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Forum>Software>Wie Farbprofil zu LG 5K-Monitor hinzufügen (Ventura 13.2)?

Wie Farbprofil zu LG 5K-Monitor hinzufügen (Ventura 13.2)?

Rosember29.01.2314:56
Hallo,
ich benutze den oben genannten LG Ultrafine 5K-Monitor als Hauptbildschirm an meinem MacBook Pro M1pro unter Ventura 13.2. Nun wollte ich zur Arbeit an einer Druckvorstufen-Datei das bekannte Apple Farbprofil "Design und Print (p3-D50)" auf dem LG Monitor einstellen, so wie ich es von Monterrey gewohnt war. Unter Ventura ist aber die Farbprofileinstellung bei erweitertem Monitor entkoppelt – und das entsprechende Profil steht für den LG nicht zur Verfügung. Angezeigt bekomme ich nur die folgenden Profile:

Ach gibt es (oder ich habe sie nicht gefunden) weder eine Temperatureinstellung, noch die Möglichkeit ein Farbprofil zu installieren.

Natürlich könnte ich zur Anzeige auf das interne Display meines MBP gehen, aber eigentlich würde ich viel lieber mit dem großen 5K-Monitor arbeiten.
Kann mir jemand helfen, wie ich den LG auf ein entsprechendes Farbprofil umstellen kann?

Danke!
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Kommentare

Marcel Bresink29.01.2316:04
Da liegt offenbar ein Missverständnis vor. Ein fremdes Farbprofil bei einem Monitor "hinzuzufügen", ergibt technisch keinen Sinn.

"Design und Print (p3-D50)" ist nicht wirklich ein Farbprofil, sondern das, was Apple "Voreinstellung" oder "Referenzmodus" nennt. Man kann damit die Farbdarstellung im Monitor quasi per Fernbedienung so umstellen, als wäre es ein Gerät, das den genormten P3-Farbraum bei 5004 K Farbtemperatur wiedergibt.

Diese Einstellmöglichkeit gibt es nur für Apple-XDR-Monitore. Diese sind intern hardware-kalibriert und bieten die Funktion an, die Wiedergabe entsprechend anzupassen, haben aber keine eigenen Bedienelemente am Gerät, um diese Einstellung zu ändern. Die fehlenden Bedienelemente werden deshalb in macOS nachgerüstet.

Falls Monitore anderer Hersteller so eine Funktion haben, muss dies entweder über Tasten und Menüs am Gerät oder über eine Software des Herstellers eingestellt werden. Für den "LG Ultrafine 5K" gibt es, soweit ich weiß, von LG die Software "OnScreen Control" und "TrueColor Pro".
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Weia
Weia29.01.2316:05
Rosember
Unter Ventura ist aber die Farbprofileinstellung bei erweitertem Monitor entkoppelt – und das entsprechende Profil steht für den LG nicht zur Verfügung. Angezeigt bekomme ich nur die folgenden Profile:
[Vorbehalt: Ich selbst kenne Ventura noch nicht.]

Ich verstehe Deine Frage nicht ganz. Auf Deinem Screenshot ist doch das für den LG passende Farbprofil bereits eingestellt?

Du kannst ja das Display-Profil nicht nach „Geschmack“ einstellen und schon gar nicht nach Anwendungszweck, sondern musst das Profil nehmen, das das Display korrekt beschreibt (das ist die einzige Aufgabe eines Profils abgesehen von der Wahl der Farbtemperatur), und das ist ja hier bereits ausgewählt.

Einzig die Farbtemperatur solltest Du individuell ändern können; geht das bei dem voreingestellten Profil in Anpassen … nicht?
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Rosember29.01.2316:09
Zweiter Notbehelf: Ich habe jetzt mal ein Farbprofil per Hand"kalibrierung" auf D50 (ohne Einstellmöglichkeiten außer der Farbtemperatur) hinzugefügt. Das sieht zwar eher nach D50 aus als die Normaleinstellung des Monitors, aber von einer "Kalibrierung" kann bei dieser Methode natürlich keine Rede sein.
Hilfreich wäre schon ein Verfahren, Farbprofile hinzufügen zu können (eben z.B. das genannte "Design und Print (P3-D50)"), aber selbst diese Möglichkeit wird unter den Systemeinstellungen nicht angeboten. Ob es über die Library geht, muss ich noch ausprobieren.
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Weia
Weia29.01.2316:14
Rosember
Hilfreich wäre schon ein Verfahren, Farbprofile hinzufügen zu können (eben z.B. das genannte "Design und Print (P3-D50)")
Nein, das wäre eben nicht hilfreich, weil es Deinem Missverständnis Vorschub leistet, Du könntest nach Gusto Farbprofile für einen Monitor wählen. Design und Print (P3-D50) ergibt auf dem LG keinen Sinn; Marcel Bresink hat doch erklärt, warum.

Du musst, wenn Du eine andere Farbtemperatur möchtest, die in dem im Screenshot ausgewählten Farbprofil über Anpassen … ändern.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Rosember29.01.2316:17
Weia
Rosember
Unter Ventura ist aber die Farbprofileinstellung bei erweitertem Monitor entkoppelt – und das entsprechende Profil steht für den LG nicht zur Verfügung. Angezeigt bekomme ich nur die folgenden Profile:
[Vorbehalt: Ich selbst kenne Ventura noch nicht.]

Ich verstehe Deine Frage nicht ganz. Auf Deinem Screenshot ist doch das für den LG passende Farbprofil bereits eingestellt?

Du kannst ja das Display-Profil nicht nach „Geschmack“ einstellen und schon gar nicht nach Anwendungszweck, sondern musst das Profil nehmen, das das Display korrekt beschreibt (das ist die einzige Aufgabe eines Profils abgesehen von der Wahl der Farbtemperatur), und das ist ja hier bereits ausgewählt.

Einzig die Farbtemperatur solltest Du individuell ändern können; geht das bei dem voreingestellten Profil in Anpassen … nicht?
Es geht mir ja nicht um eine Einstellung nach Geschmack, Weia. Apple bietet auch unter Vor-Ventura-Versionen des OS verschiedene Farbprofile für verschiedene denkbare Anwendungsszenarien. Wenn ich den LG-Monitor als Hauptbildschirm nutze, wie gewohnt), kann ich auf diese Appleseitigen Voreinstellungen leider nicht zugreifen (s. Abb. im Eingangspost). Zum Arbeiten an Druckvorstufen ist hier also eine veränderte Einstellung notwendig, da die Farbtemperatur niedriger eingestellt ist, als im "normalen" Monitorbetrieb.
Ich weiß nicht, ob es das ist, was du meintest, aber ich habe unter "Anpassen" ein neues Profil erstellen können, in dem ich die Farbtemperatur auf "D50" eingestellt habe. Ansonsten ließ sich nichts verstellen. Ist dieses Profil jetzt "kalibriert"? - Ich finde das höchst undurchsichtig.
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Rosember29.01.2316:21
Marcel Bresink
Da liegt offenbar ein Missverständnis vor. Ein fremdes Farbprofil bei einem Monitor "hinzuzufügen", ergibt technisch keinen Sinn.

"Design und Print (p3-D50)" ist nicht wirklich ein Farbprofil, sondern das, was Apple "Voreinstellung" oder "Referenzmodus" nennt. Man kann damit die Farbdarstellung im Monitor quasi per Fernbedienung so umstellen, als wäre es ein Gerät, das den genormten P3-Farbraum bei 5004 K Farbtemperatur wiedergibt.

Diese Einstellmöglichkeit gibt es nur für Apple-XDR-Monitore. Diese sind intern hardware-kalibriert und bieten die Funktion an, die Wiedergabe entsprechend anzupassen, haben aber keine eigenen Bedienelemente am Gerät, um diese Einstellung zu ändern. Die fehlenden Bedienelemente werden deshalb in macOS nachgerüstet.

Falls Monitore anderer Hersteller so eine Funktion haben, muss dies entweder über Tasten und Menüs am Gerät oder über eine Software des Herstellers eingestellt werden. Für den "LG Ultrafine 5K" gibt es, soweit ich weiß, von LG die Software "OnScreen Control" und "TrueColor Pro".
Sorry, jetzt kamen auf einmal so viele Antworten, dass cih deinen Post gerade erst entdeckt habe. Danke für den Hinweis!. Dann werde ich malnach "On Screen Control" und "True Color Pro" suchen!
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Weia
Weia29.01.2316:40
Rosember
Es geht mir ja nicht um eine Einstellung nach Geschmack, Weia. Apple bietet auch unter Vor-Ventura-Versionen des OS verschiedene Farbprofile für verschiedene denkbare Anwendungsszenarien.
Nein! Das ist ein grundlegendes Missverständnis der Aufgabe eines Display-Farbprofils. Ein Farbprofil muss die physikalischen Eigenschaften eines Displays präzise beschreiben und sonst nichts. Und die ändern sich doch nicht mit Anwendungsszenarien. Was Du Anwendungsszenarien nennst, meinte ich mit Geschmack.

Die einzige Ausnahme ist die Farbtemperatur, denn die richtet sich idealerweise nach der Farbtemperatur des Umgebungslichts. D50 für Druck ist auch nur eine (lediglich juristisch bedeutsame) Konvention.
Ich weiß nicht, ob es das ist, was du meintest, aber ich habe unter "Anpassen" ein neues Profil erstellen können, in dem ich die Farbtemperatur auf "D50" eingestellt habe. Ansonsten ließ sich nichts verstellen. Ist dieses Profil jetzt "kalibriert"?
Ein Profil kann nicht kalibriert sein, aber der Monitor ist jetzt auf D50 kalibriert; das meintest Du ja vermutlich.

Das ist das, was Du verwenden solltest, und nichts anderes!
- Ich finde das höchst undurchsichtig.
Das liegt aber an Deinem Missverständnis der Aufgabe von Display-Farbprofilen. Diese sind durch die physikalischen Eigenschaften des Displays eindeutig bestimmt*; der einzige Parameter, der nicht fix durch das Display vorgegeben ist und daher eingestellt werden kann und muss, ist die Farbtemperatur, weil die eben von der Farbtemperatur des Umgebungslichts abhängt, die vom Display vollkommen unabhängig ist. Die Reduktion der Einstellmöglichkeiten auf diesen einen Parameter seitens Apple ist also genau das Richtige. Klarer geht es nicht.

* eindeutig im Rahmen des Messverfahrens der physikalischen Eigenschaften. Das kann natürlich präziser oder weniger präzise sein; zudem altern Display ja und verändern dabei ihre Farbwiedergabe. Daher kann es in der Praxis mehrere Farbprofile für das Display geben, die sich leicht unterscheiden. Aber theoretisch gesprochen sind sie alle dasselbe Profil; es gibt für ein Display nur exakt ein korrektes Displayprofil mit mehreren Farbtemperatur-Varianten.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia29.01.2316:49
Rosember
Dann werde ich malnach "On Screen Control" und "True Color Pro" suchen!
Damit machst Du alles nur unnötig kompliziert und fehleranfällig. Nutze die Werksvoreinstellung des Displays und Deine von Dir generierte D50-Variante des LG-Profils (das sich auf die Werksvoreinstellung bezieht). Das ist das Optimum, das Du – gegeben Deinen Wunsch nach D50 – erzielen kannst, ohne das Display selbst mit einem Spektralphotometer auszumessen.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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minimalwerk29.01.2316:53
Moin,
eine gute Erklärung bzgl. Profilierung und Kalibrierung findet man auch bei Eizo unter:

Vielleicht hilft dies ja auch zum Verständnis
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Rosember29.01.2317:04
Weia
Rosember
Es geht mir ja nicht um eine Einstellung nach Geschmack, Weia. Apple bietet auch unter Vor-Ventura-Versionen des OS verschiedene Farbprofile für verschiedene denkbare Anwendungsszenarien.
Nein! Das ist ein grundlegendes Missverständnis der Aufgabe eines Display-Farbprofils. Ein Farbprofil muss die physikalischen Eigenschaften eines Displays präzise beschreiben und sonst nichts. Und die ändern sich doch nicht mit Anwendungsszenarien. Was Du Anwendungsszenarien nennst, meinte ich mit Geschmack.

Die einzige Ausnahme ist die Farbtemperatur, denn die richtet sich idealerweise nach der Farbtemperatur des Umgebungslichts. D50 für Druck ist auch nur eine (lediglich juristisch bedeutsame) Konvention.
Ich weiß nicht, ob es das ist, was du meintest, aber ich habe unter "Anpassen" ein neues Profil erstellen können, in dem ich die Farbtemperatur auf "D50" eingestellt habe. Ansonsten ließ sich nichts verstellen. Ist dieses Profil jetzt "kalibriert"?
Ein Profil kann nicht kalibriert sein, aber der Monitor ist jetzt auf D50 kalibriert; das meintest Du ja vermutlich.

Das ist das, was Du verwenden solltest, und nichts anderes!
- Ich finde das höchst undurchsichtig.
Das liegt aber an Deinem Missverständnis der Aufgabe von Display-Farbprofilen. Diese sind durch die physikalischen Eigenschaften des Displays eindeutig bestimmt*; der einzige Parameter, der nicht fix durch das Display vorgegeben ist und daher eingestellt werden kann und muss, ist die Farbtemperatur, weil die eben von der Farbtemperatur des Umgebungslichts abhängt, die vom Display vollkommen unabhängig ist. Die Reduktion der Einstellmöglichkeiten auf diesen einen Parameter seitens Apple ist also genau das Richtige. Klarer geht es nicht.

* eindeutig im Rahmen des Messverfahrens der physikalischen Eigenschaften. Das kann natürlich präziser oder weniger präzise sein; zudem altern Display ja und verändern dabei ihre Farbwiedergabe. Daher kann es in der Praxis mehrere Farbprofile für das Display geben, die sich leicht unterscheiden. Aber theoretisch gesprochen sind sie alle dasselbe Profil; es gibt für ein Display nur exakt ein korrektes Displayprofil mit mehreren Farbtemperatur-Varianten.
Okay, danke, Weia und Marcel Bresink! Dann sollte also die Temperaturumstellung auf "D50" die bestmögliche Einstellung sein.
Die Verwirrung ist teilweise sicherlich selbstverschuldet. Als ich zuletzt mit diesen Einstellungen herumgespielt habe (vor 10+ Jahren) konnte man den iMac, um den es damals ging, noch sehr aufwendig von Hand "kalibrieren" (jeden Farbkanal einzeln etc. pp.). Das spukte mir noch durch den Kopf. Was mir angesichts eurer Aussagen zum Farbprofil eines Monitors nicht ganz klar ist, warum dann in der Abbildung im Eingangspost überhaupt andere "Profile" aufgelistet werden?
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Weia
Weia29.01.2317:11
Noch ein grundsätzlicher Hinweis zu diesem Konzept, man könne und müsse Displays auf irgendwelche Modi einstellen, das offenbar auch in Deinem Kopf herumspukt:

Das kommt historisch noch aus der Zeit der Analogvideotechnik. Im Gegensatz zur Fotografie, die ja erst in bedeutsamem Ausmaß elektronisch wurde, als sie als hochwertige Digitalfotografie realisierbar wurde, wurde das Bewegtbild aufgrund des Fernsehens ja schon viel viel früher elektronisch. Zu der damaligen Zeit war an so etwas wie digitales Farbmanagement natürlich überhaupt noch nicht zu denken. Die einzige Möglichkeit zu einigermaßen reproduzierbaren Farben war daher die Normierung auf Standards an den Übergabepunkten, als z.B. die Kamera gibt BT.709 aus und der Monitor ist auf BT.709 kalibriert.

Daher stammt die Idee mit den einen bestimmten Farbstandard abbildenden „Referenzmonitoren“, die sich in den Köpfen der gesamten Videobranche, die diesbezüglich unglaublich konservativ ist, hartnäckig festgesetzt hat.

In Zeiten digitalen Farbmanagements wäre das völlig überflüssig, aber selbst Apple, die bislang als einzige ICC-Videofarbmanagement korrekt hinbekommen haben, sahen sich mit den XDR-Displays offensichtlich genötigt, dem Beharrungsvermögen der Branche nachzugeben und die antiquierten Referenzmodi wiederzubeleben, nur, dass jetzt nicht mehr verschiedene Displays dafür benutzt werden, die als Hardware diesem oder jenem Farbstandard entsprechen, sondern ein und dasselbe XDR-Display all diese verschiedenen Hardware-Displays per Software emuliert.

Wer das nicht aus Branchenvorgaben zwingend nutzen muss, kann und sollte das aber alles vergessen und einfach das zeitgemäße ICC-Farbmanagement nutzen, in dem ein Farbprofil (wie bei Dir das LG) die Eigenschaften des Monitors beschreibt und der Computer daraufhin die Farbdaten entsprechend berechnet.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Weia
Weia29.01.2317:13
Rosember
Was mir angesichts eurer Aussagen zum Farbprofil eines Monitors nicht ganz klar ist, warum dann in der Abbildung im Eingangspost überhaupt andere "Profile" aufgelistet werden?
Ich hoffe, mein „Hintergrund“-Beitrag, der sich mit Deinem überschnitten hat, erklärt diese Frage hinreichend.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Rosember29.01.2317:19
Weia
Rosember
Was mir angesichts eurer Aussagen zum Farbprofil eines Monitors nicht ganz klar ist, warum dann in der Abbildung im Eingangspost überhaupt andere "Profile" aufgelistet werden?
Ich hoffe, mein „Hintergrund“-Beitrag, der sich mit Deinem überschnitten hat, erklärt diese Frage hinreichend.
Danke! Und in der Tat sträubt sich mir noch das Fell, wenn ich die Anpassung alleine durch Verschieben des Farbreglers vornehmen soll. Hab vielen Dank für die Erklärungen!
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marm29.01.2317:23
Weia
Rosember
Was mir angesichts eurer Aussagen zum Farbprofil eines Monitors nicht ganz klar ist, warum dann in der Abbildung im Eingangspost überhaupt andere "Profile" aufgelistet werden?
Ich hoffe, mein „Hintergrund“-Beitrag, der sich mit Deinem überschnitten hat, erklärt diese Frage hinreichend.
Die anderen nicht genutzten Profile, die nicht oben in der Liste vom System vorgeschlagen werden, könnten also gelöscht werden?
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Weia
Weia29.01.2317:33
marm
Die anderen nicht genutzten Profile, die nicht oben in der Liste vom System vorgeschlagen werden, könnten also gelöscht werden?
Ich weiß jetzt nicht genau, welche Profile Du meinst – nicht im Screenshot sichtbare oder alle im Screenshot sichtbaren außer LG?

Letzteres natürlich nicht, denn das sind gleichzeitig die (historisch aus dem Konzept der Referenzmonitore hervorgegangenen) Standard-Arbeitsfarbräume, von denen Du einen für Deine Bilddateien verwenden musst. Aber auf dem Popup zur Auswahl von Display-Profilen könnte man die von der Sache her alle entfernen, wenn man es denn technisch könnte.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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marm29.01.2317:39
Weia
Letzteres natürlich nicht
Ja, ich meinte letztes. Also die Profile haben für die Bilddateien eine Bedeutung. Danke!
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Weia
Weia29.01.2319:08
marm
Also die Profile haben für die Bilddateien eine Bedeutung.
Ja. Die allseits bekannten RGB-Werte eines Bildes haben ja keine Einheit und sind absolut gesehen völlig unbestimmt. R=255 heißt lediglich Rot soll so intensiv leuchten wie möglich. Aber wie intensiv das möglich ist, ist damit noch überhaupt nicht gesagt.

Das wird erst durch einen Farbraum (= Bezugssystem) festgelegt, der beschreibt, welches physikalische Rot mit R=255 gemeint ist (und Grün und Blau natürlich genauso). Daher muss jedes Bild ein Farbprofil beinhalten, das den Arbeitsfarbraum festlegt, auf den sich die RGB-Bilddaten beziehen, sonst ist die Farbwiedergabe völlig undefiniert.

Als Standard gilt heute sRGB; jedem Bild, das keinen Arbeitsfarbraum enthält, weist macOS daher automatisch sRGB zu. Der Unzweideutigkeit halber sollte man aber auch bei einem Bild in sRGB den Farbraum immer explizit angeben.

Im Web gilt sRGB als Muss, da Safari der einzige Browser ist, der Farbprofile auswertet; alle anderen gehen fest von sRGB aus. Wenn man also ein Bild in AdobeRGB(1998) in seine Webseite einbaut und sie dann in Safari kontrolliert, sieht alles wunderbar aus; auf allen anderen Browsern aber sind die Farben dann völlig verkehrt.

sRGB ist aber ein ziemlich kleiner Farbraum, d.h., intensive Farben kann er nicht beschreiben (die müssten > 255 sein, was bei 8 Bit nicht geht). Standard ist er, weil den praktisch alle Monitore darstellen können und das für den nicht farbkritischen Alltagsgebrauch reicht.

Für hochwertige Bilder sollte man aber einen größeren Farbraum (AdobeRGB(1998), P3 oder gar ROMM RGB (der größte, kann so gut wie alle sichtbaren Farben darstellen, braucht dafür aber 16 Bit Farbtiefe)) wählen. Wenn man hier und heute nur ein Display hat, das sRGB wiedergeben kann, dann hat man heute zwar nichts davon und das Farbmanagement rechnet die Farben in den kleinen Farbraum zurück, aber später, mit einem besseren Display, kann man dann auch diese Farben sehen und sie sind nicht verloren gegangen.

Bestes Beispiel sind Apples Displays, die früher nur sRGB darstellen konnten, mittlerweile aber alle den viel größeren Farbraum P3. Hätte man seinerzeit ein Bild in sRGB bearbeitet, könnte es von der Brillanz der neuen Monitore gar nicht profitieren.

Wichtig: Man kann aber den Farbraum eines Bildes nicht einfach dadurch ändern, dass man dem Bild einen neuen Farbraum zuweist (was in Vorschau geht). Das würde die RGB-Werte nicht ändern, sie würden nun aber anders interpretiert, sprich, das Bild sähe farblich plötzlich ganz anders aus. Stattdessen muss man ein Bild in einen neuen Farbraum konvertieren oder (anderer Ausdruck für dieselbe Sache) an ihn anpassen (das kann Vorschau idiotischerweise nicht), d.h., die RGB-Werte numerisch so ändern, dass die Farben konstant bleiben, während sich der Farbraum ändert.

Das ColorSync-Dienstprogramm und alle Bildbearbeitungsprogramme können in einen anderen Farbraum konvertieren.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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marm29.01.2319:20
Weia
Das ColorSync-Dienstprogramm und alle Bildbearbeitungsprogramme können in einen anderen Farbraum konvertieren.
Jetzt kenne ich endlich eine praktische Verwendung für das Programm. Danke für die Erklärung; da muss ich Zukunft drauf achten.
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