Hallo,

kann mir jemand einen guten Passwortmanager empfehlen, für mich als Einzelperson mit MBP (Big Sur) und iPhone 12 und iPad Pro? Ich hab schon über Dashlane und 1Password gelesen und bin nun unschlüssig. Muss nicht kostenlos sein, Hauptsache praktisch und zuverlässig. Danke!

Eine Frage an die ehemaligen Bitwerden-Benutzer: Warum seid ihr ausgestiegen? Ich bin gerade von LastPass auf Bitwarden umgestiegen...

pardon, Bitwarden natürlich...

Zusatzfrage zu 1Password: Über kann man anscheinend aus einer 6.8.9 MacApp Store Version eine 7.x Website Version machen. Hat das schon jemand gemacht? Und behält man die bisherige One-Time-Pay-Membership? Oder muss man neu eine Einmalgebühr bezahlen?

Das Angebot wurde über Nacht um weitere 7 Tage verlängert.

Bitwarden ist gut und damit machst du bestimmt nichts falsch. Aber deine Frage zielte auf die Nachteile:
Electron-Basis
Selbsthosting über Docker statt WebDav. Das lief bei mir, aber dann war mal das Zertifikat abgelaufen usw.
Um einen Eintrag einem Schlagwort zuzuordnen, muss ich den Eintrag öffnen, dann Schlagwort zuordnen und wieder abspeichern. Zeitraubender geht nicht.

Gerade mal getestet (ich brauche das eigentlich nie): In Enpass geht es auch.
Enpass schon

Ich bin schon vor einigen Jahren von 1Password (mit dem ich bis dahin relativ zufrieden war, Ausnahme: Sync) zu Enpass gewechselt. Grund war damals die ziemlich arrogante Haltung des 1Password-Supports zum Thema "WebDAV-Synchronisation", das grob zitiert mit "Taugt nicht, kann nicht funktionieren, wird es nie geben" abgehandelt wurde. Ungefähr zeitgleich kam Enpass auf den Markt und konnte genau das - übrigens vollkommen problemlos, auch über mehrere Macs und iOS-Geräte, die (siehe oben) nicht permanent mit dem Sync-Server in Verbindung stehen. Mittlerweile ist auch noch WLAN-Sync hinzugekommen, was meine Methode der Wahl wäre, wenn ich nicht ohnehin Sync-Server betriebe.

Das UI von 1Password ist immer noch schicker, aber inzwischen sind sie mit ihrem Electron/Abo/Cloud-Only-Sync-Kram ohnehin außerhalb meiner Auswahlmenge gelandet. Enpass hat sich bislang wirklich gut geschlagen, auch wenn da noch Luft nach oben ist.

Peter Eckel
Hört sich gut an. Bliebe das Problem, dass ich mental blockiert bin, wenn ich den ganzen Tag einen Engpass habe.

So geht es mir mit Word. Wenn ich mehrere Seiten schreiben will, nehme ich lieber Pages ... (was gelogen ist, da ich LaTeX nehme, aber dann funktioniert das Wortspiel nicht mehr und das Faß mit dem dazu passenden Wortspiel will ich jetzt wirklich nicht aufmachen).

Da 1Password auf absehbare Zeit (für mich) sterben wird, bin ich ebenfalls schon seit Monaten dabei, einen Nachfolger zu küren. Auch wenn Apple den iCloud-Schlüsselbund Ende-zu-Ende-verschlüsselt, fällt der für mich raus, weil ich nicht mag, wenn alles an einem Anbieter/Account hängt. Zudem fehlen mir zusätzliche Felder, Tags und Ordner.

Ich will auch auf keinen Fall eine Electron-App. Die sind nicht nur meist alle fett (mehr Code = größere Risiko für Bugs) und schlecht ins System integriert, sondern ich habe da echte Sicherheitsbedenken, wenn alles mit Webtechnologien läuft. Der AdBlocker AdGuard zeigt, wie einfach es ist, fremdes JavaScript in HTML-basierte Apps einzuschleusen. Deshalb fallen Bitwarden und eben 1Password 8 für mich flach. Enpass ist auch nicht nativ, aber offenbar keine Electron-App und eigentlich ganz erträglich. Der Wifi-Sync ist sympatisch, bei 1Password hat der mich aber leider zu oft in Stich gelassen, sodass ich zur Cloud übergegangen bin.

Eine wirklich toll gemachte native App ist Minimalist Password. Da stört mich nur, dass es (bewusst) keine Plug-ins für andere Browser gibt und man keine Icons für Accounts und Lizenzen hinterlegen kann. Zudem ist das Entwicklerteam recht klein und es gibt keinen Audit. Secrets ist auch nativ und hat ein cooles Feature, um vom iPhone Passwörter sicher zu einem Windows-Browser zu senden. Leider gibt's keine benutzerdefinierten Felder. Letztlich lande ich immer wieder bei KeePassium und Strongbox. Letzteres bekommt gerade ein natives Mac-Interface. Das offene KeePass-Format ist toll, weil letztlich egal ist, mit welche App ich darauf zugreifen. Damit ist klar, dass ich auch in 30 Jahren noch eine App haben werden, die die Daten öffnen kann. Hier stört mich nur, dass man benutzerdefinierte Felder nicht gruppieren und manuell sortieren kann. Dann gibt's noch SafeInCloud, ebenfalls nativ am Mac und hübscher als Enpass. Da stört mich, dass es offenbar nur einen Entwickler gibt. Stirbt der, muss ich mich wieder nach einer Alternative umschauen – wäre ja nicht die erste Indie-App mit so einem Schicksal.

Vorerst bleibe ich bei 1Password 7, was ja sogar nach Funktions-Updates erhält. Ich beobachte weiter, was sich am Markt so tut.

Habe mir Enpass in der Lifetimeversion geholt und mal ausprobiert. Mit dem Import aus 1Password fällt der Umstieg leicht. Ich sehe auf den ersten Blick nicht so den großen Unterschied zu 1Password.

Ich bin vor einigen Monaten auch umgestiegen und hab es bis heute nicht bereut.