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Ein Paar Fragen zu dem Musik Phänomen Robbie Williams
Ein Paar Fragen zu dem Musik Phänomen Robbie Williams
FlyingSloth
02.04.24
22:28
In MTN bewegt sich ja ein vom Alter her ein breit gefaechertes Publikum. Daher meine Frage.
1. Wem ist Robbie Williams ein Begriff?
2. Wenn 1. mit "Ja" beantwortet, kennt ihr Robbie seit Take That Zeiten oder erst seit seiner Solo Karriere?
3. Wie findet Ihr Robbie Williams Musik (Solo Karriere)?
4. Habt Ihr schonmal ein Robbie Williams Konzert besucht?
5. Gibt es hier Robbie Williams Hardcore Fans, die sich mit seinem Leben und seinen Skandalen ausserhalb seiner Musik beschaeftigt haben.
6. Wer wuerde sich einen autobiografischen Spielfilm im Kino ueber Robbie williams ansehen? (Nicht zu verwechseln mit der Robbie Williams Netflix Doku)
„Fly it like you stole it...“
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Kommentare
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spheric
08.04.24
22:34
Weia
Schens
Servicenachtrag: Allein die "greatest Hits" 2004 hatte weltweit 31x Platin und 2x Gold.
Helene Fischer ist auch kommerziell erfolgreich. Was hat kommerzieller Erfolg mit Qualität zu tun?
Es ging darum, dass du es für nötig hieltst, ihn als "Pop-Sternchen" abzutun.
Dieses "Pop-Sternchen" hat mehr Platten verkauft als Bob Marley, Bryan Adams, The Police oder Aretha Franklin.
Und das über dreißig Jahre.
Wäre es Dir um "Qualität" gegangen, hättest Du das geschrieben. Und auch das wäre ziemlich dumm gewesen, denn
qualitativ
ist das Zeug alleroberste Schublade.
Du magst es halt nicht.
Und dann kommt ein Hanswurscht auf die Bühne, weil er Bock hat. Und davor stehen 4-50.000 Hanswurschtn, die Bock haben, sich das anzuhören/-sehen.
Das ist doch schön!
Ob das schön ist, hängt ganz vom Inhalt ab. Die ersten beiden Sätze würden auf Adolf Hitler genauso zutreffen.
Au Weia.
Das war echt nötig?
Hast Du gesoffen?
Was für ein Kontrast zu
Angels
von Robbie Williams, das ich mir, da oben genannt, einmal angehört habe. Eine banale, tausendfach gehörte Akkordfolge in aufgedunsenem Arrangement und mit einem klischeetriefenden Text mit religiös-eskapistischen Obertönen versehen, der bei mir sofort Brechreiz auslöst. Das diametrale Gegenteil von Authentizität und ein Verrat an allem, was ernstzunehmende Rockmusik in der Formation von Bewusstsein zu leisten im Stande wäre. Das ist allerunterste Schublade und wenn das auch noch Erfolg hatte, umso schlimmer.
An Dir ist ein Musikkritiker verloren gegangen.
Gottseidank, denn vermisst wirst Du da nicht.
Ja, harmonisch ist es nicht wahnsinnig kompliziert: überwiegend diatonisch, bis auf den doppelten Plagal in der ersten verlängerten Strophe und zum Schluss jeden Refrains.
Das sagt was genau über die Qualität des Songs aus?
„Früher war auch schon früher alles besser!“
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+4
FlyingSloth
08.04.24
23:36
Dann habe ich Pogos Kommentar falsch verstanden, Sorry! Hat mich auch gewundert, denn so eine Intention passt so gar nicht zu Pogo
spheric
FlyingSloth
Dein Text verwundert mich sehr pogo3, zeigt jedoch, dass bei Dir in Sachen Sound Technik bei Konzerten gehoerige Wissensluecken bestehen oder Dein Wissen auf falschen Informationen beruht. Wie kommst Du darauf, dass bei Konzerten von "echten Musikern" nicht live gesungen wird?
Es geht spezifisch um die "Ausstrahlung".
Es gibt sehr, sehr wenige "Live"-Veröffentlichungen im Rock-/Pop-Bereich, in denen nicht nachträglich korrigiert, ergänzt, ersetzt oder anderweitig gezaubert wird.
„Fly it like you stole it...“
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0
spheric
08.04.24
23:57
FlyingSloth
Dann habe ich Pogos Kommentar falsch verstanden, Sorry! Hat mich auch gewundert, denn so eine Intention passt so gar nicht zu Pogo
Naja, selbst bei den Eagles gibt es Playback-Gesang bei Live-Konzerten (siehe den Link, den auch Weia gepostet hat:
)
„Früher war auch schon früher alles besser!“
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+1
Weia
09.04.24
00:35
Schens
Weia
Ob das schön ist, hängt ganz vom Inhalt ab. Die ersten beiden Sätze würden auf Adolf Hitler genauso zutreffen.
Geht es Dir gut?
Ja. Noch besser ginge es mir, wenn Du erläutern könntest, was Du an dem Argument falsch findest, dass man nicht einfach sagen kann, dass eine Veranstaltung, wo Zehntausende einem Menschen auf der Bühne zujubeln, „doch schön“ ist, ohne den Inhalt der Veranstaltung zu berücksichtigen.
Ich unterstelle Dir mal, dass Du vor einem Penck stehst oder ne Dich darüber wunderst, warum ein paar Striche ein paar hunderttausend Euro kosten.
Den Zusammenhang verstehe ich gleich doppelt nicht. Erstens habe ich doch gesagt, dass es mir nicht um ökonomischen Erfolg geht, wenn ich Kunst beurteile. Und zweitens wüsste ich nicht, warum jemand, der klischeebeladene, eskapistische Musik nicht mag, auch keine abstrakte Kunst mögen kann.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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-1
Weia
09.04.24
01:09
spheric
Es ging darum, dass du es für nötig hieltst, ihn als "Pop-Sternchen" abzutun.
Dieses "Pop-Sternchen" hat mehr Platten verkauft als Bob Marley, Bryan Adams, The Police oder Aretha Franklin.
Nochmal, kommerziellen Erfolg finde ich im hiesigen Zusammenhang irrelevant.
Wäre es Dir um "Qualität" gegangen, hättest Du das geschrieben.
Genau umgekehrt: Wäre es um ökonomischen Erfolg gegangen, hätte ich das geschrieben. Dass es bei der Beurteilung von Kunst um deren Qualität geht, muss man nicht erwähnen, das ist die Default-Einstellung. Meine Einordnung als
Sternchen
bezog sich darauf, denn hell scheint da nichts.
Und auch das wäre ziemlich dumm gewesen, denn
qualitativ
ist das Zeug alleroberste Schublade.
Bitte was?
Noch schlimmer geht ja kaum.
Du magst es halt nicht.
Mit Gründen.
Und dann kommt ein Hanswurscht auf die Bühne, weil er Bock hat. Und davor stehen 4-50.000 Hanswurschtn, die Bock haben, sich das anzuhören/-sehen.
Das ist doch schön!
Ob das schön ist, hängt ganz vom Inhalt ab. Die ersten beiden Sätze würden auf Adolf Hitler genauso zutreffen.
Au Weia.
Das war echt nötig?
Offenkundig. Was ist an dem Argument denn so schwer verständlich? Ist der Aufreger, dass ich ein drastisches Gegenbeispiel verwendet habe? Das macht einfach besonders eindrücklich klar, dass nicht jede Menschenansammlung, die jemandem auf einer Bühne zujubelt, „doch schön“ ist völlig unabhängig vom Inhalt einer solchen Veranstaltung.
Ja, harmonisch ist es nicht wahnsinnig kompliziert: überwiegend diatonisch, bis auf den doppelten Plagal in der ersten verlängerten Strophe und zum Schluss jeden Refrains.
Das sagt was genau über die Qualität des Songs aus?
Dass es jedenfalls nicht die musikalische Komplexität ist, die die vermeintliche Qualität von
Angel
ausmacht.
Es müsste also etwas anderes sein. Das ist ja möglich; bei
All Too Well
, das ich als Kontrast genannt habe, ist es die transzendierte Authentizität, einer der wichtigsten qualitativen Aspekte von Rock-/Popmusik. Das ist es bei bei
Angel
aber ganz sicher auch nicht. Was ist es dann?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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-3
FlyingSloth
09.04.24
01:12
weia
Was, wenn die Einzelfälle lediglich die sind, wo es nicht so gut geklappt hat und daher einfach zu erkennen war?
Ich wage zu behaupten, dass bei der Mehrheit von Konzerten ernstzunehmender Bands und Musikern nach wie vor real gesungen wird. Vor allem bei Bands, die aktiv mit ihrem Publikum interagieren, auf der Buehne improvisieren und das Publikum mit einbinden. Da ist audiotechnisch vorpoduziertes Zeug wie Lipsync Playback gar nicht moeglich. Die Behauptung beruht auf Erfahrung, die ich im direkten Umfeld von Konzertproduktionen gesammelt habe. Vor und hinter der Buehne und querbeet durch alle Musikrichtungen. Von Jazz Konzerten (ich war bei einem etablierten in Deutschland stattfindenden Internationalen Jazzfestival ueber 16 Jahre vor und hinter der Buehne an der Technik taetig), ueber Klassik Konzerte mit Vocals bis hin zu Foo Fighters, AC/DC und Red Hot Chili Pepers, Phish, Dave Matthews, um nur einige zu nennen.
weia
Was, wenn die anderen nur deshalb nicht auffallen, weil sie besser gemacht waren? Selbe Diskussion wie bei AutoTune, Lifting etc. Wenn man’s merkt, war es nicht gut gemacht.
Da ist eine Unterstellung deinerseits, die auf reiner Vermutung beruht und nicht durch Fakten belegt wird.
weia
Du kannst Dich da prinzipbedingt nicht auf Deine „Eindrücke“ verlassen, nur auf harte Fakten.
Mach ich auch nicht, sondern meine Aussagen basieren auf Erfahrung vor und hinter der Buehne.
weia
Das Internet ist voll von Videos von „Live“-Performances von Superstars, denen dann z.B. das Mikro aus der Hand fällt und der Gesang geht einfach weiter. Gerade mal auf YouTube geguckt – Ariana Grande, Dua Lipa, Beyoncé, Mariah Carey, Justin Bieber sind die, die ich mir auf die Schnelle gemerkt habe
Da hast Du Dir ja genau die richtigen rausgegriffen, um Deine These zu untermauern. Alle von Dir genannten sind in erster Linie aus der Retorte produzierte Performance Kuenstler und Entertainer und KEINE Musiker.
weia
Alles Pop-Superstars, die in der Liga von Robbie Williams oder darüber spielen.
Robbie Williams hat als kommerzielles Boyband Produkt angefangen und sich als einziger von Take That zu einem ernshaften Musiker UND Entertainer weiterentwicklet. Alle anderen Jungs von Take That sind in der Versenkung verschwunden. Heute spielt RW eher in einer Liga eines Elton John. Ihn mit den von Dir oben genannten Acts zu vergleichen ist schon sehr zynisch
weia
Es erstaunt mich, dass Du doch selbst in der Entertainment-Industrie arbeitest und hier dennoch so gutgläubig/naiv bist.
Was verwundert Dich daran? Genau dieses Betaetigungsfeld gibt mir den fundierten Einblick und ich muss mich nicht auf Vermutungen und Wissen/Aussagen von Dritten verlassen.
weia
Helene Fischer ist auch kommerziell erfolgreich. Was hat kommerzieller Erfolg mit Qualität zu tun?
Noch so ein billiges Beispiel, um Deine These zu untermauern.
Da haette ich mehr von Dir erwartet!
weia
Musik ist eines der mächtigsten Werkzeuge, die wir haben, um Sinne und Bewusstsein zu schärfen. Wer sie als bloße Unterhaltung missbraucht, verschwendet damit auf sträfliche Weise ihr Potential und macht sie stumpf. Statt Sinne und Selbstreflexion zu schärfen, verkleistert Unterhaltung sie um vordergründigen Spaßes willen. Diese Verschwendung finde ich unverzeihlich.
Das ist sowas von abgehoben und realitaestfremd.
Musik darf Spass machen. Musik hat ihren Ursprung Menschen Freude zu bereiten. Musik existiert aus verschiedensten Gruenden. Musik ist eine Art von kultureller Ausdrucksweise, eine emotionales Kommunikationsmittel, Musik verbindet Menschen, Musik ist unter anderem da zum Vergnuegen von Menschen. Musik ist historisch ein fundamentaler Teil von Gesellschaften und eine Ausdrucksform von Freude aber auch Schmerz. Musik erzaehlt Geschichten, feiert Ereignisse und hat rituelle Bedeutung. Musik ist eine der persoenlichsten Ausdrucksweisen. Dass Musik auch unsere cognitive Ebene anspricht bestreitet keiner. Aber eben nicht nur. Musik darf und soll auch Spass machen.
weia
Heute kommt klassische Musik ja praktisch ohnehin nur noch als degenerierte in Form der Filmmusik vor
So eine Aussage ist doch nicht tragbar und ohne jegliche Basis.
weia
Avantgarde-Musik ist in aller Regel ernst schon allein aufgrund ihres geringen kommerziellen Appeals, der sie für wirtschaftliche Auswertung uninteressant macht, aber adressiert eher das abstrakt Bewusstsein.
Wie kommst Du auf solch sinnbefreite Aussagen? Das kann doch wohl nicht Dein Ernst sein?
Willst Du wirklich behaupten, dass jemand wie z.B Frank Zappa (der Avantgarde Musiker schlechthin.) fuer eine wirktschaftliche Auswertung uninteressant ist? Darum hat Universal den Zappa Katalog fuer 30 Millionen gekauft.
Ebenso Bob Dylan. Kommerziell total uninterresant! Sony hat fuer den Katalog 200 Millionen bezahlt.
Gleiches gilt fuer The Velvet Underground, Animal Collective, Cardiacs, John Zorn. Alles Avantgarde Acts, die kommerziell durchaus erfolgreich waren/sind und mit Ihrer Musik nicht nur die Sinne des KONSUMENTEN schaerfen wollen. (Ich freu mich schon auf Deine Ausfuehrngen ueber Konsum)
„Fly it like you stole it...“
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+9
Roony
09.04.24
01:14
Sind wir hier auf diesem Portal auch schon soweit ?
Ich lese gerade im Spiegel:
Nicht zu schnell, nicht zu langsam
Tschetschenien will Musikkultur mit bizarrer Regelung schützen
Die tschetschenische Regierung gibt für einheimische Musik künftig einen strengen Takt vor. Lieder, die sich nicht daran halten, werden aus dem Radio verbannt. Das könnte auch eine populäre Hymne treffen....
Ich sag immer nur: Bildung hilft !
Das wirklich tolle an Musik ist: Wir müssen nicht "Musikkriegstauglich" werden !
Wie es hier auf diesem Portal bei diesem Gesprächstrang manchmal den Anschein erweckt.
Musik verbindet als Ausdrucksform alle Menschen auf dieser Kugel. Musik ist etwas Wunderbares ! Aber hier auf diesem Portal sich soooo lange soooo respektlos über Musik auszutauschen ? Dafür ist meiner Meinung nach dieses Portal nicht geeignet.
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+2
Weia
09.04.24
02:58
FlyingSloth
Ich wage zu behaupten, dass bei der Mehrheit von Konzerten ernstzunehmender Bands und Musikern nach wie vor real gesungen wird. […] Die Behauptung beruht auf Erfahrung, die ich im direkten Umfeld von Konzertproduktionen gesammelt habe.
Das ist natürlich eine valide Quelle für Deine Einschätzung. Und ich stimme Dir auch zu, was die
Mehrheit von Konzerten ernstzunehmender Bands und Musiker
betrifft – eben deshalb fand ich das Beispiel mit den Eagles ja so bemerkenswert.
Was ich nicht verstehe, ist, wie Du Robbie Williams zu den
ernstzunehmenden Musikern
zählen kannst.
weia
Was, wenn die anderen nur deshalb nicht auffallen, weil sie besser gemacht waren? Selbe Diskussion wie bei AutoTune, Lifting etc. Wenn man’s merkt, war es nicht gut gemacht.
Da ist eine Unterstellung deinerseits, die auf reiner Vermutung beruht und nicht durch Fakten belegt wird.
Missverständnis. Ich unterstelle gar nichts bzw. sage nichts darüber aus, ob und inwieweit das vorkommt. Ich weise nur darauf hin, dass es jedenfalls logisch unmöglich ist, gelungene im Sinne von nicht wahrnehmbare Korrekturen auszuschließen, weil man sie nicht wahrgenommen hat.
weia
Du kannst Dich da prinzipbedingt nicht auf Deine „Eindrücke“ verlassen, nur auf harte Fakten.
Mach ich auch nicht, sondern meine Aussagen basieren auf Erfahrung vor und hinter der Buehne.
Wie schon geschrieben, das akzeptiere ich vollständig.
weia
Das Internet ist voll von Videos von „Live“-Performances von Superstars, denen dann z.B. das Mikro aus der Hand fällt und der Gesang geht einfach weiter. Gerade mal auf YouTube geguckt – Ariana Grande, Dua Lipa, Beyoncé, Mariah Carey, Justin Bieber sind die, die ich mir auf die Schnelle gemerkt habe
Da hast Du Dir ja genau die richtigen rausgegriffen, um Deine These zu untermauern. Alle von Dir genannten sind in erster Linie aus der Retorte produzierte Performance Kuenstler und Entertainer und KEINE Musiker.
Richtig, aber Robbie Williams gehört doch genau in diese Kategorie.
Robbie Williams hat als kommerzielles Boyband Produkt angefangen und sich als einziger von Take That zu einem ernshaften Musiker UND Entertainer weiterentwicklet.
Das geht nicht. Entweder ernsthafter Musiker oder Entertainer.
Heute spielt RW eher in einer Liga eines Elton John.
Steile These.
Ihn mit den von Dir oben genannten Acts zu vergleichen ist schon sehr zynisch
Ich habe mir im Zuge der Diskussion hier noch ein paar Sachen von ihm angehört und fand immer wieder bestätigt, dass er genau da hingehört. Pop, Weltstars, aber eben bloßes Entertainment.
weia
Helene Fischer ist auch kommerziell erfolgreich. Was hat kommerzieller Erfolg mit Qualität zu tun?
Noch so ein billiges Beispiel, um Deine These zu untermauern.
Wieso billig? Um die These zu belegen, dass Qualität und kommerzieller Erfolg nicht deckungsgleich sind, muss man nur irgendein Beispiel finden, wo das eben nicht so ist. Und das ist Helene Fischer sicher.
weia
Musik ist eines der mächtigsten Werkzeuge, die wir haben, um Sinne und Bewusstsein zu schärfen. Wer sie als bloße Unterhaltung missbraucht, verschwendet damit auf sträfliche Weise ihr Potential und macht sie stumpf. Statt Sinne und Selbstreflexion zu schärfen, verkleistert Unterhaltung sie um vordergründigen Spaßes willen. Diese Verschwendung finde ich unverzeihlich.
Das ist sowas von abgehoben und realitaestfremd.
Umso schlimmer für die Realität.
Musik darf Spass machen.
Does Humor Being into Music?
Ich meine nein. Dazu ist sie zu wertvoll.
Musik existiert aus verschiedensten Gruenden. Musik ist eine Art von kultureller Ausdrucksweise, eine emotionales Kommunikationsmittel, Musik verbindet Menschen
Alles richtig.
Musik ist unter anderem da zum Vergnuegen
Nein. Wo sie nur das ist, ist sie verflacht. Wir haben so wenig, was zu leisten vermag, was Musik zu leisten imstande ist. Da darf sie nicht unter Wert verramscht werden.
Musik ist historisch ein fundamentaler Teil von Gesellschaften und eine Ausdrucksform von Freude aber auch Schmerz. Musik erzaehlt Geschichten, feiert Ereignisse und hat rituelle Bedeutung. Musik ist eine der persoenlichsten Ausdrucksweisen. Dass Musik auch unsere cognitive Ebene anspricht bestreitet keiner. Aber eben nicht nur.
Das alles würde ich durchaus im weiteren Sinne der kognitiven Ebene bzw. Selbstreflexion zuordnen.
Musik darf und soll auch Spass machen.
Erneut: nein.
weia
Heute kommt klassische Musik ja praktisch ohnehin nur noch als degenerierte in Form der Filmmusik vor
So eine Aussage ist doch nicht tragbar und ohne jegliche Basis.
So? Gibt es gegenwärtig auch nur einen ernstzunehmenden Komponisten, der die Tradition der „klassischen“ klassischen Musik glaubhaft aufrechterhalten kann? Ich meine nein. Stravinsky, Schostakowitsch und Prokofiev waren da wohl mit die letzten; seitdem gibt es „klassische Musik“ nur noch als Avantgarde/„Neue Musik“ (Henze, Stockhausen, Ligeti, Boulez, Reimann, …) und eben als degenerative Ansammlung orchestraler Versatzstücke in sich klassisch gebärdender Filmmusik à la John Williams oder Hans Zimmer. Ja, John Williams hat nicht nur Filmmusik geschrieben, aber wer nimmt den Rest ernst?
Wohlgemerkt: Es gibt tolle Filmmusik, aber eben keine in der klassischen Tradition. Was sollte da nach Wagner auch noch kommen?
weia
Avantgarde-Musik ist in aller Regel ernst schon allein aufgrund ihres geringen kommerziellen Appeals, der sie für wirtschaftliche Auswertung uninteressant macht, aber adressiert eher das abstrakt Bewusstsein.
Wie kommst Du auf solch sinnbefreite Aussagen? Das kann doch wohl nicht Dein Ernst sein?
Willst Du wirklich behaupten, dass jemand wie z.B Frank Zappa (der Avantgarde Musiker schlechthin.) fuer eine wirktschaftliche Auswertung uninteressant ist?
Missverständnis. Ich meinte nur die „E-Avantgarde“ (siehe oben, Henze …). Die Nomenklatur ist leider immer potentiell missverständlich. „Neue Musik“ ist da ja keinen Stratz besser.
Frank Zappa hat am Ende seines Lebens einmal zusammen mit Pierre Boulez „E-Avantgarde“ eingespielt (
The Perfect Stranger
), aber das war eher so lala. Dann schon eher Jonny Greenwood.
Ebenso Bob Dylan. Kommerziell total uninterresant!
Wer bitte bezeichnet Bob Dylan denn als Avantgarde-Musiker? Ein Musiker von singulärer Bedeutung, keine Frage, ein Gigant. Aber doch nicht Avantgarde in musikalisch engerem Sinne.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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-8
Weia
09.04.24
03:22
Weia
Does Humor Being into Music?
…
Belong
… 🙄
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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-4
der_tigger
09.04.24
06:22
Musik darf und soll auch Spass machen.
Erneut: nein.
au weia
Hilfreich?
+7
Der Mike
09.04.24
08:05
Weia
Helene Fischer ist auch kommerziell erfolgreich. Was hat kommerzieller Erfolg mit Qualität zu tun?
ACK
Vergesst mir dabei aber mal nicht die berühmten Amigos, wohl die weltweit erfolgreichste Seniorencombo!
In DE/AT/CH ganz oft ganz weit oben in den Albencharts zu finden.
In DE z.B. mitterweile 13 mal auf Platz 1 - deutlich mehr als Robert Williams und bei jenem zuletzt vor über zehn Jahren, das aber nur fürs Protokoll. Frau Fischer jedoch nur 4 mal.
Musikalisch läuft Robert für mich weitgehend eher unter 08/15-Dudelfunk, habe nicht mal ein einziges MP3 von ihm, von CD-DA oder gar Vinyl ganz zu schweigen. Ist aber freilich Geschmackssache.
OK, meine Frau hat wohl noch eine Take-That-CD. Steht irgendwo neben Pur.
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0
FlyingSloth
09.04.24
09:44
weia
Was ich nicht verstehe, ist, wie Du Robbie Williams zu den ernstzunehmenden Musikern zählen kannst.
Der Mann macht seit über 30 Jahren Musik. Allein die Tatsache, dass er das über eine solange Zeit konsequent durchzieht, verdient das Attribut Ernstzunehmender Musiker. Ganz zu schweigen, dass er sich über die Jahre qualitativ gesteigert und und als Musiker weiterentwickelt hat. Ausser in den USA ist er durch alle Altersgruppen hinweg bekannt und zieht Jung und Alt gleichermaßen mit. Er hat eine tolle Stimme und weiss sie einzusetzen. Auch der Fakt, dass er in der Lage ist mit anderen Künstlern jeglichen Genres zu kollaborieren, zeichnet ihn als ernsthaften Musiker aus.
Zu der liste der Collaborations gehören unter anderem Acts wie das Niederländische Metropol Orkest, das Britische Royal Philharmonic Orchestra und das Melbourne Symphony Orchestra. Denkst Du diese Orchester spielen mit jedem 08/15 Musiker. My Way at Albert Hall 2001 unvergesslich, Robbie Williams und Taylor Swift at Wembley Stadium einzigartig gut.
weia
Richtig, aber Robbie Williams gehört doch genau in diese Kategorie.
Falsch, Williams hat mit den von Dir genannten Acts vom Niveau und Qualität seiner Musik her rein gar nichts gemein. Ariana Grande eine von Musikproduzenten im Reagenzglas designte Marketingmaschine, Beyonce ist eigentlich mehr Produzentin und Businesswoman, jedoch keine Musikerin, Mariah Carey gewinnt vielleicht jeden Wettbewerb mit Kreischen Scheiben bersten zu lassen. Mit ernstzunehmender Musik hat das nichts gemein. Und dass Du Robbie Williams mit Justin Bieber und whoever DuaLipa ist in eine Schublade steckst ist einfach kindisch und nur ein plumper Versuch Williams als gutem Musiker die Glaubwürdigkeit zu entziehen.
weia
Das geht nicht. Entweder ernsthafter Musiker oder Entertainer.
Wo steht sowas geschrieben? Nach dieser These würden also Led Zeppilin auch nicht in die Kategorie ernstzunehmender Musiker fallen. Rock Legenden und Entertainer vom Feinsten. The Who, ebenfalls musikalische Ausnahmetalente und Entertainer, welche die Massen in Begeisterung versetzen konnten. Gleiches gilt fuer The Ramones, Pixies, Sex Pistols, The Clash, Misfits, Talking Heads, Blondie, Nirvana, Foo Fighters, The Velvet Underground, Pink Floyd, Jimi Hendrix, Eric Clapton, David Bowie, Queen, The Doors... Die Liste lässt sich fortsetzten. Sie waren/sind mit Ihrer Musik die Besten auf Ihrem Gebiet. Vollblutmusiker und Entertainer zugleich. Oder denkst Du diese Bands haben Musik gemacht, um still im Kämmerchen Sinne und Bewusstsein zu schärfen.
weia
Wieso billig? Um die These zu belegen, dass Qualität und kommerzieller Erfolg nicht deckungsgleich sind, muss man nur irgendein Beispiel finden, wo das eben nicht so ist. Und das ist Helene Fischer sicher.
Es gibt unzählige Beispiele, die genau das Gegenteil beweisen, nur dazu hast Du Dich nicht bequemt. Du musstest ein Beispiel suchen, bei welchem ein Blinder mit Krückstock erkennt, dass Helene Fischer nichts mit Musik gemein hat und dennoch kommerziell bei einer gewissen demographischen Schicht abräumt wie Sau.
Auch hier wie oben. Fischer hat mit Williams nichts gemein. Fischer fällt fuer mich in die Kategorie von Howard Carpendale, Udo Juergens und Heino. Womit wir wieder beim Lipsync und Vollplayback angekommen wären.
weia
Ich meine nein. Dazu ist sie zu wertvoll.
Du bist echt komisch. Nach der Logik, kann ich also keinen Spass haben, wenn ich mit meiner Frau zu Salsa und Marimba Musik tanze? Weil Musik hören darf keinen Spass machen. Mit Verlaub, aber das ist Quatsch und Du dürftest mit dieser Ansicht ziemlich allein stehen auf weiter Flur.
weia
Nein. Wo sie nur das ist, ist sie verflacht. Wir haben so wenig, was zu leisten vermag, was Musik zu leisten imstande ist. Da darf sie nicht unter Wert verramscht werden.
Musik kombiniert mit Tanzen und Freude ist fuer den Menschen und sein Wohlbefinden sicherlich tausendfach mehr wert als Deine Ansicht, dass Musik immer einen ernsten Hintergrund haben muss und ernst genommen werden muss, da man sie ansonsten verramscht. Was denkst Du warum Musik und Tanzen seit jeher in allen Kulturen diese Welt zu finden ist. Sicherlich nicht der Selbstreflexion wegen. Deine Herangehensweise an Musik klingt sehr nach Selbstgeisselung.
weia
Erneut: nein.
Mit Nachdruck DOCH
weia
So? Gibt es gegenwärtig auch nur einen ernstzunehmenden Komponisten, der die Tradition der „klassischen“ klassischen Musik glaubhaft aufrechterhalten kann? Ich meine nein. Stravinsky, Schostakowitsch und Prokofiev waren da wohl mit die letzten
Mit Sicherheit Ja
Philip Glass mit seinem minimalistischen Ansatz 'klassische' Klassik lebendig zu halten.
Arvo Paert und sein unvergleichlicher Einsatz von Tintinnabuli
Stephen Michael Reich
Osvaldo Golijov
Krzysztof Penderecki siehe Threnody to the Victims of Hiroshima, Symphony No. 3
Ja es gibt sie, auch heute noch.
weia
Frank Zappa hat am Ende seines Lebens einmal zusammen mit Pierre Boulez „E-Avantgarde“ eingespielt (The Perfect Stranger), aber das war eher so lala
So what? Tut das seinem Lebenswerk als Ausnahme Musiker schlechthin einen Abbruch?
weia
Wer bitte bezeichnet Bob Dylan denn als Avantgarde-Musiker? Ein Musiker von singulärer Bedeutung, keine Frage, ein Gigant. Aber doch nicht Avantgarde in musikalisch engerem Sinne.
Dylans's Einfluss auf Pop Musik und seine Fähigkeit Konventionen zu brechen gehen ziemlich genau einher mit dem Avantgarde Ethos.
„Fly it like you stole it...“
Hilfreich?
+4
Der Mike
09.04.24
10:21
FlyingSloth
Fischer hat mit Williams nichts gemein. Fischer fällt fuer mich in die Kategorie von Howard Carpendale, Udo Juergens und Heino.
Fischer ist aber schöner anzusehen als Williams.
Robert Williams "vs." Udo Jürgens? Ernsthaft?! Letzterer war ein durchaus sehr fähiger Sänger, Pianist und vor allem auch Komponist. (Das hat mit meinem/Deinem Musikgeschmack nur sehr nachrangig zu tun.)
Bislang konnte ich Deiner Argumentation noch einigermaßen folgen, jetzt wird's aber lächerlich...
Und ich bin selbst übrigens auch keinerlei Fanboy von Udo Jürgens. Und war da auch noch nie auf einem Konzert. Hätte ich aber wohl mal machen sollen...
Zu Herrn Willams hingegen zieht es mich musikalisch in etwa so sehr wie zu Frau Fischer oder Herrn Carpendale. Würde auch für eine 30-€-Karte und bei 20 km Anfahrt nicht hingehen.
(Sonst selbst eher im Klassik-, Hard-Rock- und Metal-Bereich zu Hause. Spiele selbst auch E-Gitarre.)
Hilfreich?
+3
cheesus1
09.04.24
10:46
"Musiker" ist erst mal jeder, der Musik macht. Ob es dann qualitativ gut ist oder einem persönlich gefällt, das steht auf einem anderen Blatt.
Mir gefällt Helene Fischer auch nicht, weil mir Schlager einfach zu vorhersehbar ist, aber dennoch sind ihre Songs gut produziert und arrangiert. Und wenn jemand zu einem Helene Fischer Song Gefühle entwickelt, dann hat die Musik genau das erreicht, wozu sie da ist. Denn bei Musik geht es meiner Meinung nach fast immer um den Ausdruck von Emotionen. Sei es eine traurige Ballade, ein aggressiver Rocksong, Techno, ein rhythmisches Lambada-Lied oder eine ergreifende Symphonie; es werden immer Gefühle transportiert. Manchmal sogar nur Langeweile.
Am Ende kommt es also darauf an, ob einen die Musik anspricht oder nicht. Von da her finde ich die Diskussion, ob RW wirklich ein Musiker ist oder nicht ziemlich überflüssig, auch wenn ich tendenziell ganz klar Team
FlyingSloth bin. Verglichen mit der heutigen Popmusik hat RW sehr gute Musik gemacht. Ich empfehle hierzu einmal ein paar Videos von Rick Beato, wo er die heutigen Charts kritisch betrachtet und aufzeigt, wie monoton die Gesangsmelodien in Pop-Songs heutzutage geworden sind.
Hilfreich?
+5
spheric
09.04.24
10:50
Der Mike
OK, meine Frau hat wohl noch eine Take-That-CD. Steht irgendwo neben Pur.
Obacht:
"Wenn sie diesen Tango hört" ist nach meiner Auffassung einer der besten deutschsprachigen Songs überhaupt.
Ich rede nicht von der Produktion, sondern vom Song selbst.
In dieser Version hier wird die Qualität des Songs sehr deutlich:
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
0
Der Mike
09.04.24
11:01
spheric
Der Mike
OK, meine Frau hat wohl noch eine Take-That-CD. Steht irgendwo neben Pur.
Obacht:
"Wenn sie diesen Tango hört" ist nach meiner Auffassung einer der besten deutschsprachigen Songs überhaupt.
Ich rede nicht von der Produktion, sondern vom Song selbst.
In dieser Version hier wird die Qualität des Songs sehr deutlich:
Ich weiß durchaus, was Du meinst.
Kurz: Als alter Metalhead wechsle ich weitaus öfters den Radiosender, wenn gerade Williams (im Dudelfunk eh immer die gleichen Williams-Dudelfunk-Songs) läuft als Pur.
In den 90ern ging das für mich gar nicht! Pur, Take That* sowieso nicht. Heute durchaus, also Pur. War da sogar der Ehefrau wegen schon mal auf einem Konzert als eine Geburtstagüberraschung vor wenigen Jahren, da ich wusste, was jene ich Ihrer Jugend sehr gerne hörte. Was durchaus gut war, das Konzert. Auch für mich.
*: Wobei ich heute noch Step by Step von den Neuen Kindern vom Block recht gerne höre, aber erzähl das nicht meinen Kumpels vom Moped-Club.
*: Ich erinnere mich noch an den "letzten" Auftritt von Take That 1994 bei Wetten, dass..?. Vor allem an die Plakate vor der Halle samt "Heult doch!" Legendär.
Hilfreich?
+3
spheric
09.04.24
11:08
Der Mike
*: Wobei ich heute noch Step by Step von den Neuen Kindern vom Block recht gerne höre, aber erzähl das nicht meinen Kumpels vom Moped-Club. ;
Zum Altern gehört, zu akzeptieren, dass uns manche Dinge einfach mehr geprägt haben, als wir früher gerne zugegeben hätten.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+7
Babba
09.04.24
11:17
Interessanter Thread. Könnten sich aber alle Beteiligten erstmal darauf einigen, dass Musik immer noch Geschmackssache bleibt und hier keiner "Recht" bekommen wird? Die Charts bilden immer ganz gut ab, welche Range Geschmack haben kann.
Übrigens, dass uns alle Musik verbindet, ist doch schon instinktiv bedingt, etwas völlig natürliches. Der Herzschlag einer Mutter, den wir im Mutterleib wahrnehmen, ist ein Beat. Wir werden pränatal konditioniert. Bisschen plump dargestellt. aber jeder wird verstehen, was ich meine.
Zur Frage, ob und wie RW mich musikalisch begeistert oder nicht, sage ich mal bewusst nichts. Ich habe in einem großen Münchener Studio seinerzeit meine Ausbildung erleben dürfen, landete später in einem Frankfurter Studio, um jetzt in UK zu arbeiten, ebenfalls einem größeren bekannten Studio. Wie und wo getrickst wird, ist mir also durchaus bewusst. Das schmälert oft den Hörgenuss, aber man muss auch nicht alles so extrem ernst nehmen. Es dient der Unterhaltung. Beim einen mehr, beim anderen weniger.
Hilfreich?
+6
Der Mike
09.04.24
11:26
spheric
Der Mike
*: Wobei ich heute noch Step by Step von den Neuen Kindern vom Block recht gerne höre, aber erzähl das nicht meinen Kumpels vom Moped-Club. ;
Zum Altern gehört, zu akzeptieren, dass uns manche Dinge einfach mehr geprägt haben, als wir früher gerne zugegeben hätten.
Das sagst Du was!
Merkt man vor allem denn, wenn man Kinder hat.
Und man letztlich merkt, dass man in sehr vielen Ansichten gar nicht so anders ist, als es die eigenen Eltern damals waren, als man selbst mal Kind war.
Nur das den eigenen Kindern "begreiflich" zu machen: das ist die wahre Kunst! (Man denkt oft daran, was man als Kind eigene negative/positive Erfahrungen gemacht hat - als ob es gerade gestern gewesen wäre. Und will natürlich die Kinder vor den negativen bewahren. Aber...
)
Heute haben die als Enkel bei den eigenen Eltern natürlich absolute Narrenfreiheit... und: Die Amigos!
Interessant ist auch für mich mittlerweile folgendes: Ich brauche meinen Kindern bei Technik - nicht mal Linux - meist gar nicht mehr viel zu erklären (bald wird es umgekehrt sein! bei der Mami oft heute schon
). Und in den deutschen Single-Top-100-Charts sagen mir allenfalls nur noch 5 oder 10 der Interpreten was.
Hilfreich?
+4
marm
09.04.24
11:27
Babba
Die Charts bilden immer ganz gut ab, welche Range Geschmack haben kann.
Die Streaming-Dienste teilen die Provision jedem Song zu, der mindestens 30 Sekunden gespielt wird. Folge: Songs werden auf kurze Spieldauer optimiert. Häufiges Spielen eines Songs wird belohnt. Jemand, der seinen Song also 100 mal in Dauerschleife hört und ohnehin den ganzen Tag Musik hört, belohnt seine Musiker mehr als der Streaming-Abonnent, der genauso viel bezahlt, aber nur den einen Song einmal hören möchte. Kurze Dauerschleifen-Musik wird belohnt. Da ich wenig Musik höre, würden also meine 10 Euro der Dudelmusik zugeteilt werden
Die Plattenindustrie hat früher eher gefördert, wer irgendwie die 45 Minuten auf der Langspielplatte voll gekriegt hat. Damals hatte der Plattensammler mehr Einfluss.
Der Musikmarkt und der Geschmack wird also sehr von den aktuellen Vermarktungsgesetzmäßigkeiten geprägt.
Hilfreich?
+2
Babba
09.04.24
11:38
marm
Babba
Die Charts bilden immer ganz gut ab, welche Range Geschmack haben kann.
Der Musikmarkt und der Geschmack wird also sehr von den aktuellen Vermarktungsgesetzmäßigkeiten geprägt.
Das ist mir durchaus klar, aber am Ende zählt, was der Konsument hören möchte. Dass ein hübsches Gesicht in 2024 die Jugend eher triggert, als ein zB MeatLoaf Song, muss ich keinem erklären.
Ich habe selbst Kinder und kenne diese 2:20 Pest, die sogar mich trifft, dessen Tracks immer 5-7min andauern. Aber, anderes Genre und mir ist auch Latte, wieviele es tatsächlich mögen. Ich mache Musik, weil es mich glücklich macht, weil es mein Ausgleich zum Studio Job ist, und weil die Gebühren bei Distrokid nicht groß ins Gewicht fallen. Ich muss mich der Jugend nicht anbiedern, besitze nicht mal einen TikTok Account, ohne den man heute ja scheinbar kaum lebensfähig zu sein scheint, was das Netz und Promo betrifft.
Schlager läuft in Deutschland immer und zu jeder Zeit, die Zahlen geben es ja her. Muss ich das deswegen mögen? Ich höre lieber Konzeptalben aus den 70/80ern. Alan Parsons, Saga, Mike Oldfield, Pink Floyd. Sowas halt. Andere Generation. Bin deswegen auch kein Maßstab
Hilfreich?
+3
DSkywalker
09.04.24
11:57
FlyingSloth
Auch hier wie oben. Fischer hat mit Williams nichts gemein. Fischer fällt fuer mich in die Kategorie von Howard Carpendale, Udo Juergens und Heino. Womit wir wieder beim Lipsync und Vollplayback angekommen wären.
Nur mal vorweg, ich ich bin kein Fischer-Fan weil zu "glatt" und marktgängig.
Aber man kann die Fischer nicht in einen Topf mit Carpendale, Jürgens und Heino schmeißen. Die Dame hat eine laut wikipedia eine ordentliche stimmliche Ausbildung :
https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Fischer
Nach dem Mittleren Schulabschluss im Jahr 2000 absolvierte Fischer an der Stage & Musical School Frankfurt in Frankfurt am Main eine dreijährige Ausbildung, die sie 2003 mit der Bühnenreifeprüfung als ausgebildete Musicaldarstellerin beendete.
Hilfreich?
0
ilig
09.04.24
12:26
Roony
Aber hier auf diesem Portal sich soooo lange soooo
respektlos
über Musik auszutauschen ?
Beziehst Du das auf FlyingSloths Kommentar? Oder wen meinst Du?
Hilfreich?
+1
pogo3
09.04.24
13:17
Ich interpretiere pogo3 so (und das hat nichts mit Playback und Co zu tun): Sänger singt zwar noch richtig echt ins Mikrofon, aber bevor die Ausgabe auf den Lautsprechern erfolgt, wird einmal in der technischen Filtermaschine seine Stimme entsprechend schön gewaschen… Etwas, was zu Zeiten der Beatles in dem Umfang halt nicht möglich war.
ttmw
Danke, genauso war das gedacht. Und je nach Dichte der Einflussnahme stellt sich halt die Frage: Ist das noch Live ? Kann man das noch so benennen ? Ich denke, man kann sich darin einig sein: alles was TV "live" ist, ist Konserve, ohne jetzt alle Genres durchleuchten zu wollen. Das ist völlig klar, und geht schon so seit dem die Bilder laufen lernten. Bei "Live" Konzerten würde ich eher von "Jam-Sessions" reden wollen. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob ein "Band" den Background bespielt, oder eine vielköpfige Begleitung von Musikern, Studiomusikern die eben das "Playback" spielen, und die Stars Jamen dann mit. Das kann ich selbst hier in meinem Zimmer mit angeschlossener z.Bsp. Gitarre, und ein wenig Garage Band derart perfekt orchestrieren das wohl kaum einer den Fake bemerken würde. Und das können sie alle. Die Frage ist: Ist dass Mikro noch on, oder off. Keiner würde es bemerken, weil doch die Konzerte schon seit ewigen Zeiten eh tönen als käme alles von CD. Alles geht über die Mischer, und dann entsprechend "gefiltert" und "poliert" als gesamter Teppich auf die PA´s. Die Möglichkeiten der Einflussnahme sind heut zu Tage unendlich. Ich steh öfter mal daneben, und es ist wirklich fantastisch was alles geht. Die "Mischer" mischen mittlerweile völlig autonom, nach Settings. Aber es müsste noch einige Profis hier geben, die noch deutlich genauer hierüber berichten können.
Bei eurer Diskussion fehlt mir eine Komponente: die Produzenten. Die, die zunächst viel Geld vorstrecken damit die Tournee erst zu laufen beginnt. Die würden einen Teufel reiten wenn die Helene mal indisponiert wäre. Die Stones - Vodoo Lounge Tour 1994. Na, da war deutlich zu sehen dass neben den vier "Stones" noch min. 10 Musiker im dunklen Hintergrund standen. Ich sag zu meinen Freunden: "Hey Leute, die vier könnten grade von der Bühne fallen, die Show würde auch ohne die weitergehen."
Passend dazu, die aktuelle Doku über die Teenie - VIVA - Band "ECHT". Nichts davon war echt, auch nicht die "Live" Konzerte. Was in der Doku auch ganz klar und ohne Scham ausgeplaudert wird. Man hätte gerne, aber die Produzenten - no way. Da steckt viel zu viel Gewinnabsicht dahinter. No risk - more fun.
Und natürlich gibt es genügend Profis, Künstler, Musiker die gut abgemischt natürlich tatsächlich so gut wie von CD spielen, grandios singen, perfekt spielen. Klar, keine Frage. Unglaubliches Können, ganz klar.
Ansonsten Leute, wollte ich die ausufernde Diskussion darüber eigentlich gar nicht so befeuern. Sorry.
„Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.“
Hilfreich?
+1
Hot Mac
09.04.24
13:26
Ich war immer der Meinung, dass Musik die einzige Sprache ist, die wir alle verstehen.
Schade, dass ich in meinem biblischen Alter noch eines Besseren belehrt werden soll.
Hilfreich?
+5
spheric
09.04.24
13:31
DSkywalker
FlyingSloth
Auch hier wie oben. Fischer hat mit Williams nichts gemein. Fischer fällt fuer mich in die Kategorie von Howard Carpendale, Udo Juergens und Heino. Womit wir wieder beim Lipsync und Vollplayback angekommen wären.
Nur mal vorweg, ich ich bin kein Fischer-Fan weil zu "glatt" und marktgängig.
Aber man kann die Fischer nicht in einen Topf mit Carpendale, Jürgens und Heino schmeißen. Die Dame hat eine laut wikipedia eine ordentliche stimmliche Ausbildung :
https://de.wikipedia.org/wiki/Helene_Fischer
Nach dem Mittleren Schulabschluss im Jahr 2000 absolvierte Fischer an der Stage & Musical School Frankfurt in Frankfurt am Main eine dreijährige Ausbildung, die sie 2003 mit der Bühnenreifeprüfung als ausgebildete Musicaldarstellerin beendete.
Äh… ein Udo Jürgens hat Musik studiert, am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt und am Mozarteum in Salzburg…
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+6
Schens
09.04.24
14:17
spheric
Äh… ein Udo Jürgens hat Musik studiert, am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt und am Mozarteum in Salzburg…
Und das bis heute vermutlich beste Deutsch im Schlager. "Wegen Dir" hätt er nie gesungen.
Hilfreich?
+3
spheric
09.04.24
14:30
Schens
spheric
Äh… ein Udo Jürgens hat Musik studiert, am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt und am Mozarteum in Salzburg…
Und das bis heute vermutlich beste Deutsch im Schlager. "Wegen Dir" hätt er nie gesungen.
"Niemals in New York" ist ein unfassbar gut auf den Punkt gebrachter Song unter vielen.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+2
DSkywalker
09.04.24
15:11
spheric
Schens
spheric
Äh… ein Udo Jürgens hat Musik studiert, am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt und am Mozarteum in Salzburg…
Und das bis heute vermutlich beste Deutsch im Schlager. "Wegen Dir" hätt er nie gesungen.
"Niemals in New York" ist ein unfassbar gut auf den Punkt gebrachter Song unter vielen.
... wobei, der Text nicht allein von Udo kam...
google
Songwriter: Michael Kunze / Udo Juergens
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0
Der Mike
09.04.24
15:42
DSkywalker
spheric
Schens
spheric
Äh… ein Udo Jürgens hat Musik studiert, am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt und am Mozarteum in Salzburg…
Und das bis heute vermutlich beste Deutsch im Schlager. "Wegen Dir" hätt er nie gesungen.
"Niemals in New York" ist ein unfassbar gut auf den Punkt gebrachter Song unter vielen.
... wobei, der Text nicht allein von Udo kam...
google
Songwriter: Michael Kunze / Udo Juergens
Jetzt bitte noch die Songwriter vom Robert passend zum Thread.
(So manches hätte auch von Stock Aitken Waterman kommen können - natürlich bis auf die Cover-Versionen. Dennoch könnte ich mich mit einem Konzertbesuch ggf. durchaus anfreunden. Bei Kylie Minogue z.B.)
Hilfreich?
0
Kronar (back)
09.04.24
15:47
spheric
Zum Altern gehört, zu akzeptieren, dass uns manche Dinge einfach mehr geprägt haben, als wir früher gerne zugegeben hätten.
Man merkt, dass man alt geworden ist, wenn man bei den Radiosendern durchgereicht wird
Ich kann mich noch erinnern, da lief meine Musik auf WDR1 heute EinsLive (wurde Ende der 80er umbenannt), dann lief sie lange auf WDR2, und mittlerweile wandert sie Abends auf WDR4 (was zu meiner Jugendzeit der Schlagersängersender war) - und nicht nur die Musik sondern witzigerweise auch die Radiomoderatoren und -moderatorinnen. Wir haben auch zu Beginn der 80er "komische Musik" gehört, ich möchte da nur mal an solche "Perlen" der NDW wie "Kleine Taschenlampe brenn..." oder "im Tretboot in Seenot" erinnern...
Musik ist wie beim Essen immer eine Sache des eigenen Geschmackes..
Und das ist auch gut so...
Hilfreich?
+3
HAL 9000
09.04.24
16:00
Kronar (back)
Man merkt, dass man alt geworden ist, wenn man bei den Radiosendern durchgereicht wird
Ja. Die besten Sendungen gab es noch bei BFBS
: John Peels Music
und Rodigans Rockers
...
Hilfreich?
+2
Kronar (back)
09.04.24
16:13
bzw. Mal Sondock's Hitparade
Hilfreich?
0
beanchen
09.04.24
16:20
Kronar (back)
Man merkt, dass man alt geworden ist, wenn man bei den Radiosendern durchgereicht wird
Ich kann mich noch erinnern, da lief meine Musik auf WDR1 heute EinsLive (wurde Ende der 80er umbenannt), dann lief sie lange auf WDR2, und mittlerweile wandert sie Abends auf WDR4 (was zu meiner Jugendzeit der Schlagersängersender war) ...
Ob das eine Frage des Alterns ist? Ich bin immer bei meinem Sender geblieben und nehme in Kauf, dass ich auch mal was neues zu hören bekomme und nicht nur Songs zum Tod des jeweiligen Musikers.
Ich nutze Radio allerdings auch nur zur Unterhaltung und nicht wenn ich in "meiner" Musik schwelgen will. Da müssen die eigenen Playlists herhalten.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
Hilfreich?
+2
pentaxian
09.04.24
16:49
DSkywalker
Aber man kann die Fischer nicht in einen Topf mit Carpendale, Jürgens und Heino schmeißen. Die Dame hat eine laut wikipedia eine ordentliche stimmliche Ausbildung :
das hoffe ich doch, zumindest bei Udo Jürgens, der Mann war so viele Klassen besser als eine Fischer....
„mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)“
Hilfreich?
+3
spheric
09.04.24
16:51
pentaxian
DSkywalker
Aber man kann die Fischer nicht in einen Topf mit Carpendale, Jürgens und Heino schmeißen. Die Dame hat eine laut wikipedia eine ordentliche stimmliche Ausbildung :
das hoffe ich doch, zumindest bei Udo Jürgens, der Mann war so viele Klassen besser als eine Fischer....
Sehr unterschiedliche Skillsets.
Die Fischer ist
extrem
gut in dem, was sie macht und ist — nach einhelliger Kollegenmeinung derer, die mit ihr arbeiten durften — eine der am härtesten arbeitenden Menschen im Business.
„Früher war auch schon früher alles besser!“
Hilfreich?
+4
Schens
09.04.24
19:34
pentaxian
das hoffe ich doch, zumindest bei Udo Jürgens, der Mann war so viele Klassen besser als eine Fischer....
Seine Reaktion, als sie an seinem Piano Merci Cherie sang, lässt etwas anderes vermuten. Es fühlte sich so an, als wüsste er, dass er bald gehen müsste
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0
pogo3
09.04.24
22:26
das hoffe ich doch, zumindest bei Udo Jürgens, der Mann war so viele Klassen besser als eine Fischer....
Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlicher Art, aber Udo Jürgens schenkte 21 Jahre nach dem 2. Weltkrieg 1966 beim Grand Prix Eurovision de la "Chanson", für Österreich startend, den Franzosen eine französische Ode an das Ende einer Liebe wie sie es selbst wohl vor ihm nie so gehört haben. Nicht von einem Deutschen, nicht zu der Zeit, nicht in der Art und Weise. Er konnte den Grand Prix nur gewinnen: Merci Chérie. Das macht dann den Unterschied. Ich stelle mir gerade vor wie den französischen Zuhörern die Tränen gekommen sind, die Kinnladen offen standen, ungläubiges Staunen war. Ich wär gerne dabei gewesen. Ich höre das Original gerade in Schleife, und bin, obwohl nicht Udo Jürgen Fan, schon stark ergriffen was der da abgeliefert hat. Fantastisch. Es gibt Dinge die gelten auf immer und ewig, und dieses Gefühl wird immer gegenwärtig sein wenn eine Liebe einfach geht. Da kann man unentwegt atemlos durch Nächte hetzen, Merci Chérie bleibt bis zum Ende.
Klar, hört sich jetzt etwas pathetisch an, klar. Aber bei der Helene kann ich nicht weinen.
„Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.“
Hilfreich?
+4
pentaxian
09.04.24
22:36
pogo3
das hoffe ich doch, zumindest bei Udo Jürgens, der Mann war so viele Klassen besser als eine Fischer....
Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlicher Art, aber Udo Jürgens schenkte 21 Jahre nach dem 2. Weltkrieg 1966 beim Grand Prix Eurovision de la "Chanson", für Österreich startend, den Franzosen eine französische Ode an das Ende einer Liebe wie sie es selbst wohl vor ihm nie so gehört haben. Nicht von einem Deutschen, nicht zu der Zeit, nicht in der Art und Weise. Er konnte den Grand Prix nur gewinnen: Merci Chérie. Da kann man unentwegt atemlos durch Nächte hetzen, Merci Chérie bleibt bis zum Ende.
Klar, hört sich jetzt etwas pathetisch an, klar. Aber bei der Helene kann ich nicht weinen.
Ich unterschreibe alles, bis auf den Halbsatz mit dem Deutschen...
„mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)“
Hilfreich?
0
Weia
10.04.24
05:11
FlyingSloth
weia
Was ich nicht verstehe, ist, wie Du Robbie Williams zu den ernstzunehmenden Musikern zählen kannst.
Der Mann macht seit über 30 Jahren Musik. Allein die Tatsache, dass er das über eine solange Zeit konsequent durchzieht, verdient das Attribut Ernstzunehmender Musiker.
Was ist das denn für seltsame Metrik? Die von Dir als Negativreferenzen benutzten Howard Carpendale, Udo Juergens und Heino sind/waren allesamt über 50 Jahre im Geschäft. Du musst dich schon entscheiden. (Udo Juergens und Heino in einer Kategorie zu vereinen finde ich übrigens auch seltsam.)
Ganz zu schweigen, dass er sich über die Jahre qualitativ gesteigert und und als Musiker weiterentwickelt hat.
Da gehört bei der Ausgangsposition allerdings nicht viel dazu.
Falsch, Williams hat mit den von Dir genannten Acts vom Niveau und Qualität seiner Musik her rein gar nichts gemein.
Ich habe mich jetzt durch etliche Sachen von ihm durchgequält. Und sorry, er gehört genau dahin, eher am unteren Rand. Meine Ohren vermögen nichts anderes zu hören.
Und dass Du Robbie Williams mit Justin Bieber und whoever DuaLipa ist in eine Schublade steckst ist einfach kindisch und nur ein plumper Versuch Williams als gutem Musiker die Glaubwürdigkeit zu entziehen.
Da er kein ernstzunehmender Musiker ist, muss und kann ich auch nicht plump versuchen, ihm eine Glaubwürdigkeit zu entziehen, die er nunmal nicht hat.
Glaubwürdigkeit ist wohl der entscheidende Punkt. Wir reden hier ja durch die Bank von Musik, die wenn, dann durch Authentizität punktet und nicht durch Komplexität. Und die fehlt jemandem, der ein so verlogen eskapistisches Machwerk wie
Angels
zum Besten gibt, einfach komplett.
Du hast Robbie Williams in einem Atemzug mit Taylor Swift genannt. Das ist genau der Unterschied ums Ganze zwischen den beiden. Musikalisch sind beide eher einfach gestrickt, aber Taylor Swift punktet mit einer bedingungslosen Authentizität, die Robbie Williams vollkommen abgeht. Sie ist Künstlerin, er ist Entertainer.
weia
Das geht nicht. Entweder ernsthafter Musiker oder Entertainer.
Wo steht sowas geschrieben?
Vielleicht ist auch das wieder ein terminologisches Problem. Unter einem
Entertainer
verstehe ich einen Kunstgewerbler, dem es nicht um authentischen Ausdruck geht, sondern um vernebelnden, verlogenen Effekt um des Erfolges willen. Gestalten wie Frank Sinatra etwa. Und du kannst nur entweder ehrlich/Künstler oder verlogen/Entertainer sein; beides zugleich geht nicht.
Nach dieser These würden also Led Zeppilin auch nicht in die Kategorie ernstzunehmender Musiker fallen. Rock Legenden und Entertainer vom Feinsten.
Led Zeppelin sind nun wirklich alles, aber keine Entertainer. Da dreht sich mir ja der Magen um, wenn ich sowas lese.
The Who, ebenfalls musikalische Ausnahmetalente und Entertainer, welche die Massen in Begeisterung versetzen konnten.
Selbe Verwchslung. Und ob du Entertainer oder Künstler bist, lässt sich nicht an der Breite deines Erfolges ablesen.
Gleiches gilt fuer The Ramones, Pixies, Sex Pistols, The Clash, Misfits, Talking Heads, Blondie, Nirvana, Foo Fighters, The Velvet Underground, Pink Floyd, Jimi Hendrix, Eric Clapton, David Bowie, Queen, The Doors... Die Liste lässt sich fortsetzten
Das ist aus meiner Sicht eine etwas inhomogene Liste, aber meinetwegen.
Robbie Williams würde da jedenfalls sicher nicht reinpassen.
Oder denkst Du diese Bands haben Musik gemacht, um still im Kämmerchen Sinne und Bewusstsein zu schärfen.
Niemand sagt, dass das im stillen Kämmerchen geschehen muss.
weia
Wieso billig? Um die These zu belegen, dass Qualität und kommerzieller Erfolg nicht deckungsgleich sind, muss man nur irgendein Beispiel finden, wo das eben nicht so ist. Und das ist Helene Fischer sicher.
Es gibt unzählige Beispiele, die genau das Gegenteil beweisen, nur dazu hast Du Dich nicht bequemt.
Das ist logisch unsinnig. Um zu beweisen, dass zwei Mengen nicht deckungsgleich sind, musst Du nur ein einziges Element finden, das zu der einen Menge gehört, aber nicht zu der anderen. Ab da ist das bewiesen. Auf zahllose Elemente zu verweisen, die zu beiden Mengen gehören, ändert daran nichts mehr und ist kein Beweis des Gegenteils.
weia
Ich meine nein. Dazu ist sie zu wertvoll.
Du bist echt komisch. Nach der Logik, kann ich also keinen Spass haben, wenn ich mit meiner Frau zu Salsa und Marimba Musik tanze?
Gute Güte, wir kommen vom Hundertsten ins Tausendste. Wo kommt jetzt plötzlich die Tanzmusik her? Das ist Gebrauchsmusik, die rein gar nichts mit Kunst zu tun hat und völlig andere Zwecke verfolgt.
Wenn Du Spaß am Gesellschaftstanz hast, bitteschön.
Ich fand das immer ein albernes, durchschaubares Alibi, um Menschen des anderen Geschlechts auch in verklemmten Gesellschaften öffentlich anfassen zu dürfen.
weia
So? Gibt es gegenwärtig auch nur einen ernstzunehmenden Komponisten, der die Tradition der „klassischen“ klassischen Musik glaubhaft aufrechterhalten kann? Ich meine nein. Stravinsky, Schostakowitsch und Prokofiev waren da wohl mit die letzten
Mit Sicherheit Ja
Schon wieder ein terminologisches Problem. „Klassische Musik“ im strengen musikwissenschaftlichen Sinne umfasst nur den Musikstil des frühen 18. Jahrhundert bis ins frühe 19. Jahrhundert, die Epoche von Haydn, Mozart und Beethoven. Etwas alltagssprachlicher gefasst die gesamte europäische Kunstmusik von Barock bis Spätromantik; so habe ich den Begriff gemeint.
Der epochale Bruch durch die Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegelt sich auch in der westlichen Kunstmusik wider, die nie wieder zu den Klängen zuvor zurückfindet oder auch nur finden kann. Diese neuen Epoche wird „Neue Musik“ oder „Avantgarde“ genannt; nur in diesem musikwissenschaftlichen Sinn habe ich den Begriff „Avantgarde“ hier benutzt, weil mir „Neue Musik“ zu missverständlich schien – aber „Avantgarde“ ist es offenbar ebenso. Also spreche ich, um weitere Missverständnisse zu vermeiden, im Folgenden nur noch von „Neuer Musik“ und unterscheide sie von neuer Musik durch die Großschreibung.
Und das Publikum für Neue Musik ist im Musikbetrieb definitiv eine kleine Minderheit.
Philip Glass mit seinem minimalistischen Ansatz 'klassische' Klassik lebendig zu halten.
Arvo Paert und sein unvergleichlicher Einsatz von Tintinnabuli
Stephen Michael Reich
Osvaldo Golijov
Krzysztof Penderecki siehe Threnody to the Victims of Hiroshima, Symphony No. 3
Ja es gibt sie, auch heute noch.
Das sind alles hervorragende Komponisten, aber sie sind halt allesamt Vertreter der Neuen Musik und nicht der Klassik.
Niemand wird Steve Reich mit Beethoven verwechseln; bei Arvo Pärt könnte ich noch am ehesten nachvollziehen, dass das für einen Musiklaien bei flüchtigem Hören wie Spätromantik klingt, aber auch Arvo Pärt ist ein wichtiger Vertreter der Neuen Musik.
Inhaltlich sind wir doch vermutlich gar nicht so weit auseinander. Natürlich gibt es zeitgenössische Kunstmusik, aber sie hat ein neues Vokabular.
Du kannst die Zeit als ernsthafter Künstler nicht zurückdrehen; im Stil der klassischen Musik zu komponieren ist heute nur noch kunstgewerbliches Zitat. Mit Anleihen an die Romantik kommen eben nur noch Filmmusik-Komponisten durch.
Weia
Frank Zappa hat am Ende seines Lebens einmal zusammen mit Pierre Boulez „E-Avantgarde“ eingespielt (The Perfect Stranger), aber das war eher so lala
So what? Tut das seinem Lebenswerk als Ausnahme Musiker schlechthin einen Abbruch?
Nein, überhaupt nicht. Aber er geht in die Annalen halt als Pionier des Progressive Rock ein und nicht als wichtiger Vertreter der Neuen Musik.
Weia
Wer bitte bezeichnet Bob Dylan denn als Avantgarde-Musiker? Ein Musiker von singulärer Bedeutung, keine Frage, ein Gigant. Aber doch nicht Avantgarde in musikalisch engerem Sinne.
Dylans's Einfluss auf Pop Musik und seine Fähigkeit Konventionen zu brechen gehen ziemlich genau einher mit dem Avantgarde Ethos.
Aber mit Neuer Musik haben sie halt nichts zu tun.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
-4
Weia
10.04.24
05:29
spheric
Sehr unterschiedliche Skillsets.
Die Fischer ist
extrem
gut in dem, was sie macht und ist — nach einhelliger Kollegenmeinung derer, die mit ihr arbeiten durften — eine der am härtesten arbeitenden Menschen im Business.
Du redest über Kunst wie über ein – Business. <kopfschüttel/>
„Sie hat sich immer sehr bemüht.“
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
-7
DSkywalker
10.04.24
06:40
... und warum gibt es heute kaum noch neue "klassische" Musik ?
Ganz einfach, weil irgendwann die e-Gitarre und der Synthesizer erfunden wurde.
Früher - zu Mozarts Zeiten - wurden die Lieder aus den Opern auf der Straße geträllert. DAS war damals DIE POP-Musik der damaligen Zeit !
Heute gehen die Leute eben nicht mehr in die Oper, sondern ins Musical oder in ein Open-Air Konzert. Somit hat sich halt auch die Quelle aus der sich die neuen Musikideen speisen geändert...
Würde Mozart heute noch leben, würde er, ähnlich wie A. Lloyd Webber, Musicals am Fließband schreiben.
Hilfreich?
+5
pogo3
10.04.24
09:25
Ich unterschreibe alles, bis auf den Halbsatz mit dem Deutschen...
Oh, klar, natürlich falsch. Sorry, einfach gedankenlos so hin geschrieben. Österreichische - u. Schweizer Staatsbürgerschaft. Ich habe mich bis dato kaum damit beschäftigt, und der Udo Jürgens ist doch irgendwie komplett eingedeutscht, mit seinem "Griechischen Wein". Das muss man erst mal schaffen, ein derart sozialkritisches Lied als Never-Ending-Saufbuden-Song zu etablieren.
„Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.“
Hilfreich?
+1
cheesus1
10.04.24
09:56
Weia
Unter einem Entertainer verstehe ich einen Kunstgewerbler, dem es nicht um authentischen Ausdruck geht, sondern um vernebelnden, verlogenen Effekt um des Erfolges willen. Gestalten wie Frank Sinatra etwa.
OK, damit bist Du für mich raus aus der ernstzunehmenden Argumentation. Ich denke, da unterscheiden sich unsere Auffassungen von Musik doch zu stark. Und da ich hier auf MTN noch nie erlebt habe, dass eine Diskussion mit Dir jemals dazu geführt hätte, Dich in irgend einer Weise umzustimmen, werde ich es auch gar nicht erst versuchen.
Hilfreich?
+7
Werner
10.04.24
10:40
Das alles wäre ’ne tolle show für Maischberger, Illner +Co...
)
Hilfreich?
0
vta
10.04.24
11:16
FlyingSloth
Und dass Du Robbie Williams mit Justin Bieber und whoever DuaLipa ist in eine Schublade steckst ist einfach kindisch und nur ein plumper Versuch Williams als gutem Musiker die Glaubwürdigkeit zu entziehen.
Der Justin Bieber scheint zumindest recht gut Schlagzeug spielen zu können. Kann Robbie Williams irgendwelche Instrumente einigermaßen gut spielen?
Wie hoch sind die Anteile von Robbie Williams an seiner Musik?
Wäre er in der Lage dazu Songs komplett selber zu schreiben oder läuft ohne externe Hilfe nichts (und ist "nur" ein Sänger)?
Hilfreich?
0
KoGro
10.04.24
12:23
Weia
Ich habe mich jetzt durch etliche Sachen von ihm durchgequält. Und sorry, er gehört genau dahin, eher am unteren Rand. Meine Ohren vermögen nichts anderes zu hören.
Spannend! Du hast also sozusagen die Referenzohren, was gute Musik angeht. Hmm, magst Du sie vielleicht Sonorman schicken, damit er uns diese sagenhaften Dinger in einer rewind mal ein bisschen näher bringt?
Ich würde dann für einen Vergleich auch meine schicken, die halt leider Robbie Williams für viel angenehmer halten als z.B. Wagner-Opern, die als Bombast-Klassik nur auf den Effekt (also fast Entertainment) getrimmt und eigentlich nur für verrückte Könige und durchgeknallte Diktatoren erträglich sind…
Hilfreich?
+1
DSkywalker
10.04.24
12:42
KoGro
Ich würde dann für einen Vergleich auch meine schicken, die halt leider Robbie Williams für viel angenehmer halten als z.B. Wagner-Opern, die als Bombast-Klassik nur auf den Effekt (also fast Entertainment) getrimmt und eigentlich nur für verrückte Könige und durchgeknallte Diktatoren erträglich sind…
Na, na, na
Wikipedia
Mit seinen durchkomponierten Musikdramen gilt er als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Komponisten der Romantik.
Wagner wollte die Relation umkehren, die Musik aber nicht der Sprache unterordnen, sondern beide in den Dienst des Dramas stellen. Den (empathischen) Begriff des Dramas entwickelte er über eine Demontage des modernen „Literaturdramas“, als dessen Quellen er die antike Tragödie und die Kunstform des Romans ansah. Um das eigentliche Ziel zu erreichen, die Darstellung des Menschen, griff er auf die Anthropologie Ludwig Feuerbachs zurück, den er neben Schopenhauer sehr schätzte.
Hilfreich?
+2
DSkywalker
10.04.24
12:44
Und
Wikipedia
Wagners Einfluss auf die Entwicklung der Neuen Musik bis zur Auflösung der Tonalität ist vielfältig. Die ausgeprägte Chromatik und die eigenwilligen harmonischen Wendungen wirkten bis zu Alexander Skrjabin, Arnold Schönberg, Anton Webern und weiteren Komponisten. Bereits Franz Liszt, Haupt der Neudeutschen Schule, hatte die raffinierten Akkordfolgen des Lohengrin gelobt. Der spätere Kritiker Nietzsche sprach von der Klangmagiemagie, die „mit einer aufgelösten und gleichsam elementarisch gemachten Musik ausgeübt“ werde und erwähnte die „Bewegung, Farbe, kurz die Sinnlichkeit der Musik.“[127] Die Idee des Gesamtkunstwerks war ebenfalls wirkmächtig, wie etwa in Skrjabins späten Werken und in Schönbergs „Drama mit Musik“ Die glückliche Hand zu sehen ist. Die Protagonisten der Zweiten Wiener Schule sahen in Wagners Neuerungen seit dem Tristan einen wesentlichen Schritt von der erweiterten zur schwebenden Tonalität.
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sudoRinger
10.04.24
12:51
Mark Twain
Wagners Musik ist besser als sie klingt.
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