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Die hat "man" heute auch noch. Was man eher nicht mehr hat, ist das Geld dazu.

Es gibt gute und es gibt schlechte Nachkriegsbauten, die schlechten kann man überall sehen, aber die guten sind oft versteckt. Wenn man sieht wie teilweise mit sehr verspielten und kreativen Formen und Materialien gearbeitet wurde, dann kommt einen heute in der öden Beton-Glas-Tristesse einfach nur das große Heulen.

Merkwürdig. Oder? Man hat immer mehr das Gefühl das für die Schönheiten des Lebens, für die Freuden, für den Genuss von Formen und Farben, die Musik der Kulturen, den Geruch des Lebens und dessen Pflege, nicht mehr genug Geld da ist. Aber täglich werden Billionen um die Welt geschickt. Es scheint als wären wir nicht mehr die erste Adresse der Empfänger. Es scheint es regiert die lustlose Graumacherei, Plattmacherei.

Europa erlebt der Tod der Kulturen und deren jahrhundertelange Schaffung von individuellen kulturellen Schönheiten. Dem Euro und den soliden deutschen oder brüssler Rechenmeistern darf man durchaus eine Teilschuld anerkennen. Alles was sich nicht "lohnt" und "rechnet" wird geopfert um nur den täglichen Profit an den Märkten Tribut zu zollen, oder dem Kurs des Euro. Da darf nichts anbrennen, bei den Gewinnern, den globalen Macht- oder Geldmonopolen. Ob die Statten ihren kulturellen Verpflichtungen noch nachkommen können - Scheiß drauf. Wird verscherbelt. Andere können auch einen guten Latte Maciatto kochen.

Bei uns geht's noch. Wir haben wenigstens die Eintreibung von Steuerausfällen optimiert.

Von Hafencity über Elbphilharmonie (weist du, was dort eine einzige Klobürste kostet?!) bis Ber-Berlin: Da wird eine Menge Geld in die Hand genommen (ob es auch vorhanden ist, ist eine andere Frage).

Ehrlicherweise muss man sagen, dass viele Bauten der 50er und 60er von grauenhafter Qualität waren (Material, Grundrisse, Ästhetik), aber man brauchte sie i.d.R. schnell und günstig.

Ich würde sagen: Es gibt auch heute Beispiele guter und schlechter Architektur. Die schlechten, bei denen man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass sie nicht spektakulär sein, sondern spektakulär aussehen sollen (daher auch so viel „Schiefes“), kann man überall sehen, aber die guten sind oft versteckt.