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Empfehlung für ein Autorensystem

SirLane
SirLane08.02.2514:00
ich bin im Moment auf der Suche nach einem Autorensystem für Mac OS. Erstellt werden damit Sachbücher. In der engeren Auswahl steht Scrivener und Papyrus. Hat hier jemand eines der Programme im Einsatz oder kann etwas anderes empfehlen?
Cloud-Systeme kommen nicht in Frage, da der Datenschutz nicht gewährleistet ist. Außerdem ist ein Arbeiten ohne Internet nicht möglich.
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Kommentare

Kapeike08.02.2515:01
Ulysses vielleicht?

Man kann Cloud-Sync etc ja auch auslassen, falls es nicht benötigt wird.

Eventuell ist auch Fiveacts was für dich, stammt vom hiesigen Forumsbetreiber
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SirLane
SirLane08.02.2515:27
Kapeike
Ulysses vielleicht?

Eventuell ist auch Fiveacts was für dich, stammt vom hiesigen Forumsbetreiber

Danke für den Hinweis, Fiveacts kannte ich noch nicht. Ist mir aber zu charakter- und personenbezogen. Beides brauche ich nicht da es keine handelnden Personen gibt. Wichtig ist mir eine Recherchefunktion, die (fast) alle Formate (PDF, Notizen, Html, Textformate) verarbeitet.
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Kapeike08.02.2516:06
Ich weiß nicht, was Pages alles kann, aber es hat wohl die Funktionen von iBooks author übernommen. An dieses erinnerte ich mich nämlich gerade, wusste aber, dass es das nicht mehr gibt

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X-Jo08.02.2518:43
Ich »schreibe« gerade ein Buch: Ich tippe (für den privaten Gebrauch) ein altes Buch mit etwa 300 Seiten von 1936 in Faktura und in Mundart/Dialekt ab.
Das geht mit Pages akzeptabel.
Es sind keine Bilder enthalten, dafür aber Verse die ich in schmälere Textfelder setze. Die Fußnoten auf fast jeder Seite sind im originalen Buch in der Fußzeile hintereinander aufgelistet — das bekomme ich in Pages nur so hin, dass sie untereinander stehen, wodurch viel Platz auf der Seite verloren geht. Aber Seitenzahlen, die Kapitelüberschrift auf jeder Seite (so hat man das wohl dazumal gemacht) in der Kopfzeile — das geht alles mit Pages.

Früher habe ich ausschließlich mit Papyrus gearbeitet. Mich haben das Bedienkonzept und die Präzision überzeugt.
Anfänglich, als Pages erschien, kam es mir so vor, als hätte Apple Papyrus als Vorlage verwendet.

Habe sogar mal den Gründer Ulli Ramps auf einer ATARI-Messe persönlich kennengelernt. Soviel ich weiß, startete Papyrus auf dem Atari ST.
+1
Old Archibald Yates08.02.2520:27
Scrivener nutze ich seit 2007, es ist super, vor allem, wenn man viel Recherche-Material hat. Das Beste daran ist die strikte Trennung von Form und Inhalt.

Was es am wenigsten gut kann, sind Bilder. Da kann Nachbearbeiten nötig sein.
+4
Weia
Weia08.02.2521:40
Old Archibald Yates
Das Beste daran ist die strikte Trennung von Form und Inhalt.
Das ist aber Geschmackssache. Für mich kommt kein Programm infrage, das Form und Inhalt trennt. Form und Inhalt gehören zusammen, da bin ich ganz bei Friedrich Schiller. Als erstes muss ich für einen neuen Text den Font festlegen, in dem er am Ende erscheinen wird, denn je nachdem, wie der ausschaut, ändert sich mein Schreibstil.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia08.02.2521:56
X-Jo
Ich »schreibe« gerade ein Buch: Ich tippe (für den privaten Gebrauch) ein altes Buch mit etwa 300 Seiten von 1936 in Faktura und in Mundart/Dialekt ab.
Das geht mit Pages akzeptabel.
Das größte Problem bei Pages sind aus meiner Sicht die fehlenden Trennausnahmen, denn die automatische Silbentrennung versagt viel zu oft. Die Lösung, die ich für mich gefunden habe, ist, mithilfe von TextExpander eine Zeichenfolge (..—) zu definieren, die beim Tippen durch einen weichen Trennstrich ersetzt wird, und die automatische Silbentrennung auszuschalten. Dadurch geht man auch automatisch sparsamer mit Trennungen um, was dem Schriftbild zugute kommt. (Eine zuverlässig funktionierende automatische Trennung wäre zukünftig aber eine Paradeanwendung für Apple Intelligence.)
Früher habe ich ausschließlich mit Papyrus gearbeitet.
Papyrus kam, als ich nach einer Textverarbeitung suchte, für mich nicht infrage, da es schlecht bis gar nicht in macOS integriert war (gemeinsamer Fontdialog, gemeinsame Farbpaletten, gemeinsames Rechtschreibwörterbuch und so weiter). Ob das immer noch so ist, weiß ich aber nicht.
Soviel ich weiß, startete Papyrus auf dem Atari ST.
Das stimmt.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Old Archibald Yates08.02.2522:04
Weia
Als erstes muss ich für einen neuen Text den Font festlegen, in dem er am Ende erscheinen wird, denn je nachdem, wie der ausschaut, ändert sich mein Schreibstil.

Das ist aber … speziell. Aber warum nicht und natürlich auch kein Problem mit Scrivener, eine Option für den Output ist "as-is".

Die Idee dahinter ist, dass jeder in der Form schreibt, wie es ihm am angenehmsten ist, also Schrift, Schriftgröße, Schriftfarbe, Zeilenabstände, Zeilenlänge usw. nach Gusto wählt. Und dann kompiliert man, um das Format zu erzeugen, das der Verleger oder Redakteur fordert. Oder wenn man immer noch am liebsten mit Stift auf Papier korrigiert und überarbeitet, dann legt man ein Druckformat mit zum Beispiel doppeltem Zeilenabstand und breitem Rand an. Was besonders praktisch bzw. tintesparend ist, wenn man sich entschieden haben sollte, ganz old school in Bernstein auf Schwarz zu schreiben.
Weia
Old Archibald Yates
Das Beste daran ist die strikte Trennung von Form und Inhalt.
Das ist aber Geschmackssache. Für mich kommt kein Programm infrage, das Form und Inhalt trennt. Form und Inhalt gehören zusammen, da bin ich ganz bei Friedrich Schiller.

Da hat er aber dann doch etwas anderes gemeint. Er hat ja seine Texte nicht in Handschriften unters Lesevolk gebracht, sondern diese tolle Erfindung namens Buchdruck genutzt.

Scriveners Konzept ist html sehr ähnlich: Es gibt einen Inhalt und der hat (hoffentlich) eine Struktur. Und dann wählt man style sheets fürs Aussehen.
+2
Old Archibald Yates08.02.2522:22
Weia
Eine zuverlässig funktionierende automatische Trennung wäre zukünftig aber eine Paradeanwendung für Apple Intelligence.)

Wir haben gemeinsame Träume.
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gfhfkgfhfk08.02.2522:30
SirLane
ich bin im Moment auf der Suche nach einem Autorensystem für Mac OS. Erstellt werden damit Sachbücher. In der engeren Auswahl steht Scrivener und Papyrus. Hat hier jemand eines der Programme im Einsatz oder kann etwas anderes empfehlen?
Auf dem Mac gibt es faktisch keine brauchbaren Programme. Normalerweise trennt man bei so einer Aufgabe den strukturierten Inhalt explizit von der Erscheinungsform. Früher auf dem klassischen MacOS gab es dafür noch FrameMaker, was in Ansätzen das konnte. Die größere SGML Version (die deutlich besser dafür geeignet ist) wurde meines Wissens nie auf MacOS portiert. Später wurde dann nur noch die SGML Version gepflegt und nun als XML Version weiter verkauft.

XML ist der Nachfolger von SGML und mittlerweile der Standard für diese Form der Publikation. Es stellt sich als erstes die Frage gibt der Verlag ggf. XML DTDs vor? Falls ja bietet es sich an diese zu nutzen, da dadurch die Arbeit für den Verlag vereinfacht wird, und für Dich als Autoren die Wahrscheinlichkeit von Fehler verringert wird. Alternativ kann man z.B. freie DTDs wie etwa DocBook nutzen.

Das Problem ist nun, dass es dafür auf dem Mac keinerlei natives Programm zum Bearbeiten von XML Dokumenten dieser Art gibt. Es existieren Tools wie OxygenXML die während des Schreibens darauf achten, dass man DTD konforme XML Dokumente verfasst. Das Problem hierbei ist: OxygenXML ist eine Java Applikation.
0
Hot Mac
Hot Mac09.02.2511:13
Ich habe in den vergangenen zwanzig Jahren achtzehn Romane veröffentlichen dürfen.
Einen riesigen Haufen Zeug habe ich auch nur für die Schublade geschrieben.
Ich hab alles ausprobiert, bin aber immer wieder zu einer Kombination zurückgekehrt, die für mich am besten funktioniert: Drafts, Scrivener und DEVONthink.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Liebe und Gute.
Viel Erfolg! 😎👍
+7
SirLane
SirLane09.02.2511:52
Hot Mac09.02.2511:13
Ich hab alles ausprobiert, bin aber immer wieder zu einer Kombination zurückgekehrt, die für mich am besten funktioniert: Drafts, Scrivener und DEVONthink

Drafts sieht sehr gut aus, das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Danke für den Tipp. Scrivener habe ich schon als Testversion auf dem Rechner, ich denke, das ist das richtige Tool für meine Bedürfnisse. Bisher habe ich alles in Pages geschrieben, das hat auch gut funktioniert. Allerdings waren das auch nicht so große Projekte, 20-30 Seiten maximal. Das ändert sich jetzt, weil ein großes Sachbuch entsteht. Da stört Pages meinen Workflow massiv.
+3
SirLane
SirLane09.02.2512:03
Ich wünsche Dir alles erdenklich Liebe und Gute.
Viel Erfolg!

Danke, wünsche ich dir auch
+2
sudoRinger
sudoRinger09.02.2512:23
Die genannten Programme nutze ich auch. Ein Vorteil von Ulysses und Scrivener ist, dass zwei separate Textteile als ein Text dargestellt werden können. Das geht aber auch anders.
Da ich die Erstellung von Texten mit Markdown in Drafts oder Devonthink bevorzuge, kann die Integration von Texten per File Transclusion gelöst werden. Mit
![Text](path/to/file.md)
können andere Texte in den aktuellen Text eingebunden werden, so ähnlich wie Bilder, Links usw.
Erst am Ende wenn meine Texte fertig sind, greife ich zu Programmen wie Word, Pages etc. Mit Pandoc kann die fertige Markdown-Datei automatisch in pdf, html, rtfd, doc konvertiert werden.
Selbst bei Scrivener beschäftige ich mich noch zu sehr mit der Form statt dem Inhalt. Dann lieber Klartext mit Markdown.
+2
sudoRinger
sudoRinger09.02.2513:02
sudoRinger
Da ich die Erstellung von Texten mit Markdown in Drafts oder Devonthink bevorzuge, kann die Integration von Texten per File Transclusion gelöst werden.
Den Link zur Erklärung von File Transclusion in Devonthink habe vergessen . Am Anfang sieht man auch ein Beispiel von einem Markdown-Text links und die Vorschau dazu rechts.
+3
Hot Mac
Hot Mac09.02.2513:25
sudoRinger

Herzlichen Dank für den Link, mein Lieber. 😎👍
+3
gfhfkgfhfk09.02.2514:40
Hot Mac
Ich habe in den vergangenen zwanzig Jahren achtzehn Romane veröffentlichen dürfen.
Romane sind aber nicht sonderlich anspruchsvoll, was die Anforderungen an ein Schreibprogramm betrifft. Was außer Absätzen und Kapitel (Fußnoten, Querverweise, Auflistungen, Endnoten, Literaturverzeichnis, …) hast Du dabei je verwendet? Sachbücher und insbesondere technische Dokumentationen sind da deutlich anspruchsvoller.
+2
Weia
Weia09.02.2514:45
SirLane
Bisher habe ich alles in Pages geschrieben, das hat auch gut funktioniert. Allerdings waren das auch nicht so große Projekte, 20-30 Seiten maximal. Das ändert sich jetzt, weil ein großes Sachbuch entsteht. Da stört Pages meinen Workflow massiv.
Inwiefern?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
-1
sudoRinger
sudoRinger09.02.2515:33
Ich muss meine Erklärung zu File Transclusion korrigieren. Da ging bei mir die Einbettung von Bildern und Texten durcheinander 🤦‍♂️
![Bildbeschreibung](path/bildname.png)
„Bildbeschreibung“ ist dann die Bildunterschrift.

Und so funktioniert tatsächlich die Einbindung von Texten (Transclusion), sofern das der Editor (wie Devonthink) unterstützt.
![[dateiname.md]]
{{dateiname}}
Wer Markdown nicht kennt, sollte sich davon nicht abschrecken lassen. Die Grundfunktionen sind sehr einfach.
Weia
Inwiefern?
Zumindest mich würde es stören in einem langen Text ständig von vorne nach hinten zu springen, die passende Stelle zu finden und anzupassen. Ich habe die Kapital lieber separat.
+1
SirLane
SirLane09.02.2518:44
Weia09.02.2514:45

Inwiefern?
Es wird sehr schnell unübersichtlich. Es gibt Kapitel und Unterkapitel, beim reinen Schreiben stört es auch, dass der Text sofort formatiert dargestellt wird. Das empfindet sicher jeder anders, ich finde es störend. Außerdem würde ich gerne im gleichen Programm recherchieren. Ein Wechsel geht auch, aber dann bin ich jedes Mal in einer anderen Umgebung und das stört zumindest mich in der Konzentration.
+2
Old Archibald Yates09.02.2520:46
Hot Mac
Ich hab alles ausprobiert, bin aber immer wieder zu einer Kombination zurückgekehrt, die für mich am besten funktioniert: Drafts, Scrivener und DEVONthink.

Ich habe zumindest viele Programme ausprobiert und verwende auch seit vielen Jahren diese drei. Als Literaturverwaltung nutze ich, ebenfalls schon sehr lange, Bookends.

Wichtig ist mir dabei, dass zum einen die Recherchedaten nicht nur in einem (Scrivener-)Projekt stecken, denn manches brauche ich vielleicht nochmal anderswo. Dafür nutze ich *DEVONthink. Und auch die Literaturverwaltung muss separat sein, damit ich sie in allen Programmen nutzen kann, wenn ich das möchte.

Auf der anderen Seite muss der Austausch zwischen den Programmen funktionieren. Drafts ist ein Markdown-Programm, in DEVONthink habe ich von Rich Text zu Markdown gewechselt – auch wenn ich es nicht recht mag, aber es bietet Vorteile. Scrivener wiederum ist ein Rich-Text-Programm (man könnte natürlich in Markdown darin schreiben, kann man ja grundsätzlich überall, nur bietet es keine Markdown-spezifischen Funktionen), aber man kann Markdown hervorragend importieren. Und zwar mit Fußnoten, im Gegensatz zu Rich Text, weil Apple die in RTF nicht implementiert hat, und RTFD schon lang nicht mehr weiterentwickelt und auch vom hauseigenen Pages nicht mehr unterstützt wird.
+1
Old Archibald Yates09.02.2521:15
Weia
SirLane
Bisher habe ich alles in Pages geschrieben, das hat auch gut funktioniert. Allerdings waren das auch nicht so große Projekte, 20-30 Seiten maximal. Das ändert sich jetzt, weil ein großes Sachbuch entsteht. Da stört Pages meinen Workflow massiv.
Inwiefern?

Textverarbeitungen, also Word, LibreOffice, Pages, Mellel, Nisus Writer usw., sind digitale Nachbauten von Schreibmaschinen, die ihre jetzige Form seit den 90ern haben. Man hat sie um viele Funktionen erweitert – vielleicht nicht immer zu ihrem Vorteil –, aber in ihrem Zentrum steht immer noch die Seite (im deutschsprachigen Raum meist die DIN-A4-Seite).

Für die Büroarbeiten, für die die Textverarbeitung gedacht waren, ist das okay: Die Seite, die man auf dem Bildschirm sieht, wird auch (mehr oder weniger) so ausgedruckt, Briefkopf mit Firmenlogo, Adresse an der Stelle, an der das Fenster des Briefumschlags sich befindet usw. Textverarbeitungen sind eine Kombination von Schreiben und einfachem (und mehr oder weniger präzisem) Satz.

Für Autoren sind Seiten oft gar nicht wichtig, stattdessen häufig die Zeichenzahl (im deutschsprachigen Raum; im englischsprachigen z. B. die Zahl der Wörter). Bei Veröffentlichungen im Internet (nicht als PDF) gibt es gar keine Seiten. Autorenprogramme lösen sich daher oft vom Konzept der Seite, das bietet viele Vorteile. Angefangen damit, dass man auf einem Bildschirm, der bei den meisten Nutzern ein Querformat hat, nicht mehr auf ein "Blatt" im Hochformat guckt.
+5
caba
caba10.02.2500:12
gfhfkgfhfk
Auf dem Mac gibt es faktisch keine brauchbaren Programme. Normalerweise trennt man bei so einer Aufgabe den strukturierten Inhalt explizit von der Erscheinungsform. Früher auf dem klassischen MacOS gab es dafür noch FrameMaker,

Angeregt durch diesen Thread habe ich grad mal im App Store gestöbert. Und weil du grad FrameMaker erwähnt hast … es gibt eine noch relativ neue App, die lt. Eigenaussage der Entwickler für Technische Dokumentation geeignet ist.
Die App arbeitet mit AsciiDoc. Für kleinere Projekte ohne Varianten- und Übersetzungsmanagement, vielleicht geeignet. Wäre echt schön, wenn es so ein Programm wieder für den Mac gäbe.

Hier noch die Webseite:
„Meinungen sind keine Ideen, Meinungen sind nicht so wichtig wie Ideen, Meinungen sind nur Meinungen. (J. Ive)“
+3
Nebula
Nebula10.02.2501:27
Ich nutze seit Jahren Ulysses und habe immer wieder auch iA Writer probiert, weil mir das Konzept insgesamt besser gefällt. Ich möchte zwar nicht wie Weia WYSIWYG, ab bevorzugt für verschiedene Textarten bestimmte Font. Bei iA gibt es leider nur eine Zwangsbefontung. Toll sind bei Ulysses auch die Ausgabeformate und dass sie sehr flexibel anpassbar sind, sofern man sich an den CSS-Dialekt wagt. Für mich unerlässlich ist eine gute Rechtschreibprüfung, da kommt mir das integrierte LanguageTool sehr entgegen. Die meisten Texte sind eh für eine Veröffentlichung bestimmt, sodass mich nicht stört, dass die Text auf dem LT-Server gecheckt werden. Das gilt auch für den iCloud-Sync, wobei ich hier aber Apples End-zu-End-Verschlüsselung aktiviert habe. Sync ist mir sehr wichtig, der hatte bei meinen Ausflügen zu Scrivener aber nie gut funktioniert. Bei Papyrus fehlt mir die iPad-Version und die eigentlich gut Rechtschreibprüfung ist mir zu überambitioniert. Generell mag ich aber keine Richtext-Lösungen. Die sind mir zu unflexibel.

Recherchematerial landet bei mir meist in DEVONthink und nicht in Ulysses. Ich möchte dort vor allem in meinen Texten stöbern und nicht die Suchergebnisse mit anderem Kram vermischt haben. Ob Ulysses überhaupt PDFs durchsuchen würde, habe ich nie getestet. Ich glaube nicht. Die PDF-Suche in DT ist ohnehin ungeschlagen – von lokaler KI mal abgesehen.

Übrigens: selbst wenn man bei Ulysses oder iA Writer die Cloud aktiviert, kann man sehr wohl ohne Internet arbeiten, wie generell bei iCloud & Co.

Ich kenne einige Autoren, die sind auf Craft umgestiegen, das auch ohne Cloud funktioniert. Einer schreibt seit kurzem alles in Notplan. Obsidian ist auch sehr beliebt. Ist allerdings recht technisch und man sollte keine Abneigung gegenüber Electron-Apps haben.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
+1
xcomma10.02.2509:59
SirLane
Autorensystem

Emacs

Kann man sich praktisch alles auf Emacs Basis aufbauen.
Als "schnelleren" Einstieg, anstelle sich selber die Packages zusammenzusuchen und auszuprobieren - Lernaufwand bei Emacs ist leider schon anfangs eher hoch - kann man auch mit quasi vorgefertigten Setups starten, wie beispielsweise "Emacs Writing Studio":
  • Reddit
  • Homepage
  • Github
  • Youtube
Weitere Artikel / Infos zum Thema:
  • Emacs for writers
  • Emacs for writing
-1
Nebula
Nebula10.02.2515:07
Emacs muss man aber schon echt wollen in Zeiten wo sich quasi der Rest der Welt längst auf bestimmte Shortcuts wie Command/Strg-C für Kopieren geeinigt hat (ja, ich weiß, es gibt den CUA mode). 😉
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
+1
gfhfkgfhfk10.02.2517:04
Nebula
Emacs muss man aber schon echt wollen in Zeiten wo sich quasi der Rest der Welt längst auf bestimmte Shortcuts wie Command/Strg-C für Kopieren geeinigt hat (ja, ich weiß, es gibt den CUA mode). 😉
Je nach Plattform wird eine andere Taste genutzt [Meta] (Mac), [Ctrl] (Gtk, Qt, Motif, …) oder [Alt] (NeXTSTEP). Wichtiger sind die gebräuchlichen Tasten für die häufigsten Funktionen Q, X, C, V, P.

Emacs ist was ganz eigenes, und ich habe immer (v)im genutzt. Nein, ich gehöre definitiv nicht zur Emacs Fraktion.
+1
cfkane02.03.2522:57
Diese Diskussion finde ich sehr spannend, da ich vor einer sehr ähnlichen Aufgabe stehe: Ein Sachbuch zu schreiben (bei mir zum ersten Mal) und dafür die Arbeitsmittel zusammenzustellen.
Ich würde meine Fragen mal hier anfügen, da sie zum Thema passen. Falls das als Kaperung durchgeht, dann entschuldigt bitte und ich würde ein neues Thema eröffnen.
Hot Mac
Ich hab alles ausprobiert, bin aber immer wieder zu einer Kombination zurückgekehrt, die für mich am besten funktioniert: Drafts, Scrivener und DEVONthink.
Wie teilst du die Aufgaben zwischen Drafts und Scrivener auf bzw. wie ist dabei dein Arbeitsfluß? Die beiden Programme scheinen mir (auf den ersten Blick) recht ähnlich zu sein.

Old Archibald Yates
Ich habe zumindest viele Programme ausprobiert und verwende auch seit vielen Jahren diese drei. Als Literaturverwaltung nutze ich, ebenfalls schon sehr lange, Bookends.
Bookends schaue ich mir gerade an. Irgendwie muß ich auch meine Quellen (Bücher, Artikel, Internet-Seiten, Software, Audio usw.) inkl Metainformationen verwalten.
Für diesen Zweck scheint es allgm. Wissensmanagementsysteme (Obsidian, Devonthink) und Literaturverwaltungen (Bookends) zu geben. Zu einem erheblichen Teil überlappen die sich und mir sind die wichtigen Unterschiede noch nicht ganz klar. Könnte jemand mit praktischen Erfahrungen in diesen Programmtypen berichten, wie er diese einsetzt?

SirLane
Es wird sehr schnell unübersichtlich. Es gibt Kapitel und Unterkapitel, beim reinen Schreiben stört es auch, dass der Text sofort formatiert dargestellt wird. Das empfindet sicher jeder anders, ich finde es störend.
Das werde ich wohl austesten müssen, ob es mir lieber ist, in einem Autorensystem (Scrivener) oder gleich im Satzprogramm (Affinity Publisher) zu schreiben. Ersteres könnte ablenkungsfreier sein, aber ich möchte mir auch nicht so gerne doppelte Arbeit mit Bildern und Tabellen machen.

Besten Dank!
0
sudoRinger
sudoRinger02.03.2523:25
cfkane
Wie teilst du die Aufgaben zwischen Drafts und Scrivener auf bzw. wie ist dabei dein Arbeitsfluß? Die beiden Programme scheinen mir (auf den ersten Blick) recht ähnlich zu sein.
Drafts und Scrivener sind sehr unterschiedlich.
Drafts ist ein Notiz-Programm für kurze Texte im Plaintext-Format mit umfangreichen Automatisierungsmöglichkeiten, um Texte zu bearbeiten und in andere Programme zu exportieren. Es gibt keine Textformatierung oder eingefügte Bilder.
Scrivener ist ein Schreibprogramm und Schreib-Organisationsprogramm für formatierte lange Texte mit Bildern und Anhängen.
Für diesen Zweck scheint es allgm. Wissensmanagementsysteme (Obsidian, Devonthink) und Literaturverwaltungen (Bookends) zu geben. Zu einem erheblichen Teil überlappen die sich und mir sind die wichtigen Unterschiede noch nicht ganz klar.
Mit Bookends verwaltet Du Deine Quellenangaben.
Mit Devonthink verwaltest Du deine Dateien. Es eignet sich aber auch gut zum Erstellen von Notizen.
Obsidian ist ein Markdown-Notizprogramm.
Das werde ich wohl austesten müssen, ob es mir lieber ist, in einem Autorensystem (Scrivener) oder gleich im Satzprogramm (Affinity Publisher) zu schreiben. Ersteres könnte ablenkungsfreier sein, aber ich möchte mir auch nicht so gerne doppelte Arbeit mit Bildern und Tabellen machen.
Schreibe deine Texte ohne Formatierung, z.B. in Markdown. Der Satz erfolgt automatisiert durch Programme wie Marked2 .
+1
Nebula
Nebula03.03.2501:21
Ich würde auch von Affinity als Schreibprogramm abraten, die Gefahr, sich im Vorfeld und immer wieder zwischendrin in Layout-Details zu verlieren, erscheint mir recht hoch. Markdown wäre auch meine Wahl, mag aber nicht jeder und ist für Fachbücher vermutlich zu eingeschränkt, wenn man früh alles abdecken will. Dann landet man schnell bei AsciiDoc oder LaTeX. Dann stellt sich aber die Frage, ob der Switch zu Publisher noch nötig ist.

Von Markdown zu Publisher geht bislang leider nur über den Umweg Word, aber das ist durchaus praktikabel. Pandoc kann auch ICML erstellen, aber meines Wissens beherrscht Publisher nur IDML.

Word oder Pages haben als Zwischenschritt den Vorteil, dass Gegenleser/Lektorat gut Anmerkungen hinterlassen können. So läuft das auch bei mir, Ulysses oder iA Writer zum Schreiben und wenn ich fertig bin, geht’s als Word in die Korrekturphase. Da ich lieber mit Pages arbeite, wandle ich die Worddatei direkt um, wenn ich weiß, dass das Gegenüber einen Mac hat. Tabellen mache bei mehr als zwei Spalten grundsätzlich in Numbers, Zweispalter direkt in Ulysses/Markdown.

Eine Quellenverwaltung nutze ich nicht, da es bei mir meist Links sind, die ich dann direkt im Text unterbringe. Soll was gedruckt werden, nutze ich Fußnoten. Ich muss aber auch keine Zitiervorgaben oder Quellenformate einhalten.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
+1
gfhfkgfhfk03.03.2515:17
cfkane
Bookends schaue ich mir gerade an. Irgendwie muß ich auch meine Quellen (Bücher, Artikel, Internet-Seiten, Software, Audio usw.) inkl Metainformationen verwalten.
Für diesen Zweck scheint es allgm. Wissensmanagementsysteme (Obsidian, Devonthink) und Literaturverwaltungen (Bookends) zu geben. Zu einem erheblichen Teil überlappen die sich und mir sind die wichtigen Unterschiede noch nicht ganz klar. Könnte jemand mit praktischen Erfahrungen in diesen Programmtypen berichten, wie er diese einsetzt?
Meiner Erfahrungsschatz bezieht sich hauptsächlich auf LaTeX mit BibTeX, OpenOffice/LibreOffice und OxygenXML. Wobei letzteres ich nicht mit umfangreichen Literaturquellen genutzt habe.

LaTeX nutzte ich für technischwissenschaftliche Texte, die ich damit seit sehr langer Zeit schreiben. Da LaTeX und BibTeX komplett auf Textformaten basieren, kann man die Eingaben im Grunde mit einem beliebigen Editor bearbeiten. Die Anfängen erfolgten bei mir mit simplen Texteditoren, mittlerweile gibt es spezialisierte LaTeX Editoren und auch für BibTeX gibt es spezielle Programme. Ich nutze dafür mittlerweile TeXStudio und JabRef.

Im Fließtext wird einfach eine Referenz auf den Datenbankeintrag eingefügt, da steht ein Schlüssel drin mit dem der Eintrag in der Datenbank referenziert wird z.B. „cfkane2025a“. Je nachdem was man nun für Stile verwendet wird nun die Literaturreferenz (kann auch URL o.ä. sein) entsprechend in das Dokument eingefügt. Der MINT-Standard ist meist die Form [1] oder [cfkane2025a] und ein Literaturverzeichnis am Ende des Werkes. Aber das lässt sich ändern zu kapitelweise Literaturverzeichnisse, Literatuverweise in Fußnoten etc. Generiert man direkt PDFs werden natürlich alle Referenzen im PDF auch als klickbare Referenzen angelegt, und im Literatureintrag kann man URLs direkt anklicken.
+1
Moranai03.03.2515:24
Weia
SirLane
Bisher habe ich alles in Pages geschrieben, das hat auch gut funktioniert. Allerdings waren das auch nicht so große Projekte, 20-30 Seiten maximal. Das ändert sich jetzt, weil ein großes Sachbuch entsteht. Da stört Pages meinen Workflow massiv.
Inwiefern?

Fußnoten können schnell mal sehr lang werden und auch mal ne ganze Seite in Anspruch nehmen. Da kann Pages leider nicht das leisten was zB. Word leistet.
+1
Nebula
Nebula03.03.2515:57
Wenn Fußnoten so lange werden, läuft da nicht was schief? Warum ist das dann nicht Bestandteil des Haupttextes, wenn es so viel Erklärungbedarf gibt. Fußnoten sind auch selten sehr lesefreundlich, weil zu kleine Schrift und dadurch überlange Zeilen. Zeitschriften und Fachbücher nutzen für Nebenstränge ja gerne Textkästen. Aber vielleicht kannst du ja mal ein Beispiel nennen, wo Fußdokumente 😉 nötig werden.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
+5
makru03.03.2516:48
Nebula
Wenn Fußnoten so lange werden, läuft da nicht was schief? Warum ist das dann nicht Bestandteil des Haupttextes, wenn es so viel Erklärungbedarf gibt. Fußnoten sind auch selten sehr lesefreundlich, weil zu kleine Schrift und dadurch überlange Zeilen. Zeitschriften und Fachbücher nutzen für Nebenstränge ja gerne Textkästen. Aber vielleicht kannst du ja mal ein Beispiel nennen, wo Fußdokumente 😉 nötig werden.

Fußdokumente! =)

Lange Fußnoten sind gar nicht so unüblich. In philosophischen Texten können sie etwa zur Form (der Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt) selbst gehören, wie bei Jacques Derrida zum Beispiel. Dann sind sie ein Stilmittel. Oder in ihnen werden Nebenaspekte diskutiert, die sich anzuschauen interessant ist, was vielleicht auch hilft, Missverständnissen zu begegnen, zum Beispiel indem verschiedene Begriffsverständnisse erörtert werden, die aber vom Autor nicht als nötig erachtet wurden, um das Argument selbst zu entfalten. Oder sie verarbeiten in einer zweiten, überarbeiteten Auflage Reaktionen auf die erste Auflage. Beides findet man beispielsweise bei Immanuel Kant. Manchmal ist der Umstand, dass eine Fußnote eine ganze Seite umfasst, auch schlicht dem "zu" kleinen Ausgabeformat geschuldet.

Also nein: Dass da etwas schief läuft, lässt sich so pauschal nicht sagen.
+1
Nebula
Nebula03.03.2516:56
Ich kenne die genannten Beispiele (leider) nicht. Wie wurde das mit der bescheidenen Lesbarkeit gelöst? Sind dort die Fußnoten in derselben Schriftgröße wie der Haupttext? Ansonsten fände ich die Lösung ebenfalls schlecht, auch wenn sie vielleicht üblich ist. Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt: Das höchste Gebot der Typografie ist die Lesbarkeit.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
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gfhfkgfhfk03.03.2517:26
Nebula
Ich kenne die genannten Beispiele (leider) nicht. Wie wurde das mit der bescheidenen Lesbarkeit gelöst? Sind dort die Fußnoten in derselben Schriftgröße wie der Haupttext? Ansonsten fände ich die Lösung ebenfalls schlecht, auch wenn sie vielleicht üblich ist. Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt: Das höchste Gebot der Typografie ist die Lesbarkeit.
Fußnoten sind in den Geisteswissenschaften sehr verbreitet, in den Naturwissenschaften kommen sie faktisch nicht vor, da macht man dann lieber komplette Einschübe bzw. Kapitel am Ende des Dokuments, die dann spezielle Sachverhalte erklären. Da dies meist mit länglichen mathematischen Formeln verbunden ist, eignet sich Fußnoten dafür nicht wirklich. Dann benutzen Naturwissenschaftler und Geisteswissenschaftler auch komplett unterschiedliche Stile Literaturverweise anzugeben. So unterschiedlich sind die Gepflogenheiten in den Wissenschaften.
+1
Nebula
Nebula03.03.2517:32
Hier soll es ja um Sachbücher gehen und nicht um wissenschaftliche Arbeiten. Da ist Verständlichkeit doch sicher das primäre Ansinnen. Vor dem Hintergrund entstand mein Einwand, dass lange Fußnoten ein Problem aufzeigen würden statt eines zu lösen. Bei wissenschaftlichen Arbeit gibt es ja Vorschriften, die einzuhalten sind.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
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alf_bo03.03.2521:13
Wie wäre es mit Drama Queen?
https://dramaqueen.info/
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Moranai04.03.2507:50
Nebula
Hier soll es ja um Sachbücher gehen und nicht um wissenschaftliche Arbeiten. Da ist Verständlichkeit doch sicher das primäre Ansinnen. Vor dem Hintergrund entstand mein Einwand, dass lange Fußnoten ein Problem aufzeigen würden statt eines zu lösen. Bei wissenschaftlichen Arbeit gibt es ja Vorschriften, die einzuhalten sind.

Ich würde schon sagen, dass man hier auch Rücksicht auf Leute nehmen sollte, die vllt eine Doktorarbeit o.ä. schreiben. Auch ein Roman ist etwas anderes als ein Sachbuch. Aber bei all den Beiträgen sehe ich, dass es auch um persönliche Vorlieben geht. Finde es jedenfalls spannend zu sehen, was hier für unterschiedliche Vorlieben zu finden sind und jeder so seine Art hat, sich seine Software auszusuchen
+1
Nebula
Nebula04.03.2508:40
Es geht mir nicht darum, andere Arbeitsweise schlecht zu machen, sondern um das beste Ergebnis für eine bestimmte Zielgruppe. Bei einem Sachbuch habt man mehr Freiheiten, weshalb ich von seitenlangen Fußnoten abraten würde, wenn sie eine deutlich kleinere Schriftgröße haben. Dann lieber in voller Größe in den Anhang packen. Und wenn der Aspekt so wichtig ist, dass die Leser ihn nicht übersehen sollen, dann besser als Textkasten. Man schreibt ja nicht nur für sich selbst.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
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Moranai04.03.2508:51
Nebula

so lange Fußnoten sind eigentlich auch nur für wissenschaftliche Arbeiten nötig
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KoGro05.03.2510:42
Old Archibald Yates
Weia
Als erstes muss ich für einen neuen Text den Font festlegen, in dem er am Ende erscheinen wird, denn je nachdem, wie der ausschaut, ändert sich mein Schreibstil.
Das ist aber … speziell.
Mei, so sind sie halt, die großen Schreiberlinge… Schiller soll ja recht geflucht haben, als er sich an „Die Glocke“ gesetzt hat und dann Bell MT nicht auf auf seinem Federkiel installiert war…
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Weia
Weia05.03.2510:59
Moranai
so lange Fußnoten sind eigentlich auch nur für wissenschaftliche Arbeiten nötig
Ich finde, selbst da sind sie ein Ausdruck davon, dass man sein Thema nicht im Griff hat.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia05.03.2511:05
KoGro
Mei, so sind sie halt, die großen Schreiberlinge… Schiller soll ja recht geflucht haben, als er sich an „Die Glocke“ gesetzt hat und dann Bell MT nicht auf auf seinem Federkiel installiert war…
Wenn ich mir diesen Thread so anschaue, kommt es mir angesichts der WYSIWIG-Revolution vor 40 Jahren schon äußerst seltsam vor, wie viele hier einer archaisch-asketischen Textauszeichnungssprache als Mittel der Wahl das Wort reden.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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sudoRinger
sudoRinger05.03.2511:16
Weia
Als erstes muss ich für einen neuen Text den Font festlegen, in dem er am Ende erscheinen wird, denn je nachdem, wie der ausschaut, ändert sich mein Schreibstil.
Der Schreibstil ändert sich mit der Schrift - dem kann ich zustimmen. Ich ziehe daraus nur einen anderen Schluss.

Wenn ich einen Text erst im Klartext mit einer Monospace-Schriftart in Markdown verfasse, dann ist der Text optisch im Entwurfsstadium. Ich verändere den Inhalt und die Reihenfolge im Text.
Ein formatierter Text (in Scrivener, Word, Pages, ...) mit einer proportionalen Schriftart sieht final aus und es wird eher Rechtschreibung, Satzbau und die Formatierung verändert.

Ich bin mir sicher, wenn man ein Experiment durchführen würde, bei dem einer Gruppe ein Plain Text zur Korrektur gegeben wird und der anderen Gruppe ein formatierter Text, dann wird im Plain Text am Textinhalt viel mehr verändert werden.

Auffällig ist das bei Powerpoint-Präsentationen. Wenn ich eine optisch finale Präsentation zur Abstimmung versende, wird der Empfänger nur noch hier und da an einigen Sätzen rumnörgeln und optische Veränderungen vorschlagen, aber konzeptionell nichts ändern.

Abgesehen davon ist es eine deutliche Arbeitsvereinfachung für alle verwendeten Textstile in einem Durchgang die Formatierung zu erstellen als laufend während der Texterstellung.
+1
Moranai05.03.2511:19
Weia
Moranai
so lange Fußnoten sind eigentlich auch nur für wissenschaftliche Arbeiten nötig
Ich finde, selbst da sind sie ein Ausdruck davon, dass man sein Thema nicht im Griff hat.

Es gibt je nach wissenschaftlichem Fachgebiet gewisse formelle Vorschriften, die man beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit einzuhalten hat. Da musst du dann solche Fußnoten hinzufügen - ob dir das gefällt oder nicht ist dabei egal.
+1
Weia
Weia05.03.2511:39
Moranai
Es gibt je nach wissenschaftlichem Fachgebiet gewisse formelle Vorschriften, die man beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit einzuhalten hat. Da musst du dann solche Fußnoten hinzufügen - ob dir das gefällt oder nicht ist dabei egal.
Da bin ich anders drauf. Wenn ich Vorschriften nicht einsehe, dann befolge ich sie nicht. Wenn dann jemand meinen Text deswegen nicht will, dann halt nicht. Ist mir aber noch nie passiert.

Wie sollen sich denn formale Dinge entwickeln = verbessern, wenn man sich an starre Vorschriften hält?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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gfhfkgfhfk05.03.2512:35
Weia
Wenn ich mir diesen Thread so anschaue, kommt es mir angesichts der WYSIWIG-Revolution vor 40 Jahren schon äußerst seltsam vor, wie viele hier einer archaisch-asketischen Textauszeichnungssprache als Mittel der Wahl das Wort reden.
Über das Thema haben wir uns bereits mehrmals ausgetauscht. Es gibt halt Dokumente bei denen das Aussehen beim Verfassen noch gar nicht absehbar ist. Es geht dann mehr um Inhalte und eben nicht um das Aussehen. OxygenXML ist ein sehr umfangreicher XML-Editor und ermöglicht es durch ein smartes Interface sehr leicht die Dokumentenstrukturen zu sehen und zu bearbeiten, ohne dabei den Fehler einer festen Verknüpfung mit einem Stil zu machen. Das ist vor allem bei Multichannel Publishing ein absolutes Muss.
+1
gfhfkgfhfk05.03.2512:38
Weia
Da bin ich anders drauf. Wenn ich Vorschriften nicht einsehe, dann befolge ich sie nicht. Wenn dann jemand meinen Text deswegen nicht will, dann halt nicht. Ist mir aber noch nie passiert.
Naturwissenschaftler sind bei der Form der Arbeiten meist deutlich liberaler, während in den Geistenwissenschaften die Form oftmals wichtiger genommen wird. Daher gibt es bei denen auch sehr umfangreiche Vorschriften.
+1
Nebula
Nebula05.03.2515:10
Weia
Wenn ich mir diesen Thread so anschaue, kommt es mir angesichts der WYSIWIG-Revolution vor 40 Jahren schon äußerst seltsam vor, wie viele hier einer archaisch-asketischen Textauszeichnungssprache als Mittel der Wahl das Wort reden.

Es wurde und wird in der Regel selten direkt in Layout-Software geschrieben, das sich Layouter und Autor meist unterscheiden. Einzelkämpfer können das gerne machen. Ich hatte mal Bücher in der Hand, da stand explizit, dass sie komplett mit Framemaker verfasst wurden. Abgesehen von LaTeX habe ich das zu keinen anderen Programmen gelesen. LaTeX ist natürlich „nur“ WYMIWG/WYSIWYM.

Word & Co. haben das Problem, dass man damit unstrukturiert und ohne Semantik arbeiten kann. Möchte man das, muss man konsequent mit Stilen arbeiten. Das stört meist den Schriebfluss. In Pages kann ich bis heute nur F-Tasten nutzen, um Stile beim Tippen zuzuweisen. Und da Apple sie mittlerweile komplett belegt hat, muss man stets Fn-Verrenkungen machen, wenn man die Mediensteuertasten weiterhin direkt nutzen will.

Bei allen strukturierten Auszeichnungssprache von X(HT)ML über Markdown und Asciidoc bis zu LaTeX hat man den Vorteil, dass man damit verschiedene Ausgabeformate erzeugen kann, egal ob Web, PDF, Manpage, Github-Readme, Buch, Zeitschrift, Poster, Schriftrolle oder E-Book. Auch sind damit barierrearme Dokumente deutlich einfacher erstellt. Wenn ich in Pages einfache die Schrift fette und vergößere, um visuell eine Überschrift zu erzeugen, weiß ein Screenreader eben nicht, dass es eine Überschrift ist. In einigen Bereichen sind zudem barierrefreie PDFs erforderlich. Aus meinen Markdown-Dateien erstelle ich das, was benötigt wird. Und sei es eine Worddatei für den Affinity-Publisher-Import. Dafür würde ich nie in Word arbeiten wollen – und aufgrund der schlechten Rechtschreibprüfung auch nicht in Publisher direkt.

Selbst für die Fälle, wo klar war, dass ich nur einen DIN-A4-Ausdruck benötigt, hat es sich als praktisch erwiesenen, noch Markdown-Manuskripte in der Hinterhand zu haben. Dann kann nämlich Passagen in ein ganz anderes Dokument übernehmen, ohne Formatierungen anpassen zu müssen.

WYSIWYG war für Normalos ohnehin lange ein Versprechen, dass die Praxis nicht zu erreichen war. Die meisten haben nämlich Word genutzt und da reichte es lange Zeit, einen anderen Drucker auszuwählen, um den Umbruch zu verhunzen. Dann sah der Ausdruck nicht so aus wie auf dem Bildschirm. Ich schreibe in der Vergangenheitsform, weil ich nicht weiß, ob das Problem immer noch besteht. Pages war da immerhin seit jeher weniger auffällig.
„»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs“
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