moin, das Thema ist auf jeden Fall gesellschaftlich diskussionsbedürftig und wird auch in diesem Song sehr schön (jedoch künstlerisch stark überzogen) aufgenommen:

Bin ich, ich werfe meine Pfandflaschen immer so auf die Straße, damit solche Menschen nicht im Müll wühlen müssen.

Der sogenannte Pfandring (Dosen-, bzw. Flaschenhalter, befestigt an Mülleimern) in Köln soll ja leider wieder abgeschafft werden, weil das Stadtbild angeblich darunter leidet.

Der Schriftzug "Lecker Wurst" gleich oberhalb einer Person, die sich -offensichtlich, um dort etwas herauszunehmen- über einen Abfalleimer bückt, hat etwas Tragik-komisches.

Wobei Essensreste suchende Menschen entweder finanziell noch ärmer oder durch Hunger hemmungsgemindert sein müssen verglichen mit diesem Pfandjäger.

Die Perspektive der Aufnahme ist ja auch irgendwie unglücklich ("Lecker Wurst").

Ich habe es schnell aus der Hüfte geschossen das Bild und wollte den armen Mann nicht noch kompromittieren. Aber gerade der Gegensatz zu dem dahinter liegenden Shop könnte ja größer nicht sein.

Dürfte es eigentlich nicht geben.

Es gibt ja das Existenzminimum; bestätigt durch das BVerG, aufgrund Artikel 1 und 20 GG.

Und zusätzlich: Zwangsarbeit ist glücklicherweise in der BRD verboten.

Leider gibt es kein Intelligenzminimum.

Was hat Zwangsarbeit mit dem hier beschriebenen Phänomen zu tun?
Traurig ist, wie viele Menschen im öffentlichen Raum ihre Würde selbst verletzen. Das muss offenbar Gründe haben. Und das Existenzminimum reicht anscheinend nicht, um den Menschen ihre Würde zu sichern.

den Zusammenhang musst du mir erklären iGod

Moin

Also ich muss sagen, hier in Oldenburg hat das auch extrem zugenommen. Früher zu Studiumszeiten (vor ca. 8 Jahren), hat man hier immer die Selben Sammler gesehen, da gabs n Paar. Heute gibts einige mehr davon. Und in Bremen sind die nimmer zu zählen. Wenn ich hier aufn Zug warte, laufen auch ständig welche rum. Manchmal kommts mir vor, als ob die abgesteckte Reviere haben, hm. Ich muss aber gestehen, wenn ich irgendwo entlang laufe und ich sehe da 8 oder 25 c stehen, ich nehm die auch mit...

scheinbar sieht die Realität so aus,
dass die wahren Asozialen in den Ämtern hinter den Schreibtischen sitzen und den Leuten nur das zugestehen, was sich partout nicht abwimmeln lässt…das dazu etliches der Spar und Streichwut sonstiger Agendas zum Opfer gefallen ist, die Schere immer mehr aufgeht und auch immer mehr ausgegeben werden muß von dem was noch da ist an "Sozialen Budget Mäntelchen", auch noch ein Punkt.

Verweise auf "Grundgesetz" Gröhl und Rofl…sowas hat allenfalls akademische Diskussionsgrundlagen und Aspekte…sry, ist aber so

Bedanken kannst dich da nicht nur bei unseren Führern Schäuble und Merkel…sondern schon angefangen bei Schröder und deren "Bagage"…nur als Nachtrag

Immer wie immer:

Anwalt im Sozialrecht besorgen und klagen.

Ganz ehrlich, den armen Mann hätte ich sofort zu einem Essen beim Stand gegenüber eingeladen. Schlimm, dass in Deutschland so etwas nötig ist. Wobei man auch dazuschreiben muss, dass viele ihr Leben selbst in die Tonnen treten. Viele wollen gar nicht arbeiten, bzw. bemühen sich nicht genug, oder das Thema Alkohol/Drogen. Ist klar, dass solche Leute niemand einstellt, aber auch das haben sie selbst zu verantworten, denn niemand von denen wird gezwungen Alkohol zu trinken, oder Drogen zu nehmen.

Und was willst du mir jetzt damit sagen? Von mir aus braucht von denen niemand zu arbeiten, bloß dann sollen sie sich auch selbst verpflegen, und nicht auf Kosten des Steuerzahlers!

Jetzt mal ganz ernsthaft: Von solchen Späßchen halte ich nichts, weil man der Person dann mitteilt, dass man Mitleid mit ihr hat, nicht glaubt dass sie sich etwas zu Essen kaufen kann und sie am Hungern wäre. Pfandflaschen stelle ich meisten direkt neben den Mülleimer, in der Uni kennt man z.B. auch die üblichen Pfandflaschensammler, denen kann man die dann auch direkt in die Hand geben, dann sind sie auch recht freundlich. Einmal wollten wir noch etwas zum Essen dazu geben und dann wurde die Person nur pampig von wegen "Wenn du mir noch was anderes geben willst, dann gibt mir Geld"...

Ts,
ich mag und kann nicht glauben, dass es da nur um Hartzianer geht.
Ausserdem Skandinavien hat praktisch Vollbeschäftigung und ein gutes Sozialsystem,
England hatte man überhaupt erst Anspruch auf irgendwelche Leistungen, wenn man halbes Jahr minimum gearbeitet hatte…aber ok, die träumen auch nicht den Traum vom Großdeutschen Europa der finanziert werden muß und sei es auf Kosten der Einheimischen

Dann bist du hier irgendwie falsch. Wir leben nicht mehr in Nazideutschland und nicht mehr im Mittelalter!

Außerdem basiert das Grundgesetz, soweit ich das bis jetzt habe herausfinden können, auf den Idealen des Christentums.

Wenn hier "Arbeit macht frei" gilt, komme ich mit einer Bomberflotte wieder.

Das Einprügeln auf "Hartzianer" ist ohnehin vollkommen daneben. Würde mal an eurer Stelle an der Tür der Millionäre und Milliarde mal klingen.


ich denke aber schon, dass wir alle auch für andere mitverantwortlich sind.

apropos

Gerade im ZDF (heute) Großkonzerne und "legale" Steuervorteile, daneben dieser Trend...
Ob es da zusammenhänge gibt?

Es sammelt doch niemand Flaschen, wenn er nicht darauf angewiesen ist. Und wenn er wie in deinem Fall nur Geld will, dann hätte ich es eh gelassen.
Irrtum, ich bin hier goldrichtig. Ich halte nur nichts davon, wenn ich die, die nicht arbeiten wollen mit meinen Steuern durchs Leben schleifen muss, und das hat nicht im entferntesten etwas mit Mittelalter, oder Nazideutschland zu tun.
Warum sollte man? Der Großteil der Reichen hat sich seinen Reichtum durch harte und jahrelange Arbeit selbst erwirtschaftet. Denen zolle ich meinen Respekt für so viel Leistung, aber nichts anderes. Arbeit kommt nun mal nicht von selbst auf einen zu, da muss man seinen Hintern schon mal bewegen. Also ich wäre mit so einem Leben nicht zufrieden, und da gehts den meisten hier bestimmt nicht anders.

es gibt auch reiche Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote in Monaco ist ähnlich hoch wie bspw. in Gelsenkirchen.

Ich habe einen Bekannten (Er arbeitet und verdient über den Durchschnitt) der jeden Morgen wenn er mit seinem Hund spazieren geht die Flaschen, Bierfässer etc. einsammelt, die am Fluss Rhein weggeworfen wurden.
In 10 Jahren hat er 6000 Euro gesammelt.

Oh doch, ich kenne auch einige, die jede Flasche oder Dose mitnehmen, die sie finden, und die es überhaupt nicht nötig hätten.

Gut, ist es denn im vorbeigehen, wenn mal irgendwo eine steht, oder suchen die auch danach, wie der Mann auf dem Foto?

Ich habe mal meine Flasche so einem Pfandsammler geschenkt. Einfach so, aus reiner menschlicher Solidarität.

Ich muss sagen, dass ich erschüttert bin, wenn ich höre, dass sich diese Menschen mal bewegen sollen und mal was arbeiten sollen, dann würden sie schon was erreichen.
Eine Solidargemeinschaft bedeutet auch, dass man die mitnimmt, denen es aus welchen Gründen auch immer, einmal schlecht geht.
Wenn jeder nur noch an sich denkt, wie es bei uns leider wirklich mittlerweile der Fall ist, dann haben wir auch bald Zustände wie in Ferguson.
Stellt euch mal vor, es würde verboten werden, Geld zu besitzen? Oder besser noch, die Gesellschaft an sich würde verstehen, dass es völlig krank ist, Geld zu besitzen und zu erwarten, dass es sich auch noch um seiner selbst willen vermehrt. Jeder der Geld besitzt will, dass es mehr wird. Aber habt ihr euch mal gefragt, wie das eigentlich gehen soll? Ich bin mir sicher, alle Probleme wären von heute auf morgen gelöst, wenn man zumindest die Zinsen verbieten würde.
Naja, aber das wird eine Utopie bleiben.
Solange muss man halt im Kleinen versuchen, Gutes zu tun. Und für mich bedeutet das auch, dem Flaschensammler Geld zu geben. Und wenn er es benutzt, um sich dafür mit hochprozentigen Getränken vollaufen zu lassen, es ihm dadurch aber wenigstens für den Moment besser geht, dann ist das meiner Meinung nach richtig.
Wer weiß, aus welchen Beweggründen er seinen Arm da in den stinkenden Abfall steckt.
Das kann rein theoretisch jedem passieren. Ein Absturz, verursacht vielleicht durch Scheidung, einen Partner, der stirbt, eine Arbeitsstelle, die verloren geht, an der man aber hing etc. Es gibt 1000 Gründe, warum es einem schlecht geht. Und nicht alle haben das Glück, wie die meisten hier, im Warmen zu sitzen an einem schicken Macbook und sich in einer hoffentlich emotional stabilen Verfassung auf das bevorstehende Weihnachtsfest zu freuen.

Mir dreht sich der Magen um ob solcher Großzügigkeit! - Dem Mann unauffällig 10 € in die Hand zu drücken, hätte Deinen Lebensstandard vermutlich kaum gemindert.