Hallo, ich habe von vielen Umrüstungen auf SSD einige 2,5" Festplatten übrig, die zwischen 1 und 10.000 Stunden Betriebszeit auf "dem Buckel" haben.
Sind "junge" Platten überhaupt tauglich, wenn sie monatelang liegen (evtl. verharzen)? Bis zu welcher Nutzungsdauer sind die überhaupt noch zuverlässig einsetzbar (Daumenregel)? Und welche Platten eignen sich grundsätzlich für langfristige Backups am besten? Also einmal beladen und dann alle paar Wochen mal aktualisieren.

Und: Einfach nur liegen lassen – oder regelmäßig mal in Betrieb nehmen und dann über mehrere Stunden belasten? Was habt ihr für Empfehlungen?

Danke für Tipps.

Zuerst muss mal geklärt werden, was du unter Langzeitspeicherung verstehst. Schau dir mal diesen Artikel an: zwar schon etwas älter, aber die Grundlagen sind immer noch aktuell. Je nach verwendetem Medium solltest du alle 5 Jahre die Daten umkopieren. Zum einen, damit Du immer ein aktuelles Speichermedium hast, auf das du zugreifen kannst, da es ja immer wieder Änderungen und Weiterentwicklungen in der Technik gibt. Jetzt noch Daten von einer alten 5 1/4 Zoll Floppy zu sichern scheitert meist schon daran, das kein Laufwerk mehr vorhanden ist. Mit 3 1/2 Zoll sieht es noch etwas besser aus, aber wenn man überlegt das neue Rechner erst ohne Floppy und nun auch meist schon ohne CD-Rom ausgeliefert werden sollte aktuell nicht unbedingt PATA HDD für das Backup nutzen, SATA geht da schon eher, sobald der Markt für die Schnittstelle schwindet, sollte man auf ein neues passendes Medium umsteigen.
Bei allen Langzeitarchivierungen sollte man auch an das Format denken, sind die Dokumente denn überhaupt noch lesbar oder sollten diese auch in ein passendes Format konvertiert werden. Was mache ich in 5 Jahren, wenn die aktuellste Version von Indesign oder QuarkXPress die alten Dateien nicht mehr lesen kann. Ging mir vor kurzem selbst so mit einem Fotobuch. Alle Daten auf CD gesichert, der Dienstleister hat zwischenzeitlich mehrfach die Software upgedatet und geändert, alles was man auf der CD noch gebrauchen kann sind die Originalbilder, das restliche Format kann nur noch mit einer älteren Software in einer VM mit altem OS geöffnet werden, eine Konvertierung in das neue Format ist nicht möglich. Und nein, eine Ausgabe als PDF war in dieser Version nicht möglich, da alle Funktionen die eine qualitativ hochwertige Ausgabe ermöglicht hätten einfach durch den Hersteller gesperrt war, damit man nur bei diesem Dienstleister bestellen konnte. Dafür war die Software ja auch kostenlos.
Auch auf die Lagerung sollte man ein Auge werfen. Nach Möglichkeit sollten die Datenträger bei gleichmäßiger Temperatur und Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Eine HDD auf dem Schreibtisch in der Nähe von Handys, Ladegeräten oder gar auf dem 100W Lautsprecher mit starkem Magnetfeld fördert mit Sicherheit nicht das fehlerfreie Lesen der Daten im Bedarfsfall. Anosnten hatte ich hier schon 8 Jahre alte HDD die ohne Probleme wieder anliefen.