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"FreeBSD - was ist das eigentlich?" von BigLebowski

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Ausgangsbeitrag

BigLebowski
BigLebowski05.02.2017:47
Also ich habe ja die Biographie von Linus Torvalds Mal gelesen und verstanden warum er damit begann und das Linux eigentlich nur der Kernel ist.
Der Rest kommt dazu.

Nun lese ich öfter Mal was von FreeBSD, OpenBSD, DragonFlyBSD, NetBSD, TrueOS...

Und das FreeBSD die Basis von MacOS ist?

Hat jemand Ahnung davon und kann Mal ein paar Sachen erklären?

- welches BSD ist für welche Zielgruppe?

- ist BSD ein Kernel?
Sind also alle diese XY-BSD Teile mit ein und demselben Kernel?
Was mich wundern würde weil ich las das Dragonfly so ein Hybrid-Kernel haben soll und die anderen nicht??

- was sind deren Gemeinsamkeiten? Wieso sind alle BSDs oder haben das im Namen?

- was ist da technisch der Unterschied zu Linux / Windows?
Philosophie?

- ist BSD modern oder "altmodisch"?
Altmodisch las ich Mal irgendwo, glaube bei einem bezahl Artikel von heise, den ich aber nicht gekauft und daher nicht weitergelesen habe 😎

- ist jede BSD-Software bei allen BSDs benutzbar bzw kompatibel?

- was gibt es da an Software?
Die üblichen Verdächtigen wie auf Linux? (Browser, E-Mail-Programm, Bildbearbeitung etc.)

- benutzt das jemand auf seinem Desktop und wieso?

- ist das ein OS nur für Informatiker?

Schon Mal danke im vorraus👍

Kommentare

zcarsten05.02.20 18:50
Wie wäre es denn mal damit . Google me
Wurzenberger
Wurzenberger05.02.20 20:00
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Simoon
Simoon06.02.20 13:33
Alle BSDs haben - direkt oder indirekt - ihren Ursprung in der UNIX-Variante, die an der Uni in Berkeley entwickelt worden ist (die eigentliche Berkeley Software Distribution, kurz BSD; Weiterentwicklung des ursprünglichen UNIX von den Bell Labs); die genaue Historie ist ja gut dokumentiert und die will ich hier nicht weiter ausführen (es sei denn, es gibt eine konkrete Frage), aber der Name kommt halt daher, dass man die Wurzel sichtbar machen will. Zwischen den verschiedenen BSDs gibt's teilweise Kooperation und Code Sharing, wenn Entwickler des jeweiligen Bereichs zusammenarbeiten (manchmal sind's sogar die gleichen Personen). Kernel sind nicht identisch, sondern mehr oder weniger weit auseinander (so hat DragonFly mehr Änhnlichkeit zu FreeBSD als zu OpenBSD, einfach weil es ursprünglich ein Fork von FreeBSD 4 war; TrueOS fällt in deiner Aufzählung etwas aus der Reihe, weil es tatsächlich auf FreeBSD basiert, dieses etwas erweitert und z.B. ein anderes Init- bzw. RC-System verwendet).

FreeBSD ist nicht direkt die Basis für macOS, aber Darwin (der UNIX-Unterbau von macOS) beinhaltet einiges an Code, der aus FreeBSD, NetBSD etc. stammt.

Eine eindeutige Zielgruppendefinition gibt es nicht, sondern eher Prioritäten der Entwickler, die in unterschiedlichen Stärken und Schwächen resultieren. Die (früher) oft genannten Stärken (FreeBSD: Stabilität & Performance, OpenBSD: Sicherheit, NetBSD: Portabilität etc.) sind zwar anhand von Phasen in der Vergangenheit erklärbar, m.E. aber zu einfach/grob/pauschal. Besser schaut man sich einen konkreten Anwendungsfall an und entscheidet dann was man einsetzt.

Alle BSDs sind vollständige Betriebssysteme (Kernel, Bootloader, zentrale Bibliotheken, Compiler, Basis-Tools usw.) und trennen zwischen dem Basis-System und 3rd-Party Programmen, die man z.B. via Paket nachinstalliert.

Altmodisch würde ich pauschal nicht sagen, aber es gibt schon häufiger Änderungen in z.B. OpenBSD oder NetBSD, die ich mir schon Jahre vorher gewünscht hätte.

Kompatibilität: Die übliche Software, die man z.B. auf Servern benutzt, kann man z.B. bei allen BSDs installieren, aber nicht exakt die gleichen Packages, falls Du das meinst. Dafür sind die Unterschiede schon zu groß (angefangen beim Paketmanager, Init-System, ABI etc.). Ich weiß nicht, ob es noch der Fall ist, aber früher gab's ABI-Kompatibilitätspakete, aber das ist auch keine Universallösung. Die API ist natürlich in großen Teilen kompatibel (libc, System-Calls etc.).

Software: Klar, das was es halt unter Linux auch gibt, minus viele kommerzielle Anwendungen (die man teilweise via Linux-Compat-ABI zum Laufen bringen kann) oder ein paar Linux-spezifische Tools; das hängt halt stark vom Entwickler der Programme ab. Wenn der zu viele Linuxzismen verwendet und sich nicht für Standards/Portabilität interessiert, kann man Pech haben. Im Zweifel ist die Auswahl unter Linux auf jeden Fall größer.

Ja, ich nutze konkret FreeBSD auf dem Desktop, aber primär auf dem Server. Das schon seit locker 20 Jahren, etliche Jahre ergänzt um Laptops mit Mac OS X/macOS, aber davon bin ich geheilt. Warum ich das nutze? Weil's mir gefällt und ich's gut kenne. So ist es z.B. unter FreeBSD vollkommen natürlich, eine stabile Version des Betriebssystems zu installieren, aber z.B. immer die neueste Version eines 3rd Party-Packages zu verwenden. Man muss nicht zwischen "alles alt" (stabil etc.) oder "alles bleeding edge" entscheiden. Außerdem hat man Zugriff auch Technologien wie z.B. ZFS (nutze ich seit 13 oder 14 Jahren), oder Jails (nutze ich seit knapp 20 Jahren).

Desktop ist aber nicht immer ohne Hürden (z.B. wenn es um GPU-Support geht). Nur für Informatiker? Nein, wieso auch. Ich habe FreeBSD, NetBSD und OpenBSD schon vor dem Studium in Einsatz und das wäre auch der Fall, wenn ich nicht Informatik studiert hätte...

(Schnell runtergeschrieben, keine Zeit für Probelesen etc., sorry.)
der Wolfi
der Wolfi07.02.20 11:59
Simoon
Respekt!
Statt eines schnellen Links eine gut verständliche, soweit möglich, knappe Erklärung, die Fragen konkret beantwortet.
Hab zwar nicht selbst gefragt - aber danke
Normal is für die Andern
Fontana
Fontana07.02.20 12:57
Simoon

Beitrag des Monats. Möchte mich Wolfi anschliessen.
Ein König von wenig.
BigLebowski
BigLebowski07.02.20 14:57
Vielen Dank für die detaillierte Antwort 👍

Ist länger her wo ich in Wikipedia ein bisschen drüber gelesen hatte und empfand das damals etwas verwirrend 🤪
Wollte daher lieber etwas von jemanden hören der es einsetzt.

Noch eine Frage zu ZFS Linux:

Wieso befürchtet man bei Linux klagen von Oracle?
(Daher kommt das wohl nicht in den Linux Kernel)

Und bei den BSDs wird es so lange schon benutzt?
Ist da die Umsetzung anders und man hat keine Angst vor Klagen?
Simoon
Simoon07.02.20 18:09
Die CDDL (Lizenz von ZFS) ist angeblich nicht kompatibel zur GPL (Linux steht unter GPLv2). Bei der liberaleren BSD-Lizenz ist das wohl kein Problem.

Oracle ist natürlich eine problematische Firma, von daher kann ich die Vorsicht verstehen. Aber es stand auch öfter mal im Raum, dass bei der Lizenzproblematik (GPL < CDDL) auch viel Angstmache dabei ist. Ich kann es nicht beurteilen, bin kein Jurist. Aus diesem Grund sind mir liberale Lizenzen (BSD, MIT. Apache etc.) lieber als die GPL.

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