtung Neurologie, die hat zu wenig Substanz. Ich meine die konkrete Erforschung des menschlichen Gehirns (das der Tiere natürlich auch). Psychologie beschäftigt sich ja mehr mit den Abstrakta, den Funktionen und Fähigkeiten des Gehirns, und in der Biologie wie in der Medizin geht das Gehirn im Wust anderer Aspekte unter. Und Neuropsychologie beschäftigt sich zu wenig mit den Konkreta, den zellulären Strukturen und den Zellverbänden des Gehirns. Mit seinen über 80 Milliarden Nervenzellen ist es durchaus ein komplexes System, das nach mehr Aufmerksamkeit verlangt.
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+1
lphilipp
17.07.23
12:25
Weia
bastelt Hegel ein monumentales, aber ungemein fruchtbares Denkgebäude.
ja, ja, ja! Ich muß schmunzeln! (das Vergnügen an der Dialektik - Bertolt Brecht), und Hegel ein Kompagnon von mir? Ich bastele manchmal an alten Blasinstrumenten, Freund Hegel an Denkgebäuden. So kommt man sich näher.
- - - PARDON, Weia: Ich bin beruflich halt näher an den Possenreißern als an den Meßtechnikern!
„Man muß sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen! Albert Camus (Il faut imaginer Sisyphe heureux)“
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0
Der echte Zerwi
17.07.23
12:30
Um was ging es in diesem Thread gleich nochmal….?
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+1
lphilipp
17.07.23
12:35
Weia
Wenn es eine Kategorie im Guiness-Buch der Rekorde gäbe, die die weiteste thematische Strecke erfasst, die jemals in einem Forums-Thread durchlaufen wurde, dann wäre dieser hier glaube ich ein heißer Kandidat.
Ich liebe diese Debatte! Sie ist spannend, hochemotional ... lehrreich! Ein "kleiner" Hinweis darauf, daß lernen nie endet. Erst das Sterben markiert das Ende des persönlichen Lernprozesses ... und nach uns wird kommen? - "Nichts nennenswertes" sagte der Dichter Bertolt Brecht.
„Man muß sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen! Albert Camus (Il faut imaginer Sisyphe heureux)“
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+1
lphilipp
17.07.23
12:38
Der echte Zerwi
Um was ging es in diesem Thread gleich nochmal….?
um Kabel -
vielleicht untergründig auch um "belebtes Wasser"
Ciao, bisdemnächst! Will noch was schrauben.
„Man muß sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen! Albert Camus (Il faut imaginer Sisyphe heureux)“
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+1
Weia
17.07.23
13:09
Der echte Zerwi
Um was ging es in diesem Thread gleich nochmal….?
Irgendsowas wie, dass Silberkabel den Klang der Sekundärliteratur von Philosophen auf virtuellen Betten verbessern, glaube ich …
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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+5
konnektor
17.07.23
14:53
Weia
Der echte Zerwi
Um was ging es in diesem Thread gleich nochmal….?
Irgendsowas wie, dass Silberkabel den Klang der Sekundärliteratur von Philosophen auf virtuellen Betten verbessern, glaube ich …
Noch nie eine so gute und knappe Zusammenfassung von Dir gelesen! Geht's Dir gut?
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+3
torfdin
17.07.23
21:23
Weia
Der echte Zerwi
Um was ging es in diesem Thread gleich nochmal….?
Irgendsowas wie, dass Silberkabel den Klang der Sekundärliteratur von Philosophen auf virtuellen Betten verbessern, glaube ich …
.... wobei noch immer die Diskussion offen bleibt, ob es hier um Sekundärliteratur von wissenschaftlich argumentierenden Philosophen oder nicht wissenschaftlich argumentierenden Philosophen geht ........
sehr schöne Diskussion, hatte ja schon das Schlimmste befürchtet für den Verlauf des Threads, aber so ist's wirklich ein schöner Verlauf.
Danke!
„immer locker bleiben - sag' ich, immer locker bleiben [Fanta 4]“
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+1
makru
17.07.23
22:39
Weia
makru
Uiui, da hast Du noch gleich mehrere Beiträge gepostet, während ich meinen letzten verfasst habe. Das kann ich jetzt nicht alles noch beantworten, aber ich habe eine grundsätzlich Frage zu Deiner Position und eine zu Deiner Diskussionskultur hier im Forum.
Zu Deiner Position:
Einerseits betonst Du:
makru
Philosophie ist keine Wissenschaft und hat auch keine den Wissenschaften ähnliche Fortschrittsgeschichte vorzuweisen.
und
es geht nicht um Konsens. Philosophen bearbeiten Denkprobleme. […] Man kann anderes für das wichtigere Denkprobleme halten. Aber es gibt keinen Konsens.
und
Die Philosophie ist das Denken des Denken - und hat natürlich, wenn auch nicht immer ausgesprochen, ihre eigene Praxis (ihren Vollzug) und deren Geltungsvoraussetzungen im Blick.
Daraus folgt, dass es auch gegenwärtig mehrere konkurrierende Auffassungen zu der Frage gibt, was Philosophie sei.
Wieso sollte das daraus folgen? Aber es gibt empirisch feststellbar eine ganze Reihe verschiedener Vorstellungen davon, was Philosophie sei. Das liegt u.a. daran, dass „Philosophie“ kein geschützter Begriff ist und „Philosoph“ keine geschützte Berufsbezeichnung. - Die Frage ist doch, was das Philosophische an Philosophie ist. Oder anders: Was unterscheidet philosophische Praxis von anderer Praxis, so dass sie als ein eigenständiger Sachverhalt begriffen werden muss? Und da sage ich, dass - mit Blick darauf, wie philosophische Texte funktionieren / philosophisches Denken funktioniert - die Philosophie ganz wesentlich ihre eigene Praxis und deren Geltungsvoraussetzungen reflektiert. Diese aufmerksame Reflexivität ist dem philosophischen Denken gemein, selbst wenn es nicht immer explizit gemacht wird (oder gemacht werden kann). Das gelingt nicht immer und wird dann wiederum zum Gegenstand philosophischer Kritik.
Etwa der Kollege Zorn hat das zuletzt herausgearbeitet:
Zorn, Daniel-Pascal: Vom Gebäude zum Gerüst. Komparatistik reflexiver Figurationen. Logos Verlag.
Gleichzeitig äußerst Du dich wieder und wieder apodiktisch von der Kanzel herab:
Korrekt.
Falsch.
Anschaulich vielleicht, aber falsch.
Und trotzdem bleibt es falsch.
Ein Mediziner weist der Philosophie ihren Platz im Gefüge der wissenschaftlichen Disziplinen zu. Na wenn das nicht überzeugend ist!
Leider halten Weias und piiks Behauptungen einer Prüfung an philosophischen Texten nicht Stand.
Wie passt das zusammen?
Wo ist das apodiktisch und von der Kanzel herab?
Und wieso sollte das, was ich über Philosophie sage und wie ich hier schreibe, nicht zusammenpassen?
Zunächst einmal sind das keine belehrenden Aussagen in dem Sinne, dass ich für alle festlege, was zu gelten hat. Falsches darf man als Falsches benennen. Ich liefere Begründungen, wenngleich ich die Begründungen nicht ständig wiederhole. Und selbstverständlich darf man mir widersprechen. Aber Widerspruch ist deswegen noch nicht überzeugend, bloß weil er geäußert wird. Und ich sage auch immer dazu, warum der Widerspruch nicht überzeugt. - Sollte ich Begründungen schuldig bleiben, ist das doch ein prima Einfallstor.
Zweitens gibt es keine innere Notwendigkeit, in jedem beliebigen Gespräch, in dem Behauptungen über Philosophie aufgestellt werden, damit einzusetzen, dass ich die Geltungsbedingungen aller meiner Redebeiträge selbst schon wieder in Zweifel ziehe.
Drittens ist das hier nicht schon deswegen ein philosophisches Gespräch, weil Ihr mit steilen Thesen über die Philosophie um die Ecke kommt. Es ist natürlich in Ordnung mit steilen Thesen und beliebigen Grafiken über die Philosophie hier aufzutreten. Aber soweit ich sehen kann, habe ich das Niveau Eurer Beiträge zum Thema Philosophie nicht unterschritten. Wenn mir hier also ein Vorwurf gemacht wird, wie ich mich zur Philosophie äußere, ist das reflexiv ungünstig.
Und dann gibt es da noch die Diskussionskultur.
piik
s und meine Beiträge sind nicht etwa Thesen, sondern bloße
Behauptungen
, die einer Prüfung (durch wen?) an philosophischen Texten (an welchen?) nicht standhalten (Punkt. Ist so. Keine Angabe von Gründen. Aber die implizite Behauptung, wir hätten natürlich keine gelesen.) Und Argumente von Medizinern muss man ohnehin nicht ernst nehmen.
Ob Thesen zur oder Behauptungen über die Philosophie - an was anderes als an philosophischen Texten selbst sollen sie sich letztlich messen lassen können? Der Prüfstein über Aussagen über die Philosophie ist die Philosophie selbst; weder die Medizin noch der „gesunde Menschenverstand“ noch irgendeine Privatmeinung. Das bringt natürlich die Schwierigkeit mit sich, dass man schon wissen muss, was Philosophie ist, um sich über sie ein Urteil erlauben zu können. Und ich sehe ein, dass es für Laien eine riesige Herausforderung sein kann, das zu verstehen, weil es so viele naive Vorstellungen von Philosophie gibt.
Zur Diskussionskultur siehe oben und unten.
Das sind ad-hominem-Argumente, die jede Diskussion vergiften.
Wo bitte ist das ein argumentum ad hominem? Ich beziehe mich allein auf das von Euch Gesagte und nicht auf Euch als Menschen / Personen, von woher ich Euer Gesagtes beurteile. - Das ist eine Unterstellung. So viel zur Diskussionskultur…
Noch eins:
Die Punkte 2 bis 4 sind leider weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur über die Philosophie.
Woher willst Du wissen, wie ich zu diesen Punkten gekommen bin?
Das weiß ich nicht und das zu wissen, habe ich auch nicht behauptet. Das von Dir Gesagte entspricht nur einer bestimmten Auslegungstradition und damit lange gepflegten Vorurteilen über die genannten Philosophen und dem, was man in (schlechter) Sekundärliteratur bis heute häufig zu lesen bekommt.
Dieses Forum ist kein Fachforum für Philosophie (nicht, dass ad hominem dort besser wäre …).
Stimmt. Aber ist es deswegen besser, sich mit dem eigenen Unwissen zufrieden zu geben? Es ist doch schön, wenn sich ein einer Sache Kundiger zu Wort meldet. Ich war es übrigens nicht, der hier die Philosophie ins Spiel gebracht hat.
Der ad-hominem-Vorwurf ist übrigens weiterhin unbelegt.
Ich werde schon immer dafür ausgezählt, dass ich zu akademisch bin. Aber Literaturempfehlungen zu allem und jedem sprengen des Rahmen endgültig; die wird hier keiner lesen. Wir haben vermutlich eh schon die allermeisten in diesem Thread verloren.
Du bist leider nicht derjenige, der den Rahmen vorgibt. Genauso kann jede/r Deine und meine Posts sowohl überlesen, wenn sie ihn oder sie langweilen, als auch dass es mir ein fragwürdiges Kriterium zu sein scheint, die Beiträge daran zu messen, wie zahlreich das mitlesende Publikum (noch) ist.
Literaturempfehlungen können zudem eine versteckte Form eines Autoritätsargumentes sein:
Literaturempfehlungen sind Hinweise, auf die ich meine Behauptungen stütze. Man kann ihnen nachgehen, man muss es nicht. Sie wären nur dann ein fehlschlüssiges Autoritätsargument, wenn dort stünde, dass es so ist, wie behauptet, weil XYZ es gesagt hat. Aber weder sage ich das, noch hindere ich jemanden daran, die Quelle auf ihre Güte hin zu überprüfen. Ich bin sogar so nett und gebe Hinweise auf Überblicksarbeiten, bei denen man sich schlau machen kann, wenn man möchte, weil gerade nicht jeder von uns auf jedem Gebiet die entsprechende Expertise hat, selbst wenn das ein verbreitetes Phänomen ist, das sich im öffentlichen und im Diskurs in den sozialen Medien fast alle so äußern, als hätten sie die entsprechende militärische, sicherheitspolitische, soziologische, psychologische, epidemiologische, wirtschaftspolitische, klimapolitische (tbc) Expertise.
Meine Expertise liegt in der Philosophie (und ein Stück weit in der Soziologie), weswegen ich mir die Fähigkeit zur Einschätzung der Güte philosophischer Überblicksarbeiten und Aussagen über die Philosophie schon ein Stück weit zutraue.
Aber es stimmt: Wenn wir die Güte meiner Urteile prüfen wollen, so müssen wir es an dem Gegenstand tun, über den sie handeln. Das sind allerdings wieder die philosophischen Texte und Diskussionen selbst.
Jetzt kannst Du mir aber einerseits schlecht vorwerfen, dass wir hier zu philosophisch werden, wenn wir zur Beurteilung der Güte unserer Aussagen über Philosophie philosophische Texte heranziehen sollen, und andererseits vorwerfen, ich würde autoritär argumentieren, wenn ich es nicht tue.
makru
Und natürlich stimmt es nicht, dass alle wissenschaftlichen Disziplinen als Philosophie begonnen haben. Ich empfehle hierzu zum Beispiel folgendes Buch:
- Stekeler-Weithofer, Pirmin: Philosophiegeschichte. De Gruyter.
Abgesehen davon, dass ich
praktisch
alle wissenschaftlichen Disziplinen
schrieb – zur Begründung Deines Einwands hätte die Aufzählung von ein paar Disziplinen gereicht, auf die das nicht zutrifft, ein paar wenige Worte. Stattdessen anempfiehlst Du als Beleg ein Buch mit fast 300 Seiten? WTF?
Du hast leider nicht festzulegen, was angemessen ist. Siehe oben.
Und wenn ich
Moka´s Onkel
zur Philosophie ermutigen will, hältst Du mir entgegen
makru
Weia
Moka´s Onkel
Disclaimer: Ich habe von Philosophie keine Ahnung!
Hast Du wohl, insofern Du die richtigen Fragen stellst.
[…]
Nein. Bloße Infragestellung ist noch keine Philosophie.
Super-feinfühlige Pädagogik, danke!
Weil es einfach nicht stimmt. Nur weil jemand irgendetwas irgendwie in Frage stellt, hat er noch nicht den Weg in die Philosophie auf sich genommen. Jemanden irrige Vorstellungen zu nehmen, ist ja nur dann entmutigend, wenn man voraussetzt, dass man nur dann ermutigt bleibt, wenn man stets bestätigt wird. In den falschen Dingen bestätigt zu werden, ist aber unredlich und der Sache nicht dienlich – apropos: HiFi-Voodoo. Philosophie hingegen beginnt nicht mit beliebiger Fragerei und beliebigem infrage Stellen. Philosophie beginnt mit einer bestimmten Form der Irritation über die Voraussetzungen des eigenen Gedankens (Denkens).
Und nun habe ich aber nicht nur nicht gesagt, dass es für den Kollegen keinen Zweck hat mit der Philosophie, sondern im Gegenteil habe ich sogar Angebote für Wege in die Philosophie gemacht wie das Einführungsbüchlein und die sehr gute YouTube-Videoserie.
Dafür, dass Du so viel Wert auf Diskussionskultur und „Pädagogik“ legst, legst Du in Deiner Ausdeutung meiner Beiträge eine ziemlich selektive und unterstellende Lesart an den Tag. Das ist reflexiv eher nicht so günstig.
Schließlich noch zu Deiner sachlichen Position:
makru
Weia
makru
Das ist nur dann ein Widerspruch, wenn man Hinsichten nicht unterscheiden kann oder nicht unterscheidet. Manche Schriften mögen theologischer Natur gewesen sein, andere waren philosophischer Natur. Er war also sowohl Theologe als auch Philosoph.
Das geht aber nicht. Du kannst nicht in einer Person Bankräuber und Bank sein.
Natürlich geht das. Das ist ein falsches Verständnis vom Satz des Widerspruchs und eine Essentialisierung von Tätigkeiten.
Das ist kein falsches, sondern höchstens ein anderes Verständnis. Vor allem aber ist
Theologe sein
doch keine
Tätigkeit
. Dazu ist der Glaube an einen Gott erforderlich, und den kannst Du nicht ablegen, wenn Du ins gegenüberliegende Arbeitszimmer gehst. Da essentialisiere ich nichts; das
ist
essentiell.
Es gibt aber keine vielen verschiedenen Verständnisse des Satzes vom Widerspruch - das selbst wäre eine Widerspruch zum Satz des Widerspruchs.
Sich theologisch theologischen Fragestellungen zu widmen, ist etwas anderes, als sich philosophisch philosophischen Fragestellungen zu widmen. Die von Dir behauptete Unvereinbarkeit fußt auf Deiner Setzung des essentialistischen Verständnisses von Theologie. Das ist aber empirisch nachweislich falsch. Ich verweise nochmal auf das Reclam-Büchlein von Kurt Flasch.
makru
Weia
Deine
fehlende Hinsichtenunterscheidung
® ist völlig an der historischen Realität vorbei. Niemand und schon gar nicht Aristoteles hat diese Unterscheidung damals gemacht.
Es ist doch völlig unerheblich, ob jemand diese Unterscheidung selbst benannt hat ("gemacht hat").
Das ist überhaupt nicht unerheblich, wenn es um ein begriffsgeschichtlich geschultes Verständnis dessen geht, was mit
Philosophie
gemeint ist.
Du hast meine Aussage verkürzt. Die geht nämlich noch weiter: „Es kommt darauf an, was sie getan haben. Und da lässt sich feststellen, dass Naturbeobachtung eine andere Praxis war und ist als die Frage, was die Rede von der Natur bedeutet.“ - Die von Dir ins Spiel gebrachte Begriffsgeschichte wäre übrigens die des unter ihm verstandenen Sachverhalts, also des Gebrauchs des Begriffs. Wie gesagt: Jeder Mensch kann alles mögliche über Philosophie sagen und wie er oder sie sie versteht - auch über das eigene Philosophieren und die Philosophie anderer. Entscheidend ist, wie die Texte funktionieren. Ob die eigene philosophische Vollzugspraxis tatsächlich derjenigen entspricht, die man behauptet. Etwas ist nicht schon deswegen Philosophie oder Naturwissenschaft, weil Aristoteles behauptet, dass es das sei. Apropos Autoritätsargument. - Der Sache nach ist die Philosophie übrigens älter als ihre begriffliche Fassung.
Nein, es brauch keinen archimedischen Punkt.
Dafür gibt es aber verdammt viele Philosophen, die darüber schreiben.
Mag sein. Aber der Fehlschluss der Masse bleibt ein Fehlschluss.
Das ist leider ein Fehlschluss aufgrund der Setzung, dass Philosophie Theorien hervorbringt.
Die viele Philosophen aber halt nunmal vertreten.
Die Setzung wird von vielen Philosophen vertreten? Welchen? Die Philosophen, die ich lese, vertreten das nun wirklich nicht. Aber ja, mir begegnet das im universitären Kontext auch immer wieder. Vor allem die analytisch geprägten Kollegen und Kolleginnen behaupten sowas. Das sind dann aber in der Regel jene, die ihre eigene philosophische Praxis und deren Geltungsbedingungen nicht reflektieren.
Es scheint mir offenkundig, dass Du aus einer sehr spezifischen philosophischen Position heraus argumentierst, wenn ich auch nicht ganz genau weiß, aus welcher. (Ich würde denken, der genannte Kurt Flasch steht Dir eventuell nicht völlig fern.) Das ist prinzipiell ja kein Fehler, dem sehr generischen Kontext hier aber vielleicht auch nicht förderlich.
Ich gehe mal davon aus, Du hast die Philosophie-Einführung von Daniel-Pascal Zorn nicht empfohlen, weil Du sie völlig falsch findest. Da ich selbst jahrelang eine Philosophie-Einführungsvorlesung für Studienanfänger gehalten habe, interessiert mich dieses Thema und ich werde mir das Buch mal reinziehen, wenn ich die Zeit finde. Dann reden wir weiter.
Kleine Korrektur: Ich argumentiere „aus“ der Reflexion auf philosophische Praxis, also „aus“ einer spezifisch philosophischen Perspektive auf Philosophie „heraus“. Ich vertrete keinen inhaltlichen Standpunkt und keine Schule. Ich lese alle möglichen Philosophen (sofern ich die Zeit und die Gelegenheit habe). Mich interessiert, auf welche Weise sie reflektieren, dass das, was sie in ihren Texten behaupten, auf ihre Texte zurückwirkt.
Ein Beispiel: Mein Forschungsschwerpunkt ist Kant. Kants Kritische Philosophie kann man als Reflexion auf die (transzendentalen) Geltungsbedingungen der verschiedenen, Gegenstandsbereich abhängigen Urteilsweisen begreifen. Also: Nach welchem Prinzip fällen wir über X angemessene Urteile und wie begründet sich das? Nun kann man sich fragen, wie Kant zu seinen Urteilen über Urteilsweisen kommt. Gibt es ein weiteres Urteilsprinzip, dass allen anderen vorausgeht? Aber wie beurteilt man dann dessen angemessenen Geltungsanspruch? Wenn Kant nicht dogmatisch argumentieren will, wirken sich seine Reflexionen also auf seine eigenen Texte aus. Und dann kann man sehen, dass die philosophische Auseinandersetzung auf zwei Ebenen stattfindet: auf der Inhaltsebene und auf der Vollzugsebene des Textes. Um zum Beispiel zu verstehen, welche Unterscheidungen Kant in der transzendentalen Analytik vollzieht und was die transzendentale Logik ist, muss man sie „anwenden“. Man versteht den Inhalt des Textes nur, wenn man so denkt, wie es inhaltlich beschrieben wird. Der als Inhalt dargestellte Gedanke im Text „verschafft“ sich hier also Geltung, weil, um ihn beurteilen zu können, auf die Weise gedacht werden muss, was der Inhalt beschreibt. Oder: Weil noch die Negation des Inhalts die transzendentalen Bedingungen für ihre Geltung voraussetzen muss, die sie inhaltlich verneint.
Solche Reflexionen finden sich zuhauf in der Philosophie. Und das sind keine Theorien über X, sondern Denkvollzüge, die sich als solche im Blick haben.
Das Büchlein von DPZ habe ich empfohlen, weil es richtig gut ist. Es funktioniert als philosophischer Text nämlich selber so, dass er das, was er über Philosophie sagt, auf der Vollzugsebene wieder einlöst - aber einsteigerfreundlich. Hier die ganz treffende Rezension eines Bekannten zu dem Büchlein:
.
Hilfreich?
-2
piik
17.07.23
22:44
Hach, ich habs geschafft den makru nicht über zwei Zeilen zu lesen, denn da ging das Selbstaufblasen wieder genau so weiter, wie er vorher aufgehört hat. Ich bin stolz auch mich
Hilfreich?
-2
makru
17.07.23
22:45
Mal eine ganz praktische Frage:
Da das Kommentareingabefenster eher limitiert ist (so wird z.B. nicht immer der ganze Text des Originalposts zitiert, auf den man sich bezieht), habe ich beim Verfassen längerer Kommentare als Notbehelf auf Pages zurückgegriffen. Aber gerade bei Zitaten muss man dann die Formatierungsbefehle von Hand eingeben.
Habt ihr dafür eine elegantere Lösung? Oder verfasst ihr eure Kommentare jeweils im Kommentarfenster?
Hilfreich?
0
makru
17.07.23
22:48
piik
Hach, ich habs geschafft den makru nicht über zwei Zeilen zu lesen, denn da ging das Selbstaufblasen wieder genau so weiter, wie er vorher aufgehört hat. Ich bin stolz auch mich
Glückwunsch! Das ist eine echte Leistung. Darauf stoße ich an und mache für heute Feierabend.
Edit: Aber vielleicht zeigst Du mir bei Gelegenheit noch, wo mein Text "selbstaufgeblasen" ist.
Hilfreich?
0
Weia
18.07.23
00:51
makru
Da das Kommentareingabefenster eher limitiert ist (so wird z.B. nicht immer der ganze Text des Originalposts zitiert, auf den man sich bezieht)
Das ist eine Limitierung, die nur uns Mega-Langschreiber betrifft.
Oder verfasst ihr eure Kommentare jeweils im Kommentarfenster?
Ich mache das, bei sehr langen Texten mit regelmäßigen „Backups“ in ein
TextEdit
-Fenster.
Man könnte für die Formatierung in
TextEdit
o.ä. auch Textkürzel anlegen, aber dazu war ich bislang zu faul.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
+2
Weia
18.07.23
10:17
Ach, das hätte so ein schönes Thread-Ende sein können …
Daher meine letzte Antwort an dieser Stelle.
makru
Weia
Daraus folgt, dass es auch gegenwärtig mehrere konkurrierende Auffassungen zu der Frage gibt, was Philosophie sei.
Wieso sollte das daraus folgen?
Na, wenn Philosophie sich einerseits auch mit sich selbst befasst und andererseits zu keinem Konsens findet, dann folgt daraus eben genau das.
Gleichzeitig äußerst Du dich wieder und wieder apodiktisch von der Kanzel herab:
[…]
Wie passt das zusammen?
Wo ist das apodiktisch und von der Kanzel herab?
Wie sagt man das jemandem, der das in all den Zitaten nicht sieht? Vielleicht am besten so:
Und ich sehe ein, dass es für Laien eine riesige Herausforderung sein kann
[…]
Es ist doch schön, wenn sich ein einer Sache Kundiger zu Wort meldet.
Die Laien sind wir und der Kundige Du, richtig?
Und wieso sollte das, was ich über Philosophie sage und wie ich hier schreibe, nicht zusammenpassen?
Weil ein Konzept von Philosophie, in dem es keinen Konsens gibt und das dialogisch angelegt ist, nicht mit der forschen Bestimmtheit Deines Auftretens zusammenpasst.
Sollte ich Begründungen schuldig bleiben, ist das doch ein prima Einfallstor.
Wenn sich das zu oft wiederholt, wird es halt ermüdend.
Drittens ist das hier nicht schon deswegen ein philosophisches Gespräch, weil Ihr mit steilen Thesen über die Philosophie um die Ecke kommt.
Ist das hier ein philosophisches Gespräch? Wenn Du die Argumente des Opponenten als
steile Thesen
beschreibst, habe ich da Zweifel.
Es ist natürlich in Ordnung mit steilen Thesen und beliebigen Grafiken über die Philosophie hier aufzutreten. Aber soweit ich sehen kann, habe ich das Niveau Eurer Beiträge zum Thema Philosophie nicht unterschritten. Wenn mir hier also ein Vorwurf gemacht wird, wie ich mich zur Philosophie äußere, ist das reflexiv ungünstig.
Ist es nicht, da der illokutionäre Gehalt kritisiert wird, nicht der propositionale.
steile Thesen und beliebige Grafiken
Ob Thesen zur oder Behauptungen über die Philosophie - an was anderes als an philosophischen Texten selbst sollen sie sich letztlich messen lassen können?
Das stimmt. Daraus folgt aber nicht umstandslos, dass
piik
s und meine „Behauptungen“ dieser Prüfung nicht standhalten.
Der Prüfstein über Aussagen über die Philosophie ist die Philosophie selbst; weder die Medizin noch der „gesunde Menschenverstand“ noch irgendeine Privatmeinung.
Zweifelsohne. Das Problem liegt in der unterschwelligen Behauptung, Thure von Uexküll,
piik
und ich würden unsere Aussagen auf Medizin, „gesundem Menschenverstand“ und Privatmeinung gründen.
Das bringt natürlich die Schwierigkeit mit sich, dass man schon wissen muss, was Philosophie ist, um sich über sie ein Urteil erlauben zu können. Und ich sehe ein, dass es für Laien eine riesige Herausforderung sein kann, das zu verstehen.
Nicht nur für Laien. Münchhausen-Problem.
Der ad-hominem-Vorwurf ist übrigens weiterhin unbelegt.
Also, wenn Du nicht siehst, dass
Ein Mediziner weist der Philosophie ihren Platz im Gefüge der wissenschaftlichen Disziplinen zu. Na wenn das nicht überzeugend ist!
ein argumentum ad hominem ist, kann ich Dir auch nicht helfen. Und das gilt ganz generell für Deine
Laien
-Unterstellung. Ein Argument wird nicht dadurch falsch, dass ein Laie es äußert. Das tut überhaupt nichts zur Sache, aber Du reitest unentwegt auf dem vermeintlichen Kompetenz-Gefälle herum.
Noch eins:
Die Punkte 2 bis 4 sind leider weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur über die Philosophie.
Woher willst Du wissen, wie ich zu diesen Punkten gekommen bin?
Das weiß ich nicht und das zu wissen, habe ich auch nicht behauptet. Das von Dir Gesagte entspricht nur einer bestimmten Auslegungstradition und damit lange gepflegten Vorurteilen über die genannten Philosophen und dem, was man in (schlechter) Sekundärliteratur bis heute häufig zu lesen bekommt.
Doch, das hast Du behauptet.
sind leider weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur
beschreibt die Entstehungsbedingungen einer Aussage. In Deiner Reformulierung klingt das anders, aber auch nicht besser. Jetzt kann ich mir aussuchen, ob ich meine Aussage nur aus Vorurteilen und Sekundärliteratur speise oder ob es zwar eigene Beschreibungen sind, deren Qualität aber der schlechter Sekundärliteratur entspricht. Tolle Alternative. Für solch massive Vorwürfe wäre ein Fünkchen Begründung schon angebracht gewesen. Ich nehme an, wenn die Position der Deinen entsprochen hätte, wäre es zumindest gute Sekundärliteratur gewesen.
Ich werde schon immer dafür ausgezählt, dass ich zu akademisch bin. Aber Literaturempfehlungen zu allem und jedem sprengen des Rahmen endgültig; die wird hier keiner lesen.
Du bist leider nicht derjenige, der den Rahmen vorgibt.
Schnippische Bemerkungen verbessern Deinen Diskussionsstil nicht. Von wegen
leider
. Im übrigen war das eine empirische Aussage, zu der ich mich nach weit über 10.000 Beiträgen in diesem Forum legitimiert fühle.
Literaturempfehlungen können zudem eine versteckte Form eines Autoritätsargumentes sein:
Literaturempfehlungen sind Hinweise, auf die ich meine Behauptungen stütze. Man kann ihnen nachgehen, man muss es nicht.
Dann sind sie ja OK. Du hast sie aber
anstelle
von (hier zudem sehr einfachen) Argumenten benutzt, sodass man ihnen nachgehen
muss
, will man verstehen, was Du meinst:
makru
Und natürlich stimmt es nicht, dass alle wissenschaftlichen Disziplinen als Philosophie begonnen haben. Ich empfehle hierzu zum Beispiel folgendes Buch:
- Stekeler-Weithofer, Pirmin: Philosophiegeschichte. De Gruyter.
Abgesehen davon, dass ich
[i]praktisch
alle wissenschaftlichen Disziplinen[/i] schrieb – zur Begründung Deines Einwands hätte die Aufzählung von ein paar Disziplinen gereicht, auf die das nicht zutrifft, ein paar wenige Worte. Stattdessen anempfiehlst Du als Beleg ein Buch mit fast 300 Seiten? WTF?
Du hast leider nicht festzulegen, was angemessen ist. Siehe oben.
Doch, in dem Fall als Agent einer rationalen Diskussion schon. Es
ist
definitiv unangemessen, von den Diskussionsteilnehmern zu erwarten, sie sollten ein ganzes Buch lesen, wenn wenige Worte hier im Thread die Begründung liefern könnten.
Und schon wieder das heuchlerische
leider
.
Weia
makru
Nein. Bloße Infragestellung ist noch keine Philosophie.
Super-feinfühlige Pädagogik, danke!
Weil es einfach nicht stimmt.
Es gibt für alles seinen angebrachten Platz. Manche Sätze muss man in manchen Kontexten nicht zerlegen, auch wenn sie nicht stimmen, es sei denn, man fühlt sich wohl in seiner Rolle als Elefant im Porzellanladen.
Das ist überhaupt nicht unerheblich, wenn es um ein begriffsgeschichtlich geschultes Verständnis dessen geht, was mit Philosophie gemeint ist.
Du hast meine Aussage verkürzt. Die geht nämlich noch weiter: „Es kommt darauf an, was sie getan haben. Und da lässt sich feststellen, dass Naturbeobachtung eine andere Praxis war und ist als die Frage, was die Rede von der Natur bedeutet.“
Ich habe ja begriffen, dass Du Philosophie wesentlich als Praxis verstehst, die Du aus heutigem Blickwinkel einordnest. Ich teile diese Auffassung aber eben überhaupt nicht; mir kommt es auf die Theoriegebäude an. Deswegen sehe ich im Gegensatz zu Dir sehr wohl eine Fortschrittsgeschichte (wie man die nicht sehen kann, wenn man sich ausgerechnet mit Kant beschäftigt, verstehe ich nicht), nehme zur Kenntnis, dass Aristoteles sich als Philosoph verstand und eben nicht als Physiker (das geht), halte Theologie (auch als Tätigkeit) für völlig unvereinbar mit Philosophie (das geht nicht) und denke nicht, dass Philosophie
mit einer bestimmten Form der Irritation über die Voraussetzungen des eigenen Gedankens
beginnt – das ist bloß eine unerfreuliche, wenn auch unvermeidbare Randerscheinung.
Philosophie hat eben noch keinen Konsens gefunden.
Ich bin aber einigermaßen fassungslos, wenn Du schreibst:
Nein, es brauch keinen archimedischen Punkt.
Dafür gibt es aber verdammt viele Philosophen, die darüber schreiben.
Mag sein. Aber der Fehlschluss der Masse bleibt ein Fehlschluss.
Jetzt ist sogar die Mehrheit der akademischen Elite bloße „Masse“, wenn sie Deine Überzeugungen nicht teilt.
Das schlägt dem Fass wirklich die Krone ins Gesicht.
Da befinden wir Forums-Laien uns ja in guter Gesellschaft.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
0
MikeMuc
18.07.23
12:45
makru
...Habt ihr dafür eine elegantere Lösung? Oder verfasst ihr eure Kommentare jeweils im Kommentarfenster?
Ganz wichtig ist i diesem Forum, das man sich Vollzitate spart. Die blasen (gerade in der App) alles fürchterlich auf und machen so den Thread unleserlich. Da es hier keine Funktion zum "auf und zuklappen" von Zitaten gibt, sollten diese also möglichst kurz bleiben.
Leider sind hier einige unterwegs, die öfters Vollzitate bringen obwohl sie lange genug hier sind um zu wissen (meiner Meinung nach), das "die Kurzfassung" wesentlich Leserfreundlich ist.
Hilfreich?
+3
piik
18.07.23
13:27
makru
Aber vielleicht zeigst Du mir bei Gelegenheit noch, wo mein Text "selbstaufgeblasen" ist.
Nichts leichter als das: In jedem einzelnen Post in nahezu jedem Absatz.
Hilfreich?
-1
Achtlos weggeworfener Vogel
18.07.23
15:02
Ich habe den Anbieter auf Amazon gefragt, ob die KRYO-Behandlung für seine Kaltgeräte-Kupplung VF504AG aus reinem Silber auch bei Vollmond durchgeführt wurde, weil sie bekanntlich ja nur dann volle Wirkung entfaltet.
Er hat aber nicht geantwortet.
Hilfreich?
+5
Moka´s Onkel
18.07.23
15:21
Achtlos weggeworfener Vogel
Ich habe den Anbieter auf Amazon gefragt, ob die KRYO-Behandlung für seine Kaltgeräte-Kupplung VF504AG aus reinem Silber auch bei Vollmond durchgeführt wurde, weil sie bekanntlich ja nur dann volle Wirkung entfaltet.
Er hat aber nicht geantwortet.
Danke! Endlich mal wieder ein Post im Sinne des Beginns dieses Threads!
Hilfreich?
+2
dam_j
18.07.23
15:55
Achtlos weggeworfener Vogel
Ich habe den Anbieter auf Amazon gefragt, ob die KRYO-Behandlung für seine Kaltgeräte-Kupplung VF504AG aus reinem Silber auch bei Vollmond durchgeführt wurde, weil sie bekanntlich ja nur dann volle Wirkung entfaltet.
Er hat aber nicht geantwortet.
Vielleicht hat der Translator diese Wortwahl und den Sarkasmus nicht ganz verstanden
„Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !“
Hilfreich?
-1
X-Jo
18.07.23
19:51
Achtlos weggeworfener Vogel
Ich habe den Anbieter auf Amazon gefragt, ob die KRYO-Behandlung für seine Kaltgeräte-Kupplung VF504AG aus reinem Silber auch bei Vollmond durchgeführt wurde, weil sie bekanntlich ja nur dann volle Wirkung entfaltet.
[…]
Die KRYO-Behandlung bringt auch bei Vollmond nichts, wenn die Gitterstruktur des Silbers nicht zuvor durch einen Kaltschmiedevorgang verdichtet wurde!
Dieser eigentlich obligatorische Prozess wird aber in der Beschreibung nicht erwähnt. Hat man das gar vergessen?
Ausserdem hätte man den »Deckel aus ordinärem Makrolon (Bayer-2805)« durch einen temperaturstabilen aus Siliziumcarbid ersetzen müssen, um den hohen Preis zu rechtfertigen.
Hilfreich?
+1
Achtlos weggeworfener Vogel
18.07.23
23:06
Nach dem Kaltschmiedevorgang muss aber noch ein Bad in Arsenicum album in einer Q-Potenz folgen.
Ob man den Anbieter fragen sollte?
Hilfreich?
+2
marm
18.07.23
23:31
"Gendergaga" gipfelte vor 1,5 Jahren in eine Hegel-Diskussion mit makru. Bei der ersten Erwähnung von Hegel ist makru bei der "Charme"-Diskussion wieder da. Manche schaffen es wirklich auf ihren großen Moment zu warten.
Also dann bis demnächst zum nächsten Hegel!
Hilfreich?
-3
makru
18.07.23
23:41
Achtung: Longread!
Außerdem teile ich meine Beiträge in mehrere Posts auf in der Hoffnung, dass es das übersichtlicher macht, und um die Möglichkeit zu bieten, gezielter zu antworten. Smileys sind bei der Formatierung leider meistenteils verloren gegangen.
1/4
Weia
Ach, das hätte so ein schönes Thread-Ende sein können …
„Schön“ hinsichtlich welcher Kriterien?
Daher meine letzte Antwort an dieser Stelle.
Schade.
makru
Weia
Daraus folgt, dass es auch gegenwärtig mehrere konkurrierende Auffassungen zu der Frage gibt, was Philosophie sei.
Wieso sollte das daraus folgen?
Na, wenn Philosophie sich einerseits auch mit sich selbst befasst und andererseits zu keinem Konsens findet, dann folgt daraus eben genau das.
Ich wiederhole den Kontext, auf den sich die Konsens-Frage bezieht. Du behauptetest in einer Antwort an Moka´s Onkel:
Weia
Du bekommst hier gerade live vorgeführt, dass eine Sache, die, wie makru schon richtig gesagt hat, Philosophie auszeichnet, ist, dass sie alles immer wieder radikal infrage stellt, auch das Verständnis von sich selbst – weswegen selten Konsens herrscht wie (im Vergleich dazu) in den Naturwissenschaften.
Woraufhin ich antwortete:
makru
Das ist mindestens missverständlich. Denn es geht nicht um Konsens. Philosophen bearbeiten Denkprobleme. Denkprobleme sind dann bearbeitet, wenn sie aufgelöst sind. Über das Auflösen von Denkproblemen kann es aber keinen Konsens geben. Man kann das Durchdenken und Auflösen des Denkproblems nachvollziehen und dann zustimmen, weil man keine Gründe geltend machen kann, warum die Auflösung keine ist, oder man macht auf problematische Punkte, Unbedachtes, Widersprüchliches aufmerksam. Man kann auch sagen, das Denkproblem ist keines, weil ... Man kann anderes für das wichtigere Denkprobleme halten. Aber es gibt keinen Konsens.
Der Denkfehler liegt in der Ursachenbeschreibung. Es gibt nicht deswegen keinen „Konsens“, weil Philosophie sich immer wieder selbst in Frage stellt. Konkurrierende Philosophieverständnisse gibt es (u.a.) deswegen, weil eine Pluralität philosophischer Ansätze existiert. Alle haben aber die reflexive Nötigung auf ihre Geltungsvoraussetzungen gemein. Deswegen gibt es keine formalen Kriterien, sondern das reflexive der Übereinstimmung von Denkinhalt und Denkvollzug. Konsens in der Einheit der Pluralität der philosophischen Ansätze ist also ein inadäquater Begriff, um diese Gemeinsamkeit zu beschreiben. Darauf habe ich hingewiesen.
Daneben gibt es freilich eine ganze Reihe dogmatisch, relativistisch oder naiver betriebener Philosophie, wie man sie beispielsweise in den diversen philosophischen Schulen antreffen kann, die ihre Philosophien wie Lehren pflegen und sich nur mit Fehlschlüssen gegenüber der Nötigung durch Reflexivität abdichten können. Die werden aber meist nicht einmal ihren Gründungsfiguren gerecht. Das sind dann die sogenannten Apologeten.
Hilfreich?
+3
makru
18.07.23
23:42
2/4
Weia
Gleichzeitig äußerst Du dich wieder und wieder apodiktisch von der Kanzel herab:
[…]
Wie passt das zusammen?
Wo ist das apodiktisch und von der Kanzel herab?
Wie sagt man das jemandem, der das in all den Zitaten nicht sieht? Vielleicht am besten so:
Und ich sehe ein, dass es für Laien eine riesige Herausforderung sein kann
[…]
Es ist doch schön, wenn sich ein einer Sache Kundiger zu Wort meldet.
Die Laien sind wir und der Kundige Du, richtig?
(Abermals) Aus dem Zusammenhang gerissene Zitate sind leider keine Belege für irgendetwas.
Aber okay, da ich Deiner Meinung nach der Begriffsstutzige bin, hilf mir doch bitte auf die Sprünge: Was ist an Aussagen wie den von Dir zitierten apodiktisch und inwiefern sind sie von der Kanzel herab geäußert?
Wenn Du meine Rede nicht immer aus dem Zusammenhang reißen würdest, würdest Du sehen, dass das meine Antwort auf eine Aussage Deinerseits über Moka´s Onkel war. Und der hat sich selbst ganz explizit als Nichtwissender bezeichnet. - Du solltest wirklich aufhören, Beiträge anderer selektiv zu lesen, um daraus vermeintliche Belege für Deine Unterstellungen zu gewinnen. Dass ich als Philosoph überhaupt Expertise in Philosophie habe und erst recht gegenüber jemanden, der nicht als Philosoph arbeitet, ist doch nicht von der Kanzel herab. Denn mein Argument war nicht, dass stimmt, was ich über Philosophie sage, weil ich als Philosoph arbeite.
Und wieso sollte das, was ich über Philosophie sage und wie ich hier schreibe, nicht zusammenpassen?
Weil ein Konzept von Philosophie, in dem es keinen Konsens gibt und das dialogisch angelegt ist, nicht mit der forschen Bestimmtheit Deines Auftretens zusammenpasst.
„Forsch“ = Tonargument (Fehlschluss)
„Bestimmtheit“: Nur in der Weise, dass ich meine Aussagen nicht noch einmal für alle sichtbar im Text in Frage stelle. Aber nicht in der Weise, dass mich bessere Argumente nicht überzeugen würden oder ich mich von vornherein ins Recht setze.
Ich habe kein Konzept von Philosophie. Daran scheitert Deine Einschätzung der Güte meiner Beiträge schon die ganze Zeit. Ich lese (und schreibe) philosophische Texte - und an diesen Texten lässt sich eine philosophische Praxis identifizieren. Du arbeitest Dich die ganze Zeit daran ab, mir Deine eigene Perspektive zu unterstellen, und es irritiert Dich, wie es sein kann, dass ich dem widerspreche. Meine Weigerung, mir das unterstellen zu lassen, sieht für Dich nur deshalb wie ein Widerspruch aus, in den ich mich verwickle, weil Du Deine Vorstellungen von Philosophie und davon, wie man (darüber) zu reden hat, für alle als gültig voraussetzt.
Ich habe kein Konzept von Philosophie, das ich Texten und Gegenständen überstülpe. Und weil Du u.a. das nicht verstehst - davon geben beredt Deine Beiträge Auskunft -, liegt jetzt die Vermutung nahe, dass Du ein Laie bist.
Apropos Bestimmtheit. Wie trägst Du denn Deine Einschätzungen zu Philosophie (und allem anderen hier Behandeltem) vor?
Sollte ich Begründungen schuldig bleiben, ist das doch ein prima Einfallstor.
Wenn sich das zu oft wiederholt, wird es halt ermüdend.
Du bist doch frei darin, an allen Stellen, an denen es Dir an Begründung fehlt, diese einzufordern. Bis jetzt behauptest Du lediglich das Fehlen von Begründungen. Auf meine Verweise, dass ich sie im Diskussionsverlauf schon gegeben habe, gehst Du nicht ein.
Drittens ist das hier nicht schon deswegen ein philosophisches Gespräch, weil Ihr mit steilen Thesen über die Philosophie um die Ecke kommt.
Ist das hier ein philosophisches Gespräch? Wenn Du die Argumente des Opponenten als
steile Thesen
beschreibst, habe ich da Zweifel.
Ich habe an keiner Stelle gesagt, ich würde hier ein philosophisches Gespräch führen. Du hast mich (rhetorisch?) gefragt, wie zusammenpasse, dass ich das eine über Philosophie sage und mich hier vermeintlich auf andere Weise verhalte. Einmal abgesehen davon, dass Du weiterhin jeden Beleg dafür schuldig geblieben bist, dass meine Rede so sei, wie Du sie qualifizierst, hast Du damit vorausgesetzt, ich könne mich in jeder Rede über Philosophie nur auf die Weise äußern, wie ich philosophisch arbeite. Das ist ein Fehlschluss, denn über Philosophie reden ist nicht immer gleich schon philosophieren. Das mag vielleicht für Dich funktionieren, weil Du Philosophie als Theorien hervorbringendes Konzept verstehst und entsprechend Theorien über das Konzept Philosophie anstellen kannst. Aber dafür besteht keine innere Notwendigkeit.
Ich würde Dir aber in einer Hinsicht zustimmen: Wer sich ernsthaft mit philosophischer Praxis auseinandersetzen will, muss die eigenen Vorstellungen von Philosophie einklammern und sich dieser Praxis überlassen. Euch scheint es aber nicht um eine ersthafte Auseinandersetzung zu gehen - zumindest reagiert ihr auf mein in Frage Stellen Eurer Thesen mit Abwehr, die in Ton-Argumente und Behauptungen über meine Diskussionskultur verpackt.
Es ist natürlich in Ordnung mit steilen Thesen und beliebigen Grafiken über die Philosophie hier aufzutreten. Aber soweit ich sehen kann, habe ich das Niveau Eurer Beiträge zum Thema Philosophie nicht unterschritten. Wenn mir hier also ein Vorwurf gemacht wird, wie ich mich zur Philosophie äußere, ist das reflexiv ungünstig.
Ist es nicht, da der illokutionäre Gehalt kritisiert wird, nicht der propositionale.
steile Thesen und beliebige Grafiken
Ich denke, es müsste illokutionärer Akt und propositionaler Gehalt heißen. Darüber hinaus meine ich genau das, was ich sage: Ich behaupte, Ihr stellt steile, weil unbegründete, nicht an der Sache orientierte Thesen über den Gegenstand auf, und zieht eine ebenso ohne Begründung versehene, also beliebige Grafik der Einordnung der Philosophie in die Hierarchie der Wissenschaft heran. Ihr seid in keiner Weise anders an die Sache herangetreten, als Ihr mir vorwerft, dass ich mich auf Eure Beiträge beziehe. Und daher ist das reflexiv ungünstig.
Aber Du darfst mir gerne erklären, wie Du Deine Antwort verstanden wissen möchtest.
Hilfreich?
0
makru
18.07.23
23:47
3/4
Ob Thesen zur oder Behauptungen über die Philosophie - an was anderes als an philosophischen Texten selbst sollen sie sich letztlich messen lassen können?
Das stimmt. Daraus folgt aber nicht umstandslos, dass
piik
s und meine „Behauptungen“ dieser Prüfung nicht standhalten.
Das stimmt. Meine Behauptung war auch nicht, dass es daraus umstandslos folgt, sondern, dass sie nicht Stand halten, prüft man die Thesen an dem, worüber sie aufgestellt werden. Also wäre es jetzt daran, sie genau an dem zu prüfen. Wie anders will man feststellen, ob sie zutreffen oder nicht?
Der Prüfstein über Aussagen über die Philosophie ist die Philosophie selbst; weder die Medizin noch der „gesunde Menschenverstand“ noch irgendeine Privatmeinung.
Zweifelsohne. Das Problem liegt in der unterschwelligen Behauptung, Thure von Uexküll,
piik
und ich würden unsere Aussagen auf Medizin, „gesundem Menschenverstand“ und Privatmeinung gründen.
Dass ich das unterschwellig behaupte, ist eine Unterstellung. Schon wieder.
Ich habe ein Kriterium genannt und drei Beispiele dafür, was das Kriterium nicht ist.
Worauf Deine und Thure von Uexkülls Aussagen gründen, weiß ich in der Tat nicht. Und piiks Aussagen gründen auf der Grafik von Thure von Uexkülls.
Das bringt natürlich die Schwierigkeit mit sich, dass man schon wissen muss, was Philosophie ist, um sich über sie ein Urteil erlauben zu können. Und ich sehe ein, dass es für Laien eine riesige Herausforderung sein kann, das zu verstehen.
Nicht nur für Laien. Münchhausen-Problem.
Das verstehe ich nicht.
Der ad-hominem-Vorwurf ist übrigens weiterhin unbelegt.
Also, wenn Du nicht siehst, dass
Ein Mediziner weist der Philosophie ihren Platz im Gefüge der wissenschaftlichen Disziplinen zu. Na wenn das nicht überzeugend ist!
ein argumentum ad hominem ist, kann ich Dir auch nicht helfen. Und das gilt ganz generell für Deine
Laien
-Unterstellung. Ein Argument wird nicht dadurch falsch, dass ein Laie es äußert. Das tut überhaupt nichts zur Sache, aber Du reitest unentwegt auf dem vermeintlichen Kompetenz-Gefälle herum.
Nein. Ich reite nicht auf einem Kompetenz-Gefälle herum. Ich ziehe meine Schlüsse allein aus Euren Beiträgen und fälle Urteile nicht über Euch, sondern über Eure Beiträge. Ich wüsste gar nicht, wie ich das anders machen sollte, da mir über Euch gar keine Informationen vorliegen. Und ich weise in diesem Zusammenhang lediglich beständig darauf hin, aus welcher Position heraus ein Urteil über die Philosophie (was sie und ob sie eine Wissenschaft sei) angemessen ist, nämlich allein aus der Philosophie selbst. Das ist übrigens bei jeder menschlichen Praxis so.
Ich bin allerdings, das stimmt, wegen des Umstands, dass Thure von Uexküll ein Mediziner war, davon ausgegangen, dass die Einordnung der Philosophie aus der Perspektive der Medizin heraus erfolgte. Wäre das so gewesen, wäre es schon deswegen nicht überzeugend gewesen (weil der Maßstab nicht die Philosophie selbst ist). Worauf TvU seine Einschätzung letztlich aber gründet, weiß ich in der Tat nicht. Aber sie hält - gemessen an der philosophischen Praxis - der Überprüfung nicht Stand.
Noch eins:
Die Punkte 2 bis 4 sind leider weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur über die Philosophie.
Woher willst Du wissen, wie ich zu diesen Punkten gekommen bin?
Das weiß ich nicht und das zu wissen, habe ich auch nicht behauptet. Das von Dir Gesagte entspricht nur einer bestimmten Auslegungstradition und damit lange gepflegten Vorurteilen über die genannten Philosophen und dem, was man in (schlechter) Sekundärliteratur bis heute häufig zu lesen bekommt.
Doch, das hast Du behauptet.
sind leider weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur
beschreibt die Entstehungsbedingungen einer Aussage. In Deiner Reformulierung klingt das anders, aber auch nicht besser. Jetzt kann ich mir aussuchen, ob ich meine Aussage nur aus Vorurteilen und Sekundärliteratur speise oder ob es zwar eigene Beschreibungen sind, deren Qualität aber der schlechter Sekundärliteratur entspricht. Tolle Alternative. Für solch massive Vorwürfe wäre ein Fünkchen Begründung schon angebracht gewesen. Ich nehme an, wenn die Position der Deinen entsprochen hätte, wäre es zumindest gute Sekundärliteratur gewesen.
Danke für den Hinweis. Zu sagen, dass die Punkte 2 bis 4 weitgehend Vorurteile oder Wissen aus Sekundärliteratur
sind
, unterstellt in der Tat eine Quelle (das meinst Du wahrscheinlich mit Entstehungsbedingungen?). Dabei kann ich gar nicht wissen, was tatsächlich Deine Quellen sind. Die dargestellten Inhalte entsprechen nur frappierend dem, was ich in meiner eigenen Studienzeit aus Sekundärliteratur und Überblicksarbeiten kennengelernt habe und was mir noch heute von Kollegen entgegengehalten wird, die sich nie die Mühe gemacht haben, die Texte ohne Anleitung durch begleitende Lektüre selbst zu lesen. Denn die Texte selbst geben das gar nicht her, was ihnen auch hier angedichtet wird. - Und das kann ich nicht am Text zeigen, denn was im Text nicht steht, lässt sich auch nicht am Text zeigen.
Was Du mit dem archimedischen Punkt ansprichst, sind Prinzipien, auf die die Philosophie in der reflexiven Frage der Geltung kommt. Aber weder ist Descartes Philosophie eine Bewusstseinsphilosophie - es geht nämlich nicht um Bewusstsein, sondern um die operative Ebene des Gedankens / des Textes - noch ist Hegels Dialektik die strukturlogische Identität von Welt (als Denkäußeres) und Denken, sondern Aufmerksamkeit auf die operative und inhaltliche Ebene des philosophischen Gedankens, der im Denken der Welt sich selbst wiederfindet. (Phänomenologie des Geistes, S. 76f, Suhrkamp 1970 - falls Du nachlesen willst).
Aus diesem Grund komme ich zu dem Urteil, dass Du hier Auslegungen folgst, die Du Dir anderswo angelesen oder für Deine eventuelle eigene Lektüre zugrundegelegt hast. Aber ich kann mich natürlich irren.
Hilfreich?
+2
makru
18.07.23
23:48
4/4
Ich werde schon immer dafür ausgezählt, dass ich zu akademisch bin. Aber Literaturempfehlungen zu allem und jedem sprengen des Rahmen endgültig; die wird hier keiner lesen.
Du bist leider nicht derjenige, der den Rahmen vorgibt.
Schnippische Bemerkungen verbessern Deinen Diskussionsstil nicht. Von wegen leider. Im übrigen war das eine empirische Aussage, zu der ich mich nach weit über 10.000 Beiträgen in diesem Forum legitimiert fühle.
Wo ist das schnippisch, wenn ich Dir sage, dass Du leider nicht derjenige bist, der den Rahmen vorzugeben hat, wenn Du versuchst, den Rahmen vorzugeben? Du kannst doch nicht für alle festlegen, wie sie mit meinen Beiträgen umgehen (sollen/werden), und daraufhin den Rahmen ziehen.
Literaturempfehlungen können zudem eine versteckte Form eines Autoritätsargumentes sein:
Literaturempfehlungen sind Hinweise, auf die ich meine Behauptungen stütze. Man kann ihnen nachgehen, man muss es nicht.
Dann sind sie ja OK. Du hast sie aber anstelle von (hier zudem sehr einfachen) Argumenten benutzt, sodass man ihnen nachgehen muss, will man verstehen, was Du meinst:
makru
Und natürlich stimmt es nicht, dass alle wissenschaftlichen Disziplinen als Philosophie begonnen haben. Ich empfehle hierzu zum Beispiel folgendes Buch:
- Stekeler-Weithofer, Pirmin: Philosophiegeschichte. De Gruyter.
Abgesehen davon, dass ich
praktisch alle wissenschaftlichen Disziplinen
schrieb – zur Begründung Deines Einwands hätte die Aufzählung von ein paar Disziplinen gereicht, auf die das nicht zutrifft, ein paar wenige Worte. Stattdessen anempfiehlst Du als Beleg ein Buch mit fast 300 Seiten? WTF?
Du hast leider nicht festzulegen, was angemessen ist. Siehe oben.
Doch, in dem Fall als Agent einer rationalen Diskussion schon. Es ist definitiv unangemessen, von den Diskussionsteilnehmern zu erwarten, sie sollten ein ganzes Buch lesen, wenn wenige Worte hier im Thread die Begründung liefern könnten.
Und schon wieder das heuchlerische leider.
Also, verstehe ich richtig: Ihr stellt die Behauptung in den Raum, alle oder praktisch alle Wissenschaften hätten ihren Ursprung in der Philosophie. Diese Aussage wird nicht belegt. Aber wenn ich dem widerspreche und auf Literatur verweise, in der das - zumindest wie ich behaupte - nachgewiesen wird, das dem nicht so ist, dann ist das unangemessen?
Vielleicht ist dieser Vorwurf an mich und die Selbstbehauptung als Agent rationaler Diskussion keine gute Idee…
Weia
makru
Nein. Bloße Infragestellung ist noch keine Philosophie.
Super-feinfühlige Pädagogik, danke!
Weil es einfach nicht stimmt.
Es gibt für alles seinen angebrachten Platz. Manche Sätze muss man in manchen Kontexten nicht zerlegen, auch wenn sie nicht stimmen, es sei denn, man fühlt sich wohl in seiner Rolle als Elefant im Porzellanladen.
Stimmt. Aber ich nehme den Kollegen als erwachsene Person, als die er sich geoutet hat, ernst. Und da ich mir kein Urteil über ihn erlaubt habe, sondern auf Gesagtes rekurriere, wird nur derjenige ein Problem darin sehen, der nicht trennt zwischen Person und Gesagtem. Darauf kann ich aber keine Rücksicht nehmen, weil ich für diese Identifikation nicht nur nicht verantwortlich bin, sondern weil damit sonst ein Maßstab für die Rede eingezogen würde, in der das Kriterium die Befindlichkeit eines der Teilnehmenden ist, womit wir die gemeinsame Rede unter die Willkür eines seiner Teilnehmer stellen würden - was nicht rational ist.
Das hat mit Porzellan in Elefantenläden nichts zu tun. Aber danke für die Unterstellung. Apropos feinfühlige Pädagogik…
Das ist überhaupt nicht unerheblich, wenn es um ein begriffsgeschichtlich geschultes Verständnis dessen geht, was mit Philosophie gemeint ist.
Du hast meine Aussage verkürzt. Die geht nämlich noch weiter: „Es kommt darauf an, was sie getan haben. Und da lässt sich feststellen, dass Naturbeobachtung eine andere Praxis war und ist als die Frage, was die Rede von der Natur bedeutet.“
Ich habe ja begriffen, dass Du Philosophie wesentlich als Praxis verstehst, die Du aus heutigem Blickwinkel einordnest. Ich teile diese Auffassung aber eben überhaupt nicht; mir kommt es auf die Theoriegebäude an. Deswegen sehe ich im Gegensatz zu Dir sehr wohl eine Fortschrittsgeschichte (wie man die nicht sehen kann, wenn man sich ausgerechnet mit Kant beschäftigt, verstehe ich nicht), nehme zur Kenntnis, dass Aristoteles sich als Philosoph verstand und eben nicht als Physiker (das geht), halte Theologie (auch als Tätigkeit) für völlig unvereinbar mit Philosophie (das geht nicht) und denke nicht, dass Philosophie mit einer bestimmten Form der Irritation über die Voraussetzungen des eigenen Gedankens beginnt – das ist bloß eine unerfreuliche, wenn auch unvermeidbare Randerscheinung.
Philosophie hat eben noch keinen Konsens gefunden.
Nein, das zeigt, dass Du es eben nicht verstanden hast. Ich ordne nichts aus heutiger Zeit ein. Ich, aber nicht nur ich, unter anderem ich, schaue mir die philosophische Praxis an, wie sie in philosophischen Texten zur Geltung kommt. Dass Du das nicht verstehst, könnte daran liegen, dass Du Philosophie als das Erstellen von Theoriegebäuden setzt, wobei Du schon hier den Weg zum Ergebnis durchstreichst und nur das Theoriegebäude siehst. Ich verstehe das. Aus dieser Perspektive wird Philosophie zur Welterklärung und eine Theorieproduktion über die Welt neben anderen. Aber genau das ist Philosophie nicht.
Es gibt deswegen nicht eine den Wissenschaften vergleichbare Fortschrittsgeschichte, weil das voraussetzen würde, dass immer dieselben Gegenstände von der Philosophie behandelt würden, die nur nach und nach immer besser erkannt würden. Aber das ist eine an der Philosophiegeschichte vorbeigehende Setzung der Philosophie. Es wiederholen sich Fragestellungen, aber es werden schon nicht einmal zwangsläufig dieselben Sachverhalte unter den verwendeten Begriffen verstanden und andersherum gibt es verschiedene Begriffe für denselben Sachverhalt. Die Fragen ändern sich, weil sich die Aufmerksamkeiten ändern, weil sich Welt um die Philosophie herum verändert, auf die sich die Philosophie bezieht.
Kant ist nicht der vorläufige Höhepunkt einer Philosophiegeschichte, die auf ihn zuläuft. Kant behandelt Probleme, in die die dogmatischen Schulphilosophien seiner Zeit hineingelaufen sind, insbesondere vor dem Hintergrund der neu entstandenen methodischen Wissenschaften, und diskutiert in der KrV etwa, wo die Empiristen und die Rationalisten fehlschlüssig denken, wenn sie zu begreifen versuchen, wie wir von den Dingen Erkenntnis gewinnen können. Insofern sich Umstände, unter denen diese Frage überhaupt in der Weise aufkommt, neu sein können, denkt Kant Neues. Insofern man diese Fehlschlüsse aber schon früher kannte, denkt er eben nichts Neues.
Dass Du nicht verstehen kannst, wie man (ich) nicht sehen kann, was Dir selbstverständlich erscheint, verstehe ich sehr wohl, weil ich sehe, dass Du Deine Verständnis auch für mich immer wieder zur Norm erklärst, unter der Du die Güte meiner Beiträge beurteilst.
Ich bin aber einigermaßen fassungslos, wenn Du schreibst:
Nein, es brauch keinen archimedischen Punkt.
Dafür gibt es aber verdammt viele Philosophen, die darüber schreiben.
Mag sein. Aber der Fehlschluss der Masse bleibt ein Fehlschluss.
Jetzt ist sogar die Mehrheit der akademischen Elite bloße „Masse“, wenn sie Deine Überzeugungen nicht teilt. Das schlägt dem Fass wirklich die Krone ins Gesicht.
Da befinden wir Forums-Laien uns ja in guter Gesellschaft.
Man kann mich auch absichtlich missverstehen. Fehlschluss der Masse ist, für das in Geltung Setzen der eigenen Behauptung auf die vielen, die dasselbe behaupten, verweisen.
Viele Meinungen sind genauso wenig ein Argument wie, dass man es schon immer so oder seit Jahrhunderten so macht. Bei der Akupunktur und anderen „alternativen Heilmethoden“ siehst Du das wahrscheinlich (hoffentlich) sofort ein, dass das ein Fehlschluss ist.
Und nicht meine Überzeugung ist der Maßstab für mein Urteil, sondern der Text, über den die Urteile gefällt werden. Dann hilft es auch nicht, wenn - wie Du unbelegt behauptest - die Mehrheit der akademischen Elite die Texte nicht aus eigener präziser Lektüre kennt. Der Maßstab ist der Text.
Aber ich gebe jederzeit zu: Um meine Behauptungen prüfen zu können, ist der nächste Schritt, in die Texte zu gehen.
Hilfreich?
+1
makru
18.07.23
23:51
marm
"Gendergaga" gipfelte vor 1,5 Jahren in eine Hegel-Diskussion mit makru. Bei der ersten Erwähnung von Hegel ist makru bei der "Charme"-Diskussion wieder da. Manche schaffen es wirklich auf ihren großen Moment zu warten.
Also dann bis demnächst zum nächsten Hegel!
Das ist nachweislich falsch, weil ich mich hier nicht bei der Erwähnung von Hegel eingeklinkt habe, sondern bei Behauptungen über Philosophie.
Dass ich auf irgendeinen Moment gewartet hätte, ist eine Unterstellung.
Hilfreich?
+2
makru
18.07.23
23:52
piik
makru
Aber vielleicht zeigst Du mir bei Gelegenheit noch, wo mein Text "selbstaufgeblasen" ist.
Nichts leichter als das: In jedem einzelnen Post in nahezu jedem Absatz.
Okay. Gezeigt hast Du nichts. Du hast bloß behauptet. Probiere es gerne nochmal.
Hilfreich?
+2
makru
18.07.23
23:54
MikeMuc
makru
...Habt ihr dafür eine elegantere Lösung? Oder verfasst ihr eure Kommentare jeweils im Kommentarfenster?
Ganz wichtig ist i diesem Forum, das man sich Vollzitate spart. Die blasen (gerade in der App) alles fürchterlich auf und machen so den Thread unleserlich. Da es hier keine Funktion zum "auf und zuklappen" von Zitaten gibt, sollten diese also möglichst kurz bleiben.
Leider sind hier einige unterwegs, die öfters Vollzitate bringen obwohl sie lange genug hier sind um zu wissen (meiner Meinung nach), das "die Kurzfassung" wesentlich Leserfreundlich ist.
Okay, ich verstehe. Das ist natürlich ein echtes Problem, wenn es darauf ankommt, gerade nicht selektiv zu zitieren.
Hilfreich?
+3
marm
18.07.23
23:57
makru
marm
"Gendergaga" gipfelte vor 1,5 Jahren in eine Hegel-Diskussion mit makru. Bei der ersten Erwähnung von Hegel ist makru bei der "Charme"-Diskussion wieder da. Manche schaffen es wirklich auf ihren großen Moment zu warten.
Also dann bis demnächst zum nächsten Hegel!
Das ist nachweislich falsch, weil ich mich hier nicht bei der Erwähnung von Hegel eingeklinkt habe, sondern bei Behauptungen über Philosophie.
Dein erster Post zum "Charme" am 15.7. 17:06 enthält "Hegel" als Zitat. Du hast Dich also bei der Erwähnung von Hegel eingeklinkt.
makru
Dass ich auf irgendeinen Moment gewartet hätte, ist eine Unterstellung.
Na klar ist es das.
Vermutlich lässt Du das Internet täglich nach den neuesten Hegel-Diskussionen durchsuchen. Wenn es Dir Spaß macht, ist das doch nichts für das man sich verleugnen müsste.
Hilfreich?
+2
FlyingSloth
19.07.23
00:10
@makru
knappe drei Jahre dabei, keine Aktivitaet ausser in drei Forum Threads mit insgesamt 39 Kommentaren (38 dieser Kommentare verteilt auf 2 Threads). Beide Threads beinhalten Philosophie. Kein einziger Deiner Posts beinhaltet Kontent ueber Mac, iPhone, macOS, etc.. Dafuer schiesst Du Dich hauptsaechlich auf Weia und Marm ein.
Vielleicht bist Du hier im falschen Forum.
„Fly it like you stole it...“
Hilfreich?
-3
makru
19.07.23
00:23
piik
makru
Es ist eine Stilfrage, die durchaus nicht unabhängig ist von dem, was Du sagst.
Wie und was sind also nicht unabhängig.
Ich kann Dir also nur sagen, dass ich nicht auf einen Satz von Dir eingehe,
solange Du einen dermaßen unangebracht arroganten Ton an den Tag legst.
Fehlschluss Ton-Argument. Du liest in meinen Text einen Tonfall und machst damit Dein subjektives Empfinden zum Kriterium meiner Beiträge. Ach ja, die Diskussionskultur...
So einfach ist das. Du magst nicht auf mein Feedback angewiesen zu sein,
aber ich wünsche Dir dann viel Spaß beim Monologisieren.
Ich höre jedenfalls weg und überspringe Deine Texte nach dem ersten Satz,
der in diese "ich habs als einziger hier mit Löffeln gefressen" Richtung geht.
Niemand - zumindest ich nicht - zwingt Dich zur Lektüre. Du kannst mit meinen Texten umgehen, wie Du willst. Mir ist das tatsächlich gleich. Aber solange man mich lässt, werde ich Dir antworten. Und die Antwort ist auch hier, dass Du mit Unterstellungen arbeitest. - Für jemanden, der mir diktieren will, wie ich seiner Meinung nach zu schreiben habe, ist das reflexiv ungünstig.
Was ich bisher von Dir gelesen habe, finde ich inhaltlich gänzlich daneben.
Okay. Warum?
Deine Studenten tun mir Leid.
Und ich begründe das genau so wenig wie Du Deine Kritik begründest.
Da ich meine Kritik ausführlich begründet habe, bin ich gespannt, was jetzt kommt.
Also komm bitte auf uns zu und steig runter vom hohen Roß auf Stelzen
oder unterhalte Dich mit Dir selbst allein, wenn Dir das lieber ist.
Und schon wieder eine Unterstellung.
Ich kann aber nicht auf Dich zukommen, solange Du glaubst, mir willkürlich Bedingungen diktieren zu können und Du meine Beiträge an Deinem subjektivem Empfinden misst statt an dem, was da steht.
Hilfreich?
+2
makru
19.07.23
00:27
FlyingSloth
@makru
knappe drei Jahre dabei, keine Aktivitaet ausser in drei Forum Threads mit insgesamt 39 Kommentaren (38 dieser Kommentare verteilt auf 2 Threads). Beide Threads beinhalten Philosophie. Kein einziger Deiner Posts beinhaltet Kontent ueber Mac, iPhone, macOS, etc.. Dafuer schiesst Du Dich hauptsaechlich auf Weia und Marm ein.
Vielleicht bist Du hier im falschen Forum.
Gibt es irgendwelche Kriterien dafür, wie oft man sich zu welchem Themen melden muss, die ich übersehen habe? Ich weise noch einmal darauf hin, dass ich keines der Themen, zu denen ich mich hier geäußert habe, initiiert habe.
Und ich schieße mich auch auf niemanden ein - eine Unterstellung - sondern ich reagiere auf Reaktionen auf meine Beiträge.
Hilfreich?
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