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Voss und Neuland
Voss und Neuland
maculi
10.05.20
12:12
Axel Voss (Mr. EU-Urheberrechtsreform) phantasiert wieder und fordert eine (nur scheinbar freiwillige) Corona-App, am besten noch in Kombination mit einem digitalen Immunitätsausweis: "Voss: Mit Corona-App schneller wieder reisen, ins Restaurant und ins Freibad"
Dabei widerspricht er sich gleich selbst. Erst ist die Rede von Freiwilligkeit, dann fordert er Anreize für die Installation bzw. Nutzung (womit die Freiwilligkeit schon wieder hinfällig ist).
Ich finde es immer wieder aus neue erschreckend, wie wenig Verständnis vom Grundgesetzt, von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit viele Politiker und Behörden an den Tag legen. Da möchte ich manchmal mit dem Grundgesetz in der Hand nach Berlin oder Brüssel laufen und denen das gute Stück mal ordentlich um die Ohren hauen, denn begriffen, wofür das steht haben die das offensichtlich nicht.
Warum nur muss ich wieder an den ollen Spruch vom Nur denken: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten"?
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+1
Kommentare
beanchen
10.05.20
12:26
Mit Sicherheit lösen Anreize beim ein oder anderen Zwänge aus, aber allgemeingültig ist das nicht.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
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+2
eyespy39
10.05.20
12:40
Grundsätzlich finde ich die Idee, die Arbeit der Gesundheitsämter bei der Verfolgung von Infektionsketten auch mit elektronischen Mitteln unterstützen zu wollen, nicht völlig abwegig. Dieses Ziel stellt für mich sogar eine (gemeinschaftliche) Rechtfertigung dar, über die jeder Anwender nachdenken könnte.
Aber:
Mehr
als das kann eine solche App eben auch nicht leisten. Es wird mehr individueller Schutzeffekt suggeriert als tatsächlich entsteht und kompensatorisch mit stärkeren Lockerungen gereizt als vielleicht infektionshygienisch
sinnvoll
wären.
Die andere Seite der Medaille: Viele Anwender geben ihre Daten für deutlich weniger sinnvolle Zielstellungen unkritisch her. Und bei z.B. KFz.-Versicherungen ist es offenbar für Einige auch kein Tabu, für einen günstigeren Tarif eine Menge an Bewegungsdaten an den Versicherer zu liefern…
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+1
maculi
10.05.20
12:40
Zur Ergänzung sei noch auf diesen Kommentar verwiesen (der es meiner Meinung nach gut ausdrückt, das alle Arten von Zwang abzulehnen sind): Kommentar: Der digitale Seuchenpass darf keine Lösung sein
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+2
Papierlos
10.05.20
12:51
Also Herr Voss hat das zweite Staatsexamen in Rechtswissenschaften. Seine Wahlfächer waren Europa- und Völkerrecht sowie Internationale Beziehungen. Er ist als Rechtsanwalt zugelassen und tätig. Er ist Mitglied im Rechtsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres und im Petitionsausschuss. (Quelle Wikipedia).
Sagen wir mal so als Kompromiss, er hat "keine Ahnung" auf recht hohem Niveau.
Das Grundgesetz gibt jedem sein Recht zur nicht-nachvollziehbaren Weiterverbreitung! Wer die App nicht will, könnte, um sich der Staatsverfolgung und Drangsalierung zu entziehen, ja auf die Idee kommen ein altes Nokia zu nutzen. Daher ist geplant, dass das iPhone angekettet als Fußfessel mit sich rumzuschleppen sei, so wie eine Eisenkugel quasi, zwangsgeimpft natürlich.
Eher habe ich meine Zweifel, dass so eine App überhaupt was nützt und funktioniert.
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-3
beanchen
10.05.20
14:17
maculi
... (der es meiner Meinung nach gut ausdrückt, das alle Arten von Zwang abzulehnen sind) ...
Ich geb die Hoffnung nicht auf, dass mir irgendwann jemand erklären kann, was an einem Immunitätsausweis Zwang, antidemokratisch, gegen das Grundgesetz oder sonst was ist. Es wäre lediglich eine Möglichkeit sich als nicht Anfälliger etwas freier bewegen zu können.
Kritisch sehe ich das aus einem ganz anderen Grund: bevor man die technischen Möglichkeiten klärt sollte erst mal erforscht sein, ob man überhaupt immun sein kann.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
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0
athlonet
10.05.20
14:38
Ich lehne die Einführung eines Immunitätsausweises strikt ab. Diejenigen, die vorsichtig waren, alle Regeln eingehalten haben, und sich dadurch bisher nicht mit Corona infiziert haben, werden dann zum Dank durch den Immunitätsausweis benachteiligt. Zweiklassengesellschaft auf Kosten derer, die sich an die Regeln halten. Das fände ich eine bodenlose Frechheit.
Außerdem erreicht man damit nur, dass sich Leute absichtlich mit Corona infizieren, um auch einen Immunitätsausweis zu bekommen.
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0
maculi
10.05.20
17:13
Da sieht man es mal wieder. Voss hat zwar alles mögliche studiert, aber hat er es auch wirklich begriffen und verinnerlicht? Mir kommen da Zweifel, wenn ich mir seine Äußerungen durchlese. Trotz einschlägigem Studium gibt er (wie ich finde) sehr bedenkliche Meinungen zum besten.
Wie soll ein Immunitätsausweis funktionieren, ohne das dabei die Menschen, die entweder keinen haben oder wo das falsche drinsteht diskriminiert werden? Das soll mir mal einer erklären. Diskriminierung wiederum ist mit dem Grundgesetz nicht vereinbar. Womit wir wieder bei Voss wären: wer Vorschläge macht die zielsicher dazu führen, das Menschen (die sich nichts zuschulden haben kommen lassen) diskriminiert werden, der hat allem Anschein nach wesentliche Überlegungen des Grundgesetztes nicht begriffen (da kann er noch so lange studiert haben, für mich zählt nicht, was er studiert hat, sondern was er von sich gibt).
Wie aus angeblicher Freiwilligkeit schnell Diskriminierung wird ist hier schön erklärt: Corona-Tracing-Apps: Freiwilligkeit bedeutet nicht Freiwilligkeit
Hinzu kommt, das erhebliche Zweifel bestehen, was eine Corona-App oder ein Immunitätsausweis tatsächlich zu leisten vermögen. Es macht keinen Sinn, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, wenn deren Nebenwirkungen am Ende jeden möglichen Vorteil bei weitem überwiegen.
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