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Grüne Energie, wer hats gemacht?
Grüne Energie, wer hats gemacht?
julesdiangelo
23.08.11
15:57
Schon vor Fukushima plagte mich der Gedanke, endlich richtig Grün zu werden
Jetzt suche ich nach Anbietern, die Strom und Gas ausschließlich aus regenerativen Quellen bereitstellen und bin zunächst mal bei Greenpeace Energy hängen geblieben.
Daher zuerst die Frage, ob dieser Betrieb vertauenswürdig ist.
Bei unserem aktuellen Strom und Gasverbrauch müsste ich ca 40€ mehr pro Monat einsetzen um Greenpeace Energy Kunde zu werden. Ist erstmal nicht so wenig, allerdings will man gleichzeitig ja auch die Lethargie loswerden und Sparmöglichkeiten ausloten.
Ich suche nun eigentlich Erfahrungsberichte anderer Energiewechsler die sich für reine Ökoenergie entschieden haben, insbesondere wie sich die Preise wirklich im Vergleich verändert haben.
Freue mich auf eure Mitteilungen.
„bin paranoid, wer noch?“
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Kommentare
ela
23.08.11
16:48
Es gibt nur wenige Anbieter, die nachweisbar ohne Atomstrom auskommen und auch nicht an Energiebörsen handeln (was indirekt wieder Atomstrom bedeutet)
Siehe hier:
Ich habe den Wechsel vor wenigen Monaten vollzogen und bin nun bei Naturstrom. Ich hatte wegen einer Preiserhöhung bei der eon Sonderkündigungsrecht und habe das sofort genutzt
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re:com
23.08.11
21:09
Vergiss es ... "Öko-Strom" ist nur eine Abzocke der Stromanbieter um dir teuerer den selben Strom zu verkaufen ...
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Fox 69
23.08.11
22:54
ela
Du schreibst, es gibt nur wenige Stromanbieter, die "ohne" Atomkraftwerke auskommen.
Das ist leider wunschdenken und absolut falsch.
Fakt ist : kein einziger Anbieter kommt ohne Atomstrom aus. Leider.
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iGod
23.08.11
23:11
RECS-Zertifikat heißt das Zauberwort
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jogoto
24.08.11
08:03
Ich bin auch bei Naturstrom. Greenpeace war mir zu teuer.
Bei Gas hab ich so meine Bedenken. Es mag vielleicht "Bio" sein, ob es der Natur gut tut …? Ich denke da immer an Urwaldrodung und Monokulturen.
re:com
Hast Du für so dämliche Sprüche auch irgend eine Grundlage?
Fox 69
Es kommt nicht darauf an, was aus der Steckdose kommt, falls Du das meinst. Und seriöse Anbieter können auch tatsächlich zu jeder Zeit die Menge produzieren, die sie verkaufen, ohne auf Atomstrom zurückgreifen zu müssen. Warum, glaubst Du, haben die Konzerne die Stilllegung der 6 Meiler "relativ" ruhig hingenommen? Bei der Menge an Kunden, die ihnen davongelaufen sind, hatten sie eh Überkapazität und das wäre ja kaum möglich, wenn sie hintenrum an die Ökostromlieferanten liefern würden.
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re:com
24.08.11
10:48
jogoto
Hast Du für so dämliche Sprüche auch irgend eine Grundlage?
Ja. Lange Gespräche mit Leuten die sich im europäischen Energiemarkt wirklich auskennen.
Bei der Menge an Kunden, die ihnen davongelaufen sind, hatten sie eh Überkapazität und das wäre ja kaum möglich, wenn sie hintenrum an die Ökostromlieferanten liefern würden.
Ja genau. Weils ja unzählige unabhänige Stromnetze in Europa gibt ...
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ela
24.08.11
10:53
re:com
drum schrieb ich auch, dass es nur sehr wenige gibt. Die großen Konzerne haben immer eine Mischkalkulation und bieten alles an. Das nutzt nur nix, weil man dann mit (teurerem) Öko-Strom auch deren AKW und Kohlekraft finanziert, was man ja genau vermeiden möchte.
Schau Dir die Anbieter an (ich habe ja einen Link gesetzt) und befasse Dich damit, dann siehst Du, dass es wirklich Ausnahmen gibt.
Fox 69
Das ist schlicht falsch was Du schreibst.
Natürlich kommt aus der Steckdose immer noch derselbe Strom wie vorher auch (weil die Steckdose immer vom lokalen Lieferanten gefüttert wird). Es geht aber bei so einem Kreislauf nicht darum was raus kommt, sondern was an anderer Stelle rein kommt. Je mehr saubere Energie eingespeist wird, desto eher kann auf die schmutzigen und gefährlichen Kraftwerke verzichtet werden.
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re:com
24.08.11
11:21
ela
@@re:com
drum schrieb ich auch, dass es nur sehr wenige gibt. Die großen Konzerne haben immer eine Mischkalkulation und bieten alles an. Das nutzt nur nix, weil man dann mit (teurerem) Öko-Strom auch deren AKW und Kohlekraft finanziert, was man ja genau vermeiden möchte.
Schau Dir die Anbieter an (ich habe ja einen Link gesetzt) und befasse Dich damit, dann siehst Du, dass es wirklich Ausnahmen gibt.
Woher genau bezieht Greenpeace ihre Energie? Laut den vorhanden Infos zum Großteil von österreichischen Laufkraftwerken (also wohl vom Verbund). Dieser Konzern hat selbst aber auch Gaskraftwerke im Betrieb. Verkauft der Verbund jetzt seinen "grünen Strom" an Greenpeace Energy finaziert Greenpeace Energy nun andere Anlagen. Da die österreichische Flüsse afaik schon stark ausgelastet sind, werden das kaum weitere Wasserkraftwerke sein.
Das schreibt z.b. der Verbund
Kauft oder verkauft VERBUND Atomstrom?
Die am Großhandelsmarkt für Strom gehandelten Produkte sind weitgehend standardisiert. Sie werden durch eine bestimmte Leistung und über einen definierten zukünftigen Lieferzeitraum beschrieben. Bestimmte Stromqualitäten werden an der Strombörse nicht gehandelt, es handelt sich bei Börsenstrom immer um Strom unbekannter Qualität, so genannten 'Grauen' Strom.
VERBUND liefert 100 % Strom aus Wasserkraft an seine Privat- und Gewerbekunden. Die Business- und Industriekunden haben die Wahl zwischen 100 % Wasserkraftstrom aus eigener Erzeugung oder am Großhandelsmarkt beschafften Strom
Was passiert nun wenn mehr Private Ökostrom kaufen? Ganz einfach, die Industrie (und hier zählt in der wirklich stromverbauchenden Industrie NUR der Preis & Verfügbarkeit) bekommt weniger "Ökostrom" ab. Am Produktmix ändert sich rein garnichts, nur die Stromanbieter verdienen (noch) mehr.
Auch Lichtblick AG (der größte von der von dir genannten Seite) kauft beim Verbund ...
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re:com
24.08.11
11:25
Noch auf Wikipedia zum Verbund gefunden.
Die österreichische Nichtregierungsorganisation Umweltdachverband vergab wiederholt die „Atombirne“ an die Verbund-Austrian Power Sales, die Vertriebstochter des Verbund. Laut Umweltdachverband gehöre die Verbund-Austrian Power Sales GmbH zu den „größten Dreckschleudern der Republik 2010“.[11] Im Besonderen wird die „doppelbödige Kommunikation“ kritisiert, da der Verbund mit Strom aus sauberer Wasserkraft werbe und einen importierten Strom, der zu 30% Atomstrom enthält, verkaufe. Sie beruft sich auf Stromkennzeichnungsbericht 2010[12] der Energie-Control GmbH, laut dem die Verbund-Austrian Power Sales 83 % der verkauften Energie aus dem UCTE-Mix bezog, der seinerseits einen Atomstromanteil von 30 % hat. Bereits in den Jahren 2008 und 2009 vergab der Umweltdachverband die Uran - bzw. die Atom - birne an die Verbund-Austrian Power Sales, da diese zu 100% bzw. 89% UCTE-Mix verkaufte.
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re:com
24.08.11
11:35
Ist zwar eigentlich nebensächlich, aber auch ich bin an beiden Wohnorten bei Anbietern mit 100% erneuerbarer Energie. Aber auch nur deshalb, weil es einfach die für uns günstigsten Anbieter sind ...
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ela
24.08.11
11:53
Naturstrom selbst beteiligt sich an der Diskussion
über die Unabhängigkeit von Naturstrom (dort sind auch Links zu Untersuchungen von Robin Wood zu finden)
Hallo an Alle, die hier mitlesen und mitdiskutieren,
tja, das mit der Beschaffung von Ökostrom ist so eine Sache, wenn man da ganz genau nachschaut. Und zwar nicht nur bei der NATURSTROM AG sondern bei wirklich allen, die Ökostrom anbieten. Denn das Problem ist, dass man als Lieferant schnell in einer Zwickmühle sitzt. man möchte nur saubere Strom von sauberen Lieferanten - doch das ist schwer zu finden.
Klar ist für uns Naturstromer, dass wir die Energiewende schaffen wollen, und zwar so schnell als möglich. Das ist definitiv nicht das Ziel der Energiekonzerne weltweit, denen geht es um Machterhalt und -ausbau und um möglichst viel Knete für die Aktionäre und Manager.
Deshalb arbeiten wir bei NATURSTROM auch nicht mit solchen Marktteilnehmern zusammen und achten sehr auf unsere Unabhängigkeit.
Eine einflussnehmende Beteiligung oder gar Übernahme der NATURSTROM AG durch einen konventionellen Energieanbieter kann es nach menschlichem Ermessen übrigens auch nicht geben.
Um aber Ökostrom liefern zu können, benötigt man Verträge mit entsprechenden Stromproduzenten. Und da ist es so, dass die Wasserkraftwerke ganz überwiegend in der Hand von Unternehmen sind, die es schon viele Jahre lang gibt und die in den meisten Fällen auch aktiv sind bei Kohle- und Nuklearkraftwerken. Klar, dass wir mit denen keine Geschäfte machen wollen, unser Argument ist ja gerade auch, dass jemand, der zu uns oder einem anderen Ökostramanbieter wechselt, sein Geld den Konzernen entzieht.
Doch selbst wenn man keinen Strom von RWE, EnBW etc kaufen will,
irgendwo muss man den Strom kaufen. Diese Unternehmen sind - teilweise über mehrere Ecken - an anderen Unternehmen beteiligt, da gilt es drauf zu achten, doch nur weil ein Lieferant mit einem sehr kleinen Anteil einen Gesellschafter dabei hat, den wir eigentlich nicht mögen, kann man ihn nicht grundsätzlich ausschließen. Das ist mir zu fundamentalistisch,
wir müssen pragmatisch Wege suchen zur bestmöglichen Belieferung unserer Kunden, ohne dass wir vor den Energiekonzernen zu Kreuze kriechen.
Und selbst wenn man einen Kraftwerkeigentümer findet, an dem keiner der Energiekonzerne beteiligt ist, ist die Welt nicht in Ordnung.
Denn eine Beschaffung in der Schweiz bei unabhängigen Produzenten sorgt zwar dafür, dass man sagen kann, man liefert wirklich sauberen Ökostrom - doch für den nach Deutschland gelieferten Strom entsteht dann in der Schweiz eine Versorgungslücke,
die produzierten Mengen dort sind ja nicht einfach übrig, und ein Schweizer Stromhändler, der ansonsten auf die Wasserkraftwerke zurück greifen konnte, die nun an EWS Schönau liefern,
beschafft sich die fehlende Menge - na wo? - in Frankreich bei der EDF. Also schönster Atomstrom
vom größten Verfechter der Atomkraft als Ausgleich für den Strom, den die Kunden der EWS beziehen. Das ist Realität seit Jahren,
doch darüber schreibt Robin Wood leider nichts.
Wie man sieht - alles ganz schön tricky.
Ein Ausweg ist nur, wenn man sich von neu entstandenen Kraftwerken beliefern lässt, also Kapazitäten die erst in den letzten Jahren entstanden sind bzw. noch entstehen.
Denn damit kommt es nicht zu einem internationalen Verschiebebahnhof und man kann vor allem auch wirklich unabhängige Erzeuger finden.
Bei der Beschaffung von Ökostrom
haben wir deshalb als erster - und bisher nach unserem Kenntnisstand als einziger - Anbieter einen neuen Weg beschritten. Wir kaufen unseren Strom überwiegend bei unabhängigen Stromproduzenten in Deutschland ein
, die ansonsten den in deren Wind- und Wasserkraftanlagen gewonnenen Strom nach dem EEG abrechnen würden. D.h. wir sorgen für die energiewirtschaftlche Integration der Erneuerbaren, stärken den unabhängigen Mittelstand,
sorgen für Wertschöpfung in Deutschland und dafür, dass die Konzerne so wenig wie möglich Geld in die Hand bekommen.
Fazit: Ich kann nicht erkennen, wo NATURSTROM seine Unabhängigkeit verloren hätte - genauso wenig wie dies bei Greenpeace Energy oder EWS Schönau der Fall ist. Man sollte unbedingt vermeiden, wen auch immer zum Wechseln zwischen den Dreien aufzufordern - alle haben ihre Berechtigung und ich finde es Klasse, dass es drei Vehikel gibt, die man auf dem Weg zur notwendigen Energiewende nutzen kann. Die Unterschiede von diesen Dreien gegenüber allen anderen Anbietern, die mit dem Begriff "Ökostrom" hantieren, kann man aber nicht klar und oft genug herausstellen.
Freue mich über eine Fortsetzung der Diskussion.
Thomas Banning
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ela
24.08.11
11:58
Es geht im Kern also darum, die Anteile zu verschieben UND erneuerbare Energien zu fördern/aufzubauen. Je höher die Nachfrage ist, desto mehr neue Quellen müssen auch aufgebaut werden - es muss investiert werden.
Es geht darum ein Zeichen zu setzen und das möglichste zu tun. Könnte ich den Strom, den ich verbrauche, selbst erzeugen, dann würde ich mich ganz abmelden. Kann ich aber nicht. Also wählte ich die in meinen Augen vernünftigste Alternative.
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Hot Mac
24.08.11
12:05
Ich beziehe schon eine Zeitlang Ökostrom der Stadtwerke München. @@
Kostet zwar ein wenig mehr, auf lange Sicht investiert man aber in eine grüne Zukunft.
Man weiß natürlich nie ...
Ist halt Vertrauenssache.
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jogoto
24.08.11
16:34
re:com
Natürlich kann man argumentieren, wenn ich explizit Ökostrom bestelle, dann bekommt jemand anderer, der das nicht tut, weniger Öko- und mehr anderen Strom. Das ist aber eine sehr kurzsichtige Denke, denn je mehr Menschen explizit Ökostrom bestellen, um so mehr Quellen müssen dafür aufgebaut werden. Den Ausblick der Möglichkeiten dafür auf östereichische Flüsse zu begrenzen …
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