Wen hat es denn jetzt schon wieder erwischt? Schawan?

Ich bin überzeugt das 50% aller Doktortitel nicht berechtigt sind, nur untersucht das eben niemand, außer man ist eben Berühmt, dann trifft es einen. Wenn ich mir morgen einen Dr. Titel auf die Visitenkarte schreibe überprüft nicht mal jemand ob ich den auch wirklich gemacht habe oder nicht.

ghost

Deine Überzeugungen kannst Du halten wie ein Dachdecker, aber bitte schreib nicht solchen Humbug. Nur weil sich das Kroppzeug vorzugsweise in den oberen Kreisen von CDU/CSU und FDP konzentriert, was zu Recht in den Medien hochgekocht wird, lässt sich daraus noch lange nicht auf die Allgemeinheit schließen.

Die Universitäten gehen nicht umsonst do drakonisch gegen das Bekanntwerden solcher Fälle vor. Abgesehen davon solltest Du solche Thesen nicht bei Deinem Arzt äußern, denn gefühlte 50% der Titel gehen nämlich an die Mediziner.

Und die Idee mit der Visitenkarte hatten auch schon andere.

Nachfolgend eine (nicht auf Vollständigkeit bedachte) Liste zur Benennung der Grabsteine:

"Dr." Karl-Theodor zu Guttenberg, CSU "Dr." Sylvana Koch-Mehrin, FDP (EU) "Dr." Veronika Stoiber "Dr." Anette Schavan, CDU "Dr." Jorgo Chatzimarkakis, FDP (EU) "Dr." Margarita Mathiopoulos, FDP "Dr." Dieter Jasper, CDU (MdB) "Dr." Kai Schürholt, CDU "Dr." Florian Graf, CDU (Fraktionschef Berlin) "Dr." Bernd Altusmann, CDU (Ex-)Kultusminister Niedersachsen), "Dr." Andreas Kasper, CDU [Quellen: Kommentarbereich "spiegel.de", "wikipedia.de", "Wirtschaftswoche", "Focus", "Der Tagesspiegel"]

Aus eigener quälender Erinnerung an die Arbeit und die Zeit die für eine Promotion draufgehen ärgern mich Betrüger und Promotionserschleicher ungemein!

Zur Ehrenrettung Einiger ist aber festzustellen, dass bei der Vielzahl der Referenzen und Zitate gerade beim indirekten zitieren leicht Fehler auftreten. Auch andere Problemchen treten gerne, schnell und unbemerkt auf. Bei mir hat es z.B. in der Schlussphase der Arbeit die Endnotebibliothek erwischt und ich musste alle Zitate, Quellen, Fussnoten etc. händisch nachprüfen und teilweise neu zuordnen.

Persönlich finde ich es schade, dass derzeit so eine Hatz betrieben wird und das Thema in der Presse so breit getreten wird. Besser ist es meiner Meinung nach erst öffentlich über Promotionsbetrug zu berichten, wenn alle Verfahren abgeschlossen sind und der Beschiss einwandfrei nachzuweisen ist!

@Ghost: 50% ist gelinde gesagt Schwachsinn! Naturwissenschaftler & Mediziner stellen die größte Anzahl der Promotionen und arbeiten meist auch noch zusätzlich wissenschaftlich in ihrem Job. Bei manchen Geisteswissenschaftlern, BWLern und Juristen die in die Politik gehen, oder die die Promotion als Vorraussetzung für eine Wirtschaftskarriere ansehen mag das vielleicht anders aussehen - aber 50%??? Vielleicht eher 5% und das ist schon viel!

Na, meinen hab ich hart erkauf... äh erarbeitet

Schon erstaunlich was wir für eine Regierung haben - lauter kopisten! Naja, wundern tut es mich nicht wirklich . . . . .

Naja, ein besserer Mensch wird man mit einem Dr. Titel nicht unbedingt.

Was mit bei der ganzen Diskussion nicht gefällt: Es wird immer nur auf die Schreiber der Doktorarbeit geschimpft. Dabei haben die Universitäten diese Titel doch einmal verliehen. Im Falle von zu Gutenberg mit summa cum laude. Warum sagt keiner was über die Doktorväter und die Prüfverfahren, die damals üblich waren. Und was ist mit den anderen Doktorarbeiten aus der gleichen Zeit beim gleichen Doktorvater von Nicht-Promis? Müssten die dann nicht auch auf den Prüfstand? Meine Antwort ist Nein. Die Titel wurden nach dem damals üblichen Kriterien vergeben und dürften nicht aberkannt werden, weil man heute und aus politischen Gründe andere Massstäbe anlegt. Das gebietet die Rechtssicherheit. Denn was kommt als nächstes? Führerschein, Abitur?

Bullshit. Die Maßstäbe waren und sind die selben. Nur heute lassen sie sich dank EDV viel leichter umsetzen. Von politisch gewollt kann da kaum die Rede sein.
Ich schreibe gerade an meiner Promotion und empfinde jeden Tag den Schavan weiter Bildungsministerin ist als Beleidigung.

Du bist Mediziner, oder? Die meisten dieser Promotionen werden von Naturwissenschaftlern generell als Bullshit angesehen.

Das stimmt . Im Vergleich zu zB. Biologie oder Physik ist das eine relativ leicht erworbene Promotion. Nichtsdestotrotz befolge ich wissenschaftliche Regeln und arbeite sauber. Das sollte man auch von unseren gewählten Volksvertretern erwarten dürfen.
Das Spektrum bei den med. Promotionen ist btw erstaunlich groß, das reicht von einfacher Literaturrecherche in eher sozialmedizinischen Feldern oder gar Medizin - Geschichte bis zu langwierigen experimentellen Arbeiten im Labor, ich bin irgendwo am unteren Ende des oberen Drittel (nicht experimentell, aber nicht rein retrospektiv). Die Einfachheit oder Kompliziertheit der Arbeit schlägt sich auch meist in der Note wieder. Ein summa cum laude bekommt man bei uns auch nicht geschenkt.

Westmeier, die Bullshit-Diskussion kann schnell zum Bumerang werden. Weltfremde Randbedingungen und abstruse Annahmen samt praktischer Nutzlosigkeit finden sich zuhauf im weltweit anerkannten Paper-Zirkus der Naturwissenschaftler und Techniker. Von der Cliquenbildung möchte ich gar nicht erst anfangen.

Bei der laufenden Diskussion um die entlarvten Schwachmaten und Blender aus dem politischen Kasperletheater ist übrigens gut zu beobachten, dass sich die Fakultäten gerade nicht gegenseitig voneinander distanzieren, weil alle wissen, dass sie am Ende nur verlieren können.

Ich würde trotzdem den Vorschlag befürworten, Dr. med. in zwei Varianten zu zerlegen. Einfach so wie bei den Ösis und Amis: einen "Dr. med. light." für das abgeschlossene Studium und dazu eine optionale Aufbauvariante "Dr. med. wurst.", die für eine wissenschaftliche Laufbahn qualifiziert. (letzter Absatz mit unpersönlich gemeintem Humor gewürzt )

Das ist gerade Gegenstand der Diskussion. Fände ich persönlich auch sinnvoll.

das sind mal die kopierer. diejenigen, die sich die doktorarbeit von einem professionellen schreiberling anfertigen lassen sind da noch nicht dabei. und davon gibts (i.b. in der politik und auf bereits genannter ideologischer seite) bestimmt auch nicht wenige.

Und was macht man, wenn man ehrenhalber "Doktor" genannt wird?

Marilyn Manson wurde auch mal "Herr Doktor" genannt.

in meinem Fall schon

Ja? Aufgrund der Promotion aus dem Knast entlassen worden?

Nichts, wenn dich einer Doktor nennt, dann hat dich das eigentlich nicht zu interessieren.

Du kannst mir erzählen was Du willst, wenn alle Doktorarbeiten nach den gleichen Maßstäben kontrolliert würden die jetzt bei Schavan und co. dann wären da noch viele Dr. Titel fällig,
vielleicht nicht 50 % aber sicher auch nicht nur 5 %. Die Damen und Herren die die Dr. Titel vergeben haben müsste man dann auch gleich absägen den offensichtlich haben sie ihre Arbeit nicht richtig gemacht. Und das da ein großer Aufschrei durch die Riege der Titelträger geht ist ja auch klar die die haben natürlich alles fehlerfrei gemacht... da gabs dann keine "Flüchtigkeitsfehler".
Und beim Arzt sagt der Dr. Titel leider auch nichts über seine Fachkompetenz aus.

Das kann man so nicht sagen, es kann von einem Gremium welches eine Doktortitel verleiht (wieviele entscheinden da in der Regel über die Vergabe?) kaum erwartet werden dass sie eine Doktorarbeit so auseinander nehmen wie die Community einer Internetplattform.
Denn da kommt das ja alles her, angefangen vom vroniplag übers gutenplag und jetzt eben schavanplag bei den communitys setzen sich dann aber geschätzte 200 Leute an soeine arbeit und können die ganz anders analysieren, mal ganz abgesehn von den Möglickeiten die man heute hat im vergleich zu dem was vor 30 Jahren möglich war um so eine Arbeit wirklich auf Plagiate zu prüfen. Nachdem nun so eine Community ihre Arbeit erledigt hat ist es für eine neue Kommission recht "Einfach" die Funde zu überprüfen und festzustellen ob es wirklich Plagiate sind oder nicht.
Und wenn nun der ein oder andere Politiker (wie Frau Schawan) die Klappe nicht halten kann wenn jemand wie der Karl Theodor überführt wird, dann wird Frau "nicht heimlich schäm" eben auch ganz schnell aufs Korn genommen.

Nunja, das ist schon ein Unterschied. Wer seine Arbeit schreibt und nicht sauber zitiert, weiß das und tut das bewusst. Professoren müssen zwar Unmengen an Literatur lesen, sind aber keine wandelnden Lexika, die jeden gelesen Satz automatisch dem Autor irgend einer Festschrift oder noch nicht veröffentlichten Forschungsarbeit zuordnen könnten. Software, die das (in Teilen) leistet, gab es vor 30 Jahren einfach noch nicht.

Aber ist auch pervers, dass es Menschen gibt, die sich so zuhause hinsetzen und sich Doktorarbeiten vornehmen, nur um den Personen nachträglich zu schaden.

Also ganz ehrlich: Ich finde es ja logisch, dass kontrolliert werden muss, wer seinen Titel ehrlich erworben hat, und wer eben nicht. Dass man aber bei schonmal gut 100 Seiten langen Werken mal was versehentlich abschreibt, oder einfach nur zufällig gleich formuliert kann vorkommen. Wenn jemand damals weiß, okay, mein Lehrer kann das nur so oder so überprüfen, dann ist es ja irgendwie klar, dass man das vielleicht sogar bewusst ausreizt...
Wenn ich heute weiß, ich kann unter der Schulbank auf mein Handy schauen und werde wahrscheinlich nicht erwischt und dann in 30 Jahren das nachträglich nachgewiesen wird, finde ich das ein wenig scheiße! Klar, ein Doktortitel ist was anderes, aber trotzdem... Lasst die Leute doch in Ruhe! Wie viele haben denn Frau Schavan / die CDU gewählt, weil - oder auch nur im Wissen, dass - sie einen Doktortitel hat??

Es ist und bleibt aber Betrug egal ob heute oder in 30 Jahren. Betrügst du bei einer Mathearbeit und das würde dir im nach hinein nachgewiesen würde das nicht viel bewirken, zumindest wenn man davon ausgeht das du danach nicht wieder betrogen hast. Hier aber und im speziellen bei Frau Schawan deren einziger Abschluss eben der Dr. war bedeutet das einiges. Denn die gute Frau hat jetzt als einzigen Abschluss ein Abi! Damit dürfte Sie im öffentlichen Dienst nicht mal in den gehobenen Dienst, sie war aber z.b. Referentin und Abteilungsleiter das ist Höherer Dienst, mit ihrem Abschluss ist sie aber nur Qualifiziert für den mittleren, wenn überhaupt. Ihre Ganze Karriere basiert auf diesem Abschluss, anders als z.B. beim Gutenberg der ja zumindest noch nen normalen Uniabschluss hat und den Dr. nur Ontop.

Jaja, und im Sommer kommen wieder die Zecken...*schnarch*. Ich find diese Debatte vollkommen uninteressant. Jetzt kriegen wir das wieder 6 Monate von den Medien um die Ohren gehauen und so wird von den wirklich wichtigen Problemen abgelenkt.

Na, da kennt sich aber einer aus....

Jeder der eine wissenschaftliche Arbeit (da reicht schon eine Hausarbeit aus) im Rahmen eines Studiums erstellt, lernt es und sollte wissen wie mit Zitaten umzugehen ist.
Doktortitel beinhalten Gehaltsklassen, Positionen usw. .
Wer dies sich vorsätzlich erschleicht begeht aus meiner Sicht den Tatbestand des Betrugs.

Wenn es sich allerdings um eine Fahrlässigkeit, also einfach eine schlechte Arbeit dreht, dann besteht kein Betrug. Vielmehr sollte man sich dann wirklich um die Doktorväter kümmern, welche ihren Job nicht ordentlich gemacht haben.

Wenn Frau Schavan nun klagen wird, geht es wahrscheinlich also um Vorsatz oder Fahrlässigkeit.
Peinlich ist es auf jeden Fall schon jetzt und ich hoffe, dass angehende "Karrieristen" wie zu Guten-, Merin-Koch und wie sie alle heißen, sich nun die Mühe machen und ordentlich arbeiten.

Bei Koch-Merin ist dies anscheinend ja noch nicht mal im Europaparlament der Fall.
So werden Posten vergeben und die Bürger verlieren den Glauben in die Politik.
Das ist das größere Übel.

ne hab noch 5 Jahre

Die armen abzusägenden Doktoren...
Ich schlage vor, damit jetzt nicht jeder der o.g. auch noch einen Prozess anstrengen muss, um seinen Titel zu behalten, jedem der o.g. einfach den Titel "Dr. plag." zu verleihen. Selbstverständlich kostenlos und lebenslänglich...

Tja. Heutzutage gibt es riesige Datenbanken und Algorithmen, die a) Textstellen vergleichen und b) unregelmässigkeiten im Schreibstil erkennen. An manchen Unis müssen alle Diplom/Master Arbeiten und aufwärts eine derartige automatisierte Plagiatsprüfung überstehen.