Artikel bei SPON: / Offene WLAN-Hotspots: Union und SPD schaffen Störerhaftung ab


Endlich...

Hotspots scheinen mir doch immer sehr gefährlich zu sein? 🤔 Ich verbrate lieber mein mobiles Datenvolumen.

Aha, der Zusammenhang erschließt sich nur Menschen mit göttlichen Eingebungen

Nun, es braucht etwas mehr Aufwand um eine LTE Verbindung abzuhören als eine Wifi-Verbindung.

Für die Wifi-Verbindung benötigt man nur das Interesse, fertige Tools gibt es für fast jede Plattform und so gut wie jedes Gerät kann Wifi... Da so gut wie alle Hotspots unverschlüsselt sind sendet man unter Umständen mehr Daten unverschlüsselt über den Äther als einem lieb sein kann. Und dass auch eine SSL-Verbindung keine absolute Sicherheit darstellt sollte jedem nach Heartbleed und Konsorten klar sein.

Deshalb: Je mehr Schichten der Verbindung verschlüsselt sind, desto besser. Unverschlüsselte Verbindungen sind zu jeder Zeit zu meiden.

@maybeapreacher:
schön und gut, aber auch an dich diesselbe frage wie an igod:
was hat das mit dem thema zu tun? zur erinnerung: es lautet störerhaftung.

Na also geht doch, jez können die Kiddies endlich (mit nem vorgeschalteten VPN) ihren Stuff anonym 4free im öffentlichen WLAN saugen ...
Wurde aber auch echt Zeit ...

Der Grundtenor dieser Meldung ist doch, dass es möglich wird in jedem Straßencafé, Bar und sonst wo ein WLAN Zugang zu bekommen.
Aber am Ende des Tages sind öffentliche Hotspots Mist, also ist die Abschaffung der Störerhaftung für den gesunden Menschen vollkommen egal, da er öffentliche Hotspots meiden wird.

der tenor der meldung ist der, dass sich netzwerke wie z.b. freifunk etc zukünftig mit weniger juristisch-bürokratischen hürden auseinandersetzen müssen um betrieben werden zu können, was wiederrum dazu führt, dass technische maßnahmen, wie sie aktuell leider vorgenommen werden müssen (vorgeschaltetes vpn-gelöt in spezialrouterfirmware, etc) nur um juristisch safe zu sein, nicht mehr nötig sein werden.
da hat das thema seine relevanz. nicht beim macciato schlürfen in deinem hipster-cafe. bzw da nur sehr zweitrangig.

Diese Meinung hast du aber auch exclusiv ...

Dass man bei einem öffentlichen WLAN nie weiß, wer die Daten mit liest ist richtig. Dieses Problem besteht aber mit oder ohne Störerhaftung und eine ganz andere Diskussion

Die Tatsache, dass man so etwas nun anbieten kann ohne schon mit einem Bein im Ruin zu stehen, ist durchaus zu begrüßen!

Ich frage mich nur, wie dann mit illegalen Aktionen über so ein Netz umgegangen werden soll?

Sollte dieses wirklich so beschlossen werden, dann ist es den Betreibern eines "öffentlichen WLANs" (wenn jemand clever ist) eigentlich unmöglich einen "potentiellen Störenfried" überhaupt (oder später - selbst bei Logging) zu ermitteln.

Mit nem MacBook ist es ziemlich simpel, einen VPN vorschalten (OpenVPN Client mit SSL und Port 443) zusätzlich noch WiFiSpoof @@ zur Verschleierung der eigenen MAC Adresse. Damit wird es äußerst unwahrscheinlich bzw. unmöglich jemanden im eigenen WLAN zu ermitteln ... Zum einen sieht der Betreiber wenn dann nur einen verschlüsselten SSL Tunnel und zum anderen eine "Fake MAC Adresse" ....

danke. gibt also doch leute, die das thema verstanden haben.

Scheint noch gar nicht ausgemacht zu sein, da der Teufel im Detail, bzw. in Formulierungen liegt.:

Zu früh gefreut:

law blog: (01.06.2016): Störerhaftung: Zu früh gefreut

heise (01.06.2016): Analyse zum "Ende der Störerhaftung": Von wegen Rechtssicherheit!
Vollmundig hatten Netzpolitiker der Großen Koalition das Ende der Störerhaftung verkündet. Doch ein Blick in den geplanten Gesetzestext zeigt: Von Rechtssicherheit für Betreiber offener WLANs kann keine Rede sein, erklärt Heise-Justiziar Joerg Heidrich.

netzpolitik.org (31.05.2016): WLAN-Störerhaftung: Große Koalition kann sich nicht zu echter Rechtssicherheit für offene Netze durchringen
Das politische Tauziehen um eine Reform der WLAN-Störerhaftung ist vorbei, doch der Kompromiss von Union und SPD ist faul: Experten und Zivilgesellschaft kritisieren, dass die entscheidende rechtliche Lücke nicht geschlossen werden soll.

Es hat etwas mit dem Gesamtthema in sofern zu tun als dass es bei der Störerhaftung um öffentliche WLANs geht, in der Regel unverschlüsselt. Soetwas sollte man weder anbieten noch nutzen.

Nein, in meinem Bekannten/Freundeskreis meiden alle ziemlich exzessiv öffentliche unverschlüsselte WLANs. Sogar meine Frau macht im Hotel/Krankenhaus WLAN (wo kein LTE verfügbar ist) immer erst das VPN an bevor sie sonst irgendwas anderes macht.

Öffentliche WLANs gehören meiner Meinung nach verboten

Dann gehe doch mal in diverse Cafes oder Bars wo WLANs angeboten werden, die Realität sieht leider völlig anderst aus. Da ich in einigen regelmäßig unterwegs bin kann ich das eigentlich recht gut beurteilen (wenn man Augen und Ohren offen hält).

Typischer Fall:
Familie (Vater, Mutter & 2 Kinder) kommen in ein Lokal, die erste Frage ist nicht was sie trinken wollen sondern wie ist das "WLAN Passwort" (Stadtmitte bester Mobilfunkempfang) ... Traurig aber selber schon dutzende Male erlebt ....

Nächster Fall:
Mit einem Freund gehe ich regelmäßig jede Woche in ein türkisches Männercafe (Männerabend) wo mein Freund der Admin für das LAN/WLAN Netz ist (viele Wettcomputer). Da er natürlich Zugriff auf das Netz hat, hatten wir mal beobachtet wie viele der Gäste im "Gastnetz" eingeloggt sind. Ergebnis: ca. 80 - 90 % !!!

Soviel mal zum Thema ...

promac

Habe ich auch schon so erlebt - den meisten ist es wohl gar nicht bewusst, dass hier Daten abgefangen werden können. Oder einfach egal.
Problem in Deutschland sind einfach die winzigen Datenkontingente. Würde sich hier was ändern, dann wäre das Verlangen nach WLAN Hotspots deutlich geringer. Seit ich meine 2GB (mittlerweile) habe komme ich locker über die Runden. Davor mit 750mb war es oft hart an der Grenze - öffentliche Hotspots habe ich aber nur selten genutzt. Wirklich nur, wenn der Mobilfunkempfang wirklich so gut wie weg (oder auf Edge) war und es auch unbedingt dort an dieser Stelle und zu dem Zeitpunkt sein musste. Und dann auch nicht für besonders brisante Themen. Besonders in Einkaufshäusern habe ich es damals (iPhone 5) noch oft erlebt. Sobald man draußen war ging der Mobilfunk wieder. Mit dem 6S sieht das ganz anders aus

das ist ja alles schön und gut, aber überhaupt nicht das thema.

das thema ist, dass der betreiber eines öffentlichen wlans nicht mehr auf den sack kriegen soll für den scheiss den seine gäste darin veranstalten.

das ist als wenn das thema pkw-maut lautet und ihr eine diskussion darüber anfangt bei welcher werkstatt man am besten den ölwechsel macht.
denn das hat ja auch alles irgendwie mit auto zu tun...

Und das ist ja nur gut so - jedoch werden damit die öffentlichen WLAN wie Pilze aus dem Boden schießen und dann ist auch das Thema der Datensicherheit gefragt.
Aktuell scheuen sich noch viele davor, weil sie Angst haben belangt zu werden, wenn ein Fremder damit dann Unfug anstellt.

ja natürlich ist das gut so.auch das steht ausser frage. aber das ist ein thema, was so oder so besteht. egal ob es die störerhaftung gibt oder nicht.

das meint ich ja vorhin: "ja pkw-maut! autos müssen aber zum ölwechsel!"
ähm, ja, müssen sie. und? das müssen sie sowohl mit als auch ohne maut...

egal. ihr macht das schon...

Jetzt wird es ohne großes Risiko möglich, eine ganze Ortschaft flächendeckend mit WLAN auszustatten.

Mogelpackung, gar nichts wird möglich:

Wenn sogar die Tagesschau zweifelt...:

danke, dass du das posting von sierkb wiederholst.

So sinnvoll, wie Sixt für einen Banküberfall haftbar zu machen...

wenn ich mir das vorangegangene ansehe:

so scheint eine Wiederholung durchaus nötig. "ohne großes Risiko" ist nämlich immer noch nichts.

Und der Tagesschau-Link ist auch keine Wiederholung, sondern eine weitere Meinung zu dem Sachverhalt.

stimmt. ok.
erweckte nur den eindruck als hättest du nur den tittel des threads gelesen. sorry.

Oh man...
Also das Netz eurer Mobilfunkbetreiber ist also sicher und öffentliche WLANs muss man meiden.

Ich weiß nicht ob euch klar ist, dass Funkfrequenzen endlich sind. Wenn immer mehr Leute große Bandbreiten nutzen ist irgendwann Schluss. Dass man in Ballungsräumen zukünftig mobiles Internet über kleine Zellen realisieren muss ist ja keine neue Weisheit. Nicht ohne Grund fangen die Internetprovider an die Router ihrer Kunden in Hotspots zu verwandeln um ihr Netz zu entlasten.
Das Problem mit der Sicherheit ist nun wirklich einfach zu lösen. Ein verschlüsseltes VPN zu einem Knoten seiner Wahl und fertig. Hier sind aber die Gerätehersteller gefragt, die das Konfigurieren eines VPN einfach machen müssen sowie die Netzbetreiber die VPN Zugänge für Ihre Kunden zur Verfügung stellen müssen.
Viel spannender finde ich das Thema Roaming. Wie bekommt man es hin dass das Mobilgerät unterwegs von Hotspot zu Hotspot springt ohne dass die Verbindung abreißt.

Zur Störerhaltung ist ja schon alles gesagt... Das Gesetz ist mal wieder eine Enttäuschung.