gosh, ich hab ner Freundin zum iPhone geraten. Die erste Beschwerde war, dass das Teil sie duzt, sie will aber nicht geduzt werden.

Kann man das irgendwie einstellen? Oder ist Apple gleich bei ihr unten durch?

Wechsel die Freundin.

Apple duzt schon seit Jahren. Das ist so und lässt sich nicht einstellen. Nutzt deine Freundin Facebook? Facebook duzt auch. Man kann sich auch über wichtigere Dinge aufregen.

first world problems

... spontan bin da ganz bei @basilisk, aber da es ja scheinbar nur "eine" Freundin und nicht DIE Freundin ist kannst du ihr vielleicht erklären, was es so mit anderen Sprachen (wenn denn daraus übersetzt wird) und Umgangsformen auf sich hat. Schon einer unserer dickbäuchigen Altkanzler ist seinerzeit angeblich mit einem angeblich ausgesprochenen "You can say you to me" etwas unglücklich in den Medien (Satire) gelandet. Möchte nicht wissen, was die Holde sonst noch an Problemen hat

Ich möchte von unpersönlichen Soft- oder Hardwareumgebungen ebenfalls NICHT geduzt werden !!!

Stellt euer OS doch auf Englisch um, dann ist you you und man kann sich «sie» dabei denken...

„Multiple exclamation marks‘, he went on, shaking his head, are a sure sign of a diseased mind.“ (Terry Pratchett 1992: Eric)

OMG haben Sie Sorgen! !

+1 Das wäre die Notlösung - in der Tat!

RANDY: Falls ein Abschalten Ihrer Systeme nicht in Frage kommt, empfehle ich Ihnen sich per (verifizierter) Email / Fax und "Einschreiben mit Rückantwort" an die entsprechenden Entscheidungsträger zu wenden (Sendebestätigung, Durchschläge etc. unbedingt aufheben) .. ich fürchte wir können Ihnen hier nicht helfen

Spricht sie dann Siri auch mit Nachnamen an? "Hey Frau Cook, brauche ich morgen einen Regenschirm?"

@ shiva: RANDY: Falls ein Abschalten Ihrer Systeme nicht in Frage kommt, empfehle ich Ihnen sich per (verifizierter) Email / Fax und "Einschreiben mit Rückantwort" an die entsprechenden Entscheidungsträger zu wenden (Sendebestätigung, Durchschläge etc. unbedingt aufheben) .. ich fürchte wir können Ihnen hier nicht helfen.

Genauso verstehe ich das ! Und genauso will ich das.

... dann noch kurz hier die Zitierfunktion etc. erlernen und dann nichts wie raus aus dem Thread hier und die vorgeschlagenen Optionen -je nach Gusto- in die Tat umsetzen .. ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg dabei

Richtig. Als ob es keine anderen Probleme gäbe.

Macs und iPhones sind aber persönliche Soft- oder Hardwareumgebungen.

Nicht vergessen: Personal Computer und Internet sind von ihrer Entstehungsgeschichte her Hippie-Kultur. Wenn es etwas im Netz gibt, was wirklich grob unhöflich ist, dann, dort jemand anderen zu siezen …

Wenn ich solche Sorgen hätte würde ich jeden Tag feiern und Euch alle einladen.

stimmt, ich wäre dabei

Ich bin zwar nicht vollständig Randys Meinung, aber hier hat er Recht. Er spricht von UNPERSÖNLICHEN Umgebungen. Damit meint er z.B. nicht dieses Forum, in dem er nämlich durchgehend duzt.
Dass Macs und iPhones persönliche Soft- oder Hardwareumgebungen sind, ist nebensächlich. Es kommt darauf an, wozu und wie man sie benutzt.
In der deutschen Sprache unterscheidet man nun mal zwischen dem Du und dem Sie. Das hebeln weder Soft- noch Hardwareumgebungen oder irgendwelche Hippies aus.
Ich will auch nicht, dass mir das Finanzamt schreibt: "Hey du! Das alte Jahr ist vorüber, jetzt blech mal ruck-zuck deine Steuern!"
Also: ein bisschen SIE darf und soll auch durchaus noch sein. Hippiekultur hin oder her....

... ich auch .. wir müssen dafür sorgen, daß "Cupertimo" diese Sorgen bald hat // *Prost*

In dieser Allgemeinheit ist das schlicht Unsinn. Oder duzt du deine geschäftlichen Kontakte in deinen eMails, die ja wohl zweifellos auch zum "Netz" gehören?

Morgen kommt das Trumpeltier und wir ereifern uns hier über DU oder SIE? Gute Nacht!

ich werde auch nicht gerne von unbekannten geduzt. Der dumme Computer kann ja nichts dafür, aber in manchen Hotlines ist das wirklich unhöflich...

Einfach ignorieren und konsequent zurücksiezen.

Selbstverständlich (wobei ich allerdings „geschäftliche“ Kontakte im engeren Sinne nur selten habe).

Ich kenne das auch von anderen nicht anders. Und ich wäre ziemlich angefressen, wenn mich so jemand in einer Email siezen würde.

(Wobei ich sagen muss, dass ich mit dem „Sie“ außer in extrem unverbindlichen Kontexten (wo mir „Du/Sie“ dann einfach egal ist) und gegenüber der Staatsgewalt (wo das „Sie“ das Machtgefälle adäquat repräsentiert) allgemein nichts anfangen kann. Ich habe sogar das allererste Gedicht meines Lebens verfasst, als ich unter dem Schock stand, dass jemand, als ich 18 Jahre alt war, mich plötzlich gesiezt hat. Ich habe das gehasst.)

Ich finde aber interessant, dass Dir das anders geht, obwohl – unterstelle ich mal – Du es hier im Forum ganz normal oder jedenfalls nicht übermäßig problematisch empfindest (denn Du nimmst ja teil). Wo ziehst Du denn dann die Grenze? Ich meine, wir kennen uns hier – im Gegensatz zu Geschäftskontakten – nicht einmal mit dem richtigen Namen. Noch unpersönlicher geht doch eigentlich kaum?

Naja, und wozu und wie benutze ich sie? Ich wähle sie nach meinen Vorstellungen aus und richte sie exakt danach ein. Ich verbringe an einem normalen Tag (leider) mehr Zeit mit ihnen als mit meiner Freundin. Sie spiegeln meine Vorlieben und Abneigungen und speichern meine intimsten Geheimnisse. Da wäre ein „Sie“ doch nun wirklich völlig deplatziert.
Hippies schon. Und Macs jetzt eben auch.

(Was mich übrigens stört – irgendwas will ja jeder zu meckern haben  –, ist, dass Apple das „du“ klein schreibt. Das finde ich unangemessen. )
Da stimme ich Dir zu. Das liegt aus meiner Sicht aber nur daran, dass ich es hier mit einer Institution der Staatsgewalt zu tun habe. Angesichts dieses Machtgefälles wäre das „Du“ inadäquat.

Ich versuche ansonsten aber, meinen Umgang mit anderen Menschen so gewaltfrei wie möglich zu halten.

Überhaupt duzt das Netz, das finde ich auch gut. Ich möchte von meiner Software- und Hardwareumgebung nicht gesiezt werden. Dann müsste ich denken, die hat was gegen mich



+1, me too

Schon aufgefallen, daß Apple bei macOS 10.12 Sierra in der deutschen Übersetzung von "Sie" auf "Du" umgestellt hat?

...your most personal Mac ever...

Na ja, so cool ist Apple bereits seit einigen Jahrzehnten nicht mehr, als das duzen wirklich adäquat wäre.
Mit Woz okay, ist IMHO noch ein gemütlicher Kumpel-Typ, aber Herrn Cook? -sicher nicht.

Ich sehe Duzen ganz im Gegenteil überwiegend als einseitiges schleimiges heranwanzen, auch bei Firmen, deren Chef auf einmal gedutzt, oder sagen wir es doch direkt: geliebt werden möchte. Oder der Geschäftsführer der sich mit dem Pförtner duzt. Letzterer reißt sich dafür den Arsch auf oder spitzelt gar für den vermeintlichen Kumpel, wie aber sieht es bei Lichte betrachtet anders herum aus?...

Auf adäquate Gegenseitigkeit braucht man da erst gar nicht hoffen....

Also in der Kreativbranche ist das mehr oder weniger üblich. Schau dir mal Stellenangebote von Agenturen an, die sind zu 80% in du-Form, der Mailverkehr kommt mir das sie auch äußerst selten vors Auge...

Das Du gilt für mich als vertraute Ansprache.So werde ich keine ältere Frau auf der Strasse fragen "Kann ich Dir helfen ?"

„Siezt du noch, oder duzt du schon?“
Frei nach der „Zwiebelfisch“-Kolumne von Bastian Sick (www.spiegel.de)

Bei Ikea wird man fast ständig und überall geduzt. Das hat aber nichts mit lockeren Manieren oder einem neuen Kumpeldenken zu tun, sondern ist Teil der Image- Kampagne. Weil Ikea ja aus Schweden kommt und die Schweden sich untereinander alle duzen, wird auch der deutsche Kunde geduzt – um ihm ein Gefühl von „tipis sverige Snörrigkeit“ zu vermitteln.

Den Werbespruch „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“ kann man noch als forsch-frische Provokation stehen lassen, die vor allem an eine jüngere Zielgruppe gerichtet ist. Doch Kunden ab Mitte 40 stutzen, wenn ihnen in ihrer örtlichen Ikea-Filiale über Lautsprecher die neuesten Angebote entgegengeduzt werden:

 „Hej, jetzt kannst du dein Badezimmer komplett neu einrichten und dabei noch sparen!“ oder

 „In unserem Restaurant warten heute wieder viele leckere Spezialitäten auf dich!“.

Dabei handelt es sich um Bandansagen, die vermutlich in allen deutschen Ikea-Filialen abgespielt werden. Interessant wird es, wenn ein Zwischenruf des deutschen Personals ertönt. Dann ist es mit der Duz-Herrlichkeit nämlich plötzlich vorbei:

„Gesucht wird der Halter des Fahrzeugs mit dem Kennzeichen DU DA 496. Bitte melden Sie sich umgehend an der Information!“

Die Wirkung wäre nicht dieselbe, wenn es hieße: „Bitte melde dich an der Information!“ Die Älteren würden denken, es würde nach einem Kind gesucht, das aus Småland ausgebrochen ist, und lächelnd ihrer Wege gehen.

Das Du und das Sie zeugen einerseits von Respekt und anderseits von Vertrautheit und beide Worte zeugen von Zugehörigkeit. Wenn mich der Computer also fragt: "Soll Dein Programm wirklich auf Deinen Computer geladen werden ?" Dann habe ich zwei Fragezeichen über dem Kopf: Wieso MEIN Programm, ich habe es ja noch gar nicht. Und wieso auf MEINEM Computer ? Der Computer gehört mir ja gar nicht !

"Soll dieses Programm auf diesem Computer installiert werden ?" Das ist die Frage die ich erwarte und die auch keine indirekten Werbeinhalte hat.

Ich jedenfalls kann das "Sie" in der Umgangsform jeden Tag sehr gut einsetzen, zeugt ein "Sie" doch von Respekt wogegen das "Du" oftmals sogar geringschätzend eingesetzt wird. Das ist nun mal eine Feinheit unserer Sprache.

Bei Apple heisst es schon länger: Dein neues Macbook. Bekommt man aber dann die Rechnung wird man plötzlich nicht mehr mit Du sondern mit Sie angeschrieben ...

Mich schaudert bei dem Gedanken, dass mir später einmal jemand netterweise diese Hilfe anbieten will und mich dann aber siezt …
Kunden ab Mitte 40 oder um Mitte 40? Ich würde nämlich nur zu ersterer Gruppe gehören, und ich stutze definitiv nicht.

Menschen um Mitte 40 hingegen haben ihre formativen Jahre in den restaurativen 80ern verbracht, und das könnte einiges erklären …

Darf ich fragen, ob Du zur Gruppe der Menschen um Mitte 40 gehörst?
Das stimmt, wir befinden uns diesbezüglich in einer kulturellen Umbruchphase, wo solche Unsicherheiten an allen Ecken und Enden zutage treten.
Das wäre in der Tat eine seltsame Formulierung – aber ganz unabhängig davon, ob das nun Dein Programm oder Ihr Programm heißt. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, solch einer Formulierung schon einmal begegnet zu sein.
Du arbeitest an einem geklauten Mac?
Was hat Freundlichkeit denn mit Werbeinhalten zu tun? Die von Dir präferierte Formulierung ist so kalt, als würde sie aus einer Beamtenstube kommen. </bibber>
Ja, es gibt diese Feinheit, aber offenbar doch sehr in Abhängigkeit von der Subkultur, in der man sich bewegt.

Wenn mich jemand in den Kreisen, in denen ich so verkehre, siezt, ist das für mich ein Ausdruck der Herabwürdigung – es herrscht dann offenbar so großes Misstrauen oder gar Ablehnung mir gegenüber, dass ich des Dus nicht würdig bin und sich mein Gegenüber brüsk von mir distanziert.

Freilich, am Bankschalter ist das anders. Aber da stehen ja auch noch Männer mit Krawatte, das ist eh eine fremde, seltsame Welt (© David Lynch) …

Ich habe gestern mit einem Kollegen über das Festnetz telefoniert, plötzlich höre ich vom Schreibtisch eine Stimme, die sagt, ich solle nicht so förmlich sein und sie bitte duzen. Siri !

Holla die Waldfee!

Fazit: Umstellen nicht möglich, Freundin austauschen sinnvoller. Alles klar!

Vielleicht bezweckt Apple durch das Duzen, dass man sich seinen Devices quasi näher fühlt.

Ich hab einen Wohnsitz in Amsterdam: hier duzt man sich etwas schneller als zum Beispiel in München, obzwar man da aus dem Bayrischen Idiom heraus auch mal schnell, manchmal unangebracht, mit dem Du ins Gespräch einsteigt.

Was viele nicht wissen: Die Niederlande sind dafür bekannt, dass Eltern und Großeltern oft gesiezt werden!

Um mal mit einem Klischee aufzuräumen: Kreative Köpfe duzen sich nicht grundsätzlich.
Man teilt sich auch kein Koks am Waschbecken.

Ich bin Chief Creative Officer; mich duzt niemand!
Ich hab das nicht verlangt, es hat sich einfach so ergeben.
Im Gegenzug duze ich auch keine Praktikantinnen.

Ich kann da ziemlich gut Weias Argumentation folgen. Es kommt doch auch immer auf den Ton an, in dem die Ansprache formuliert wird. Jemanden zu duzen führt doch nicht zwangsläufig zu einem respektlosen Umgang. Wir behandeln doch auch unsere Verwandten und Freunde nicht wie den letzten A****, bloß weil wir uns duzen. Ein freundlicher und respektvoller Ton mit "Bitte" und "Danke" ist auch beim "du" möglich und wird doch auch täglich so praktiziert. In allen Vereinen die ich kenne, wird man vom ersten Tag an geduzt, ohne dass ich jemals das Gefühl hatte, respektlos behandelt zu werden.

Das "Sie" dagegen ist völlig distanziert in der Beziehung zum Angesprochenen und lässt jede Anteilnahme an seiner Person vermissen. Das ist bestimmt im Umgang mit Vertretern abstrakter Institutionen wie Behörden, Gerichten, Versicherungen und Banken angemessen, da zu diesen Vertretern in der Regel keine persönliche Beziehung aufgebaut wird, sondern über sie nur Verwaltungsvorgänge ablaufen.

Die Frage "Wie geht es Ihrer kranken Frau?" wird niemals die gleiche Empathie transportieren, wie "Wie geht es deiner kranken Frau?".

Man muss sich nur mal vor Augen führen, was "Sie" in einer Anrede eigentlich grammatikalisch bedeutet. Da macht man aus einer Einzelperson eine Gruppe (Plural). So als stünde man nicht einer individuellen Persönlichkeit, sondern eher einer anonymen Gruppe von verschiedenen Personen gegenüber. Das Ganze stammt aus Zeiten, in denen ein Herrschaftsgefüge bestand, dass wir heute bestimmt nicht mehr haben wollen (entstammend dem Pluralis Majestatis). Dagegen wurde z.B. in der französischen Revolution das allgemeine "du" eingeführt, um zu zeigen, dass alle Bürger gleich(wertig) sind. Eigentlich sollte das heute, in Zeiten vieler bewegter und besorgter Bürger, ebenso der Fall sein.

Ich persönlich habe kein Problem damit, vom Gerät geduzt zu werden, solange die Meldungen sachgerecht und nicht unpassend kumpelhaft ("Hey Alter!") formuliert sind.

Deine Frage wurde schon beantwortet: deine Freundin wird mit dem Duzen leben müssen.

OT: ich finde die Diskussion hier interessant, denn ich bin in diesen Dingen immer sehr hin- und hergerissen. Sprache, ob sie den Geist oral oder durch einen old-school-Stift oder durch Tasten verlässt, entwickelt sich ständig weiter. Das heißt erstens innerhalb unserer eigenen Lebenszeit (z.B. durch Mode, Technik, Trends, Strömungen, Regeln) und wir müssen uns damit arrangieren und zweitens über einen sehr langfristigen Prozess (z.B. Hieroglyphen, Höhlenmalerei, Schriftzeichen, Schrift, Sprachentwicklung in der eigenen Landessprache über Jahrhunderte).

Ich mag Sprache und Schrift. Interessiere mich dafür und versuche, den gesetzten Regeln der Sprache zu folgen. Die aktuelle Form des Personalpronomens der zweiten Person lautet "du". Auch die alte Form, das "Du" ist noch zulässig. "Sie" wiederum wird groß geschrieben, Kleinschreibung ist dabei nicht vorgesehen. Somit sieht alleine diese mögliche Drei-Teilung schon eine Wertung vor, wenn man das interpretieren möchte.

So, warum bin ich nun hin- und hergerissen? Ich möchte eigentlich die Sprache und Schrift korrekt einsetzen, d.h.: lerne deine Sprache, lerne die neuen Regeln der Sprache und verwende sie. Das machst du - oftmals - bei Verkehrsregeln (wohl oder übel) auch. Dementsprechend bekomme ich jedes Mal geweitete Pupillen, wenn meine Tochter per WhatsApp mit "ich weis" antwortet und ihre Begründung lautet, dass es ihr auf der Tastatur zu blöd ist, zwei mal das s zu drücken oder gar das s zu halten, um ein ß zu erzeugen. "du weist doch eh was i mein". Schrecklich.

Andererseits: Wenn ich englische Texte lese und andere im Business English höre, dann denke ich oft, wie schlecht ich eigentlich Englisch spreche. Ich mache Grammatik-Fehler, setze Present Tense, Past Perfect und Co., wie es sich für mich richtig anfühlt und selbst bad habe ich schon mal mit bader gesteigert. Bin ich mit Freunden in USA, spreche ich genauso schnell und intensiv wie auf Deutsch. Mit vielen Fehlern. Die Freunde sagen dann oft weniger, weil sie sich nicht "falsch" ausdrücken wollen, quälen sich dann meist im Hinterstübchen mit den korrekten Grammatikregeln und sind eher still, weil sie nicht "dumm" erscheinen wollen. Da sage ich dann immer: Sprache ist ein Kommunikationsmittel. Menschen sollen und wollen kommunizieren. Der oder Die weiß doch, was ich will und wir haben Spaß und kommunizieren. Besser als nichts zu sagen, weil das Richtige nicht spontan da ist. Widerspreche also meiner eigenen These. Ja, das eine ist Englisch, das andere die Muttersprache. Dennoch ist es Sprache und Schrift.

Mittlerweile sehe ich es anders: wenn jeder einigermaßen versucht (nach seinen gegebenen Hirn-Mitteln) sich angemessen und richtig auszudrücken und der andere gerne zuhört, dann ist schon viel gewonnen, egal, in welche Sprache.

Beruflich geht es mir ziemlich auf den Wecker, dass mein CRM-System aus Höflichkeit und Tradition so angepasst werden musst, dass es "per Sie"- und "per du"-Einstellungen gibt, damit auch ja kein Kunde falsch angesprochen wird. Und wehe, wenn ich mit irgendjemandem plötzlich per du bin und vergesse, den Haken im System zu setzen und die nächste Mail geht wieder per Sie ´raus. Tztztz.

Ob es du ist oder Sie, höre ich manchmal schon gar nicht mehr. Und merke an mir selbst: je älter ich werde, desto mehr ist es mir auch Wurst, ob du oder Sie. Ich duze viel mehr als früher. Der Inhalt, das Wie, das Lächeln, das Miteinander, das Unterstützen, Zusammenarbeiten, die gemeinsamen Ziele und der Spaß, das sind die Dinge, die für mich da heute wichtiger sind.

Ganz klar: eine Auswahlmöglichkeit für jedes Individuum wäre schön, bietet der Produzent aber nicht an. Damit muss ich leben oder es selbst ändern. Durch Eigenentwicklung oder Wechsel auf das System, welches dies anbietet (welches?).

So - sorry - hatte Lust bei einem wunderbaren Latte macchiato ein bisschen zu sinnieren. Viel zu viel. I weis.

Im richtigen Ton kann man nahezu alles sagen.

Ich kann jemanden duzen und ihm gegenüber trotzdem meine Wertschätzung zum Ausdruck bringen.
Ich kann auch jemanden siezen und ihn eindeutig wissen lassen, dass er in meinen Augen ein Arschloch ist.

++1

Ultra first world problem.

Sind die leute am verdummen?
Selten so was dummes gelesen.

Das wäre die perfekte Lösung – denn “you” ist gesiezt. Im alten Englisch wäre “thou” die Duzform.

Nebenbei, ich sollte mir unbedingt wieder einmal “O Brother, Where Art Thou?” reinziehen.

Den hab ich noch nie gesehen, obzwar der immer mal wieder ausgestrahlt wird.

Ich denke auch (wie Hot Mac), dass es sich bei "duzenden" Geräten eher um den Hintergrund handelt, dass sich die Geräte einfach vertrauter anfühlen und deren Benutzer keine unbegründeten Ängste davor entwickeln (sollen).

Hier in Wien werden die Menschen des "innersten Kreises" natürlich geduzt. Alles darüber hinaus wird ganz klar mit "Sie" angesprochen (ab dem Zeitpunkt an dem man die Pubertät hinter sich gelassen hat).

Das gilt auch für IT Geschäfte oder IKEA. Ich bin noch nie mit "Du" im IKEA oder sonst wo angesprochen worden. Liegt aber vielleicht auch an meiner natur-dominanten Ausstrahlung?

Freundin wechseln, Geräte auf "Sie" Ansprachen umstellen... das klingt alles sehr nach dem ersten "faszinierenden" Thread des Jahres 2017

Dann weiss ich nicht, warum ich mir dir überhaupt noch rede.
Georg Clooney in einer seiner Paraderollen, voll schräg. Noch besser als in “Ein unmöglicher Härtefall”.

Soll im Umkehrschluss heißen, dass es völlig egal sei, welche Anrede man verwendet?
Das stimmt ja nun erwiesenermaßen nicht.

Da es sich beim gesamten Ikea-Teil seines Beitrags um eine 1:1 Kopie einer Passage aus einem Zwiebelfisch-Artikel von SPON aus dem Jahre 2006 handelt, ist hier tatsächlich die Altersgruppe der um das Jahr 1960 geborenen gemeint, also die, die heute um die 55 Jahre alt sind. Wobei die eigentlich in ihrer prägenden Zeit auch zu sehr mit rumvögeln und anderen Exzessen auf ihren Flokatis beschäftigt waren, als sich einen Kopf um das Duzen zu machen. Aber sie waren doch noch deutlich mehr mit der muffigen „alten Garde“ konfrontiert als wir Mittvierziger aus der Neon-Quicksilver-Cyberpunx-Post-Punk-Zeit.

Mein Ex-Chef (Audio-Post-Pro), damals Anfang 40, gehört zu den Erstgenannten, also denen die heute um die 55 sind. Der hat, wenn wir mit den Kunden zusammensaßen, uns gesiezt und die Kunden geduzt. Ist ihm nicht mal aufgefallen, dass die Kunden das mehr als irritiert hat. Die haben uns auch regelmäßig darauf angesprochen.

Nein, auf keinen Fall!
Das muss man schon abwegen.

Geiz ist geil!

An welchen Stellen, außer bei Siri, wird man iOS eigentlich geduzt? Ist mir noch nie aufgefallen.

In den Einstellungen zum Beispiel!

Auch ’ne interessante Kombi …