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Forum>Software>E-Rechnungspflicht ab 2025

E-Rechnungspflicht ab 2025

MacStudio04.11.2411:32
Hallo,

mal No-Apple:
Ab dem 1.1. gilt E-Rechnungspflicht. Bedeutet ein Lexware-Abo, Umstellung meiner minimalen Soloselbsständigeit auf Online, Kosten, Mühen... Wie macht Ihr das? Gibt es ein Programm, ohne Abo, das einfach eine Ecxelliste richtig abspeichert? Wie macht Ihr das?

(Ja es gibt für uns eine 2 Jährige Übergangsfrist für Kleinunternehmer. Meine Kunden stellen aber um und wollen ab dem 1.1. E-Rechnung)
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Kommentare

Schens
Schens14.11.2410:48
esc
Kennt hier jemand Software, die auch für die Liegenschaftsbuchhaltung geeignet ist?

Immoware24
Mächtig und günstig. Wobei eine gute HV 180€ pro Wohnung kostet.
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Weia
Weia14.11.2413:18
gishmo
Und Papier geht irgendwann nicht mehr. Nämlich genau zu dem Zeitpunkt, wenn beim Versand der Rechnung der Umsatz direkt dem Finanzamt gemeldet werden muss.
Von Letzterem habe wiederum ich noch nichts gehört. Wann soll das denn sein und wo steht das?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
-2
Schens
Schens14.11.2413:47
Weia
... habe wiederum ich noch nichts gehört. Wann soll das denn sein und wo steht das?

Im Prinzip soll später(tm) jede Rechnung ans FA gemeldet werden. Dort wird dann mehr oder weniger vollautomatisch USt-VA und Co. berechnet. So der feuchte Traum der Fanatiker. Keine Monatsabschlüsse mehr. Deswegen werden als weiteren vorbereitenden Schritt nun die W-IDs eingeführt. Und in einem derartigen Szenario ist natürlich die Abschaffung des Bargeldes für diese Menschen opportun.
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gishmo14.11.2413:56
Weia
gishmo
Und Papier geht irgendwann nicht mehr. Nämlich genau zu dem Zeitpunkt, wenn beim Versand der Rechnung der Umsatz direkt dem Finanzamt gemeldet werden muss.
Von Letzterem habe wiederum ich noch nichts gehört. Wann soll das denn sein und wo steht das?

Ich kann Dir jetzt nicht einen Link auf die EU-Verordnung geben, aber z.B.: in Italien ist das seit 2019 schon weitestgehend umgesetzt. Siehe hier:

https://www.roedl.de/themen/tax-newsletter-italien/2021-11/elektronische-rechnungsstellung-verpflichtende-neuerungen-2022

Ich zitiere:
"Italienische Unternehmen sind seit dem 1. Januar 2019 dazu verpflichtet, elektronische Rechnungen im XML-Format auszustellen und diese über die Austauschplattform der italienischen Steuerbehörde, genannt SDI (Akronym für „Sistema Di Interscambio“), an ihre Kunden zu senden, wenn der Rechnungsempfänger (B2B und B2C) in Italien ansässig oder niedergelassen ist."

In Polen, glaube ich, auch.

Hier will man sich des Peppol-Netzwerkes bedienen.
+1
DeltaworX
DeltaworX14.11.2414:03
gishmo
Hier will man sich des PeppolNetzwerkes bedienen.
Das kommt zum 1.1.2026 auch in Belgien, ab dann gehen alle Rechnungen im B2B Bereich über das Peppol Netzwerk. Eine Kundin wollte neulich wissen ob mein Rechnung Pro X das schon kann...

Da das irgendwann auch bei uns so kommen wird, wird halt nächstes Jahr noch Peppol BIS 3.0 eingebaut...
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gishmo14.11.2414:07
Muss mich korrigieren.

Es geht wohl hierauf zurück:

Auf dieser Basis hat die EU eine europäische Norm entwickelt und die Mitglieds-Staaten entscheiden, wie sie damit umgehen.



So sieht es aktuell in der EU aus:



Eigentlich ursprünglich für B2G gedacht, wird es in vielen Staaten der EU auf den gesamten Geschäftsbereich ausgedehnt.

OT: Jetzt gibt es eine Single-point-of-failure.
+2
mik14.11.2419:17
Jede Menge Infos & ein Ausblick hier:

+1
mik14.11.2420:38
Weia
gishmo
Und Papier geht irgendwann nicht mehr. Nämlich genau zu dem Zeitpunkt, wenn beim Versand der Rechnung der Umsatz direkt dem Finanzamt gemeldet werden muss.
Von Letzterem habe wiederum ich noch nichts gehört. Wann soll das denn sein und wo steht das?

Hier gibts viele Infos
+1
albert_horn14.11.2421:48
Einfach die PDF in XML umwandeln und als Datei in der Kundenmail mit anhängen...

das muss reichen...
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Weia
Weia14.11.2422:05
albert_horn
Einfach die PDF in XML umwandeln und als Datei in der Kundenmail mit anhängen...
Wie bitteschön wandelst Du denn „einfach“ ein PDF in XML um?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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gishmo15.11.2407:29
Weia
albert_horn
Einfach die PDF in XML umwandeln und als Datei in der Kundenmail mit anhängen...
Wie bitteschön wandelst Du denn „einfach“ ein PDF in XML um?

KI
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konnektor15.11.2408:11
Schens
So der feuchte Traum der Fanatiker.
Wie fanatisch bzw. paranoid muss man sein, um an einem System festhalten zu wollen, das Zwischenschritte mit Fehlerquellen als die bessere Lösung darstellt?
Wir kämpfen hier seit Monaten darum, dass das was unser Rechnungsprogramm ausspuckt auch so bei DATEV ankommt und somit auch dem Finanzamt gemeldet wird. Gingen die Rechnungen direkt übers Finanzamt, wären die Daten korrekt. Das ist ein Traum, der weder feucht noch fanatisch ist.
Mir fallen spontan nur zwei Gruppen ein, die da ernsthaft was dagegen haben könnten: Steuerberater und Steuerbetrüger.
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gishmo15.11.2409:08
Die DATEV ist technisch weder fortschrittlich noch entspricht die Implementierung dem, was man heute erwartet kann. Das der Import nach DATEV nicht klappt, liegt eher an der DATEV als am Rechnungsprogramm. Und das liegt an der DATEV, weil die DATEV das nicht will! CSV-Import-Dateien sind sowas von neunziger ...

Und das Problem mit der DATEV und dem Steuerberater löst das ganze auch nicht. Das FA wird auch in Zukunft nicht deine BWA oder den Abschluss erstellen. Dem entsprechend wird man auch in Zukunft die Import-Probleme der DATEV haben.
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konnektor15.11.2410:04
@gishmo
Wir beide haben irgendwie ein Kommunikationsproblem. Deine Kommentare haben den Klang von Widerspruch, wiederholen aber inhaltlich meist das von mir geschriebene. Natürlich liegt es an DATEV aber auch wenn man nicht ganz darauf verzichten kann, wäre es doch ein Fortschritt zumindest die monatliche Umsatzsteuermeldung nicht darüber laufen lassen zu müssen!
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gishmo15.11.2410:10
@Konnektor
Stimmt, das habe ich aus deinem Kommentar nicht heraus gelesen.
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Schens
Schens15.11.2411:54
konnektor
Schens
So der feuchte Traum der Fanatiker.
Wie fanatisch bzw. paranoid muss man sein, um an einem System festhalten zu wollen, das Zwischenschritte mit Fehlerquellen als die bessere Lösung darstellt?
Wir kämpfen hier seit Monaten darum, dass das was unser Rechnungsprogramm ausspuckt auch so bei DATEV ankommt und somit auch dem Finanzamt gemeldet wird. Gingen die Rechnungen direkt übers Finanzamt, wären die Daten korrekt. Das ist ein Traum, der weder feucht noch fanatisch ist.
Mir fallen spontan nur zwei Gruppen ein, die da ernsthaft was dagegen haben könnten: Steuerberater und Steuerbetrüger.

Technisch: Das System funktioniert nicht. Und dieser Zustand wir eingefroren. Funktioniert grade hervorragend mit dem e-Rezept: 2002 erdacht, von Ulla&Karl 2004 festzementiert und zack 2024 umgesetzt. Antike Technik, die nicht funktioniert. Exakt das gleiche soll nun hier stattfinden. Wir können uns NICHT auf ein Mapping einer CSV-Datei einigen, wollen aber hunderte Marktteilnehmer mit Millionen Kunden und Milliarden Datensätzen pro Monat dazu bringen, ein System umzusetzen. Wird nicht funktionieren und kann nicht funktionieren.

Moralisch: Das komplette Steuerrecht und die komplette Steuergerichtbarkeit ist so einseitig auf der Seite des Staates, dass es schon sehr zu hinterfragen ist, ob ich ein System aus Treuhändern (StB, die das Testat erteilen) durch ein Datenbank ersetzen will. Speziell dann, wenn der Staat selbst jegliche Moral im Umgang mit der Thematik vermissen lässt. Sicher ist Dir bekannt, dass wir seit dem 1.9.2014 Prostitution, Waffenhandel, Drogenhandel und Erpressung in das BiP einfliessen lassen. Und alles Illegale trägt nun zu 11% zu unseren BiP bei. Schöne Arbeit dazu:

Und der Staat hat ja jetzt schon ein gewaltiges Arsenal an Waffen zur Verfügung:
Er hat ja mit dem Steuerrecht eine FLAK (Kanone gäbe den Stand der Ungleichheit nicht wieder), mit der er immer wieder auf Spatzen schießt.
Nur im Steuerrecht herrscht generelle Beweislastumkehr, nur im Steuerrecht haben die Beamten weit größere Befugnis als Polizeibeamte.
Nur im Steuerrecht herrscht Exekutivwillkür (falsche Steuerklärung? Oha, Knast! Falscher Steuerbescheid? Musst du halt Einspruch erheben.). Von 200 Briefmarken drei privat benutzt? Ohohoh, da müssen wir eine Strafe festsetzen. 53.000.000.000€ Euro Steuerschaden durch Cum-Ex/Cum-Cum? "Ich nehme die Wahl an."

Steuerhinterziehung (meist eher eine Unachtsamkeit) ist eine Straftat, Steuerverschwendung (meist in vollem Wissen geplant) nicht.

Und in diesen moralische hinterfragenswerten Kontext möchtest Du nun eine Universalschnittstelle, nachdem Du selbst sagst, dass es praktisch unmöglich ist, Deine Handvoll Rechnungen unfallfrei zum größten(!) und mit Abstand häufigst verwendeten Dienstleister zu schaffen?

Der Plan ist - wegen der staatlichen Teilnahme - zum scheitern verurteilt. Das muss die Privatwirtschaft machen. Der Staat muss vorgeben: "Ich will zum Ende des Quartals alle Beträge in diesem Format. Macht mal". Und die Datevs, Stollfüße und Sevdeske dieser Welt müssen was ausknobeln.
+5
Upsi15.11.2415:07
Ich habe noch keine vernüfntige Software gefunden, die allein in der Artikelverwaltung für die Rechnungen das bietet was meine aktuell genutzte Software bietet (vor Jahren selbst programmiert), wie mehrere Lieferanten mit Bestellnummren und Einkaufspreisen, Typenklassifizierung für ZPÜ, Produktbildern, Angaben für Urheberrechtsabgaben usw. Das typische Zeugs, was erfasst werden muss, wenn man im Handel arbeitet. Die Software, die es dafür gibt, kann man sich vielleicht als mittelständisches Unternehmen leisten, aber nicht als Kleinunternehmer mit 3 Angestellten. All die bezahlbaren(!) Lösungen, die heute E-Rechnungen anbieten, so wie sie hier empfohlen werden, können nicht ansatzweise vernünftig mein Geschäftsmodell (Handel mit elektronischen Teilen etc.) abbilden. 30.000 bis 40.000 Artikel, Datenübernahme aus dem jetzigen Bestand, wegen 10-jähriger Reproduktionsfähigkeit für's Finanzamt usw. Spätestens wenn man eine Mehrplatzlösung sucht, für 3-4 Arbeitsplätze (Backoffice, Produkte einpflegen etc.) wird es schon teuer und dann kann die Software in der Regel noch nicht das, was wird brauchen. Es gibt Lösungen, sauteuer, aber ich bin nicht BASF oder eine große Kette um mir so etwas für ein 4-Mann-Team leisten zu können.

Darüber hinaus, weiß ich gar nicht, wenn ein Kunden in den Laden kommt, ob der privat oder gewerblich kauft. Weil Privatkunden sind ja wie bisher mit gedruckter Rechnung/PDF zu versorgen, die bekommen keine E-Rechnung und können in der Regel damit auch gar nichts anfangen. Man muss also so oder so zweigleisig fahren.

Und was ist, wenn ich in einen anderen Laden gehe und ein Produkt für meine Firma kaufe? Bekomme ich dann einen USB-Stick mit der XRechnung drauf oder wie? Oder muss ich dann jedesmal an der Kasse meine gesamten Geschäftdaten hinterlassen?

Ich halte das alles für einen unausgegorenen Scheiß, der nur wieder den Anteil der bürokratischen Arbeit massiv erhöht, enorme Kosten verursacht usw.

Das ist für mich mittlerweile der finale der Grund, bis Ende 2027 dann meine Firma zu schließen, wenn sie bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage überhaupt so lange noch überlebt. Nach über 30 Jahren hat man irgendwann einfach die Nase voll. Ich setz mich dann zur Ruhe, sollen dann andere sich mit dem Zeugs, den sich der Gesetzgeber oder die EU ausdenkt rumplagen.

Der ganze Bürokratiemist wird sich irgendwann so ausweiten, dass man nicht mehr als Unternehmer zu seiner eigentlichen Arbeit kommt oder demaßen Kosten damit hat, dass nichts mehr übrig bleibt. Aber von einem Staat im dem mittlerweile 12% der Bevölkerung in der Verwaltung arbeiten, ist leider auch keine praxisgerechte Gesetzgebung zu erwarten, damit es in der Wirtschaft wieder fluppt. Die ganzen Kleinen werden wegen Regelungsflut untergehen. Schon heute kann man als Kleinunternehmer, der größere Unternehmen beliefert, die dem Lieferkettengesetz unterworfen sind, nicht mehr beliefern. Oder man unterschreibt irgendwelche Verträge, in denen man die Haftung übernimmt, für die man niemals gerade stehen kann.

Wahrscheinlich kann sich jemand in der Verwaltung, der bis an sein Lebensende immer am Ende des Monats sicher sein Gehalt bekommt auch nicht vorstellen, wie man als Kleinunternehmer heute kämpfen muss um mit seinem Unternehmen zu überleben. Also wenn man noch nach der Bürokratie genug Zeit zum Kämpfen hat.

Alles irgendwie traurig und nichts gibt einem die Hoffnung, dass es noch mal besser werden könnte...
+5
albert_horn17.11.2415:28
Weia
albert_horn
Einfach die PDF in XML umwandeln und als Datei in der Kundenmail mit anhängen...
Wie bitteschön wandelst Du denn „einfach“ ein PDF in XML um?


Einfach neu als XML abspeichern…
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albert_horn17.11.2415:41
albert_horn
Weia
albert_horn
Einfach die PDF in XML umwandeln und als Datei in der Kundenmail mit anhängen...
Wie bitteschön wandelst Du denn „einfach“ ein PDF in XML um?


Einfach neu als XML abspeichern…

exportieren meinte ich…
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gishmo17.11.2415:58
albert_horn
albert_horn
Weia
albert_horn
Einfach die PDF in XML umwandeln und als Datei in der Kundenmail mit anhängen...
Wie bitteschön wandelst Du denn „einfach“ ein PDF in XML um?


Einfach neu als XML abspeichern…

exportieren meinte ich…

Nope ... zum Einen ist das Erzeugen dieser speziellen XML aus den Daten des PDF nicht möglich und zum Anderen braucht man eine spezielle Software-Komponete zum Erstellen der XML, die normale PDF-Programme wegen Punkt 1 gar nicht implementiert haben.
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albert_horn17.11.2416:17
gishmo
albert_horn
albert_horn
Weia
albert_horn
Einfach die PDF in XML umwandeln und als Datei in der Kundenmail mit anhängen...
Wie bitteschön wandelst Du denn „einfach“ ein PDF in XML um?


Einfach neu als XML abspeichern…

exportieren meinte ich…

Nope ... zum Einen ist das Erzeugen dieser speziellen XML aus den Daten des PDF nicht möglich und zum Anderen braucht man eine spezielle Software-Komponete zum Erstellen der XML, die normale PDF-Programme wegen Punkt 1 gar nicht implementiert haben.

XML ist XML, fertig aus. Ich hab in diesem Gesetz auch nichts von einer speziellen XML gelesen…
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Weia
Weia17.11.2416:43
albert_horn
XML ist XML, fertig aus. Ich hab in diesem Gesetz auch nichts von einer speziellen XML gelesen…
Das ist ja nun kompletter Unfug. Weißt Du überhaupt, was XML ist? Hinweis: Das X in XML steht für extensible.

Das eine XML gibt es nicht; XML ist eine Metasprache, die erst durch eine Extension (Document Type Definition (DTD) oder XML Schema) definiert werden muss und dadurch dann eine „spezielle“ Sprache ergibt, die man verwenden kann. Die .plist-Dateien in macOS sind zum Beispiel so eine XML-basierte Sprache, E-Rechnungen eben eine andere. Aber .plist-Dateien haben nichts mit E-Rechnungen gemein (außer dass sie eben auf XML aufbauen).
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia17.11.2417:02
Upsi
Das ist für mich mittlerweile der finale der Grund, bis Ende 2027 dann meine Firma zu schließen
So leid mir das für Dich persönlich tut, Du bist da einfach unter das Rad der Geschichte geraten. Die Welt organisiert sich in immer größeren Einheiten, weil nur durch diese Skalierung die Komplexität bewältigt werden kann, die ein sich immer weiter ausdifferenzierendes Produktangebot in einer sich immer weiter ausdifferenzierenden Gesellschaft mit sich bringt. Der Einzelhandel wird bis vielleicht auf spezielle Ausnahmen wie Lebensmittelgeschäfte ebenso verschwinden wie der Tante-Emma-Laden oder der kleine Bauernhof. Oder die noch auf dem mittelalterlichen Marktplatz beruhende, heute völlig kuriose städtebauliche Idee, Handelsplätze müssten sich in der Mitte einer Stadt ballen.

Wenn wir nostalgisch auf vergangene Formen des Wirtschaftens zurückblicken, neigen wir zu einem romantisierenden Schmunzeln. Aber wenn man selbst Beteiligter/Betroffener so eines gesellschaftlichen und ökonomischen Transformationsprozesses ist, ist das natürlich alles andere als witzig. Aber ohne diese stetigen Transformationsprozesse wären wir immer noch im Mittelalter.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia17.11.2417:43
Schens
Technisch: Das System funktioniert nicht.
Nicht gleich. Was funktionierte denn technisch auf Anhieb in einer komplexen Welt? Autos? Computer? Internet? Das beginnt immer mit tausend Haken und Ösen, doch nach ein paar Jahrzehnten läuft es einigermaßen. Man muss aber halt irgendwann anfangen, wenn man das Ziel für sinnvoll hält.
Moralisch: Das komplette Steuerrecht und die komplette Steuergerichtbarkeit ist so einseitig auf der Seite des Staates, dass es schon sehr zu hinterfragen ist, ob ich ein System aus Treuhändern (StB, die das Testat erteilen) durch ein Datenbank ersetzen will.
Das ist ja wohl eine diplomatische Umschreibung dafür, dass Gesetze nur auszuhalten sind, wenn man sie bis zu einem gewissen Grade umgehen kann.

Da ist ja auch was dran, eine spezifische Einzelsituation lässt sich nie vollständig in ein formales Schema pressen. Deshalb gibt es Richter, die Gesetze unter Berücksichtigung der Einzelsituation anwenden müssen, Städteplaner, die auf einer Straße, die wirklich nicht mehr als Tempo 40 verkraftet, Tempo 30 anordnen, aber nur stichprobenartig und dann nur als Ordnungswidrigkeit kontrollieren, einen §218, demgemäß Abtreibung strafbar ist, aber gemäß §218a dann meist doch nicht, usw. Unschärfen sind in viele Gesetze und Verordnungen aus gutem Grund eingebaut.

Aber für das Umsatzsteuerrecht gilt das eigentlich nicht. Wenn sich eine Gesellschaft überhaupt für eine Umsatzsteuer bestimmter Höhe entschieden hat, die nur am Ende einer Handelskette einmal vom Endnutzer tatsächlich zu zahlen ist, ist das Ganze einfach nur eine mathematisch-bürokratische Aufgabe. Es gibt keine denkbaren Fälle, wo eine situative Umgehung angebracht wäre. Damit bleibt nur ein irrwitziger bürokratischer Aufwand übrig. Den in einer digitalen Gesellschaft vollautomatisch abwickeln zu lassen und damit zu beseitigen, ist doch mehr als naheliegend.
Sicher ist Dir bekannt, dass wir seit dem 1.9.2014 Prostitution, Waffenhandel, Drogenhandel und Erpressung in das BiP einfliessen lassen. Und alles Illegale trägt nun zu 11% zu unseren BiP bei.
Oje, schon wieder die Nennung von Sex und Gewalt in einem Atemzug. Prostitution ist im Gegensatz zu Waffenhandel, Drogenhandel und Erpressung nicht illegal und unmoralisch schon gleich gar nicht (Zwangsprostitution ist beides, das liegt aber am Zwang, nicht an der Prostitution).
Und der Staat hat ja jetzt schon ein gewaltiges Arsenal an Waffen zur Verfügung:
Er hat ja mit dem Steuerrecht eine FLAK (Kanone gäbe den Stand der Ungleichheit nicht wieder), mit der er immer wieder auf Spatzen schießt.
Nur im Steuerrecht herrscht generelle Beweislastumkehr, nur im Steuerrecht haben die Beamten weit größere Befugnis als Polizeibeamte.
Nur im Steuerrecht herrscht Exekutivwillkür (falsche Steuerklärung? Oha, Knast! Falscher Steuerbescheid? Musst du halt Einspruch erheben.). Von 200 Briefmarken drei privat benutzt? Ohohoh, da müssen wir eine Strafe festsetzen. 53.000.000.000€ Euro Steuerschaden durch Cum-Ex/Cum-Cum? "Ich nehme die Wahl an."
Meine Güte, Du musst ja an ein biestiges Finanzamt sondergleichen geraten sein. Ich habe in fast 50 Jahren nur gute Erfahrungen mit sehr verständig reagierenden Finanzämtern gemacht.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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