Die übergriffe hier in Weimar haben wieder Massiv zugenommen. Die haben momentan das gefühl alles machen zu können.
In den Medien war Weimar ja vor einigen tagen am "Männertag" deshalb präsent. Betroffen waren Freunde von einer Klassenkameradin.

Ja, habe ich auch gehört. Die Berichterstattung und die WM heizen die wohl so richtig an.

Diesen Menschen eine mediale Plattform zu bieten (tun ja im Moment alle Sender, Zeitschriften, ...) ist das schlechteste, was man machen kann.
Aber das ist typisch Deutschland und das von Politik und Ausland aufgedrängte "Schuldgefühl" für Taten aus dem 3.Reich, die ein Großteil der Bevölkerung gar nicht miterlebt geschweige denn zu verantworten hätte. (Was nicht heißt, dass man sie vergessen sollte)

Hier steht demnächst mit der Fussball-WM ein Großereignis an, das eine Riesenchance ist mit vielen Vorurteilen aufzuräumen. Lasst uns feiern - ob Fussball-Fan oder nicht

myPod
Das ist das Dilemma. Ein Bühne bieten will man solchen Leuten nicht. Aber ignorieren kann man es auch nicht. Viel zu groß ist dann die Gefahr, dass die Bevölkerung sagt "Ach, so schlimm isses ja gar nicht" und sich unter der Decke was zusammenbraut.

mypod

Ein sehr zweischneidiges Schwert, in der Tat. Man kann sich aber nicht der Verantwortung entziehen nur weil die meisten Leute das Ganze nicht miterlebt hat, die Verantwortung trägt das land, nicht unbedingt die einzelnen Individuen. Diese Verantwortung ist nicht soo einfach abzuschütteln, dass mussten auch wir Schweizer bei der ganzen holocaust Debatte lernen.
Ausserdem ist die ganze Geschichte im Ausland nicht so schnell vergessen, wenn auch teils unberechtigt. Mit dieser Bürde habt ihr zu leben und seit besser daran damit sensibel umzugehen.

Dass jetzt eine neue Generation an Fanatikern heranwächst ist nicht unbedingt ein deutsches Phänomen, der Hang zum Extremismus ist eher eine Gesellschaftliche Entwicklung. Es spielt dabei keine Rolle ob ganz Links, ganz Rechts, Geldgierig, Drogenabhängig, Superreich, Gothic... nur hat nicht jede Bewegung eine so krasse Hintergrundgeschichte.

macsheep

Klar darf man sich der Verantwortung nicht entziehen. Bloß wird man regelmäßig erdrückt von der Thematik, sei es im Schulunterricht ab ca. der 9.Klasse in Geschichte, Religion, Deutsch und am besten noch Englisch. Dann werden immer irgendwo Kränze niedergelegt, der Papst besucht Konzentrationslager und bei jedem niedergeschlagenen Farbigen wird automatisch ein rechtsradikaler Hintergrund interpretiert. Nicht das diese politischen oder persönlichen Gesten falsch wären - im Gegenteil! - aber wie sie in den Medien breitgetreten werden, und dem Bürger diese Schuld eingedroschen wird, halte ich für genauso gefährlich: Ich kenne viele (und zähl mich auch dazu), die diese Thematik einfach nicht mehr hören können. Und genau das sollte man doch verhindern!