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Mac OS X 10.6 und TLS 1.2
Mac OS X 10.6 und TLS 1.2
cfkane
29.04.23
14:32
Hallo zusammen!
Mein wundervoller Hauptrechner ist ein weißer iMac mit Snow Leopard. Nun wurde ihm gerade sehr unsanft sein Alter klargemacht. 1 & 1, wo ich seit einem guten Vierteljahrhundert meine E-Mail-Adressen habe, hat mitgeteilt, daß in den nächsten Tagen TLS 1.2 verpflichtend sein wird, 1.0 und 1.1 werden deaktiviert.
Damit dürfte Mail aus dem Rennen sein, MWn wird TLS 1.2 erst ab macOS 10.12 unterstützt.
Jedoch würde ich mir gerne meine Zeit-Oase erhalten und weiterhin den iMac mit der der E-Mail-Funktionalität nutzen.
Daher wollte ich hier mal fragen, ob jemand in diesem Bereich Erfahrungen hat und ein paar Tips geben könnte, wie sich das eventuell umsetzen ließe.
Was ich mir vorstellen könnte:
a) Eine E-Mail an „my good old friend“ Tim schicken und vorschlagen, daß es doch ein genialer Zeitpunkt für ein neues „One more thing“, für ein Überraschungs-Update 10.6.9 wäre
!
b) Einen E-Mail-Server dazwischenschalten.
Das iMac-Mail interagiert mit diesem Server und dieser holt und verschickt die E-Mails.
In dem Bereich kenne ich mich aktuell zu wenig aus, um Machbarkeit und Aufwand einzuschätzen. Falls da jmd zufällig einen Link parat hat ...
c) Wäre es noch andere Lösungen denkbar?
Herzlichen Dank!
Hilfreich?
+4
Kommentare
TheGeneralist
29.04.23
15:59
Zunächst mal herzlichen Glückwunsch zu deinem schicken Oldtimer - das ist doch auch für einen Mac eine beachtliche Laufzeit!
Wie wäre es bzgl c) mit einem OSX Update per Patcher?
Hängt ein bisschen davon ab wie alt der iMac ist - da du offenbar 10.6.8 drauf hast und von einem weißen iMac sprichst, vermute ich einen 2006er, womit der Rechner leider gerade aus der OCLP-Unterstützung (iMacs ab 2007) herausfallen würde. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es gab doch vor OCLP auch andere Patcher, die auf frühere macOS Versionen upgraden konnten, vielleicht wurden da ja älteren iMacs noch unterstützt...
Vermute auch dass du 10.12 nicht wirklich brauchst - ich sehe, dass Apple ab 10.12 die älteren TLS-Protokolle 1.0 und 1.1 auf "deprecated" setzt, was aus meiner Sicht aber nicht bedeuten muss, das 1.2 erst ab 10.12 unterstützt wird. Die Flowchart auf dieser Webseite
beispielsweise deutet darauf hin, dass TLS 1.2 bereits ab OSX 10.9 unterstützt wird.
Vielleicht mittels eines Patchers wie diesem hier?
Hab da nur flüchtig geschaut, vielleicht passt der auch nicht so ganz...aber irgend etwas in der Art müsste es doch auch für deinen iMac geben.
Hilfreich?
0
Bewermeier
29.04.23
16:28
Postbox 5.0.12, für Snow Leopard nicht höher, verwendet das Protokoll TLS 1.2
Hilfreich?
+2
marm
29.04.23
16:45
Die aktuelle Version von GyazMail unterstützt 10.6
Ansonsten könntest Du Dovecot auf dem Mac als Mail-Server installieren. Bei mir läuft das zuverlässig als lokale Ablage von Mails auf einer externen SSD
Hilfreich?
+1
mitzlaff
29.04.23
18:05
Auch T-Online hatte schon zu Jahresbeginn die Unterstützung von TLS 1.0 und 1.1 eingestellt und schon letzten Herbst darauf hingewiesen, dass auch die meisten Browser inzwischen TLS 1.2 verlangen, sodass Ausweichen mit dem Mailprogramm darauf wohl auch nicht geht. OS 10.9 ist die Mindestansage. Aktueller TLS-Standard ist 1.3. Die iCloud mit Apple Mail funktioniert jedoch, da sie TLS nicht verwendet.
Entsprechend ist es auch beim iPhone: Mails mit iOS 9 gehen außer Apple leider nicht mehr, ab iOS 10 ja.
Hilfreich?
+2
Mendel Kucharzeck
29.04.23
18:21
Schnapsidee & wenn du Aufwand nicht scheust: Wäre es nicht möglich, dass sich dein liebgewonnener 10.6-Mac zu einem anderen Computer oder Raspberry Pi oÄ unverschlüsselt lokal verbindet, welcher sich dann korrekt mit TLS 1.2 zu dem eigentlichen Dienst connected? Das ist sicher aufwändig, aber möglich.
Hilfreich?
+3
caMpi
29.04.23
19:31
Oder ne virtuelle Maschine mit Windows 10
„Keep IT simple, keep IT safe.“
Hilfreich?
-2
M@rtin
29.04.23
19:34
Ganz ehrlich, ich hätte da Bauchschmerzen, mit einem so alten System mich überhaupt ins Internet zu begeben, denn 1. kann ich mich an Berichte erinnern, nachdem nach dem Supportende Sicherheitslücken auftauchten, die nie gestopft wurden, und 2. erst mit darauffolgenden Systemversionen Apple das Systemarchitektur umgekrempelt hatte, um z.B. Speicherüberläufe, die Angreifer damals nutzen konnten, durch absichtliche Speicherfragmentierung unmöglich zu machen.
Wahrscheinlich hagelt es Abwertungen durch "Daumen runter", weil das keiner hören will.
Hilfreich?
+4
Bozol
29.04.23
19:40
Mendel Kucharzeck
Schnapsidee & wenn du Aufwand nicht scheust: Wäre es nicht möglich, dass sich dein liebgewonnener 10.6-Mac zu einem anderen Computer oder Raspberry Pi oÄ unverschlüsselt lokal verbindet, welcher sich dann korrekt mit TLS 1.2 zu dem eigentlichen Dienst connected? Das ist sicher aufwändig, aber möglich.
Könnte das mit einem iPad2 auch funktionieren? Könntest Du das bitte mal grob umschreiben?
Hilfreich?
0
gfhfkgfhfk
29.04.23
20:15
Bozol
Könnte das mit einem iPad2 auch funktionieren? Könntest Du das bitte mal grob umschreiben?
Man installiert auf einem Linux System (Hardware ist im Prinzip egal) die entsprechenden Dienste. Bei Ubuntuusers.de gibt es einen
Überblick
, wie man das macht.
Hilfreich?
+1
cfkane
29.04.23
20:39
Ja, Wahnsinn, mal kurz außer Haus und dann so viele Antworten! Vielen Dank!
TheGeneralist
Ja, das ist der letzte weiße iMac von 2006. Offiziell ist maximal 10.7 möglich. Da mir 10.6 aber besser gefällt, bin ich dabei geblieben.
Mit Patchern neuere OS-Versionen installieren – daran hatte ich noch nicht gedacht. Könnte auch eine Option sein. Schau ich mir mal an. Es sollte nur meine CS5 weiter laufen, die steigt ja irgendwann bei höheren OS-Versionen auch aus.
Bewermeier,
marm
Stimmt, andere Mail-Clients wären auch eine Option. Wie
mitzlaff auch anmerkt, wäre zu klären, ob die TLS 1.2 selber mitbringen oder im OS voraussetzen.
marm,
Mendel
So schlecht ist der Schnaps nicht! Eine Art lokalen Mail-Server hatte ich mir auch vorgestellt. Wohl nicht ganz unaufwendig, aber wohl machbar.
Da muß ich mich aber erst noch richtig einarbeiten. Gab’s nicht ganz früher mal postman oder postfix? Ich lese erstmal den dovecot-Artikel von marm.
Als Zweitgerät läuft übrigens noch meist ein MBA mit 10.14, das könnte ich z.B. anstatt eines π nehmen. Es sei denn, es gibt fertiges π-Images für sowas ...
caMpi
Ich hab zwar vmware Fusion, aber bei nur 3 GB RAM und dem alten Prozessor kommt der iMac bei VMs ganz schön ins Schwitzen. XP lief früher noch, aber W10 mach das wohl schon RAM-mäßig nicht mit.
M@artin
Berechtigter Sicherheitshinweis! Ich hatte eigentlich sogar erwartet, daß mehr darauf hinweisen!
Mit einem alten Win-System würde ich das auch nicht machen, aber bei den spärlichen Mac-Schädlingen habe ich mich entschieden, das Restrisiko einzugehen. Der Browser ist eh so veraltet, daß ich damit nicht mehr viel surfen kann. Zum Glück gehen noch die mactechnews
! Nur die Smileys lassen sich nicht mehr per Klick einfügen.
Hilfreich?
+5
marm
30.04.23
00:55
cfkane
Da muß ich mich aber erst noch richtig einarbeiten. Gab’s nicht ganz früher mal postman oder postfix? Ich lese erstmal den dovecot-Artikel von marm.
Ja, da fehlt noch Postfix. Ich habe Dovecot nur als lokalen Mail Server eingerichtet (als Archiv) und zudem läuft Dovecot auf dem Mac nur, wenn auch der Mac läuft.
Du brauchst noch zusätzlich den Mail Transfer Agent (Postfix) und einen Server der 24 h läuft. Da hilft dir vielleicht dieser Artikel und die Links vom gleichen Blog
oder die Übersicht von gfhfkgfhfk.
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+1
Weia
30.04.23
05:32
Mendel Kucharzeck
Schnapsidee & wenn du Aufwand nicht scheust: Wäre es nicht möglich, dass sich dein liebgewonnener 10.6-Mac zu einem anderen Computer oder Raspberry Pi oÄ unverschlüsselt lokal verbindet, welcher sich dann korrekt mit TLS 1.2 zu dem eigentlichen Dienst connected? Das ist sicher aufwändig, aber möglich.
Wozu extra Hardware? Die sauberste Lösung wäre sicher das eingebaute Postfix als lokaler Mailserver; ich habe das auf Snow Leopard und später jahrelang problemlos betrieben. Man wird aber
fetchmail
und
OpenSSL
auf Versionen upgraden müssen, die TLS 1.2 unterstützen; an einer Kompilation des Sourcecodes auf Snow Leopard führt da wohl kein Weg vorbei. Und dann muss man noch Postfix als lokalen Server konfigurieren, da muss man auch wissen, was man tut.
Also:
Im Prinzip
ist problemlos möglich, was
cfkane
will, und wenn es erstmal läuft, läuft es völlig problemlos, aber man muss halt dahin kommen …
PS: Auf Anfrage gebe ich gerne meine Konfigurationsdateien für einen lokalen Postfix-Server weiter und auch zwei, drei Unix-Utilities, die ich dafür geschrieben habe, aber zu größerem Support wäre ich zeitlich momentan leider nicht in der Lage.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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+1
Bozol
30.04.23
05:37
gfhfkgfhfk
Man installiert auf einem Linux System (Hardware ist im Prinzip egal) die entsprechenden Dienste. Bei Ubuntuusers.de gibt es einen
Überblick
, wie man das macht.
Danke für den Link, da les’ ich mich mal ein. Dann könnte ja mein Pihole die Aufgabe nebenbei mit erledigen…
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0
Dirk!
30.04.23
07:18
Webmail bei 1&1 zu nutzen wäre evtl. noch eine Möglichkeit?
Hilfreich?
0
pünktchen
30.04.23
11:21
Webmail ist sicher die simpelste Lösung, Firefox ESR 45.9.0
zB unterstützt auch TLS 1.2. Die Webmail Oberfläche von GMX meckert zwar, der Browser sei uralt, funktioniert aber sonst noch.
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0
Weia
30.04.23
14:34
marm
Du brauchst noch zusätzlich […] einen Server der 24 h läuft.
Wozu das denn? Emails versenden will niemand am Mac, während er schläft, und die während des Ruhezustandes aufgelaufenen Emails holt
fetchmail
dann eben gesammelt, wenn der Mac wieder aufwacht.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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0
marm
30.04.23
15:01
Weia
marm
Du brauchst noch zusätzlich […] einen Server der 24 h läuft.
Wozu das denn? Emails versenden will niemand am Mac, während er schläft, und die während des Ruhezustandes aufgelaufenen Emails holt
fetchmail
dann eben gesammelt, wenn der Mac wieder aufwacht.
Ok, deine Lösung ist dann mittels fetchmail (POP) die Mails vom eigentlichen Mail Server abzuholen und auf den lokalen Mail-Server des Mac zu kopieren, wenn dieser gerade läuft.
Das musst man aber auch wissen, so selbstverständlich ist die Lösung nicht. Wenn der Mail Server nur lokal ist, können die Mails nicht zugestellt werden, wenn der Rechner aus ist.
Hilfreich?
0
Weia
30.04.23
15:57
marm
Ok, deine Lösung ist dann mittels fetchmail (POP) die Mails vom eigentlichen Mail Server abzuholen und auf den lokalen Mail-Server des Mac zu kopieren, wenn dieser gerade läuft.
Das musst man aber auch wissen, so selbstverständlich ist die Lösung nicht.
Das ist meines Wissens die absolute Standardlösung für Mailserver auf einem Desktop-Rechner (also nicht 24/7-Server).
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
Hilfreich?
-1
marm
30.04.23
16:14
Weia
Das ist meines Wissens die absolute Standardlösung für Mailserver auf einem Desktop-Rechner (also nicht 24/7-Server).
POP ist heutzutage nicht unbedingt Standard. Aber ja, hier ist es vielleicht die Lösung und auf IMAP verzichten.
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