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Screenshot-Programm, dass das Bild vom DVD-Player nicht durch eine graue Fläche ersetzt?

Weia
Weia30.10.2122:12
Hallo allerseits,

ich beschäftige mich gerade viel mit Farbmanagement bei Video und hier u.a. mit der korrekten Formatumwandlung. Eine der Fragestellungen hier: Behalten Programme, die DVDs in andere Formate wandeln, die Farben korrekt bei?

Das effektivste Vorgehen wäre hier, ein bestimmtes Standbild messtechnisch zu vergleichen, das man vorher von verschiedenen Videoformaten in verschiedenen Playern als Screenshot gemacht hat. Problem: Mit dem in macOS integrierten Bildschirmfoto bleibt der Bildbereich des DVD-Players eine graue Fläche dank meines über alles geliebten DRM.

Nun gibt es im App Store zahllose andere Screenshot-Programme, bei denen das vielleicht nicht so ist, vielleicht aber schon. Erwähnen tut das in seiner Programmbeschreibung aber wohlweislich wohl kein Hersteller, der das DRM ignoriert.

Ich mag jetzt aber nicht all diese Programme kaufen, um zu sehen, ob eines davon mein Problem löst. Daher die Frage: Kennt jemand von Euch ein Screenshot-Programm, das den DVD-Player-Bildinhalt korrekt darstellt?

PS: Ein Hinweis auf Programme wie VLC nützt mir nichts, da das gerade Programme sind, die die Farben nicht korrekt darstellen, weil sie kein oder ein fehlerhaftes Farbmanagement haben. Ich brauche als Referenzpunkt wirklich die Bildausgabe von Apples DVD-Player (Version Mojave aufwärts).
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Kommentare

ChrisK
ChrisK30.10.2122:53
Hallo!

Kein konkreten Lösungen, sondern nur ein paar Gedanken/Denkanstöße:

Es ist sehr wahrscheinlich, dass alle anderen Screenshot-Apps den Inhalt auch nicht anzeigen, da diese sich am Ende ja alle an der selben System-API bedienen werden. Dass das ausgrauen des Fensters nur in Apples Bildschirmfoto-Programm passiert ist eher unwahrscheinlich und die meisten anderen (simplen) Apps greifen unter der Haube vermutlich auf die Komandozeilenversion dieser zu.

Ich weiß nicht, wie deine Formatkonvertierung abläuft, aber von meinen Erfahrungen mit ffmpeg und x264 kann ich dir zu 99% versichern, dass zumindest die Pixel 1:1 vom Decoder zum Encoder durchgereicht werden, sofern keine Skalierung oder sonstige Filterung erfolgt. Wenn dann die finale Datei noch richtig getaggt wird (im Falle von DVD/SD-Content als Rec.601 / BT 601, wobei dies bei den meisten Playern eh als default für SD-Inhalt angenommen wird), dann kann, sofern der Player richtig color managet, eigentlich nichts schief gehen.

Womit wir bei den Playern sind. Mit den Entwicklungen der letzten Jahre bei Open-Source-Playern pauschal zu behaupten das diese nicht oder falsch Farben managen, ist sehr gewagt, besonders gegenüber dem Closed-Source Apple DVD Player, von dem man ja nicht mal Screenshots machen kann, um die Korrektheit zu überprüfen . Erfahrungsgemäß macht Apple Software in Sachen Farbmanagement aber meistens alles grundlegend richtig. Der große Vorteil des Apple DVD Players ist natürlich, dass es in Sachen Farbmanagement garnichts zu konfigurieren und damit falsch zu machen gibt. VLC als auch mpv bedürfen u.U. einiger Konfiguration bis diese (korrekt) Farbmanagen.
„Wer anderen eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät.“
0
stromsparmodus30.10.2123:18
Was passiert denn bei einer DVD ohne DRM? Kannst Du ja selbst erstellen. Oder willst Du eine bestimmte nehmen?
Ginge es denn den DVD-Player, also MacOS, in einer VM laufen zu lassen und von dieser einen Screenshot zu machen? Oder verfälscht das auch?
+2
Weia
Weia31.10.2104:20
ChrisK
Es ist sehr wahrscheinlich, dass alle anderen Screenshot-Apps den Inhalt auch nicht anzeigen, da diese sich am Ende ja alle an der selben System-API bedienen werden.
Das ist eben die große Frage. Klar, wenn das alle tun (und das ist natürlich sehr gut möglich), dann hilft alles nix. Zwingend ist das aber nicht.
Wenn dann die finale Datei noch richtig getaggt wird (im Falle von DVD/SD-Content als Rec.601 / BT 601, wobei dies bei den meisten Playern eh als default für SD-Inhalt angenommen wird), dann kann, sofern der Player richtig color managet, eigentlich nichts schief gehen.
Und wie es in der IT immer so ist, geht selbst da was schief, wo „eigentlich nichts schiefgehen kann“.

Das liegt daran, dass zur vollständigen Farbdefinition drei Parameter erforderlich sind (Grundfarben (Primaries), Transferfunktion und RGB→YCbCr-Matrix) und Rec. 601 zu allem Überfluss unterschiedliche Grundfarben für NTSC (→SMPTE C) und PAL (→EBU 3213) definiert , und über all das stolpern leider viele Programme.
Womit wir bei den Playern sind. Mit den Entwicklungen der letzten Jahre bei Open-Source-Playern pauschal zu behaupten das diese nicht oder falsch Farben managen, ist sehr gewagt
Das Wagnis gehe ich getrost ein, da ich an diesen Entwicklungen beteiligt bin.

Was die Konvertierung angeht (um die es mir augenblicklich schwerpunktmäßig geht), haut z.B. HandBrake bei DVD→mp4 leider daneben (zumindest bei manchen DVDs, das will ich ja eben gerade überprüfen).

Ein von einer PAL-DVD konvertiertes mp4-Video müsste im Finder 5-1-6 haben (die drei für die Farbwiedergabe maßgeblichen Parameter (Grundfarben, Transferfunktion und RGB→YCbCr-Matrix) kürzt Apple leider sehr kryptisch mit Nummern ab), d.h. EBU 3213 – Rec. 709 – Rec. 601, hat aber (jedenfalls in meinem Testfall) dummerweise 5-5-5, d.h. EBU 3213 – undefiniert – undefiniert. Wenn man das konvertierte mp4-Video dann im QuickTime Player startet, sind die Farben erwartungsgemäß voll daneben.

Man kann das zwar beheben, indem man in der Videosektion als Zusätzliche Parameter:
videoformat=pal:colorprim=bt470bg:transfer=bt709:colormatrix=smpte170m
eingibt, aber welcher Laie soll das denn wissen?
besonders gegenüber dem Closed-Source Apple DVD Player, von dem man ja nicht mal Screenshots machen kann, um die Korrektheit zu überprüfen . Erfahrungsgemäß macht Apple Software in Sachen Farbmanagement aber meistens alles grundlegend richtig.
Eben, genau das ist der Punkt. Apple ist bislang das einzige Unternehmen, das Video-Farbmanagement konsistent hinbekommen hat.
VLC als auch mpv bedürfen u.U. einiger Konfiguration bis diese (korrekt) Farbmanagen.
mpv hat mal alles richtig gemacht und dann wurde das wieder kaputtgemacht.
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+1
Weia
Weia31.10.2104:32
stromsparmodus
Was passiert denn bei einer DVD ohne DRM?
Das macht keinen Unterschied.
Oder willst Du eine bestimmte nehmen?
Alle meine DVDs sind ohne DRM.
Ginge es denn den DVD-Player, also MacOS, in einer VM laufen zu lassen und von dieser einen Screenshot zu machen? Oder verfälscht das auch?
Da wäre ich mir nie wirklich sicher, ob durch diese Komplexität nicht zusätzliche Abweichungen entstehen bzw. müsste das erst Mal megagründlich testen. Da würde ich dann vermutlich eher selbst ein Screenshot-Programm schreiben. Aber das würde ich mir halt gerne ersparen.
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+1
stromsparmodus31.10.2109:36
Weia
ChrisK
Es ist sehr wahrscheinlich, dass alle anderen Screenshot-Apps den Inhalt auch nicht anzeigen, da diese sich am Ende ja alle an der selben System-API bedienen werden.
Das ist eben die große Frage. Klar, wenn das alle tun (und das ist natürlich sehr gut möglich), dann hilft alles nix. Zwingend ist das aber nicht.
Ich habe einmal GIMP als plattformübergreifendes Programm probiert, das ggf. nicht auf speziellen System-APIs aufbaut. Das zeigt kein graues Fenster. Was Dir aber auch nichts bringt: Hier wird das DVD-Player-Fenster erst gar nicht wahrgenommen bzw. ist nicht auswählbar.
Gab es nicht einmal eine Funktion im DVD-Player das aktuelle Bild als Bookmarkbild oder was auch immer zu verwenden (konnte ich nicht mehr finden). Das war ja im Prinzip ein Screenshot.
0
Nebula
Nebula31.10.2110:00
Die Frage ist doch, ob Screenshot-Programme die ursprünglichen Farben sehen, oder die bereits farbkorrigierten Werte? Schon daran kann es scheitern. Klappt es denn evil. den Bildschirm abzufilmen statt zu shotten? Ich meine, mit Screenflow konnte ich mal was aufnehmen, was bei QuickTime nicht ging. Wie es mit Farben umgeht, weiß ich nicht. Testen kann ich mangels DVDs und Laufwerk auch nichts mehr. Ich vermute mal, das macOS bei DVDs gar nicht involviert ist und alles über die Grafikkarte erledigt wird und es hier keinen Rückweg gibt.

Ansonsten könntest du noch zwei Standbilder in DVD-Player und einem alternativen Player übereinander legen und durch schnelle Programmwechsel mit cmd-Tab das Bild vergleichen.
„»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein“
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Weia
Weia31.10.2115:41
Ich habe jetzt auch selbst noch ein wenig rumgegoogelt und das Problem scheint tatsächlich hartnäckig zu sein; Apple hat den „neuen“ (seit Mojave) DVD-Player wirklich extrem abgedichtet (für den alten gab’s mehrere Workarounds):
  • Selbst programmatisch direkter Zugriff über die tiefe Quartz-Systemschicht hilft nicht (alles bleibt grau) – man müsste wohl direkt über den Grafikkartentreiber gehen und wer weiß, was dann wieder passiert (siehe übernächster Punkt).
  • Bei der Übertragung via Remote Desktop (die unter Farbmanagement-Gesichtspunkten eh problematisch ist) bleibt die Bilddarstellung im DVD-Player ebenfalls eine graue Fläche
  • Beim Start in einer virtuellen Maschine meldet sowohl der alte als auch der neue DVD-Player, es stünde kein geeignetes Display zur Bildausgabe zur Verfügung und beendet sich

Sagenhaft diese Anstrengungen, wenn man bedenkt, dass DVD ja mittlerweile ein völlig veraltetes Format ist.

Nunja, ich habe extra für solche Fälle einen Mac mini mit Sierra, da funktionieren die Workarounds für den alten Player noch und ich muss dann halt hoffen (was aber recht rational ist), dass die Farbausgabe zwischen altem und neuem Player von Apple 100% farbkonsistent ist.

Workarounds für den alten Player laut Tante Google (noch nicht getestet):
  • Das Kommandozeilen-Programm screencapture funktioniert angeblich
  • Menü Steuerung → Aktuellen Frame als Jacket-Picture verwenden (Farben?!?)
  • Programm DVD Snap 3

Ich war da wohl ziemlich naiv, als ich den Thread eröffnete und fragte – damit hatte ich bei einem so veralteten Format nicht gerechnet …
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Weia
Weia31.10.2115:55
stromsparmodus
Gab es nicht einmal eine Funktion im DVD-Player das aktuelle Bild als Bookmarkbild oder was auch immer zu verwenden (konnte ich nicht mehr finden). Das war ja im Prinzip ein Screenshot.
Yep, das gäbe es im alten Player bis einschließlich High Sierra. Ob das verwendbar wäre, konnte ich noch nicht testen.
Nebula
Die Frage ist doch, ob Screenshot-Programme die ursprünglichen Farben sehen, oder die bereits farbkorrigierten Werte?
Screenshot-Programme geben in aller Regel die Pixel-Werte im Display-Farbraum wieder, das würde schon passen.
Schon daran kann es scheitern. Klappt es denn evil. den Bildschirm abzufilmen statt zu shotten? Ich meine, mit Screenflow konnte ich mal was aufnehmen, was bei QuickTime nicht ging.
Daran hatte ich auch schon gedacht, aber dann wandelt man die Farben zurück in einen Video-Farbraum – auch keine gute Idee.
Ich vermute mal, das macOS bei DVDs gar nicht involviert ist und alles über die Grafikkarte erledigt wird und es hier keinen Rückweg gibt.
Könnte sein.
Ansonsten könntest du noch zwei Standbilder in DVD-Player und einem alternativen Player übereinander legen und durch schnelle Programmwechsel mit cmd-Tab das Bild vergleichen.
Ja, klar, sowas geht notfalls – ich wollte halt gerne objektive Messwerte …
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+1
Nebula
Nebula31.10.2119:56
Wenn es dir um Messwerte geht, müssten die doch alternative Tools/Player diese geben können. Auch wenn deren Darstellung dann vielleicht nicht stimmt, werden sie die Rohdaten vemutlich unkorrigiert, also ohne Profil, ausgeben und nicht unnötig die Pixelwerte ändern. Ist aber nur eine Vermutung. Als ich einst meine DVDs durch Handbrake gejagt hatte, sind mit keine krassen Farbverfälschungen aufgefallen. Selbst wenn, war das wohl so marginal, dass es mich nicht stört. Mir war aber auch der inhaltliche Erhalt wichtiger. Du könntest ja auch die original-Daten der DVD ohne Transkodierung sichern, dann wärest auf der sicheren Seite.
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Weia
Weia31.10.2120:28
Nebula
Wenn es dir um Messwerte geht, müssten die doch alternative Tools/Player diese geben können.
Es geht mir aber doch gerade um Messwerte, um die Abweichungen der alternativen Tools/Player von der Referenz (Apples DVD-Player) beurteilen zu können.
Auch wenn deren Darstellung dann vielleicht nicht stimmt, werden sie die Rohdaten vemutlich unkorrigiert, also ohne Profil, ausgeben
Der Satz ergibt keinen Sinn. Was Farben betrifft, sagen „Rohdaten“ ohne Farbprofil rein gar nichts aus. Solange du nicht weißt, auf welchen Farbraum sich das bezieht, ist die Angabe RGB = nnn-nnn-nnn völlig inhaltsleer.
Als ich einst meine DVDs durch Handbrake gejagt hatte, sind mit keine krassen Farbverfälschungen aufgefallen. Selbst wenn, war das wohl so marginal, dass es mich nicht stört.
Ich wäre da extrem pingelig und könnte nicht verstehen, wie man sich mit „nicht-krassen“ Farbverfälschungen abfinden könnte. Aber um mich persönlich geht es gar nicht. Wenn ich eine systematische Untersuchung über Farbabweichungen bei Video-Konvertierungsprozessen mache, ist völlig unerheblich, ob mich die stören würden oder nicht, sondern nur relevant, ob sie existieren und wie groß sie sind.
Mir war aber auch der inhaltliche Erhalt wichtiger.
Also wenn die Farbe nicht wesentlicher Bestandteil des Inhalts eines Films ist, dann weiß ich nicht …
Du könntest ja auch die original-Daten der DVD ohne Transkodierung sichern, dann wärest auf der sicheren Seite.
Habe ich ja, aber das ist einfach nicht der Punkt, um den es hier geht. Es geht nicht um mein persönliches Video-Archiv, sondern um eine technische Analyse.
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