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Forum>Apple>Kennt ihr MorphOS?

Kennt ihr MorphOS?

Naquaada02.12.0917:29
Schon mal davon gehört? Nein? Aber der Commodore Amiga ist sicher noch bekannt.

MorphOS basiert auf AmigaOS 3.1 und läuft auf eher wenig verbreiteten Plattformen wie Amigas mit PowerPC-Karten, dem Pegasos II oder dem EFIKA-Board. Ab Version 2.4 gibt es aber eine neue Plattform: Den Mac Mini!

MorphOS läuft auf jedem Mac Mini G4, nicht nur auf den 'silent upgrade'-Modellen (wie der AmigaOS 4 Moana-Loader). Dieses Betriebssystem ist eins: SCHNELL. Es bootet mit einer Standardinstallation in 5 Sekunden. Ein Programme ist fast sofort da wenn man es doppelklickt. H.264-Filme abspielen ist ebenfalls kein Problem. Als Kernel benutzt MorphOS den Quark Mikrokernel, der auf Geschwindigkeit optimiert ist und auch in verschiedenen Echtzeitbetriebssystemen genutzt wird. Dank einer sehr guten 68K-Emulation kann man alle Amiga-Programme verwenden, die nicht die Amiga Custom-Chips benötigen.

Die 'Workbench' heißt nun 'Ambient', läßt sich aber genau so gut bedienen. Das sehr flexible CyberGraphX wird als Grafiksystem verwendet und MUI 4.0 als Oberfläche. MUI ist extrem anpaßbar, man kann fast jedes Icon austauschen, auch Fenster und Titelbalken mit Texturen hinterlegen. Das soll sogar programmabhängig möglich sein. MorphOS ist lokalisiert und vollständig fontsensitiv, man kann also fast jede Schriftart und -größe verwenden die man will. Icontexte mit 120 Punkt Höhe sind also kein Problem. Die Audioschnittstelle wird über AHI verwendet, Ethernet und USB geht auch, Bluetooth und Airport weiß ich nicht. USB-Laufwerke mit mehreren Partitionen können über den 'Mounter' angemeldet werden. MorphOS kann HFS+ zumindest lesen, ein Dual-Boot mit OS X ist auch möglich.

Im Moment kommt viel neue Software für MorphOS raus, jedenfalls mehr als für AmigaOS 4. Eine Betaversion von MorphOS 3 lief schon auf dem Powerbook und vermutlich werden bald auch die G4 Powermacs unterstützt. Man kann sich das Installationsimage kostenlos von der Webseite herunterladen, nach einer halben Stunde verlangsamt sich das System dann aber stark, man muß es registrieren. Und das sind leider satte 150 Euro.

Für Retro-Fans, die nie mit Amiga-Emulationen zufrieden waren, aber noch einen Mini G4 rumstehen haben, könnte es etwas sein. Hier gibt's jetzt nochmal eine Linksammlung:

Deutsche Wikipedia:
Englische Wikipedia:
Quark Kernel:
MorphOS Webseite:
MorphOS Forum:

Videos:

MorphOS auf Powerbook:

MorphOS Powermac:
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Kommentare

Jaguar1
Jaguar102.12.0918:37
150 €?! Und das wo doch beim Mac schon so ein tolles OS dabei ist
„Die Menschen sind nicht immer was sie scheinen, aber selten etwas besseres.“
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Naquaada02.12.0919:00
Ja, es ist meiner Meinung nach auch zu teuer. Aber das ist eben das Problem bei Nischensystemen, das kennt man ja auch von Apple. Wenn du z.B. für einen Mac Mini eine Maus/Tastaturkombination von Apple kaufst bezahlst du eine Menge Geld. Selbst wenn irgendwo bei einem Fremdhersteller ein Logo 'für Mac' drauf ist, bezahlt man da wesentlich mehr. Die günstige Lösung ist eine Logitech Cordless Internet Navigator. Die gibt es mit kombinerter Mac- und Windows-Tastaturbelegung und kostet gebraucht oft unter 15 Euro. Nur welcher echte Apple-Fan würde das schon machen - bzw. zugeben?

Amiga-Hardware ist äußerst teuer. Ich habe letzes Jahr meine BlizzardPPC mit 680680 und PowerPC 603e für 570 Euro verkauft - und war fast noch etwas enttäuscht, da sie oft über 600 weggehen. Allerdings hat die passende Grafikkarte BVision 170 Euro gebracht, und das ist weit mehr als der übliche Preis. Schau dir mal an was so ein EFIKA-Board kostet:

Die Dinger werden aber trotzdem gekauft! Jetzt aber nicht 'schön blöd' sagen, das würden PC-Freaks auch von Mac-Usern sagen können.
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bernddasbrot
bernddasbrot02.12.0919:54
Und was ist der Nutzen einer minimalst verbreiteten Plattform für dass es (fast) keine Programme gibt?
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Naquaada02.12.0919:57
Fast keine Software? Schau mal ins Aminet:
Nur mal so nebenbei: Weniger als 8% der Computernutzer verwenden OS X.
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ExMacRabbitPro02.12.0920:42
Ja, ja, der Amiga - die gute alte Zeit...
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bernddasbrot
bernddasbrot02.12.0923:06
Naquaada
Fast keine Software? Schau mal ins Aminet:
Nur mal so nebenbei: Weniger als 8% der Computernutzer verwenden OS X.

Ja, als Spielerei (und Liebhaberei) schon, keine Frage. Sicher auch nett. Aber dann doch sehr im Promillebereich, oder?
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Naquaada02.12.0923:17
Kann ich dir nicht sagen. Also die Amiga-Usergemeinde ist sehr groß, ich bin dort aber nicht aktiv. Vermutlich sind auch die wenigsten mit ihrer Kiste im Internet und können damit schlecht 'registriert' werden. Ich selbst habe zwei (Haupt-)Amigas, einen A1200/060 und einen A4000T/060, war aber nie damit im Internet.

Am besten gefällt mir am Amiga die perfekte Integration von DOS und graphischer Oberfläche. Man kann also jedes Programm, das man von der Workbench starten kann, auch aus der DOS-Shell starten. Und ebenso kann man jedes DOS-Script von der Workbench starten, dazu muß man nur ein Tool-Icon erstellen und dem Programm C:IconX zuweisen. AmigaDOS ist extrem leistungsfähig, man kann es nicht mit der Unix-Shell oder MS-DOS vergleichen. Auf meinem A1200 habe ich den Rechnerstartup so optimiert, daß er in 26 Sekunden bootet, mit frei wählbarem Bootpic und Boot-MP3. Und das auf einem Rechner mit 50 MHz und einem Festplattencontroller mit 3,9 MB/s. Die Änderungen habe ich fast nur mit AmigaDOS-Standardbefehlen gemacht. Und die Funktionalität von AmigaDOS hat man unter MorphOS auch - nur statt mit 50 MHz mit 1,5 GHz!
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ex_apple_user_neu03.12.0909:20
Uhhhh, Amiga!
Das geht als ehemaliger Atarianer gar nicht.

Hätte nicht gedacht, dass das System noch so beliebt ist, dass auch noch Software dafür erscheint.

Sehr schön!
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bernddasbrot
bernddasbrot03.12.0910:48
Naquaada
Am besten gefällt mir am Amiga die perfekte Integration von DOS und graphischer Oberfläche. Man kann also jedes Programm, das man von der Workbench starten kann, auch aus der DOS-Shell starten. Und ebenso kann man jedes DOS-Script von der Workbench starten, dazu muß man nur ein Tool-Icon erstellen und dem Programm C:IconX zuweisen. AmigaDOS ist extrem leistungsfähig, man kann es nicht mit der Unix-Shell oder MS-DOS vergleichen.

Das meinte ich mit Gefrickel und purem Spaß an der Bastelei. Nicht falsch verstehen, ein völlig legitimes Hobby! Mehr um zu sehen, dass etwas geht, nicht, ob es im Alltag etwas nutzt.

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ExMacRabbitPro03.12.0911:39
"Am besten gefällt mir am Amiga die perfekte Integration von DOS und graphischer Oberfläche. Man kann also jedes Programm, das man von der Workbench starten kann, auch aus der DOS-Shell starten. Und ebenso kann man jedes DOS-Script von der Workbench starten, dazu muß man nur ein Tool-Icon erstellen und dem Programm C:IconX zuweisen. AmigaDOS ist extrem leistungsfähig, man kann es nicht mit der Unix-Shell oder MS-DOS vergleichen. "

AmigaDOS ist ja auch mehr als nur die Shell. Die nennt sich nämlich CLI. Und das CLI ist sehr wohl mit einer der vielen Unix Shells vergleichbar.
AmigaDOS ist alles unterhalb der Workbench - als im prinzip dass, was bei Mac OS X Darwin ist.
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Naquaada03.12.0913:31
ExMacRabbitPro: Ist nicht ganz richtig. AmigaDOS ist die Grundlage der Workbench. Der 'CLI' ist der 'Command Line Interpreter', also die Benutzerschnittstelle zu AmigaDOS. Die 'Shell' war ein erweiterter CLI mit besserer Steuerung, z.B. konnten dort eingegebene Kommandos per Curstortasten editiert werden (vorher ging nur löschen) und die eingegebenen Befehle wurden in einer History gespeichert. Es war aber nicht nur ein anderes Programm, sondern ein komplett neues Gerät. CLI benutzte CON: (Console), die Shell NEWCON: Erst ab Kickstart 2.0 wurde NEWCON: in CON: integriert.

Ähnlichkeiten zu UNIX gibt es tatsächlich. So wurden bestimmte Dateien mit einem Punkt versehen (.backdrop, .info) die wären in einem UNIX-System dann ja nicht zu sehen gewesen. Allerdings gibt es unter AmigaDOS normalerweise keine unsichtbaren Dateien, auch das Hide-Flag der einzelnen Dateien wird nicht unterstützt. Man kann das aber mit einem Patch aktivieren. Die Befehlsstruktur von AmigaDOS ähnelt aber eher MS-DOS, denn sie funktioniert so:

AmigaDOS: command parameter options
Unix: cmd -options parameter

Einige Befehle, z.B. lha und lzx haben aber das Unix-Format. AmigaDOS-Befehle sind ja auch ausgeschrieben (copy, list) während Unix-Befehle ja stark abgekürzt sind (cp, ls). Außerdem hat AmigaDOS beide Gerätenamen. MS-DOS konnte ja nur Laufwerksbuchstaben verwenden (A:/ C:/) während Unix ja nur Volumes kennt (/Volumes/Macboot). Beim Amiga kann man ein Laufwerk unter dem Volumenamen ansprechen 'Workbench:' oder unter dem Gerätenamen 'DH0:'. Der Gerätename ist übrigens im Partitionsblock der Festplatte frei wählbar und kann bis 30 Zeichen lang sein, er kann auch Sonderzeichen und Umlaute enthalten. 'ThisIsMyWorkbench:' wäre kein Problem. Der Amiga kann auch Disketten und CDs direkt am Volumenamen erkennen und als einer der wenigen Systeme überhaupt erkennt er auch einen Disketten- oder Medienwechsel automatisch. Bei Installern oder Spielen, die von Diskette nachladen ist das sehr praktisch. NODOS-Games können das allerdings nicht unbedingt.

Nur mal so einige Dinge zur Shell: AmigaDOS hat ein unglaublich flexibles Jokersystem. Während Unix nur * kennt und MS-DOS * und ? bietet der Amiga Massen.

#? sind alle Dateien
a#? nur die mit a anfangen
a??x#? nur die mit a anfangen und an vierter Stelle ein x haben
MacOS(1-9) entspricht den Dateien MacOS1 bis MacOS9
Test[D-G] entspricht den Dateien TestD bis TestG
˝Windows#? entspricht allen Dateien, die nicht mit Windows anfangen

Das sind nur ein paar Beispiele, und man kann natürlich (fast) alles kombinieren. Man kann auch die Ausgabe eines Befehls direkt in einen anderen Übernehmen. Das geht mit dem reversen Hochkomma `.

requestchoice `eval 3+5` "OK" rechnet 3+5 und zeigt das Ergebnis in einem Fenster an, daß mit einem 'OK'-Button beendet werden kann.

cd `requestfile DRAWERSONLY` öffnet einen Requester, der nur Verzeichnisse anzeigt und das ausgewählte Verzeichnis and den Befehl CD weitergibt. Wenn man das als
alias cdr cd *`requestfile DRAWERSONLY` in die Shell-Startup einträgt, kann man über das Kürzel cdr per Requester das Verzeichnis wählen. Das * verhindert die vorzietige Ausführung des Befehls.

Über den Befehl 'requeststring' kann man auch einen Texteingaberequester öffen. Durch Optioen ist auch eine Passworteingabe u.ä. möglich. Wem AmigaDOS nicht ausreicht, der kann zusätzlich noch ARexx einsetzen, eine Implementation der Sprache Rexx für den Amiga. Die kann man auch direkt von der Shell einsetzen, z.B. gibt

rx "c2x('DOS3') den angegebenen Text hexadezimal aus (444F5303)

Durch geschickte Redirection kann man in AmigaDOS-Scripts auch Arexx-Scripts oder andere AmigaDOS-Scripts halten und sie dann nur für einen bestimmten Zeitpunkt nutzen. Beispielsweise erzeugt

echo >RAM:temp "cd S:*Ndir a#?*Ndir b#?*Ndir c#?"

ein Script temp in der RAM-Disk, das im Assign S: nacheinander die Dateien, die mit a, b und c anfangen, anzeigt. Ist natürlich nur ein sehr einfaches Beispiel, das geht auch wesentlich komplexer. Das *N wird für den Zeilensprung verwendet, die erzeugte Datei sieht also so aus:

cd S:
dir a#?
dir b#?
dir c#?

Assigns sind eine weitere sehr praktische Sache. Sie ermöglichen sie Zuweisung von Kurznamen zu beliebigen Verzeichnissen. SYS: ist z.B. immer das Startlaufwerk. C: ist das Verzeichnis c darin, dort befinden sich die AmigaDOS-Kommandos. Mit

assign FILME: DH1:Naquaada/Medien/Movies/Filme

kann man so auf ein Verzeichnis wesentlich schneller zugreifen. Assigns können auch mehrere Verzeichnisse umfassen, nach

assign LIBS: DH1:Libraries ADD

sucht der Amiga seine Libraries neben dem Standardverzeichnis SYS:Libs auch noch in DH1: Libraries. Links spielen auf dem Amiga eher eine geringere Rolle, sie sind aber möglich. Dabei wird noch zwischen Hardlinks und Softlinks unterschieden.

Man kann auch so Tricks anwenden. Wenn man beispielsweise eine einzelne Datei löschen will, macht man das ja normalerweise mit dem Befehl delete. Der liegt aber auf der Festplatte, könnte also theroretisch von einem Deppen gelöscht werden und wäre somit eine Fehlerquelle. Alternative: Man benutzt den Befehl unsetenv. Der ist eigentlich dafür gedacht, um globale Variablen zu löschen. Das sind aber auch nur Textdateien, die im Verzeichnis RAM:Env (Assign ENV:) liegen. Also kann man mit unsetenv Gerät:Datei auch einzelne Dateien löschen. Vorteil: Der Befehl ist im ROM und steht so immer zur Verfügung. Man kann allerdings mit dem Befehl resident jeden beliebigen DOS-Befehl resident ins RAM laden, daß er nicht mehr nachgeladen werden muß. Bei häufig verwendeten Befehlen wie copy, delete oder assign ist das natürlich von Vorteil.

Es ist noch wesentlich mehr möglich. Man kann natürlich über die Option .k am Anfang eines AmigaDOS-Scripts auch Parameter an das Script übergeben. Ausgeführt werden AmigaDOS-Scripts über das Kommando execute, praktischer ist aber protect <dateiname> +se. damit wird das Script- und das Execute-Bit gesetzt, und man kann das Script direkt starten. Das enstpricht also .BAT bei MS-DOS, nur benötigt der Amiga nicht unbedingt Endungen.

Wer also gerne in der Unix-Shell rumwurschtelt und meint die ist leistungsfähig, der sollte sich mal AmigaDOS anschauen, da ist echt was los. Und man kann ja seine DOS-Scripts später auch von der Workbench starten. Wenn ich mal einen Emulator für den Mac fertig machen soll (E-UAE), mal Bescheid sagen.
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ExMacRabbitPro03.12.0913:55
Naquaada

Oh Gott - bist Du eine Reinkarnation von Sierkb??

So genau will ich das gar nicht wissen und ich glaube auch sonst niemand hier. Schön dass Dir dein Amiga gefällt - ich hatte einen 2000er bis 1991. Aber das war es dann auch schon.
Eines noch möchte ich dir mit auf den Weg geben: Unterschätze nicht die Unix Shells - denn da kennst Du Dich scheibar nicht wirklich aus.
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bernddasbrot
bernddasbrot03.12.0914:06
ExMacRabbitPro
Naquaada

Oh Gott - bist Du eine Reinkarnation von Sierkb??



Dann wären aber noch zig Links (ohne Erläuterung, wroum es da geht) in jedem Absatz. Der rest passt.


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Brandy03.12.0914:44
Ich weiß noch, wie ich nach meinem Umstieg vom Amiga auf iMac mit OS 9.04 stundenlang und vor mir hinfluchend die verdammte Shell gesucht habe. Und dann dieses komische "Multitasking", was seinen Namen nicht verdiente, und dann noch manuelle Speicherzuweisung. *sick* Sofort mit Erscheinen von OS X 10.0 hab ich gewechselt, und obwohl es langsam war, hat es mir ein gewaltiges und irres Lächeln ins Gesicht gezaubert. Endlich wieder "daheim"...
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Johloemoe
Johloemoe03.12.0914:51
Ja das mit der Unix-Shell würd ich auch nicht so stehen lassen.
Reguläre Ausdrücke bekommste da auch super rein. Ne Shell is halt ne Shell. ich glaube "besser" als die Unix-Shells geht nicht. PowerShell von MS ist auch interessant...

Also ich hab z.B. keine Probleme sämtliche Videofiles in allen Unterordnern, die mit einem bestimmten String beginnen, in einem Befehl zu verschieben. Nur mal als Beispiel.
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Naquaada03.12.0914:55
Wer ist Sierkb, muß man das oder den kennen?

Stimmt übrigens, ich kenne die Unix-Shells nicht gut genug. Ich hatte zwar schon oft genug mit der Shell zu tun, aber Scripts usw. habe ich noch nicht programmiert. Das Interesse ist auch nicht genug da, da die Integration von GUI und Shell nicht so toll gelöst ist. Vielleicht geht das über AppleScript, aber das sagt mir da auch nicht so zu. Es gibt auf heutigen Rechnern keine Programmiersprache mehr, die mir so richtig gefällt. Immer muß man zuviel vorbereiten (graphische Oberfläche), dann muß man dies und ds einrichten, wenn man testen will kommt dann erst der Debugger, dann muß kompiliert werden und so weiter. Ich bin jemand der drauflosprogrammiert, irgendwann gebe ich dann RUN ein und warte ab. Und wenn mich mein C64 dann mit ?UNDEF'D SATATEMENT ERROR IN 120 anblafft weiß ich genau was ich zu tun habe und korrigiere ich den Fehler erst dann wenn er auftritt. Ich hasse es wenn mich ein Computer bevormundet, Debugger, Rechtschreibprüfung, Silbentrenner usw. nerven mich. Unter Windows XP muß man ja so viel deaktivieren, ist unglaublich. Windows Vista habe ich ja nie gehabt, aber bei den tausend Sicherheitsabfragen wäre ich da sicher ausgetickt. OS X ist ein äußerst schönes Betriebssystem, aber bisher habe ich noch nichts gefunden womit ich da anständig programmieren kann, dafür nehme ich meine klassischen Rechner. Allerdings findet man unter OS X ja auch für fast jeden Zweck irgendeine Software.

Wäre mal interessant zu wissen, wenn hier Shell-Fans sind, was gibt es in der Unix-Shell für Besonderheiten, und wie würde das AmigaDOS-pendant dazu aussehen?
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ExMacRabbitPro03.12.0915:05
Naquaada
Immer muß man zuviel vorbereiten (graphische Oberfläche), dann muß man dies und ds einrichten, wenn man testen will kommt dann erst der Debugger, dann muß kompiliert werden und so weiter. Ich bin jemand der drauflosprogrammiert, irgendwann gebe ich dann RUN ein und warte ab. Und wenn mich mein C64 dann mit ?UNDEF'D SATATEMENT ERROR IN 120 anblafft weiß ich genau was ich zu tun habe und korrigiere ich den Fehler erst dann wenn er auftritt. Ich hasse es wenn mich ein Computer bevormundet, Debugger, Rechtschreibprüfung, Silbentrenner usw. nerven mich. Unter Windows XP muß man ja so viel deaktivieren, ist unglaublich. Windows Vista habe ich ja nie gehabt, aber bei den tausend Sicherheitsabfragen wäre ich da sicher ausgetickt. OS X ist ein äußerst schönes Betriebssystem, aber bisher habe ich noch nichts gefunden womit ich da anständig programmieren kann...

aha - das ist also Deine Definition von "anständig programmieren"...
oh weh, oh weh...
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Naquaada03.12.0915:14
Für mich schon. Wer es gewöhnt ist, einen Compiler zu benutzen, der einem viel Arbeit abnimmt mag das anders aussehen. Ich bin jemand der experimentiert, nicht stundenlang vorbereitet. Angefangen habe ich auf einem VC-20, wir hatten noch nicht mal eine Datasette, also immer wieder von vorne anfangen oder auf Papier aufschreiben. Deshalb bin ich auch ein echter Tastaturmensch. Auch wenn meine Programmiermethode stilistisch nicht jedem passen wird, zum Ergebnis komme ich trozdem. Dazu kommt, daß ich gerne mit minimalen Mitteln auskomme. Das BASIC des C64 ist ja minimalistisch, da würden einige aufstöhnen. Wenn man den Rechner aber kennt kann man mit PEEK, POKE und SYS auch in Basic eine Menge rausholen. Ich würde ja gerne Assembler auf dem C64 können, es ist die effektivste Programmiersprache überhaupt. Aber da müßte ich ziemlich bei null anfangen, und es wäre mal schön, wenn mal jemand mitmachen würde. Aber ich bin bei mir im Freundeskreis der einzige, der Interesse am Programmieren hat und sich mit seinen Rechnern intensiv systemintern auseinandersetzt.
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Gilderoy Lockhart03.12.0915:23
Habe mir mal das zweite Video angesehen: Whau ist das schnell! Mal abgesehen davon, dass das System offensichtlich extrem schnell bootet, ist auch der Programmstart superschnell. Muss ja zugeben, dass es mich schon wundert, dass die meisten Applikationen auf meinem MacBook Pro und unter OS X (Windows oder Linux sind da ja nicht besser) gefühlt so schnell startet wie seinerzeit auf meinem Pentium 90 vor 15 Jahren. Und im Web surfen oder Mails und Texte schreiben konnte ich damals schon...
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Brandy03.12.0915:32
Naquaada
Ich würde ja gerne Assembler auf dem C64 können, es ist die effektivste Programmiersprache überhaupt. Aber da müßte ich ziemlich bei null anfangen, und es wäre mal schön, wenn mal jemand mitmachen würde. Aber ich bin bei mir im Freundeskreis der einzige, der Interesse am Programmieren hat und sich mit seinen Rechnern intensiv systemintern auseinandersetzt.

Und du weißt noch, wie viele Jahre es gedauert hat, dieses "Programmieren wie die Wildsau" wieder aus den Köpfen der Menschen zu verbannen? Die ganzen Ratschläge, wie:
"Prüfe, ob die Resourcen vorhanden sind!",
"Frage, ob du sie verwenden darfst!",
"Gib sie nachher auch wieder frei!",
"Benimm dich nicht, als wärst du das einzige Programm!"
"Überprüfe den Rückgabewert!"
"Schließe keine Resourcen, die du Dummbacke gar nicht bekommen hast, was du natürlich nicht wußtest, weil du den Rückgabewert wieder nicht abgefragt hast!".

Ne, die Zeiten der Verwirrung sollten bleiben, wo sie sind... hinter uns.



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Naquaada03.12.0917:51
Das kommt ganz aufs Betriebssystem an. Wenn es sich um ein Multitasking-Betriebssystem handelt, muß man natürlich mehr aufpassen. Aber du übertreibst da ein wenig, mal ganz von deiner saum*ßigen Ausdrucksweise abgesehen. Programme in AmigaBASIC, GFA-Basic, Blitzbasic, ARexx u.ä. laufen auch problemlos im Amiga-Multitasking mit. Und die lassen sich so programmieren. Klar muß man natürlich aufpassen, z.B. das audio.device kann nur von einem Task belegt sein. Aber wenn weiß daß irgendwo Fehler auftreten können kann man das auch vorher abfragen. Aber ein Compiler, der einem alles idiotensicher macht, schön die einzelnen Befehle und Schleifen einrückt und in verschiedenen Farben markiert ist für mich einfach nur komisch.

Außerdem hängt es ganz vom Betriebssystem ab wie man programmiert. Grafische Betriebssysteme sind heutzutage alle multitaskingfähig. GEOS auf dem C64/C128 ist auch ein grafisches Betriebssystem, aber nicht multitaskingfähig und hat immer Speicherknappheit. Dafür gibt es aber ein spezielles Dateiformat - VLIR - Das Dateien bis zu 4 MB Größe erlauben würde - bei einer normalen Diskettenkapazität von 165K ist das reichlich überdimensioniert. Durch eine Speicheroverlaytechnik sind so äußerst umfangreiche Programme möglich, das DTP-Programm geoPublish geht 99K und hat sogar Apple LaserWriter-Support. GEOS erlaubt auch Hilfsprogramme, die aus jeder Applikation gestartet werden können, so eine Art Vorläufer der Widgets. Dabei wird wieder mit Overlay-Technik gearbeiet. Wenn man gut programmieren kann, braucht man keine 3 GHz. Dazu kommt noch, daß Programme heutzutage nie mehr optimal ablaufen. Die heutigen Programmiersprachen benutzen alle Standardroutinen, die nicht unbedingt alles optimal machen. Compiler erzeugen den entsprechenden Maschinencode auch nur nach festgelegten Regeln, die ebenfalls nicht optimiert sind. Dadurch werden Programme langsamer und brauchen mehr Speicher, aber heututage gibt's ja eh alle zwei Monate neue hardware. Optimal programmieren kann man nur mit Assembler, da programmiert nämlich nur der Mensch. Als Beispiel kann man den Volkov Commander für MS-DOS nehmen. Es war eine Umsetzung des Norton Commander, der ja so um die 150K groß war. Der Volkov Commander ging 19K bei gleichem Funktionsumfang, außerdem war er schneller. Das ist Assembler.

Die absolut effektivste Programmierung ist wenn man sich nicht mehr auf die Systemroutinen verläßt, sondern die einzelnen ICs direkt anspricht. Auf heutigen Rechnern geht das gar nicht mehr, da muß man auf die Classic-Amigas oder den C64/C128 ausweichen. Ich liebe Demos auf dem C64, sie sind ein Beispiel perfekter Programmierung. Eins meiner Lieblinge ist Deus Ex Machina Wer die genauen technischen Daten des C64 kennt weiß daß die Hardware gar nicht für so etwas ausgelegt ist, die meisten Effekte können nur durch Ausnutzung verschiedener Hardwarefehler erzeugt werden. Allerdings muß man verstehen können was da abgeht - man muß in der Lage sein, Können vor Ergebnis zu bewerten und auch die Hardware mit einrechnen. Schließlich hat man hier einen Rechner mit 8+1K Video-RAM vor sich und nur 16 festgelegten Farben mit starken Einschränkungen in der Darstellung. Von 3D-Beschleunigern gar nicht erst die Rede. Die Animationen mit der Cola-Dose im zweiten Teil werden übrigens komplett in Echtzeit berechnet - mit 0.985 MHz. Die Grafiken am Schluß haben gerade mal eine Auflösung von 160x200 Punkten... heutztage sind Thumbnails größer
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MacRudom
MacRudom03.12.0918:01
über sierkb wirst du hier im Forum schon noch mal stolpern, ich bin auf den Thread gespannt, in dem ihr euch trefft
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Naquaada03.12.0918:07
Sagt ja irre viel aus. Hier ist übrigens der Vorläufer der iPod-Werbung - auf einer Diskette
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MacMark
MacMark03.12.0918:41
Multi-User?
Speicherschutz?
„@macmark_de“
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Naquaada03.12.0919:01
Unter MorphOS? Multiuser nein, Speicherschutz ja. Hier gibt's noch mehr Infos:
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Brandy03.12.0919:02
Naquaada
Aber ein Compiler, der einem alles idiotensicher macht, schön die einzelnen Befehle und Schleifen einrückt und in verschiedenen Farben markiert ist für mich einfach nur komisch.

So? Dann ediere mal einen Quellcode, der nicht von dir geschrieben ist, sondern von jemand anderen, der seinen Code nicht formatiert hat. Das ist vielleicht komisch. Außerdem kannst du ja mal alle Warnungen, die ein Compiler auswirft, ignorieren. Das ist dann nicht idiotensicher, und funktioniert auch garantiert ganz hervorragend -wahrscheinlich nicht lange, aber man hat seinen Spaß.
Den größten Spaß hat man, wenn man in Assembler nichts dokumentiert, scheint ja für Weicheier zu sein.

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Naquaada03.12.0919:12
Undokumentierten Quellcode von anderen habe ich oft angepaßt, auf dem Amiga und dem C64 sowieso, aber selbst auf so seltenen Systemen wie dem SAM Coupé (Spectrum-Nachfolger). Programme werden auf dem C64 übrigens in den seltensten Fällen kommentiert - dafür ist einfach kein Speicher da. Andere Systeme - andere Angewohnheiten.
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