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Statt Susan: Webdesign-Apps verzweifelt gesucht

Weia
Weia03.12.1902:58
Hi allerseits,

ich suche seit Äonen nach für meine eigentlich simplen Ansprüche passenden Webdesign-Apps und werde einfach nicht fündig. Ich habe die Hoffnung zwar eigentlich schon aufgegeben, aber vielleicht hat ja hier doch noch jemand einen Tipp …

Meine Bedürfnisse (von denen ich gedacht hätte, sie seien simpel):

Es geht um eine einfache, statische Website. CMS scheidet daher von wegen Kanone und Spatz definitiv aus. Ich will einfach statisches HTML, CSS und ein bisschen JavaScript generieren. Responsive wäre schön, ist mir aber nicht so wichtig.

Eigentlich hätte ich an eine gute WYSIWIG-App gedacht, so was wie Sparkle. Es stellt sich aber heraus, dass ich trotz meiner vermeintlich schlichten Website ein paar offenbar sehr spezielle Ansprüche habe, die keine dieser Apps erfüllen kann:
  • Ich nutze auf dem Server installierte, eigene Webfonts, deren OpenType-Features ich ansprechen können muss (via CSS font-feature-settings).
  • Ich will eine spezifische Art von Menü (ich kenne leider den Fachausdruck dafür nicht, falls es so einen gibt; ich möchte links eine senkrechte Seitenleiste, bei der sich die Hierarchieebenen durch kleine Dreiecke dauerhaft aufklappen lassen so wie im Help Viewer von macOS, nur mit ggf. mehr als nur einer Unterebene). Traumhaft (aber diesen Wunsch habe ich längst aufgegeben) wäre es natürlich, würde dieses Menü automatisch gepflegt, sprich, neu angelegte Seiten würden automatisch dort auftauchen und ich müsste mich nicht manuell um Konsistenz kümmern.
  • Ich will keine feste Breite der Textbereiche, sondern Text, der dynamisch umbrochen wird, wenn der Nutzer das Browserfenster in der Breite verändert.
  • Ich habe eine Landing Page, die als einzige etwas trickreichen und besonderen JavaScript-Code enthält. Die habe ich schon manuell fertig gestellt; ich muss aber diesen Code eben einbinden können.

Nachdem es eine WYSIWIG-App, die mir diese Möglichkeiten bietet, offenbar nicht gibt, habe ich mich längst damit abgefunden, den HTML-Code für die einzelnen Seitentypen der Website selbst zu schreiben.

Das wäre im Prinzip kein Problem, programmieren kann ich ja. Aber: Wenn ich dann Inhalte erstelle, will ich nicht gedanklich zwischen Code und dem Verfassen von Inhalten hin- und herspringen müssen. Sprich, ich will für die Erstellung von Inhalt einfach ein zuvor erstelltes HTML-Template des passenden Seitentyps hernehmen können und dann den Text wie in TextEdit verfassen können: Mit automatischer Rechtschreibkorrektur, mit Command-B und Command-I (oder meinetwegen auch anderen einfachen Tastenkombinationen) für Hervorhebungen, mit Copy&Paste von anderen in RTF geschriebenen Texten etc. Hier ist WYSIWIG absolute Pflicht, ich muss beim Verfassen eines Textes sehen, wie er aussieht, weil ich stilistisch anders schreibe, wenn ich einen anderen Font verwende. Markup kommt für mich also überhaupt gar nicht infrage.

Vermutlich wäre ich also mit einem Zwitter aus HTML-Editor und WYSIWIG-Programm am besten bedient. Ich hatte große Hoffnungen auf Flux gesetzt, das konzeptionell genau das Richtige für mich schien, aber leider so chaotisch programmiert ist, dass ein produktives Arbeiten trotz mittlerweile Version 7 damit einfach nicht möglich scheint. Ein anderes Mac-Programm dieser Art kenne ich aber nicht.

Es könnten ja auch zwei gut integrierbare Programme sein. Bloße HTML-Editoren gibt es natürlich etliche, aber spätestens an dem WYSIWIG-Programm zum Verfassen der Inhalte scheitere ich. Diese Inhalte sind wie gesagt weitgehend Text, ab und an ein Bild, das auch gar nicht unbedingt umflossen werden muss. Also im Prinzip wirklich einfach sowas wie TextEdit, nur dass es eben auf CSS-Stilen basiert.

Hat irgendjemand hier eine Idee? Vielleicht ein Geheimtipp, den ich übersehen habe?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Kommentare

JeDI05.12.1920:11
LoCal
Weia
Was ich meinte, war, dass keines der WYSIWIG-Webdesign-Programme, die ich mir angesehen habe, handgemachtes CSS einzubinden erlauben würde

Also RapidWeaver 6 erlaubt das schon …
Das konnte auch RapidWeaver 4 schon und die aktuelle Version 8 kann das natürlich auch (wahlweise global oder nur für eine bestimmte Seite).

Alternativ finde ich Bootstrap Studio ganz nett. Dort kannst Du auch individuellen Code einbinden und der Quellcode der am Ende raus kommt ist für einen WYSIWYG-Editor gar nicht so übel.
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Weia
Weia05.12.1921:42
LoCal
Weia
Was ich meinte, war, dass keines der WYSIWIG-Webdesign-Programme, die ich mir angesehen habe, handgemachtes CSS einzubinden erlauben würde
Also RapidWeaver 6 erlaubt das schon …
Plato
Everweb auch.
Hmm, kann sein, dass ich da nicht mehr näher gesucht habe, weil ich die Programme anderweitig zu eingeschränkt fand.

Wobei: Es geht ja nicht einfach um irgendein CSS, ergeht darum, dass ich die OpenType-Features von Schriftformaten in CSS definieren kann und dann diese so definierten Schriftformate jeweils für bestimmte Worte/Absätze auswählen kann. Das geht mit den beiden Programmen? Könnt Ihr jemandem, der mit den Programmen nicht näher vertraut ist, kurz umreissen, wo/wie?
JeDI
Alternativ finde ich Bootstrap Studio ganz nett. Dort kannst Du auch individuellen Code einbinden und der Quellcode der am Ende raus kommt ist für einen WYSIWYG-Editor gar nicht so übel.
Ja, das Programm fand ich ja auch interessant, aber ausgerechnet da gibt’s leider keine Demo.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia29.12.1919:31
Ich wollte noch kurz berichten, wie die Entscheidungsfindung ausgegangen ist.

Mir ist bewusst geworden, dass ich zwar einerseits nur eine ganz simple Website bauen will, aber andererseits bei den wenigen Elementen, die sie enthält, so genaue Vorstellungen von Funktionalität und Ästhetik habe, dass ich, wie sierkb richtig bemerkt hat, mit allen vorgefertigten Lösungen an zu enge Grenzen stoße.

Es gibt halt in der Kombination aus HTML, CSS und JavaScript eine Fantastilliarde Kombinationsmöglichkeiten, die keine GUI auch nur annähernd vollständig abbilden kann.

Der oft bemühte Vergleich, dass ja auch niemand RTFs oder PDFs per Hand codieren würde, verfängt nicht, weil diese Dokumente nicht interaktiv sind (und sei es eben nur die Interaktivität einer aufklappbaren Seitenleiste mit bestimmtem Verhalten), doch genau da geht die Komplexität los.

Auch wenn es paradox klingen mag, habe ich mich also endgültig zum Handcoden durchgerungen, nicht obwohl, sondern weil die Website so simpel ist (sodass der Handcoding-Aufwand zu bewältigen bleibt).

Und fürs Handcoden bin ich am Ende doch bei Flux hängengeblieben. Ja, das Programm hat tausend Haken und Ösen, aber es tut, was ich zuvorderst brauche: Es stellt jede Änderung im Code-Editor sofort WYSIWIG dar (mit voller JavaScript-Funktionalität etc.) – aber gut, das können auch andere HTML-Editoren – und ich kann in der WYSIWIG-Darstellung Elemente editieren (z.B. verschieben) und vor allem auswählen, und mir wird sofort der zugehörige und ggf. entsprechend veränderte Code angezeigt. Letzteres können viel weniger Programme, und von denen ist Flux möglicherweise das einzige native, in Cocoa geschriebene macOS-Programm mit entsprechend vollständiger macOS-Integration, was für mich eben extrem wichtig ist.

Was den Umgang mit Texten betrifft, muss ich sehen, wie sich Flux bewähren wird, wenn ich mit der Design-Phase fertig bin. Einfügen von RTF-Text mit Erhalt von bold und italic funktioniert, wie es soll, Text Schreiben (inkl. Rechtschreibkorrektur) auch, aber Korrigieren ist ein Problem (bei einem kursiven Wort nochmals Command-I zu drücken, führt z.B. nicht zur Aufhebung, sondern Dopplung von <i></i>). Das muss sich also später noch zeigen, wie gut das im Alltag geht.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia29.12.1920:16
Jedenfalls Dank an alle für die Diskussion und die vielfältigen Hinweise!
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
+1
Dominik Latour29.12.1922:16
Ich habe genug vom Eintippen. iWeb für den Mac war ein intuitives, gutes Programm, es wird aber seit längerer Zeit nicht mehr von Apple aktualisiert. Habe mich deshalb nach langem Suchen für «Wix» entschieden. Vielleicht ist es das, was du brauchen könntest …
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