Die Situation auf dem Spielemarkt ist für Mac Anwender -je nach Vorlieben- ja eher unerfreulich bis durchwachsen.
Abgesehen von so mancher Shareware Perle (Apeiron, Jets'n Guns, Wingnuts 2, Tasty Planet um eine kleine und völlig subjektive Auswahl zu nennen), lassen kommerzielle Spieleportierungen für den Mac meist länger auf sich warten, finden gar nicht erst statt oder sind technisch mäßig, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Insbesondere das Flipper Genre ist seit (in dem Fall) seligen OS 9 Tagen, in der die Pro Pinball Serie (The Web z.B.) und die 3D Ultra Pinball Reihe von Sierra (Creep Night z.B.) reüssierten sehr "übersichtlich angeordnet", will sagen von wenigen Lichtblicken wie Little Games mit Monster Fair abgesehen, am Boden.

Da ist es nicht verwunderlich, wenn die Mac-Umsetzung eines in der Presse sehr gut bewerteten Flippers wie Dream Pinball 3D aufhorchen läßt.

So ließ ich mich dazu hinreißen das Teil zu ordern, der Preis ist mit 20 Euro auch noch im erträglichen Bereich.
Die Ausstattung mit sechs Tischen und sogar Kugeln aus verschiedenen Materialien, um nur einige Features zu nennen, sehr gut, und mach Lust auf mehr. Installation und Registrierung liefen soweit problemlos. Nach etwas Eingewöhnung in die auf mich hakelig wirkende Bedienung der einzelnen Menüs zur Einstellung der Grafik/Auflösung und des Sounds folgt die Auswahl des Tisches.

Der erste Tisch ist "Knight Tournament" womit die Story im Prinzip erzählt ist. 7 Spielperspektiven stehen zur Wahl, wobei die meisten mir zu unübersichtlich sind, da sie scrollenderweise dem Spielgeschehen, sprich dem Ball, etwas hinterherhängen, was nicht gerade spielförderlich ist.

Dann fällt auf, daß es mit der Grafik, speziell den Spiegelungen hapert. Die Kugel ist annähernd transparent, sämtliche anderen Chromoberflächen (von denen es ja meist so einige bei einem Flipper gibt) wirken "grisselig" und spiegeln überhaupt nicht. Hier scheint es noch einige Probleme zu geben, aber ob diese in den Apple Grafiktreibern oder im Spielecode begründet sind, vermag ich nicht zu sagen. Auch wirkt der Tisch trotz aufwendiger Gestaltung recht eindimensional, ein weiterer optischer "Abtörner", der aber nicht unmittelbar auf die Spielbarkeit durchschlägt. In diesem Zusammenhang ist noch die Gestaltung des Bereiches außerhalb der Spielfläche zu nennen, die die Anmutung einer Spielhalle (im negativen Sinne) hat, das ist zwar Geschmackssache, aber meinen triffts leider nicht.

Es wird jedenfalls sehr deutlich, daß von der vollmundigen Beschreibung der grafischen Highlights in der Mac Version (bis jetzt) nicht viel übrigbleibt, was letztlich gewaltig den Spielspaß trübt, so daß ich bisher auch nicht weiter zu den anderen Tischen vorgedrungen bin, sondern vielmehr überlege vom Rücktrittsrecht nach Fernabsatzgesetz Gebrauch zu machen...

Wenn man aber mal an zurückliegende Flipperspiele (s.o.) denkt, fallen einem sofort die negativen Unterschiede in der Optik und der daraus resultierenden Atmosphäre auf.

Fazit: Ohne Nachbesserung keine Kaufempfehlung meinerseits.