Ich habe mir mal Passwords auf MacOS18 und iOS18 angeschaut. Erst einmal: ENDLICH! Endlich hat Apple selber ein Password-Tool herausgebracht. Da ist es nur recht und billig, wenn sich das Tool mit anderen Passwordmanagern vergleichen lassen muss.

Der erste Eindruck ist, dass sie die Password-Sektion aus Safari herausgelöst und in eine eigene App gepresst haben. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt eine Liste aller gespeicherten Passworte, ein paar zusätzliche Views mit gefilterten Listen und Hinweise auf mögliche Sicherheitsprobleme durch kompromittierte Passworte. That's it.
Insgesamt macht das Tool, was es soll. Das machen andere Passwortmanager gleich gut, egal mit (zB 1Password) oder ohne (ZB Enpass) Software-Abo.

Aber - wie so oft - wenn Apple irgendwo hamstert, hamstern sie nicht richtig. Sie verpassen die Chance, aus einem Tool ein großartiges Tool zu bauen. Beispiele:

• * Eine View fehlt, welche Websites zB Passkeys verwenden, die man nutzen könnte.
• * Verschlüsselte Notizen gibts nicht in Passwords. Hier muss man weiterhin aufs Schlüsselbund als zweites Tool zurückgreifen.
• * Verwalten von Softwarelizenzen und -keys gibt es auch nicht.

Einziger Vorteil zu anderen Passwortmanagern ist, dass es kostenlos in den kommenden OS-Versionen daherkommt. Wer "nur" Passwörter verwalten will kommt damit zurecht. Bei den Usern, die auf die o.g. Features Wert legen, werden bei ihren Tools bleiben. Angst vor Passwords brauchen die anderen Passwort-Manager jedenfalls nicht haben.

Ich wage mal, hier zu widersprechen. Was wir aktuell sehen, ist die Beta der ersten Version. Es ist noch keine Version, die den Anspruch erhebt, marktfertig zu sein. Und es ist eben auch das erste Mal, dass Apple überhaupt einen synchronisierten Passwort Manager abseits des Schlüsselbunds zeigt.

Und genau aus dem Grund finde ich es richtig, hier raus zu treten und zu zeigen, wo man steht. Und MTN ist sicher nicht das einzige Forum, das von Apple Mitarbeitern mitgelesen wird. Das, was hier geschrieben oder auch als vermisst erwähnt wird, wird sicher auch bei Apple ankommen.

Wenn unsere Wünsche auch sicher nicht schon bei macOS 15.0 beachtet werden, ich denke schon, dass Apple hier auch von den Anwendern lernen wird.

Wenn das so ist, äußere ich eine Anforderung, die Apple Passwörter bislang nicht erfüllt.
Wenn ich für eines den Apple Passwortmanager nutzen möchte, dann für meine Geräte im eigenen Netz. Hier versagt Apple Passwörter.

• Ich kann nur eine Internetadresse angeben. Meine Synology hat aber zwei Adressen: 192.168.1.123 und zuhause.example.com. Dafür muss ich zwei Einträge anlegen und erhalte die Warnung, dass ich Passwörter doppelt vergebe. Wie doof ist das?
• Ich kann kann Passwörter nur mit Benutzernamen anlegen. Die Fritzbox hat aber keinen Benutzernamen. Fällt das niemandem auf?

Mit diesem Kurzbefehl, den man sich als Icon auf den Home-Bildschirm legen kann (Mac und iOS), gibt es auch jetzt schon den Zugriff auf die Passwörter. Es wird direkt die Passwort-Seite in den Einstellungen geöffnet.

Passwörter speichert doch schon jetzt mehrere Domains pro Eintrag. Wie, weiß ich nicht. Nutze ich nicht.

was ist denn der Unterschied zum Schlüsselbund bzw. Passwortmanager?

Doch, deine FRITZ!Box hat einen Benutzernamen. Wenn du aber nur einen Benutzer hast, wird der Benutzername nicht abgefragt. Zum Erhöhen der Sicherheit kann man aber einstellen, dass der Benutzername immer abgefragt wird.

Ok, hat dein WLAN einen Benutzernamen?
Jetzt darfst Du entgegnen, dass das im Schlüsselbund gespeichert wird 🙄Ich wüsste nicht wie. In Bearbeiten geht es nicht.
Denkbar wäre gewesen, dass ich eine Domain aufrufe (amazon.co.uk) und das Passwort einer anderen Domain aufrufe (amazon.de). Apple schlägt dann das Zusammenlegen vor. Klappt aber auch nicht.

Die Passwörter-App ist meinem Verständnis nach kein Ersatz für den Schlüsselbund. Der iCloud-Schlüsselbund hat damit nur (zumindest für Passwörter, Passkeys, MFA-Codes und WLAN-Schlüssel) eine eigene App erhalten.

Ich hoffe, die Möglichkeit, Linzenzschlüssel, Zertifikate und sichere Notizen zu speichern, kommt noch hinzu. Bisher hat Apple aber ja scheinbar nicht im Sinn, sich gänzlich von der Schlüsselbundverwaltung zu verabschieden, da die weiterhin auf dem Mac vorhanden ist (wenn auch jetzt in einem anderen Verzeichnis).

In der neuen App muss man keinen Benutzernamen eintragen, wohl aber ein Passwort.
Okay, geht derzeit wohl nur mit Subdomains, aber in der neuen App kann man einfach Domains hinzufügen.