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Ja, völlig Off-Topic: Eltern...

HAL 9000
HAL 900031.05.2314:51
Ich weiß, das ist reichlich Off-Topic, aber vielleicht gibt es hier den einen oder anderen mit ähnlichen Erfahrungen, der vielleicht sogar Tips geben kann.

Ausgangslage: meine Eltern sind schon recht betagt (83 und 88 Jahre), wohnen aber noch in ihrer eigenen Wohnung. Und brauchen natürlich mitunter Hilfe.
Für beide habe ich eine Vertretungsvollmacht gegenüber der Krankenkasse, die Post läuft auch über mich.
Dachte ich.
Denn kürzlich hat die Krankenkasse den medizinischen Dienst der Krankenkassen mit einer Begutachtung meiner Mutter beauftragt. Ich wurde über diesen Termin nicht informiert, konnte also nicht dabei sein. Ich bin natürlich stinksauer, das Gutachten, das dann im Nachhinein an mich geschickt wurde, war entsprechend. Ist der medizinische Dienst der Krankenkassen ein "Erfüllungsgehilfe" der Krankenkasse, der gegenüber ich eine Vertretungsvollmacht habe, also in der Folge auch für diesen Dienst? OK, das ist eine rechtliche Frage...
In jedem Fall werde ich Einspruch gegen das Gutachten und dessen Zustandekommen einlegen, so geht das ja gar nicht...
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Kommentare

tjost
tjost07.06.2312:54
So viele Leute haben sich das angeschaut aber keine Meinung?

Also, die Vertretungsvollmacht war schon ein riesen Fehler. Schnappe Dir deine Eltern so schnell wie möglich und besuche einen Arzt der die mentale Fähigkeit bestätigt, damit zu einem Anwalt und eine Generalvollmacht bis über den Tod hinaus einholen.
Meine Mutter hat eine von meinem Vater und die war auch bitter nötig. Als er einen Bypass braucht haben die Ärzte einfach über aller Köpfe hinweg entschieden das er noch 5 weitere Bypasse benötigt und man auch das Insulin absetzen kann. Strümpfe über die schwarzen Füße und sieht schon keiner. Nur die Vollmacht konnte schlimmeres verhindern.
Ein Krankenhaus bekommt für die Pflege einen Zucker Fußes ca 300€, für die Amputation 3000€
Die können Deinen Eltern alles wegnehmen.

Nicht lange fackeln. Und bestelle diesen Dienst ab. Es gibt andere Optionen wenn Du dich nicht um Deine Eltern kümmern kannst wie Du es möchtest.
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HAL 9000
HAL 900007.06.2317:27
tjost
Nicht lange fackeln. Und bestelle diesen Dienst ab. Es gibt andere Optionen wenn Du dich nicht um Deine Eltern kümmern kannst wie Du es möchtest.

Ich soll den Medizinischen Dienst der Krankenkassen "abbestellen"? Der war gut...
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tjost
tjost07.06.2320:37
HAL 9000
tjost
Nicht lange fackeln. Und bestelle diesen Dienst ab. Es gibt andere Optionen wenn Du dich nicht um Deine Eltern kümmern kannst wie Du es möchtest.

Ich soll den Medizinischen Dienst der Krankenkassen "abbestellen"? Der war gut...

nein aber die Vertretungsvollmacht, vollmacht sagt ja eigentlich schon alles. diese gilt, wenn nicht anders geregelt sogar über den tot hinaus.
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HAL 9000
HAL 900008.06.2311:21
tjost
nein aber die Vertretungsvollmacht, vollmacht sagt ja eigentlich schon alles. diese gilt, wenn nicht anders geregelt sogar über den tot hinaus.

Wozu soll das gut sein? Auch die Vertretungsvollmacht gegenüber der Krankenkasse gilt für meine beiden Elternteile jeweils über den Tod hinaus. Und sie beinhaltet, das der Schriftverkehr über mich läuft.
Klappt ansonsten auch ohne Probleme.
Der von der Krankenkasse beauftragte Medizinische Dienst der Krankenkassen hat dies jedoch ignoriert und die Begutachtung des Pflegegrades meiner Mutter ohne mein Wissen und damit auch ohne meine Anwesenheit durchgeführt.

Darüber hinaus besitze ich eine Bankvollmacht (da Banken Vorsorgevollmachten nicht akzeptieren) und eine Vorsorgevollmacht. Meine Eltern haben darüber hinaus Patientenverfügungen erstellt.

Die von dir vorgeschlagene "Generalvollmacht" deckt übrigens NICHT die Zustimmung in medizinische Behandlungen ab, dafür benötigt man eine Patientenverfügung sowie eine Vorsorgevollmacht.
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tjost
tjost08.06.2320:02
Ich bin davon ausgegangen das Du eine weitere Meinung lesen wolltest.
Ich habe Dir das extreme geschildert von dem was Dir gerade passiert ist. Du wurdest übergangen. Die nehmen Dir deine Eltern weg. Ein Vormund ist schneller im Haus als Du ihn wieder los wirst.

Aber das war scheinbar nicht was Du hören wolltest. Verletzen oder ähnliches wollte ich nicht. Ich bin nicht gut in seichten Worten.

Ich wünsche das alles gut ausgeht,
-1
oxid
oxid20.07.2308:22
1. WiederSpruch gegen den Bescheid einlegen. Sofort. NachTermin geben lassen zur Begutachtung.
Vertretungsvollmacht und patientenverfügung als Anlage und im Anschreiben deutlich darauf hinweisen.

2. Briefverkehr: Hake da an anderer Stelle ein. Stelle bei der Post einen nachsendeantrag. Der leitet die Post an dich um.
Kurz, pragmatisch und nicht zu umgehen von niemandem.
Ich weiß von was ich rede.

Und der MDK entscheidet immer erst so dass der Pflegegrad viel zu niedrig eingestuft wird. Da geht’s um Geld und das wird nur ungern rausgerückt. Die wollen nicht dass deine Eltern bekommen was ihnen zusteht. Der MDK kündigt seinen Besuch per Post relativ kurzfristig an.

Was du versuchen kannst ist deinen Eltern unmissverständlich klar zu machen dass niemand den sie nicht kennen - ohne dein Zugegensein - die Wohnung betreten sollte. Ob das in der realen Welt klappt ist meist was anderes.

Lass dich nicht unterkriegen, viel Kraft und Ausdauer für dich.
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oxid
oxid20.07.2308:40
Generalvollmacht und patientenverfügung notarielle beglaubigen lassen. Soweit das aufgrund des geistigen Zustands der Eltern noch möglich ist. Deren Unterschrift und Wille ist vom Notar zu bestätigen.
Die Beglaubigung sollte alle drei Jahre - soweit möglich - erneuert werden.
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oxid
oxid20.07.2309:43
Nutze soziale Dienste und nimm Hilfe in Anspruch soweit es geht. Dies betrifft auch deine eigene Gesundheit denn das kann alles extrem belastend werden. Körperlich und mental.

Die Krankenkasse hat einen solchen soz. Dienst und im Falle eines Krankenhausaufenthalts auch das Krankenhaus.

Außerdem die Stadt.

Zur mentalen Hilfe und auch beim papierkram gibt es ebenfalls Stellen an die du dich wenden kannst: oft auch kirchliche Einrichtungen. Lass dich nicht durch das Kreuz abschrecken solltest du atheist oder Agnostiker sein. Das sind meist Sozialarbeiter die dich nicht bekehren wollen sondern helfen. Die können auch über ein Netzwerk verfügen: Finanzberater, Psychologen, Rechtsanwälte usw. die höchstens in Form von Aufwandsentschädigung entlohnt werden.

Dann wäre noch die Nachbarschaftshilfe, ebenfalls über soziale Dienste erreichbar. Karitas, AWO und sonstige Organisationen sind ebenfalls hilfreich.
Aber: nicht zu viele Stellen involvieren. Sei ganz pragmatisch und wäge ab: wer ist sympathisch, wer Nutz dir am meisten. Es lohnt sich die Fühler auszustrecken.

Bedenke : bei der Krankenkasse handelt der soziale Dienst auch im Interesse der Kasse selbst. Die Ansprechperson kann dir aber mit Terminen helfen (MDK) und dir auch sonst als Leitfaden zur Seite stehen in Sachen Gesundheit und Schriftverkehr.

Ich hab jetzt einfach mal zusammengewürfelt…
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