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Zum Thema Adobe
Zum Thema Adobe
Weia
12.04.21
06:03
Immer wieder mal kommt in Forumsdiskussionen das Unternehmen Adobe (bzw. eines seiner Produkte) zur Sprache, so jüngst in
Alternative zu kostenpflichtigen PDF Tools wie Acrobat Pro/DC oder pdf won...
.
Ich halte Adobe für ein rundum – technisch wie unternehmenspolitisch – schreckliches Unternehmen, das für die IT-Branche verheerendere Auswirkungen hat, als es Microsoft je hatte, und bin daher oftmals mit Kritik zur Stelle. Das bringt mir regelmäßig ein paar Dislikes ein und Kommentare, dass Adobe-Software doch gar nicht so schlecht sei, das Unternehmen OK und vor allem seine Programme „Industriestandard“. Ein tatsächlicher Industriestandard würde natürlich von einem einschlägigen Gremium beschlossen und niemals Programme, sondern nur Datenformate etc. umfassen; gemeint ist hier, dass Adobe-Programme aufgrund ihrer Verbreitung in manchen Branchen „alternativlos“ scheinen, weil all die anderen, mit denen es zu kooperieren gilt, sie schließlich auch nutzen würden – ein klassisch sich zirkulär selbststabilisierendes Argument, das für Mac-Nutzer besonders seltsam ist, da sie es gegenüber Windows seinerzeit ja auch nicht gelten ließen.
Um nicht immer wieder von vorne dagegen anargumentieren zu müssen, möchte ich hier eine Grafik posten, die meines Erachtens mehr oder weniger für sich selbst spricht: Den Kursverlauf der Adobe-Aktie vom Börsengang des Unternehmens (1986) bis heute:
Die Kursentwicklung teilt sich im Wesentlichen in drei sofort ins Auge fallende Abschnitte ein:
In der
Innovationsphase
fanden praktisch die gesamten grundlegenden Innovationen statt, die Adobe zur Informationsgesellschaft beigesteuert hat und die aus der IT überhaupt nicht mehr fortzudenken sind. In dieser Zeit
verhundertdreißigfachte
sich der Kurs – verdientermaßen, könnte man angesichts des Geleisteten sagen.
Dann aber fiel Adobe nichts Neues mehr ein und das Unternehmen versuchte im Wesentlichen, die erreichte Marktposition zu halten – leider weniger durch technische Weiterentwicklungen als vielmehr durch unternehmenspolitische Schachzüge wie den Aufkauf von Konkurrenten, allen voran Macromedia. Das gelang notdürftig, aber mehr als ein Jahrzehnt auf der Stelle zu treten, schaffte Adobe damit nicht mehr; das war die
Stagnationsphase
, in der sich auch die Kurse – erneut verdientermaßen – seitwärts bewegten.
An Ende der
Stagnationsphase
fiel Adobe auf, dass ihnen nach wie vor nichts Neues mehr einfiel, sie aber dennoch endlich wieder Geld scheffeln wollten wie in seligen Tagen. Daher ersannen sie, unter Ausnutzung ihrer scheinbaren Unentbehrlichkeit, das Abomodell für ihre Software, das man auch schlicht als Erpressung ihres Kundenstammes bezeichnen könnte. Obwohl Innovationen in dieser
Softwareabophase
ebenso nonexistent waren wie in der
Stagnationsphase
, stiegen die Kurse zur Freude der Aktionäre nun wieder, immerhin um das siebzehnfache – nunmehr aber
völlig unverdientermaßen
. Die 500$, die jede einzelne Aktie zulegte, bestehen aus nichts als den den Nutzern von Adobe-Produkten abgepressten Abogebühren.
Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen:
für ein Null an Mehrleistung das Siebzehnfache an Ertrag
, einfach durch vollkommen schambefreite Ausnutzung einer strategischen Position, in die sich das Unternehmen gebracht hatte. Die für die gesamte Branche schlimmen Folgen solch maßlos erpresserischen Verhaltens werden ja immer wieder diskutiert, auch hier im Forum, sodass ich mir diesbezügliche Anmerkungen spare und es einfach dabei belasse, dass hier der Kapitalismus seine widerlichste Fratze zeigt; mit dem Versprechen der „freien Marktwirtschaft“, Leistung zu belohnen, hat dieser wildgelaufene, pervertierte Mechanismus nicht mehr das Geringste zu tun.
„“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)“
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Mecki
21.04.21
16:59
Weia
Die blaue Linie ist der Kursverlauf der Adobe-Aktie, die grüne das Verhältnis der Adobe-Aktie zum NASDAQ 100.
Ein Boom wirkt sich eben nicht auf alle Unternehmen gleich stark aus, aber er wirkt sich auf alle aus und das die Aktie von Adobe im Boom gestiegen ist, zu einer Zeit als praktisch alle Aktien gestiegen sind (die eine mehr, die andere weniger), ist jetzt nicht sonderlich verwunderlich. Genauso wie es nicht verwunderlich ist, dass die Aktien nach den Anschlägen 2001 gefallen sind und danach stagnierten, weil das auch so ziemlich für alle Aktien galt, bis auf extrem krisenfeste.
2012 begannen die Adobe-Abos.
Und da begann auch der große, bis heute andauernde Börsenboom, vor allem im Technologiesektor. Und wenn zwei Ereignisse zeitgleich stattfinden, nennt man das Korrelation; selbst dann wenn sie sogar in einer Beziehung zueinander stehen (z.B. so was in der Art wie "
weil die Nachfrage durch den Boom so groß war und das Geld im Technologiesektor gerade so locker saß, hat Adobe Abos eingeführt, was sie sich vorher nicht hätten erlauben dürfen
"). Aber Korrelation ist keine Kausalität. Eine Kausalität liegt dann vor, wenn sicher ist, dass der Aktienkurs nur durch die Abos so gestiegen ist und er es ohne Abos ganz sicher nicht wäre. Und eine Belege für diese Unterstellung sind ... nicht vorhanden.
Hilfreich?
+2
teorema67
21.04.21
18:20
Mecki
... Eine Kausalität liegt dann vor, wenn sicher ist, dass der Aktienkurs nur durch die Abos so gestiegen ist und er es ohne Abos ganz sicher nicht wäre. Und eine Belege für diese Unterstellung sind ... nicht vorhanden.
Man darf durchaus mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten. Es ist wahrscheinlicher, dass Adobes Umsatz- und Gewinnsteigerung kausal mit dem Abo-Modell zu tun hat, als dass es sich um eine zufällige Korrelation handelt.
Wenn Adobe keine Umsatz- und Gewinnsteigerung mit dem Abo-Modell beabsichtigt hätte, hätten sie
1) die Dauerlizenzen weiter angeboten und
2) den Preis für cc nicht so absurd hoch angesetzt.
„Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)“
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