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"DOCDOC - Ausstellung" von Heinz-Jörg Wurzbacher

DOCDOC - Ausstellung
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Ausgangsbeitrag

Heinz-Jörg Wurzbacher
Heinz-Jörg Wurzbacher18.07.0620:15
Photoshop-"Papst" Doc Baumann stellt zur Zeit im landesmuseum in Koblenz seine Werke aus dem DOCDOC-Projekt mit Ruth Marcus aus. Absolut sehenswert!

Hier ein Bericht aus der Koblenzer Rhein-Zeitung:

Den Hund digital gekreuzt
"Doc-Doc" zeigen auf der Festung Ehrenbreitstein ihr "Doguments"-Projekt

KOBLENZ. Man nehme zwei Mal Doc (= Hans D. Baumann und Ruth Marcus, er promovierter Kunsthistoriker, sie Medizinerin mit Doktortitel) und einmal Dog (= Töle, ihres Zeichens eine bildhübsche Dobermanndame). Ergebnis ist keine auflösbare Gleichung, aber die ausgesprochen amüsant-hintergründige Fotoausstellung "Doc-Doc - Doguments of Art and History" des Landesmuseums in der Kirche der Festung Ehrenbreitstein.

Dabei arbeiten die beiden Doktores eigentlich ganz berufsfremd: Baumann legte sich nur mal, um seine Doktorarbeit möglichst unaufwändig tippen zu können, einen Computer zu und wurde Mitte der 80er zu einem der Väter nicht nur der digitalen Bildbearbeitung, sondern auch des Desktop-Publi-shings. Sie wäre gerne Tiermedizinerin geworden, wechselte aber zum Journalismus und zur Fotografie und wurde zumindest in dieser zur Doktorin mit dem lieben Vieh.

Das liebe Vieh ist in diesem Fall hoch stammbäumig, "Daisy von der Rheinau", kurz und durchaus liebevoll "Töle" genannt. Fotos von ihr inspirierten das Gespann Marcus/Baumann vor zwei Jahren zum jetzt in der Ausstellung dokumentierten "Doguments"-Projekt.

Was Frauchen aufnahm, verwandelte Baumann ironisch, fantasievoll und gekonnt in hündisch hohe Kunst. Per Mausklick wurde Töle in altmeisterlichem Hell-Dunkel zum Vermeerschen Mädchen mit dem Perlenohrring oder zu van Gogh mit nur einem Ohr, zur prähistorischen Felszeichnung oder römischen Wandmalerei beziehungsweise ganz gepixelt wie bei Roy Lichtenstein oder in poppige Farben getaucht wie die Promis bei Andy Warhol. Unterhaltsamer könnte ein Schnelldurchgang durch die Geschichte der Malerei kaum sein, umso mehr, als sich Baumann und Marcus mit derlei per Verfremdung erzielten "Doguments" nicht zufrieden geben.

Stattdessen kreuzen und züchten sie digital eigenständig und trotzdem gezielt zitatfreudig weiter, machen aus Töle, hochbeinig, edel und schon von Natur aus äußerst fotogen, mal den "Hund des Papstes", der wie von der Erleuchtung getroffen auf seine Exkommunikation wartet, mal den des Art-Directors, milka-lila auf grüner Alm durchgestylt, den des Wilhelm Tell (mit Birne statt Apfel auf der Rübe) oder den des Galeristen, der andächtig Kunst bewundert.

Was für Kunst? Natürlich hündische, lässt sich so doch auch mit dem Hund auf dem und im Bild spielen, kommt, wie es sich bei Baumann gehört, noch eine Metaebene in die digitale Mischung. Wie bei der Reflexion der Reflexion in der Töle`schen Magritte-Version. "Ceci est une chienne" - das ist eine Hündin, und was für eine! (ls)

Die Ausstellung ist bis 6. August zu sehen, täglich von 9.30 bis 17 Uhr.

Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz Stadt vom 17.07.2006, Seite 25.

Kommentare

ThomasR.18.07.06 20:21


Das ist Kunst ?







Rantanplan
Rantanplan18.07.06 20:25
Naja, da hat jemand den Warhol-Knopf in Photoshop gefunden.

PS: sorry, ich halte nicht viel von dem "Doc Baumann"
Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck
buffi
buffi18.07.06 21:02
Und ich wäre glücklich, wenn ich 10% des PS-Wissens von Doc Baumann hätte.
Can’t innovate anymore? My ass!
buffi
buffi18.07.06 21:03
Ach ja.......
Wie sagt man so schön.......
-
Kunst liegt im Auge des Betrachters.
Can’t innovate anymore? My ass!
vote with a bullet
vote with a bullet18.07.06 23:27
"...Kunst liegt im Auge des Betrachters...."
und trotzdem ist das keine kunst...warhol würde sich im grabe rumdrehn...
greetz

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