Ich hoffe ich setze hier jetzt keinen Glaubenskrieg in Gang, aber ein paar Meinungen dazu würden mich schon interessieren.
Die Aussagen hierzu im Netz decken zumindest das gesamte Spektrum von absoluter Schwachsinn bis unbedingt notwendig, sonst fällt das gesamte Universum in sich zusammen...

Beyerdynamic bspw. schreibt:

Ich denke, da ist was Wahres dran. Also an der Aussage das sich das menschliche Gehör bzw. die Wahrnehmung mit der Zeit stark anpassen kann. Klingt zumindest nachvollziehbar wenn man die Kopfhörer auch tatsächlich trägt und "einspielt".
Sonorman bspw. schreibt jedoch in seinen Tests häufig das er die Kopfhörer Musik wiedergeben und diese über mehrere Stunden (oder ggf. Tage?!) liegen und sich einspielen lässt. Gibt es hierzu irgendwelche validen Untersuchungen? Also bspw. Messungen vor und nach dem Einspielen? Ich konnte auf die schnelle keine finden. Vielleicht hat ja von Euch jemand eine Meinung hierzu?!

Hintergrund ist übrigens der heutige Erwerb der Bowers & Wilkins P7 Wireless.

PS: @ Sonorman, falls du mit liest, würdest du dem P7W oder den PX den Vorzug geben? Gehört wird hauptsächlich in den heimischen 4 Wänden bzw. in eher ruhigeren Umgebungen.

Hab das gleiche Anliegen noch einmal unter „Hardware“ eingestellt. Glaube hier ist etwas wenig „Frequenz“...

aibe

Mich interessiert das Thema auch, gibt es schon mehr Meinungen?

Ich hielt und halte das für Unsinn. Ich würde gerne mal eine unabhängige Meinung eines nicht audiophilen Technikers hören, der sich mit der Physik der Membranen auskennt. Ich persönlich glaube nicht daran, dass sich diese Membranen "einspielen" (ansonsten würden die nach ausgiebigem Hören von Rock/HipHop/Rap kaputt sein für Klassik - was sich nicht mit meinen Erfahrungen deckt)

Ich glaube eher daran, dass sich das eigene Gehör an die jeweiligen Kopfhörer "gewöhnen" kann. Neu klingt er fremd. Nach einigem Hören ist er dann nicht mehr so aufdringlich "anders". IMHO eher eine Ohr/Gehirn-Sache als technisch bedingt.

Schliesse mich ela an. Wer Spass dran hat und damit sein "Kauferlebnis" aufwerten kann, sollte das tun, ich bin sicher, dass das Käse ist.

Sowohl als auch. Natürlich schießt man sich auf den Klang ein, aber mechanisch belastete Materialien werden erst durch Benutzung weich und verändern sich in ihren Optimalzustand — dass Stoßdämpfer nach ein paar hundert Kilometern erst eingefahren sind, oder Schuhe nach ein paar Wochen eingelaufen sind, wird niemand abstreiten.

Allerdings wird m. W. dieses "Einbrennen" bei hochwertigen Kopfhörern zumindest teilweise schon im Werk durch Dauerbelastung gemacht.

Anekdote aus alter Zeit:
Damals war ich ein vernarrter HiFi Fan, hatte neue Boxen - die legendären Bose 901 - und war von ihnen total fasziniert.
Mit überschwänglicher Begeisterung führte ich sie meiner Frau vor. Nach kurzem Hinhören fragte sie mich, ob der Klang nicht noch eindrucksvoller sein würde, wenn man an der Anlage den Schalter STEREO auf ON stellen würde.

Ich fühle mich immer noch nicht zur Beantwortung der Frage qualifiziert, ob man Kopfhörer einspielen soll. 😜

Ob der Unterschied zwischen eingespielten und nicht eingespielten Lautsprechern/Kopfhörern überhaupt messbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Ich denke mal, dass die Nuancen, die der ein oder andere zu hören glaubt, eher auf einen psychologischen Effekt zurückzuführen sind.

Ich kann mir schon vorstellen, dass Temperaturschwankungen eine Auswirkung haben können, aber alles andere, denke ich, ist »Hifi-Voodoo« und entbehrt jeglicher Objektivität.

@Hot Mac:

„Vermag ich nicht zu beurteilen“ und „entbehrt jeglicher Objektivität“ — lass diese beiden Satzteile mal gemeinsam wirken.

Lass Dir Zeit.

Na? Kommste drauf?

Ich lasse mir gerne Zeit, aber vielleicht geht‘s ja schneller, wenn Du mir meine Worte erklärst?!

Du bist per Deinen eigenen Worten nicht in der Lage, einzuschätzen, ob irgendeine Aussage zum Einbrennen von Materialien objektiv ist oder nicht.

Das ist gehaltloses „Hi-Fi-Voodoo“-Bashing, ohne jeglichen fundierten Ansatz.

Ich glaube schon, dass ich in der Lage wäre, Vorerwähntes einzuschätzen, aber das übernimmst Du doch jetzt, oder?

Ich freue mich!
Leg los!

Ich habe bereits weiter oben kommentiert.

Ich kann lesen!
Lässt sich das von Dir Geschriebene denn auch belegen?

Beyerdymanic schreibt dazu versöhnlich folgendes:

[Fullquote]
Mit anderen Worten: Macht wie Ihr wollt - Muss nicht, macht aber auch nichts kaputt und dran gewöhnen muss man sich an den Klang eines neuen Kopfhörers sowieso

Und hier hat mal jemand gemessen was sich über Stunden so tut

Fazit: Keine klare Bestätigung. Das Polster/Bügel (Abstand zum Mikrofon/Ohr) hat ebenfalls große Auswirkungen und ist schwer konstant zu halten. Die Abweichungen liegen bei < 1dB(A) bzw. innerhalb 1% - Ob man mit einem weiteren, neuen Kopfhörer dieselben Ergebnisse bekommt, ob man bereits "eingehörten" Kopfhörern andere Ergebnisse bekommt - Unklar (hat er nicht ausprobiert)

Generell finde ich die Abweichungen zwischen Link und Rechts schon interessanter als die Abweichungen über die Zeit

Ich glaube die Daten hat er auch zum Download - und vielleicht hat ja mal jemand Spaß und Zeit selber Messungen durchzuführen... Ich werde weiterhin Kopfhörer einfach aufsetzen und Musik hören

Nee, das steht da nicht. Was da steht, ist das, was ich oben geschrieben hab:
Das hat mit Voodoo nix zu tun, ist nicht unwissenschaftlich, und ist nicht nur durch Intuition, sondern auch durch Herstellerliteratur belegt.

Herstellerliteratur? Ist das bildungssprachlich für "Werbeprospekt"?

Nein. Dummvolk nennt es auch „Anleitung“.

Danke für diesen Beitrag! Ich sehe und empfinde das recht ähnlich. Denke auch das vieles dieser Wahrnehmung psychologischer Natur ist und oft in Richtung selbsterfüllende Prophezeiung driftet. Auch "Priming" wird hier eine große Rolle spielen.

PS: Bin mit den P7W übrigens sehr happy (verwende sie hauptsächlich am Kabel)!

Nach meiner Erfahrung ist der Einspieleffekt keine Einbildung. Es ist nur nicht so leicht nachzuweisen, zumal das auch vom verwendeten Kopfhörer abhängt, wo es große Unterschiede gibt. Mal ist der Effekt deutlicher, mal weniger deutlich. Aber es lässt sich durchaus messen.

Kürzlich habe ich über das Thema mit einem Kopfhörer-Hersteller gesprochen, der auch professionelle Messdienstleistungen (u.a. für die Autoindustrie) anbietet. Dort hat man sich vorgenommen, der Sache intensiver auf den Grund zu gehen, und nicht nur den Frequenzgang (Amplitude) zu analysieren. Das kann noch dauern, aber wenn die Ergebnisse vorliegen, reiche ich das gerne nach.

Da gibt es viele Dinge, die meinen Ohren entgehen, z.b. der Qualitätsunterschied zwischen sehr teuren und utopisch teuren Kopfhörern. Dagegen wirkt der Einspieleffekt wie ein Aprilscherz auf mich. Aber wer es glaubt hört da sicher Unterschiede. Sollen sie ruhig, wenn's glücklich macht

Qualitätskommentar:

"Mein Gehör ist ungeschult genug um im High-End-Bereich keine Unterschiede zu hören. Daher, und um zu unterstreichen, dass ich die gesamte bisherige Diskussion nicht gelesen habe, maße ich mir an, all diejenigen zu belächeln, die bei mancher Hardware ein Einspielen für angebracht halten — einschließlich der Hersteller, die dies ab Werk vornehmen."

Saubere Leistung.