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Forum>Off-Topic>Wie kann ich das Gendergaga unter iOS 15 abstellen?

Wie kann ich das Gendergaga unter iOS 15 abstellen?

Gfurther20.09.2123:09
Weiß jemand hier, wie ich die politische Genderagitation von Apple unter iOS 15 auf die normale deutsche Sprache umstellen kann? Davon ab, dass dies nicht gerade der Useability nützt, entwickele ich so langsam eine Aversion auf meine Applegeräte, wenn ich dauern so etwas wie Benutzer:innen lesen muss.
+84

Kommentare

beyermann21.09.2122:04
So sehr ich Apples Ambitionen in Bezug auf gesellschaftliche Veränderungen in Frage stelle - hier haben sie wirklich etwas geschafft, nämlich, dass eine Diskussion losbricht. Vieles von dem, was ich hier lese, wird in ein paar Jahren ein Treppenwitz der Geschichte sein. Erinnert ihr euch noch an die deutsche Rechtschreibreform? Den Untergang des Abendlandes? Nicht, dass ich das alles schön fand, auch ich schreibe manche Sachen heute noch nach der alten Rechtschreibung. Aber Sprache hat sich verändert, und das meint auch Veränderung einer gesellschaftlichen Wahrnehmung. Mag schon sein, dass die ganzen ::: und IIII für uns alle ungewohnt sind, aber gesellschaftliche Realität schaut eben so aus. So, wie der Job, nach Amtsjahren gerechnet, zum Beispiel jetzt Bundeskanzlerin heissen muss, auch für Herrn Scholz oder Herrn Laschet.
-9
deus-ex
deus-ex21.09.2122:05

Ich finde das einfach nur unglaublich anstrengend. Und das sag ich als Muttersprachler. Wie muss sich jemand fühlen der versucht Deutsch zu lernen.

Der kommt mit grammatikalischem Geschlecht dann erst recht nicht mehr klar. Und das ist eine der größten Stolpersteine beim Deutsch lernen.
(Der Löffel, die Gabel, das Messer, der Bus)
+24
Calibrator21.09.2122:31
Wirklich interessante Diskussion hier.

Ich benötige dazu etwas praktische Lebenshilfe: Wenn ich ein Rundschreiben an unsere Vereinsmitglieder verfasse, verwende ich gewöhnlich die Anrede: "Liebe Mitglieder,...".
Wenn ich nun stattdessen Mitglieder:innen verwende, sieht das für mich irgendwie seltsam aus.

Habt Ihr da einen Tipp für mich?
+1
Hum
Hum21.09.2122:34
Gar nicht, Mitglieder muss nicht gegendert werden, da der Singular "das Mitglied" heißt.
„[b]Man kann das kochen nicht neu erfinden - aber immer wieder neu gestalten. [/b] [url]http://www.teufelskoeche.de[/url]“
+9
Calibrator21.09.2122:42
@Hum
Uff - da fällt mir ein Stein vom Herzen!
0
Peter Eckel21.09.2122:45
Calibrator
Habt Ihr da einen Tipp für mich?
Ja. Laß es einfach sein.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
+7
virk
virk21.09.2122:55
dam_j
Dann sollte ein "Chef" trotzdem das persönliche Gespräch suchen da Rechtschreibung in den meisten Fällen nix mit den tatsächlich benötigten Fähigkeiten eines Mitarbeiters zu tun hat.

Des weiteren kann Rechtschreibung erlernt werden

Mit letzterem hast Du natürlich Recht, aber so mancher Chef denkt, die Rechtschreibung ist eben nicht erlernt worden.
„Gaststättenbetrieb sucht für Restaurant und Biergarten Servierer:innen und außen.“
0
virk
virk21.09.2122:56
Calibrator
Wirklich interessante Diskussion hier.

Ich benötige dazu etwas praktische Lebenshilfe: Wenn ich ein Rundschreiben an unsere Vereinsmitglieder verfasse, verwende ich gewöhnlich die Anrede: "Liebe Mitglieder,...".
Wenn ich nun stattdessen Mitglieder:innen verwende, sieht das für mich irgendwie seltsam aus.

Habt Ihr da einen Tipp für mich?

Du könntest "Liebe Mit- und Ohne-Glieder" schreiben. Damit hättest Du einen ganzen Haufen angesprochen.
„Gaststättenbetrieb sucht für Restaurant und Biergarten Servierer:innen und außen.“
+8
system7
system721.09.2123:05
Es handelt sich um Terror gegen die deutsche Sprache. Wenn man wählen könnte, hätte ich nichts dagegen. Aber so? Das ist doch einfach nur grausam anzuschauen. Die Befürworter der Gendersprache haben lediglich das generische Maskulinum nicht verstanden.
+20
Nebula
Nebula21.09.2123:39
Wenn man das generische Maskulinum akzeptiert, fehlt aber ein echtes Maskulinum. Zudem müsste man dann auch reine weibliche Berufsbezeichnungen durch eine generelle Form ersetzen. So oder so ist da etwas in der deutschen Sprache in Schieflage geraten. Ob das Gendern jetzt die Lösung ist, steht auf einem anderen Blatt, es ist immerhin ein diskutabler Versuch.

Da niemand zum Update gezwungen wird, verstehe ich die Eingangsfrage nicht so ganz. War ja bekannt, dass Apple diesen Weg geht und dass man erstmals sogar auf der Vorversion verbleiben kann.
„»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein“
-12
Hanterdro22.09.2100:18
Weia
Hanterdro
Das mag zwar sein, das das generische maskulin nicht von allen so verstanden wird, wie es richtig ist. Gendern wird das Problem aber nicht lösen.
Aber wenn das Experiment repräsentativ ist, zeigt es doch in aller denkbaren Deutlichkeit, dass Gendern genau das tut:

Beim generischen Maskulinum in der Frage zählen satte 72% der Befragten nur Männer auf, sobald Frauen über zusätzliche Nennung oder Genderstern explizit erwähnt werden, sinkt der Anteil auf 55%. Das lässt sich doch nicht wegdiskutieren?


Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen das die Umfrage Repräsentativ sein könnte und das das gendern durchaus einen Effekt haben könnte.

Dennoch bleibe ich dabei, das gendern an sich eher schädlich als nützlich ist. Das gendern ist nur ein Workaround für ein gesellschaftliches Problem, dass ich mM nach ganz von alleine lösen wird. Ich bin fest davon überzeugt sich über die Generationen hinweg langsam die Anerkennung der Frau in der Gesellschaft zum positiven entwickeln wird. Das ist ein langsamer Prozess und wird noch eine Zeit brauchen.

Und warum ist Gendern schädlich?
- Es ist schlechte Kommunikation. Gute Kommunikation ist unkompliziert, so einfach wie möglich. Das ist gendern nicht. Gendern fügt unnötige Komplexität hinzu.
- Der Folgeeffekt davon ist, das deutsch für Ausländer und Legastheniker noch schwerer wird.
- Einige Frauen fühlen sich durch das gendern diskriminiert

Und es ist halt wie beim programmieren, ein schlechter Workaround/Bugfix fällt einem früher oder später auf die Füße
+13
Laurin22.09.2100:19
Da niemand zum Update gezwungen wird, verstehe ich die Eingangsfrage nicht so ganz. War ja bekannt, dass Apple diesen Weg geht und dass man erstmals sogar auf der Vorversion verbleiben kann.

Also sollten nur doch die Updates machen, welche die deutsche Sprache nicht verstehen?
+5
Kodo167022.09.2100:22
alf_bo
Das ZDF sollte mal den hochgelobten Hanns Joachim Friedrichs ernst nehmen:
„Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört.“

Wenn man ihn hochgelobt nennt, dann sollte man ihn allerdings nicht posthum missbrauchen.

https://falschzitate.blogspot.com/2017/11/einen-guten-journalisten-erkennt-man.html
"SPIEGEL: Hat es Sie gestört, daß man als Nachrichtenmoderator ständig den Tod präsentieren muß?

FRIEDRICHS: Nee, das hat mich nie gestört. Solche Skrupel sind mir fremd. Also, wer das nicht will, wer die Seele der Welt nicht zeigen will, in welcher Form auch immer, der wird als Journalist zeitlebens seine Schwierigkeiten haben. Aber ich hab' es gemacht, und ich hab' es fast ohne Bewegung gemacht, weil du das anders nämlich gar nicht machen kannst. Das hab' ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören."

Sorry, das ist vielleicht mittlerweile ein bisschen OT hier, aber das konnt' ich nicht stehenlassen. Zuviele Leute unterwegs, die damit dem Journalismus, soweit er ihnen nicht passt, über den Mund fahren wollen.
+4
Weia
Weia22.09.2103:11
Hanterdro
Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen das die Umfrage Repräsentativ sein könnte und das das gendern durchaus einen Effekt haben könnte.

Dennoch bleibe ich dabei, das gendern an sich eher schädlich als nützlich ist. Das gendern ist nur ein Workaround für ein gesellschaftliches Problem, dass ich mM nach ganz von alleine lösen wird. Ich bin fest davon überzeugt sich über die Generationen hinweg langsam die Anerkennung der Frau in der Gesellschaft zum positiven entwickeln wird. Das ist ein langsamer Prozess und wird noch eine Zeit brauchen.
Langsamer Prozess gut und schön, aber was hilft den Frauen bis dahin? Wie Du schon sagst: Ein Workaround. Niemand will das Ungetüm Gendering dauerhaft festzurren, aber hier und heute kann es eben eine Übergangslösung sein. Wenn das Dach undicht wird, wartest Du doch auch nicht, bis ein prächtiges neues Dach gedeckt ist, sondern spannst erstmal eine Plastikplane über das Loch, auch wenn das scheiße aussieht.
Und es ist halt wie beim programmieren, ein schlechter Workaround/Bugfix fällt einem früher oder später auf die Füße
Und dennoch nutzt jeder einen temporären Workaround, bis eine solide Lösung gefunden ist.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
-6
Hanterdro22.09.2108:17
Weia
Hanterdro
Ich kann mir sogar sehr gut vorstellen das die Umfrage Repräsentativ sein könnte und das das gendern durchaus einen Effekt haben könnte.

Dennoch bleibe ich dabei, das gendern an sich eher schädlich als nützlich ist. Das gendern ist nur ein Workaround für ein gesellschaftliches Problem, dass ich mM nach ganz von alleine lösen wird. Ich bin fest davon überzeugt sich über die Generationen hinweg langsam die Anerkennung der Frau in der Gesellschaft zum positiven entwickeln wird. Das ist ein langsamer Prozess und wird noch eine Zeit brauchen.
Langsamer Prozess gut und schön, aber was hilft den Frauen bis dahin? Wie Du schon sagst: Ein Workaround. Niemand will das Ungetüm Gendering dauerhaft festzurren, aber hier und heute kann es eben eine Übergangslösung sein. Wenn das Dach undicht wird, wartest Du doch auch nicht, bis ein prächtiges neues Dach gedeckt ist, sondern spannst erstmal eine Plastikplane über das Loch, auch wenn das scheiße aussieht.
Und es ist halt wie beim programmieren, ein schlechter Workaround/Bugfix fällt einem früher oder später auf die Füße
Und dennoch nutzt jeder einen temporären Workaround, bis eine solide Lösung gefunden ist.

Da kommen wir nicht zusammen. Für mich überwiegen die Nachteile für die Gesamtgesellschaft deutlich um eine Minderheit glücklich zu machen.
+9
pouny22.09.2108:26
beanchen
pouny
Setz dich bitte mal mit deinen Privilegien auseinander und hinterfrage dein eigenes Genderbewusstsein…
Ja, hab ich gemacht. Und jetzt?

Als ich das vor etwa 3 Jahren tat, stellte ich fest: Scheisse, diese Welt ist geprägt durch patriarchale Dominanz. An allen Ecken und Enden! Imperialismus und Kapitalismus gründen auf einem patriarchalen Weltbild, und auch unsere Sprache tut dies mit dem generischen Maskulin, in dem es die männliche Form zum Normalfall erklärt. Natürlich sind da alle Geschlechter damit gemeint, aber es zementiert nachweislich Assoziationen und Bilder.
Als Anschauungsbild folgender Witz: Es kommen zwei Bauarbeiter nach Feierabend in die Kneipe. Sagt der eine zum anderen: «Ich bin schwanger!»
Irritierend oder, was da für Bilder im Kopf entstehen?

Ich kenne viele FLINTA-Personen, die sich durch den generischen Maskulin nicht angesprochen fühlen. Und dieses Feedback reicht mir als cis-dude, dass ich selbst konsequent mit dem Genderstern schreibe. Nicht nur, weil ich mir als cis-Mann eine persönliche Perspektive auf diese wahrgenommene Diskriminierung fehlt, sondern weil uns all diese unhinterfragten patriarchalen Muster direkt in den kollektiven Selbstmord führen (Klimakrise, Biodiversitätskrise, …)

Deswegen geht es auch längst nicht einfach um Gleichstellung innerhalb der selben Strukturen, sondern um die Abschaffung einer patriarchalen Logik. Mir scheint, es sei höchste Zeit, dieses über Jahrhunderte sozialisierte Denkmuster so oft als möglich zu durchbrechen und bei jeder Gelegenheit zu hinterfragen. Mehr Denkpausen und kleine Irritationen sind also durchaus gewollt – denn wenn wir als Menschheit übereben wollen, müssten wir innerhalb weniger Jahre ganz viel sozialisierte Scheisse schnellstmöglich erkennen, integrieren und hinter uns lassen. Sonst wird das nichts mehr mit diesem Planeten

Und ja: In meinem Umfeld gendern ziemlich alle. Ich bin froh, dass das auch die öffentlich-rechtlichen tun, dass es sich in einigen Zeitungen wiederfindet und teilweise auch in den Verwaltungen oder an Hochschulen und Unis.

Dass sich Apple nun im Rahmen der allgemein verbreiteten pinkwashings nun auch dazu entschliesst, hat was progressives, auch wenn es natürlich eine kapitalistische Vereinnahmung eines politischen Kampfes darstellt. Mich hat es nun einige Jahre gestört, in den Systemeinstellungen auf «Benutzer» klicken zu müssen. Ich freue mich deshalb fest, wenn sich das bald ändert (;
-10
marm22.09.2108:32
pouny
..., sondern weil uns all diese unhinterfragten patriarchalen Muster direkt in den kollektiven Selbstmord führen (Klimakrise, Biodiversitätskrise, …)
Mit den anti-kapitalistischen Hirngespinsten rettest Du die Welt nicht vor der Klimakrise. Oder entsteht die Infrastruktur für Erneuerbare Energien durch Gendern? Dazu braucht es Ingenieure, Geld und Ideen.

Das Gendern ist ein Projekt der progressiven Linken, was so ganz anders ist als das Streben nach Gleichheit und Aufstiegschancen für Arbeiterkinder der früheren Linken zu der Zeit von Brandt.
+7
nopeecee
nopeecee22.09.2108:46
Könnt ihr das bitte auf Facebook diskutieren
„Auch in Foren kann man höflich miteinander umgehen“
-15
Weia
Weia22.09.2108:48
Hanterdro
Da kommen wir nicht zusammen. Für mich überwiegen die Nachteile für die Gesamtgesellschaft deutlich um eine Minderheit glücklich zu machen.
Also wenn diese Statistik wirklich stimmt – und Du hast ja gesagt, Du könntest dir das durchaus vorstellen, es war jetzt also momentan unsere Ausgangshypothese –, dann, finde ich, verrutscht Dir hier der Maßstab erheblich.

Eine Minderheit glücklich zu machen finde ich dann eine ansatzweise zynische Bagatellisierung. Es geht ja nun nicht gerade um eine kleine Minderheit, aber vor allem geht es um keine kleine Beeinträchtigung (von Glück redet überhaupt niemand, nur von Gleichberechtigung). Wenn die Sichtbarkeit von Frauen durch das generische Maskulinum tatsächlich so leiden sollte, wie es besagte Statistik nahelegt, dann bedeutet das für die einzelnen Frauen ja unter Umständen, dass ihre ganze Lebensplanung geschreddert wird, weil sie übersehen werden und nicht zum Zuge kommen. Dagegen stehen ästhetische Genervtheit einer Mehrheit der Bevölkerung und leicht erhöhte Schwierigkeiten in quantitativ tatsächlich sehr eingegrenzten Sondersituationen wie Behinderungen oder bei Leuten, die gerade Deutsch lernen. Das erscheint mir sehr wenig verglichen mit dem, was für die betroffenen Frauen auf dem Spiel steht. Ich kann nur schwer nachvollziehen, wie man das höher gewichten kann, aber schon gar nicht, wie man das deutlich höher gewichten kann.

Deine Formulierung eine Minderheit glücklich zu machen legt mir dann doch nahe, das Du vor dem, was das für die betroffenen Frauen bedeuten kann, die Augen ziemlich verschließt. Die Kleinigkeit, für die Du das anscheinend hältst, ist das ganz bestimmt nicht.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
-3
Weia
Weia22.09.2108:57
nopeecee
Könnt ihr das bitte auf Facebook diskutieren
Wieso denn auf Facebook? Das Fachforum für Apple ist ja wohl hier und etliche an der Diskussion Beteiligte werden aus guten Gründen überhaupt nicht bei Facebook sein. Wenn Dich das Thema nicht interessiert, musst Du diesen Thread doch nicht lesen.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
+9
Hanterdro22.09.2108:58
Weia
Hanterdro
Da kommen wir nicht zusammen. Für mich überwiegen die Nachteile für die Gesamtgesellschaft deutlich um eine Minderheit glücklich zu machen.
Also wenn diese Statistik wirklich stimmt – und Du hast ja gesagt, Du könntest dir das durchaus vorstellen, es war jetzt also momentan unsere Ausgangshypothese –, dann, finde ich, verrutscht Dir hier der Maßstab erheblich.

Eine Minderheit glücklich zu machen finde ich dann eine ansatzweise zynische Bagatellisierung. Es geht ja nun nicht gerade um eine kleine Minderheit, aber vor allem geht es um keine kleine Beeinträchtigung (von Glück redet überhaupt niemand, nur von Gleichberechtigung). Wenn die Sichtbarkeit von Frauen durch das generische Maskulinum tatsächlich so leiden sollte, wie es besagte Statistik nahelegt, dann bedeutet das für die einzelnen Frauen ja unter Umständen, dass ihre ganze Lebensplanung geschreddert wird, weil sie übersehen werden und nicht zum Zuge kommen. Dagegen stehen ästhetische Genervtheit einer Mehrheit der Bevölkerung und leicht erhöhte Schwierigkeiten in quantitativ tatsächlich sehr eingegrenzten Sondersituationen wie Behinderungen oder bei Leuten, die gerade Deutsch lernen. Das erscheint mir sehr, sehr wenig verglichen mit dem, was für die betroffenen Frauen auf dem Spiel steht. Ich kann nur schwer nachvollziehen, wie man das höher gewichten kann, aber schon gar nicht, wie man das deutlich höher gewichten kann.

Deine Formulierung eine Minderheit glücklich zu machen legt mir dann doch nahe, das Du vor dem, was das für die betroffenen Frauen bedeuten kann, die Augen ziemlich verschließt. Die Kleinigkeit, für die Du das anscheinend hältst, ist das ganz bestimmt nicht.

Du überdramatsierst das Problem. Ich habe erhebliche Zweifel das eine Frau spürbar in ihren Leben behindert wird, nur weil etwa 20% der deutsprachigen Menschen (laut deiner Studie) beim generischen Maskulin eher an Männer denken als an Frauen. Und nur weil 20% nicht richtig deutsch können, rechtfertigt das nicht, was gerade probiert wird.

Zumal sich anscheinend die deutliche Mehrheit der deutschsprachigen Frauen auch durch das generische Maskulin nicht benachteiligt fühlen. Ansonsten würden die Umfragen zu dem Thema anders aussehen.
+4
beanchen22.09.2108:59
Weia
Langsamer Prozess gut und schön, aber was hilft den Frauen bis dahin? Wie Du schon sagst: Ein Workaround. Niemand will das Ungetüm Gendering dauerhaft festzurren, aber hier und heute kann es eben eine Übergangslösung sein. Wenn das Dach undicht wird, wartest Du doch auch nicht, bis ein prächtiges neues Dach gedeckt ist, sondern spannst erstmal eine Plastikplane über das Loch, auch wenn das scheiße aussieht.
Sorry aber das ist ein scheiß Vergleich! Ein undichtes Dach verursacht Folgeschäden, wenn man nichts unternimmt. Ein bleibendes generisches Maskulinum hat in den letzten Jahrzehnten nicht zu weiteren "Schäden" in der Gleichberechtigung gesorgt, im Gegenteil, es konnte die fortschreitende Gleichberechtigung nie aufhalten.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+7
arekhon
arekhon22.09.2109:00
Calibrator
Wirklich interessante Diskussion hier.

Ich benötige dazu etwas praktische Lebenshilfe: Wenn ich ein Rundschreiben an unsere Vereinsmitglieder verfasse, verwende ich gewöhnlich die Anrede: "Liebe Mitglieder,...".
Wenn ich nun stattdessen Mitglieder:innen verwende, sieht das für mich irgendwie seltsam aus.

Habt Ihr da einen Tipp für mich?

Wenn es nicht sehr förmlich ist und lockerer Umgangston im Verein normal ist, dann schreib: "Hallo zusammen,...."
Mach ich dann auch immer.
+5
Whizzbizz
Whizzbizz22.09.2109:10
bernddasbrot
Ach ja, hatte etwas vergessen.
Die Horizonterweiterung läuft nicht, wenn man gleichzeitig den Blocker Tellerrand aktiviert hat.
Bei dieser Anzahl von Down-Thumbs muss ich wohl doch die Erweiterung „NoJokeAtAll“ aktivieren.
„Reflect. Repent. Reboot. - Order Shall Return“
+1
gbkom22.09.2109:11
Ist doch ganz einfach: Wir schaffen „der“ und „die“ ab. Das Mann, das Frau, das Anders. Fertig ist das Laube.

Aber Doppelpunkte und Sternchen haben in einem Wort gar nichts zu suchen. Gerade bei technischen und wissenschaftlichen Texten, denn das lenkt IMMER ab.
+6
Weia
Weia22.09.2109:17
Hanterdro
Du überdramatsierst das Problem.
Gut, an dieser Stelle ist dann unser eigentlicher Dissens. Aus meiner Sicht bagatellisierst Du, aus Deiner Sicht überdramatisiere ich.
Ich habe erhebliche Zweifel das eine Frau spürbar in ihren Leben behindert wird, nur weil etwa 20% der deutsprachigen Menschen (laut deiner Studie) beim generischen Maskulin eher an Männer denken als an Frauen. Und nur weil 20% nicht richtig deutsch können, rechtfertigt das nicht, was gerade probiert wird.
Klar, wenn man das als Problem von Sprachinkompetenz beschreibt, dann fühlen sich diese Maßnahmen natürlich übertrieben an. Aber was ist, wenn man die Folgen für die Frauen als Maßstab nimmt? Was ist mit den Frauen, die aufgrund der Sprachinkompetenz eines Mitarbeiters der Personalabteilung übersehen werden und die Stelle nicht bekommen, die sie aufgrund ihrer Qualifikation eigentlich bekommen müssten? Richtest du das Augenmerk auf den Mitarbeiter der Personalabteilung, dann geht es nur um Sprachinkompetenz. Richtest du das Augenmerk aber auf die Frau, dann geht es um eine erheblich beeinträchtigte oder möglicherweise sogar zerstörte Biografie. Das ist doch keine Kleinigkeit. (Und nein, das ist natürlich nicht durchgängig so; aber wenn die Statistik stimmt, dann wird es in einigen Fällen tatsächlich so sein.)
Zumal sich anscheinend die deutliche Mehrheit der deutschsprachigen Frauen auch durch das generische Maskulin nicht benachteiligt fühlen. Ansonsten würden die Umfragen zu dem Thema anders aussehen.
Naja, das ist eben die spannende Frage, die ich im Zusammenhang mit dieser Statistik gestellt habe. Ob sich jemand benachteiligt fühlt oder ob er tatsächlich benachteiligt ist, das können eben zwei ganz verschiedene Paar Stiefel sein. Und dann stellt sich schon die Frage, woran sich eine Gesellschaft orientieren sollte: an empirisch ermittelten Fakten oder an gefühlten Einschätzungen.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
0
Weia
Weia22.09.2109:20
beanchen
Weia
Langsamer Prozess gut und schön, aber was hilft den Frauen bis dahin? Wie Du schon sagst: Ein Workaround. Niemand will das Ungetüm Gendering dauerhaft festzurren, aber hier und heute kann es eben eine Übergangslösung sein. Wenn das Dach undicht wird, wartest Du doch auch nicht, bis ein prächtiges neues Dach gedeckt ist, sondern spannst erstmal eine Plastikplane über das Loch, auch wenn das scheiße aussieht.
Sorry aber das ist ein scheiß Vergleich! Ein undichtes Dach verursacht Folgeschäden, wenn man nichts unternimmt. Ein bleibendes generisches Maskulinum hat in den letzten Jahrzehnten nicht zu weiteren "Schäden" in der Gleichberechtigung gesorgt
Der diskutierten Statistik nach eben schon: es wurden Frauen übersehen, die sonst nicht übersehen worden wären.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
-2
marm22.09.2109:26
Weia
Der diskutierten Statistik nach eben schon: es wurden Frauen übersehen, die sonst nicht übersehen worden wären.
Bei dem Test wurde nach Schauspielern oder Schauspielerinnen gefragt. Nun, ich schaue kaum jemals Filme, mir fallen aber schneller Schauspieler ein. Ist nun das Problem die fehlende Sichtbarkeit im Wort "Schauspieler" oder sind es die Verhältnisse, hier im Filmsektor? Die Hauptdarsteller sind eher Männer und Frauen werden mit 50 aussortiert.

Überhaupt fällt doch auf, dass die Männerdominanz in Branchen wie Schauspiel, Tanz, Sport, Kunst, Journalismus - in den kreativen Branchen - größer ist als bei privatwirtschaftlichen Unternehmen, wo man eher dankbar wäre, wenn es mehr Ingenieurinnen, weibliche Führungskräfte etc. geben würde.
Quelle: meine Vorurteile

PS pouny Entschuldigung für das Wort "Hirngespinst". War unnötig.
-1
--Q--22.09.2109:32
Wer ernsthaft meint, man könnt „Pilotinnen und Piloten“ mit „Pilot:innen“ abkürzen, hat einfach einen an der Waffel.
Wird sich nicht durchsetzen und zeigt nur, dass demjenigen die beidgeschlechtliche Nennung nicht zwei Worte mehr wert ist. Ich nenne das scheinheilig und gutmenschig. (Edgecases wie Neutrum fühlen sich ohnehin nicht betroffen, die sind ja neutral.)


Und dabei weis doch jeder, dass Piloten nicht innen sonder außen arbeiten-.-
+3
mac-mark
mac-mark22.09.2109:42
Davon abgesehen, dass die Meinung hier im Forum ganz eindeutig ist, ist es doch interessant, dass sich fast ausschließlich an der Lösung des Problems aufgehangen wird, nicht am Problem selber.

Es ist doch durchaus vorzustellen, dass es Fälle gibt, wo sich jemand tatsächlich durch die Schreibweise ausgegrenzt gefühlt hat. Ein kleines Mädchen, was sich fragt, wieso es immer der Fußballer, der Feuerwehrmann und der Fleischermeister heißt.

Nur die Akzeptanz, dass es ein Problem geben könnte und man sich darüber Gedanken macht, ist schon viel wert.

Ob es am Ende das Sternchen, der Doppelpunkt oder die Rechtschreibung überhaupt nicht löst, ist Fausts zweiter Teil.
+3
incredibleole22.09.2109:48
Exakt. Das diese Studien nichts taugen, lässt sich nicht wegdiskutieren. Beim generischen Maskulinum bestimmt das Sein das Bewusstsein. Ergo: Ingenieure = eher Männer, Erzieher eher Frauen. Wenn man nun Frauen durch eine sprachliche Sonderbehandlung hinzufügt, ist es klar, dass jeder denkt, dass da nun explizit mehr Frauen als üblich sein müssten. Wer hätte das gedacht?!
Die Prämisse der Genderisten ist ja zudem, dass sie hiermit zB die Geschlechterverhältnisse in Berufen verändern könnten (natürlich nur in den gutbezahlten bequemen und nur zugunsten der Frauen). Dies ist erwiesenermaßen falsch und das nicht nur ein bisschen sondern komplett. Die Interessen von Männern und Frauen (die Interessen, nicht die geistigen Fähigkeiten) werden im wesentlichen durch die Biologie bestimmt, die Sozialstation ist da allerhöchstens zweitrangig. Je emanzipierter eine Gesellschaft, desto eher verfallen Frauen und Männer in klassische Rollenmuster (Gleistellungsparadoxon). Für die Genderisten bedeutet das, nicht etwa anzuerkennen, dass sie daneben lagen, sondern die Dosis und Drehzahl ihres spaltenden Schwachsinns noch zu erhöhen und sich trotz akademisch verbrämten pseudointellektuellen geschwurbels sich inhaltlich auf eine Ebene mit Homöopathiefreaks und Flacherdlern zu begeben. Aber sie machen es, wie sie es können. Wer zu dem Thema eine unterhaltsame, gut gemachte rote Einstiegspille sucht, dem kann ich die siebenteilige Doku Hjernevask von Harald Eia empfehlen. Gibt es im Netz, Norwegisch mit englischen Untertiteln. Die Ausstrahlung im norwegischen Fernsehen hat dazu geführt, dass den Genderisten die Mittel unterm Arsch weggkürzt wurde. Hierzulande längst überfällig. Ach ja, ich habe auch mal Sozialwissenschaften studiert, aber erstens waren die damals noch nicht ganz so irre wie heute und zweitens ist das heilbar, also nicht aufgeben!
Weia
Hanterdro
Das mag zwar sein, das das generische maskulin nicht von allen so verstanden wird, wie es richtig ist. Gendern wird das Problem aber nicht lösen.
Aber wenn das Experiment repräsentativ ist, zeigt es doch in aller denkbaren Deutlichkeit, dass Gendern genau das tut:

Beim generischen Maskulinum in der Frage zählen satte 72% der Befragten nur Männer auf, sobald Frauen über zusätzliche Nennung oder Genderstern explizit erwähnt werden, sinkt der Anteil auf 55%. Das lässt sich doch nicht wegdiskutieren?
+5
tjost
tjost22.09.2110:01
mac-mark
Davon abgesehen, dass die Meinung hier im Forum ganz eindeutig ist, ist es doch interessant, dass sich fast ausschließlich an der Lösung des Problems aufgehangen wird, nicht am Problem selber.

Es ist doch durchaus vorzustellen, dass es Fälle gibt, wo sich jemand tatsächlich durch die Schreibweise ausgegrenzt gefühlt hat. Ein kleines Mädchen, was sich fragt, wieso es immer der Fußballer, der Feuerwehrmann und der Fleischermeister heißt.

Nur die Akzeptanz, dass es ein Problem geben könnte und man sich darüber Gedanken macht, ist schon viel wert.

Ob es am Ende das Sternchen, der Doppelpunkt oder die Rechtschreibung überhaupt nicht löst, ist Fausts zweiter Teil.

Du gibst ein gutes Beispiel für die Verwurstellung der Sprache.

Der Fußballer schoss ein Tor = Männlich
Die Fußballerin schoss ein Tor = Weiblich
Die Fußballer schossen alle daneben = geschlechtslos Mehrzahl

Der Fußballer schoss das Tor = Geschlechtlos gemeint!? Komplett falsch.
Es ist a: eine Lösung vorhanden (Die aber etwas Mühe und Hirnschmalz benötigt)
und b: schon lange vorhanden.
-5
Weia
Weia22.09.2110:25
incredibleole
Exakt. Das diese Studien nichts taugen, lässt sich nicht wegdiskutieren.
Deine Holzhammerrhetorik macht eine ernsthafte Diskussion fast unmöglich; das habe ich ja schon mal angemerkt. Vorsätzlich den Sinn zu verdrehen und das noch mit dem Label Exakt zu versehen, ist eine platte Pointe und mehr nicht; wem soll damit gedient sein?

Selbstverständlich kann man über die Qualität dieser und ähnlicher Studien diskutieren, das Ergebnis ist aber offen und es steht ganz sicher nicht jetzt schon fest, dass sie „nichts taugen“. Wenn Du selbst schreibst, es sei wenig überraschend, dass die explizite Erwähnung von Frauen dazu führt, dass diese mehr in den Blick geraten, dann ist das doch das beste Argument für Gendering (freilich nur, wenn Du Gleichberechtigung überhaupt für erstrebenswert hältst)?

Deine ganzen polemischen und apodiktischen Formulierungen und Deine ideologische Sprechweise von „den Genderisten“ legen aber nahe, dass Du ein einer differenzierten sachlichen Auseinandersetzung überhaupt nicht interessiert bist, sondern nur an kraftmeierischer Selbstdarstellung Deiner Vorurteile. Bitteschön, tob Dich aus.
Ach ja, ich habe auch mal Sozialwissenschaften studiert
Davon scheinen leider nur die Worthülsen geblieben zu sein.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
-5
Stefan S.
Stefan S.22.09.2110:42
Danke für die interessante Diskussion.

Dass man beim Lesen darüber:stolpert ist doch schon mal gar nicht schlecht. Es soll ja gerade bewusst machen.

Dass Ausländer*s beim Sprachelernen ebenso darüber stolpern, ist zumindest bei den patriarchalen Teil derer auch nicht verkehrt. Denn es bedeutet, "aha, hier in D/A/CH ist das ein Thema, wie stehe ich eigtl. dazu".

[offtopic]
marm
Mit den anti-kapitalistischen Hirngespinsten rettest Du die Welt nicht vor der Klimakrise. Oder entsteht die Infrastruktur für Erneuerbare Energien durch Gendern? Dazu braucht es Ingenieure, Geld und Ideen.

Das Gendern ist ein Projekt der progressiven Linken, was so ganz anders ist als das Streben nach Gleichheit und Aufstiegschancen für Arbeiterkinder der früheren Linken zu der Zeit von Brandt.

Naja, viel hat Brandt den Arbeiter*innen nicht gebracht, bzw. nur kurze Zeit, bis diese wieder erpressbar waren, um keine wirklichen Lohnerhöhungen mehr fordern zu können.

Wenn das Problem Kapitalismus ist, kann man es auf Dauer nur durch "Antikapitalismus" lösen.
Klima flicken durch Technik und noch mehr Kapitalismus ist allenfalls für dieses singuläre Problem eine wackelige Lösung.
Aber alle anderen Probleme, wie Ausbeutung, Armut, Hunger (hier und in der 3.Welt – infolgedessen Migration & Migrationskrisen), Kriege ("Imperialismus" – schon mal wo gelesen?), Umweltzerstörung wirst Du nur los indem Du das an der Wurzel anpackst. "Radikal" eben (Radix = die Wurzel).
Und deine wackelige Lösung mag dann etwas CO2 aus der Luft nehmen, wird dabei aber alle anderen genannten Probleme verstärken.
[/offtopic]
-4
Stefan S.
Stefan S.22.09.2110:53
marm
Weia
Der diskutierten Statistik nach eben schon: es wurden Frauen übersehen, die sonst nicht übersehen worden wären.
Bei dem Test wurde nach Schauspielern oder Schauspielerinnen gefragt.…
Der Witz war ja nicht, dass es mehr bekannte männliche Schauspieler gibt, sondern, dass erst bei der gendergerechten Formulierung der Frage eben mehr Frauen genannt wurden. Die waren bei "Schauspieler" eben unbewusst weniger im Blickfeld.
+2
JanWellem22.09.2110:55
Stefan S.
Dass man beim Lesen darüber:stolpert ist doch schon mal gar nicht schlecht. Es soll ja gerade bewusst machen.

Schriftsprache soll es dem Leser möglichst leicht machen. Ihr Sinn liegt nicht darin, irgendjemanden stolpern zu lassen.
+5
Stefan S.
Stefan S.22.09.2110:56
Ach ja, ich habe auch mal Sozialwissenschaften studiert,
In den Siebzigern?
Nicht abgeschlossen?
20 Semester?

Soll heißen: was war denn das jetzt für ein "dämliches" Argument?
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Stefan S.
Stefan S.22.09.2110:59
JanWellem
Stefan S.
Dass man beim Lesen darüber:stolpert ist doch schon mal gar nicht schlecht. Es soll ja gerade bewusst machen.

Schriftsprache soll es dem Leser möglichst leicht machen. Ihr Sinn liegt nicht darin, irgendjemanden stolpern zu lassen.
Ja, so war es bisher.
Warum sollte man da nicht noch einen Zusatznutzen einbauen, wenn dieser geeignet ist auf ein darin sich befindliches Problem hinzuweisen?
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Stefan S.
Stefan S.22.09.2111:04
incredibleole
Je emanzipierter eine Gesellschaft, desto …
Solange die Equal-Pay-Gap sooo groß ist, sind wir noch nicht so weit.
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bigbelly
bigbelly22.09.2111:15
Selten einen solchen Müll hier gelesen.
„Leben und Leben lassen
-10
Hot Mac
Hot Mac22.09.2111:17
Stefan S.

Beim Lesen bin ich noch nie über Sternchen, Doppelpunkte oder Striche »gestolpert«.
Ich find’s manchmal ein wenig ermüdend, Redner*innen zuhören zu müssen ...
-2
Hanterdro22.09.2111:24
Stefan S.
incredibleole
Je emanzipierter eine Gesellschaft, desto …
Solange die Equal-Pay-Gap sooo groß ist, sind wir noch nicht so weit.

4% (bereinigt) finde ich jetzt nicht sooo groß. Und dieser lässt sich mM auch auf mangelndes Selbstvertrauen und fehlendes Verhandlungsgeschick zurück führen.
Und ja, die 4% sind immernoch viel zu viel, aber bei weitem nicht so dramatisch wie die 20% die man uns immer weis machen will.
-1
beanchen22.09.2111:45
Weia
beanchen
Weia
Langsamer Prozess gut und schön, aber was hilft den Frauen bis dahin? Wie Du schon sagst: Ein Workaround. Niemand will das Ungetüm Gendering dauerhaft festzurren, aber hier und heute kann es eben eine Übergangslösung sein. Wenn das Dach undicht wird, wartest Du doch auch nicht, bis ein prächtiges neues Dach gedeckt ist, sondern spannst erstmal eine Plastikplane über das Loch, auch wenn das scheiße aussieht.
Sorry aber das ist ein scheiß Vergleich! Ein undichtes Dach verursacht Folgeschäden, wenn man nichts unternimmt. Ein bleibendes generisches Maskulinum hat in den letzten Jahrzehnten nicht zu weiteren "Schäden" in der Gleichberechtigung gesorgt
Der diskutierten Statistik nach eben schon: es wurden Frauen übersehen, die sonst nicht übersehen worden wären.
Das ist mir klar. Laut deiner Theorie mit dem Dach müsste sich das aber verschlimmern, wenn man nicht das Gendern als Notlösung eingeführt hätte und das ist Quatsch.
„Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html“
+1
Schnitter
Schnitter22.09.2112:13
Hanterdro
4% (bereinigt) finde ich jetzt nicht sooo groß. Und dieser lässt sich mM auch auf mangelndes Selbstvertrauen und fehlendes Verhandlungsgeschick zurück führen.
Und ja, die 4% sind immernoch viel zu viel, aber bei weitem nicht so dramatisch wie die 20% die man uns immer weis machen will.

Das korrigierte Lohndifferenzial (ca. 6 % lt. aktuellem Bericht des statistischen Bundesamts) weist folgende Unzulänglichkeiten auf, die die Beurteilung von Entgeldungleichheiten zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erschweren:

- Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Dienst gehen immer noch nicht zu 100% in die Grundgesamtheit ein, da die Zahlen schlicht nicht gemeldet werden. Dies ist deshalb bedeutsam, weil im ÖD fast ausschließlich nach Tarifvertrag entlohnt wird, mithin Entgeltgleichheit von Frauen und Männern sichergestellt ist.

- Es fehlt eine angemessene Berücksichtigung von Erwerbsgemeinschaften, in denen Ehe- oder Lebenspartner ein gemeinsames Familieneinkommen erwirtschaften (Landwirtschaft, Freiberufler, kleine Selbstständige).

- Unbezahlte Überstunden werden nicht berücksichtigt, führen also nicht zur Minderung von nominellen Stundenlöhnen, die dem Lohndifferenzial zugrunde liegen.

Berücksichtigt man diese Faktoren, liegt der tatsächliche durchschnittliche Stundenlohn der Frauen leicht über dem der Männer.
„Jeder ist ein Planet und wird von einem Menschen bewohnt.“
0
piik
piik22.09.2113:12
Ich möchte noch mal etwas Öl in alle denkbaren Feuer gießen:

Mich persönlich stört das, wenn vom "generischen Maskulinum" zu hören bzw. zu lesen ist.

Müsste man nicht präziser vom generischen Singular reden, der eben mit maskulinem Artikel plus Singular gebildet wird, und als Ergänzung gibt es dann noch den generischen Plural, der mit femininem Artikel plus Plural gebildet wird?

Ich persönlich würde ja für eine logischere und sprachökonomischere Lösung der Problems plädieren: Die englische Lösung, also neutrale Artikel plus Singular und neutrale Artikel plus Plural. Wenn man explizit auf das Geschlecht hinweisen möchte (was ja recht selten ist), kann man z.B. männlicher oder weiblicher Hund sagen.
Nachteile der radikalen Lösung sind einerseits, dass sie eben radikal, also ein echter und sehr gewöhnungsbedürftiger Traditionsbruch ist, und dass sie andererseits neue Pluralbildungen von Substantiven erfordert, die bislang nicht existieren, wie etwa beim Lehrer (Singular: das Lehrer, Plural: das Lehrers?).
Der große Vorteil: Deutsch vereinfacht sich und wirft redundanten und unsinnigen Ballast ab, denn es leuchtet ja nicht wirklich ein, warum Dinge (also z.B. Stein, Tier, Butter, Mond, Sonne) überhaupt ein Geschlecht haben sollen.
Das macht Deutsch nicht nur kürzer, sondern einfacher zu erlernen und zu beherrschen. Gleichzeitig ist der Spracheingriff nicht so gravierend, dass es mit der älteren Lektüre vor einer solchen Reform Verständnisprobleme geben würde. Zukünftige Generationen würden dann lediglich schmunzeln darüber, dass ein Pfannkuchen mal männlich und die Liebe mal weiblich gesehen wurde.
+8
deus-ex
deus-ex22.09.2113:14
Das ganze wäre doch was für Change.org
0
micheee22.09.2113:15
Schnitter
Berücksichtigt man diese Faktoren, liegt der tatsächliche durchschnittliche Stundenlohn der Frauen leicht über dem der Männer.
Gibt's das irgendwo auch statistisch nachvollziehbar aufgeschlüsselt?

Dass eigentlich die Männer benachteiligt werden, ist ja verglichen mit den Angaben von Eurostat oder des statistischen Bundesamtes oder dem Forschungsstand allgemein, eher eine Minderheitenmeinung?
+3
ela22.09.2114:17
tjost
Philantrop
Ebenso die Theorie - das Sprache Realität in der Wahrnehmung schafft. Realität wird primär durch Erfahrung geschaffen. Wir glauben nicht eher daran dass es mehr Fleischerinnen gibt nur weil wir Fleischer:innen schreiben.

[…]Ich kann nicht verstehen was zum Beispiel an :"Die Künstler übten das Stück ein." und "Der Künstler übt das Stück ein" falsch zu verstehen ist. Grenzt der 2. wissentlich alle Geschlechter außer das Männliche aus so werden im ersten Satz alle Geschlechter mit eingebunden auch welche die sich selbst keinem Geschlecht zuordnen können.[…]

Ich neulich einen Tweet gesehen wo es eine Dame einfach mal ausprobiert hat: (Thread)

Es wurde gefragt: "Wer ist Euer Lieblingsschauspieler"
In einem anderen Tweet wurde gefragt: "Was ist Dein/e Lieblingsschauspieler/in"

Im ersten Fall kamen als Antworten fast nur männliche Schauspieler (198 männlich, 32 weiblich)
Im zweiten Fall waren die Antworten ausgewogener (50 männlich, 48 weiblich)

klar, nicht wissenschaftlich oder repräsentativ aber ein recht deutliches Bild, dass man auch an anderen Stellen häufig wiederfindet.

Sprache entwickelt sich. Gewohnheiten zu ändern kann anstrengend sein und als störend empfunden werden. Es gibt und gab immer neue Dinge die ausprobiert wurden. Manche blieben, andere nicht.

Ich schlage es vor, es einfach mal auszuprobieren oder sich mit dem Thema zu befassen - Oder es eben nicht zu tun und einfach das weiterzumachen, was in der Schule gelehrt wurde (auch die neue Rechtschreibreform wird von einigen weiterhin ignoriert).
Nur einen "Krieg" (auch wenn er hoffentlich in verbaler Form bleibt), muss man meiner Meinung nach nicht deswegen führen.
+2
ela22.09.2114:19
Und um auf die eigentliche Frage zu antworten:
- soweit mir bekannt ist, lässt sich das in der deutschen Übersetzung nicht abschalten
- Die Geräte lassen sich aber auf englisch betreiben wo es diese Grammatik nicht gibt. Hat außerdem den Vorteil, dass viele Texte kürzer sind, die UI daher teils besser wirkt und man mit den gezeigten Begriffen auch mehr Hilfe/Treffer im Internet findet
+4
dam_j
dam_j22.09.2114:33
Und 200 !

Was für eine immer noch schwachsinnige Diskussion...!
„Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !“
-12

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