naja ein filmkorn feeling kommt da nicht rüber...

Habe auch nicht versprochen, dass ein Filmkorn Feeling rüberkommt ...

Wirkt eigentlich nur verrauscht, wobei das Rauschen noch durch die „Kornsimulation“ im Kontrast verstärkt wurde. Ob Analog oder nicht, es wirkt billig und sowohl das Rauschen als auch der irrsinnig hohe ISO-Wert sind bei diesem Motiv nicht wirklich gerechtfertigt.

Das alte „Filmkorn“ hat in manchen Bildern (meist auch nur s/w) noch authentisch, manchmal fast sympathisch ausgesehen und das Motiv bzw. die Lichtstimmung haben oft auch suggeriert, dass man bei diesem Licht mit einem normalen Film kein Bild mehr hätte machen können.

Die Tests, die Du hier ab und zu ausführst, wirken dagegen wir reine Technikexperimente. Du fotografierst ein im Prinzip gut beleuchtetes Motiv, drehst zum Spaß den ISO-Wert gen Maximum (auch wenn die Kamera hier nicht wirklich brilliert) und besprichst dann das entstandene Rauschen.
Dabei war bei den jeweiligen Motiven gar kein so hoher ISO-Wert nötig, man erkennt also auch nicht die Notwendigkeit dieser Einstellung. Zudem verhalten sich die meisten Kameras doch sehr unterschiedlich, je nach Lichtmenge. Ein ISO 6400-Test bei Tageslicht und Verschlusszeiten über 1/100s zeigt üblicherweise nur ein statisches Rauschen, während ein ISO 6400-Test in Low-Light Situationen, in denen sowohl die Blende bis Anschlag offen, als auch die Verschlusszeit an der Grende des verwacklungsfrei haltbaren sind, zeigt meist deutlich andere „Muster“ und trennt gerne mal die Spreu vom Weizen

Dem Bild oben fehlen auch die für LowLight/HiISO typischen harten Kontraste. Wenn Du wirklich Analog-Feeling oder das gute alte Filmkorn zurück willst, gibt es dafür vorzügliche Photoshop-Filter, welche Dir verschiedene Filme/Korncharakteristika zur Auswahl bieten und das ziemlich glaubwürdig simulieren z. B. von Alienskin

Es macht wirklich keinen Sinn, den ISO ohne Not hochzudrehen und dabei Bilddetails, welche die Kamera noch erfasst hätte, wegzurauschen, den Dynamikumfang und den Farbraum technisch abzuschneiden. All diese „Effekte“ kannst Du heute besser und nach belieben auch in der Nachbearbeitung machen.

Ein begehrenswerter“ Effekt ist das Hi ISO-Rauschen sicherlich nicht.

Auch könntest Du Deinem Namen gern mal gerecht werden, und Deine Motive „erleuchten“.

Wenn Du so gerne das original Sony® Sensorrauschen in Deinen Bildern hast, kannst Du auch eine Serie von HiISO Bildern mit aufgesetztem Objektivdeckel machen, so dass Du nur das Rauschen auf dem Sensor eingefangen hast. Das lässt sich später wunderbar auf LowISO Bilder rechnen – wenn man’s denn mag.

Stimmt, es sind Technikexperimente dabei. Aber wenn du die EXIF von dem Foto begutachtet hättest, würdest du nicht von gut beleuchteten Motiven sprechen. Blende 8 und 2sec Belichtungszeit sprechen eindeutig für sehr, sehr wenig Licht.

Bei gleich schlechten Lichtverhältnissen wie beim Bild oben, habe ich bei ISO 3200, gleicher Blende und entsprechend kürzerer Belichtungszeit extrem wenig rauschen im Bild. Wirkt skaliert auf 2560x1440 wie ISO 400 und das finde ich sehr, sehr gut. Kommt immer drauf an, für welchen Zweck man es verwendet. Ich weiß zumindest, welche Bildqualität mich erwartet, wenn ich bei schlechten Lichtverhältnissen fotografiere und kann da schon bei der Aufnahme entsprechend reagieren um den Qualitätsverlust möglichst gering zu halten. Soweit so gut zum praktischen Nutzen der "Experimente".

Entscheidend ist es, sämtliche Rauschminderer in der Kamera und in der Nachbearbeitung abzuschalten bzw. nicht zu verwenden. Dann bleiben Details auch bei sehr hohen ISO erhalten. Wie das auf dem Print ausschaut, das kann jeder der meint, rauscharme 100% sind überlebensnotwendig, selber ausprobieren. Er wird überrascht sein, wie gut das in Größen bis 20x30 mit normalen Betrachtungsabstand ausschaut.