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"Satire gegen Rechtsradikale !!!" von Mac_Power

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Ausgangsbeitrag

Mac_Power
Mac_Power05.05.0600:56
Was sagt ihr denn dazu ??? Gefunden auf Spiegel-Online...

Schaut euch auch mal www.apfelfront.de an.


SATIRE GEGEN RECHTSRADIKALE

Ein Apfel für die Nazis

Von Florian Steglich

Wie tritt man tumben Neonazis gescheit entgegen - totschweigen, Steine werfen oder einfach auslachen? Die bunt kostümierte "Front Deutscher Äpfel" setzt auf Parodie und hatte am 1. Mai in Leipzig ihren Auftritt: "Was gibt der deutschen Jugend Kraft? Apfelsaft!"

1. Mai in Leipzig, kurz nach 12 Uhr: In einer Wohnung im Zentrum-Süd sitzen 20 Jugendliche in schwarzen Anzügen. Sie tauschen Sonnenbrillen und rot-weiß-schwarze Armbinden. Der "Propagandaminister" legt Platten auf, während der "Führer" noch schnell neue Batterien für sein Megaphon an der Tankstelle kauft.

Auf den ersten Blick sehen die martialisch Gekleideten aus wie ein rechtsradikaler schwarzer Block. Aber die Musik ist amerikanischer Rock und das Symbol auf den Armbinden kein Hakenkreuz, sondern ein praller Apfel. Die "Front Deutscher Äpfel", kurz "Apfelfront", bereitet sich auf ihren Auftritt vor - denn heute ist der Hamburger Neonazi Christian Worch wieder in der Stadt.
Seit Herbst 2004 ist die Apfelfront auf Gegenveranstaltungen zu rechtsradikalen Demonstrationen präsent. Der 1. Mai und der 3. Oktober sind feste Termine im Kalender. Gegründet wurde die Gruppe nach dem Einzug der NPD in den sächsischen Landtag. Der NPD-Fraktionsvorsitzende Holger Apfel ist unfreiwilliger Namensgeber der Apfelfront - auch wenn das nicht die offizielle Version ist. Es gehe ihnen um die Reinheit deutschen Obstgutes, darauf bestehen die Apfelfrontler: "Südfrüchte raus!" Sie nennen sich "Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst".

Erstes Ziel ist der nahe Bayrische Platz. Die Neonazis Christian Worch und Steffen Hupka haben erstmals zwei Routen angemeldet und rechnen sich damit bessere Chancen aus, dass ihre Aufmärsche durchkommen. Es ist ein alljährliches Ritual: Die Rechtsextremisten versuchen, in den Süden der Stadt zu gelangen, ins linksalternative Viertel Connewitz. Ihre Gegner versuchen, das mit Sitzblockaden und Gegendemos nach wenigen Metern zu vereiteln - bisher erfolgreich.

Welche Route die Apfelfrontsoldaten blockieren wollen, haben sie sich vorher nicht überlegt. "Es kommt darauf an, welcher der beiden Nazi-Märsche wann startet und wo das bessere Publikum ist", sagt der "Führer" Alf Thum, einer der Gründer der Satiretruppe und im richtigen Leben Aktionskünstler.

Ihr Publikum hat die Apfelfront am Bayrischen Platz schnell gefunden. "Was gibt der deutschen Jugend Kraft? Apfelsaft! Apfelsaft!", skandieren sie und lachen danach über sich selbst. Einige Polizisten am Straßenrand lachen mit, sie kennen das Schauspiel offenbar aus vergangenen Jahren. Auf Anweisung des "Führers" verschanzt sich der nach eigener Aussage "bestangezogene schwarze Block" hinter aufgespannten Regenschirmen: Das ist die "Schildkröte". Diese Formation ist neu im Repertoire - letztes Jahr war die Apfelfront in der ersten Reihe, als die Polizei mit Wasserwerfern die Strecke räumte.

In einer Seitenstraße brennt unter wolkenlosem Himmel der erste Müllcontainer, rennen die ersten Vermummten vor Polizisten weg. Die Apfelfrontler weichen zurück. Von Steinewerfern und angezündeten Barrikaden halten sie nichts. "Wir sind eine pazifistische Organisation", sagt einer der Jugendlichen. Er ist Mitglied in der Jugendvereinigung der Apfelfront, dem "Nationalen Frischobst Deutschlands". Die Nachwuchs-Äpfel, allesamt Schüler, stellen mittlerweile die Mehrheit der Mitglieder: Knapp 25 sind es, dazu kommen etwa zehn Ältere bei der Apfelfront. Ein paar der Schüler sind heute nicht dabei, weil sie im Abiturstress sind.

"Die Kroizung muss um jeden Prrreis gehalten werrrden"

Auf einer Kreuzung sammeln sich die Gegendemonstranten und bilden eine Sitzblockade. Hier führt die Route Worchs entlang. Die Apfelfront sorgt für Stimmung: "Diese Kroizung muss um jeden Prrreis gehalten werrrden!", schnarrt Alf Thum unter Gelächter ins Megaphon. Indem sie die Symbolik und den immergleichen Wortschatz alter und neuer Nazis übernehmen, wollen die Apfelkämpfer ihren Gegner entlarven. Ein Mitarbeiter des "Kommunikationsteams" der Polizei, der nicht genannt werden möchte, ist froh über die Anwesenheit der Parodisten: "Die wirken entspannend."

Auf dem Handy trudeln Neuigkeiten aus anderen Straßen ein. Der Späher der Apfelfront versucht herauszufinden, wie weit die Rechtsradikalen schon gekommen sind. Als Thum die Nachricht verbreitet, dass der andere Demo-Zug von Steffen Hupka am Hauptbahnhof nicht starten konnte, sondern von der Polizei aufgelöst wurde, bricht Jubel aus. Die Stimmung ist angespannt, aber gut. In einer Seitenstraße fahren Wasserwerfer und ein Räumfahrzeug auf.
Zwischen den öffentlichen Auftritten der Apfelfront treffen sich die Mitglieder alle zwei bis drei Wochen, schauen gemeinsam Filme oder führen eine Schnitzeljagd durch, auch um Nachwuchs zu rekrutieren. "Führer" Thum ist begeistert: "Die Jugendlichen machen da seit eineinhalb Jahren mit, ohne dass wir sie besonders binden würden. Überall bekommen sie erzählt, dass sie sich gegen Rassismus engagieren sollen. Bei uns läuft das einfach so." Gerade diese Ungebundenheit hält er für seinen "Vorteil zum Beispiel gegenüber Lehrern oder Jugendorganisationen von Parteien".

"Christian, ich will ein Kind von Dir!"

Als klar wird, dass die Polizei den Demonstrationszug Worchs umleitet, kommt Bewegung in die Menge. Alle laufen auf die Straße des 18. Oktober, um dort den Rechtsradikalen den Weg abzuschneiden. Auf der breiten, schnurgeraden Straße stehen sich plötzlich beide Lager gegenüber. Dazwischen nur 150 Meter und jede Menge Polizei - "Team Green", wie die Apfelfront dazu sagt. "Hinsetzen! Hinsetzen!" schallt es. Das Nationale Frischobst setzt sich in die erste Reihe und breitet die beiden roten Banner mit dem Apfel-Logo vor sich aus.

Der "Führer" und sein "Propagandaminister" gehen vor bis zur Polizeikette. Das Ziel ist klar: "Ich will Chrissy Worch die Hand schütteln", sagt Thum und sucht den Kontakt per Megaphon: "Christian, ich will ein Kind von dir!" Die Polizeibeamten lassen sich nicht überreden, ihn durchzulassen. Einige können sich ihr Lachen dennoch nicht verkneifen. Die anwesenden Kamerateams versuchen es erst gar nicht. Nach einem Blick durchs Fernglas teilt Thum den Sitzenden mit, dass Worch seit dem letzten Mal wieder etwas zugenommen habe.

Dann kommt ein Mann mit rötlichem Bart von der anderen Seite herübergelaufen. "Ist jemand von der Apfelfront hier?", fragt er. Es ist Volker Külow, der für die Linkspartei im sächsischen Landtag sitzt. "Noch zwei Abschlussreden bei Worch, dann wird sein Zug aufgelöst", teilt er sein Wissen mit und fügt hinzu: "Gut, dass ihr da seid!" Die Botschaft soll sein: Gleich ist es vorbei, weiter kommen die Rechten nicht, also jetzt ruhig bleiben. Thum gibt es an die Menge weiter.

Kurz vor 16 Uhr drehen Worchs Kameraden um. Die Gegendemonstranten versuchen, sich auch auf dem Rückweg den Neonazis noch einmal zu zeigen. Erst drei Stunden später kann die Apfelfront ein Feierabend-Bier trinken gehen.

Und auf das Frischobst wartet am nächsten Morgen wieder die Schule.

Kommentare

Rantanplan
Rantanplan05.05.06 01:07
Halte ich für den richtigen Weg. Sie benutzen die Symbolik der Faschos und ziehen sie damit ins Lächerliche. Genial
Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck
Heile
Heile05.05.06 01:16
Die Aktion ist spitze. Zum einen kann man mit Satire auch ansonsten eher politikferne Leute erreichen.

Zum anderen, und das steht auch im Spiegel-Artikel, wirken sie in der aufgeheizten Situation, die bei einer Konfrontation von Nazis+Polizei+Gegendemonstration entsteht, durchaus entspannend.

Außerdem zeigen sie, dass Gegendemonstrationen zu Naziaufmärschen nicht zwangsläufig entweder bierernste oder militante Antifa-Aktionen sind.
Dipol
Dipol05.05.06 01:35
Das ist einer der richtigen wege.

Mache auch viel gegen rechts, aber mit der Antifa zusammen zu arbeiten ist echt hart. Einige von denen sind leider der Meinung, das nur der Radikale weg, der richtige ist.

Meiner Meinung nach erzeugt das aber oft nur Gegengewalt.
Dipol
Dipol05.05.06 01:38
Bei uns in Weimar sind die gemäßgt.
Aber woanders geht das bis hin zu Antifa-Hooligans.

Resultat: Links wird oft mit Rechts Gleichgesetzt, wie das die CDU im Thüringer Landtag tut.
Dipol
Dipol05.05.06 01:43
Der Richtige Thread für den Tausender!


Die haben ein Paket gegen rechts hier durchbringen wollen.
Aber dann kam die CDU und verlangte das im gleichen atemzug eins gegen Links gemacht werden soll.
Enweder beides oder besser garkeines.
DAbei ist das Problem bei den Linken oft der Radikale weg, den die gehen und nicht gleichsetzbar mit der Rechten Idiologie, die bei den Rechten, wie JEDER denken kann, hinzu kommt.
Außerdem kann man rechts sein, ohne gewalttätig zu sein.
fronk
fronk05.05.06 03:42
Einen Link auf eine rechtsradikale Seite zu posten, halte ich für sehr bedenklich – ein Zitat hätte bei Deinem Anliegen sicherlich ausgereicht(!)
Haters, go away and hate yourself!
Nebu2k05.05.06 04:11
Ich finde es gut, dass so ein Link gepostet wird.
Ich finde es sehr interessant mir sowas anzuschauen um zu verstehen wie "sie" funktionieren.
*Informationen für jedem öffentlich!!!*
alles in Butter
alles in Butter05.05.06 04:13
he... diese rechten Flegel haben mein schoenes Avatar geklaut!!!!(devil)
BigMac
BigMac05.05.06 04:20
hi dipol
diskussion ist gut, traffic und besucherzahl erhöhen (zumindest von MTN aus) nicht. deshalb hab ich das posting mit dem link zur besagten seite gelöscht.
zensur-beschwerden bitte ausschließlich per mail an mich.
flaming wird ausnahms- und kommentarlos gelöscht.
bitte um verständnis.
bigmac
In der Ruhe liegt die Kraft!
Nebu2k05.05.06 04:56
BigMac
Wieso ist Besucherzahl erhöhen nicht gut?
Heißt nicht mehr Besucher = mehr Geld für Werbung?
kefek
kefek05.05.06 09:20
nebu2k aber auch mehr geld für traffic
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende ...
BigMac
BigMac05.05.06 11:07
Nebu2k
nicht besucher bei uns, sondern bei "denen"
In der Ruhe liegt die Kraft!
Ties-Malte
Ties-Malte05.05.06 11:12
Wer Dreck sucht, findet ihn recht schnell (z.B.) über akdh (Aktion Kinder des Holocaust, Vereinigung gegen Antisemitismus, Rassismus und politischen Extremismus) auf @@ oder über die einschlägigen Artikel von Indy @@ , Kommunikationssystem @@ , a-infos @@ und wie sie alle heißen. (Oder bei den alten Leuten von MG nachfragen, da kreuzte es sich ja mit dem Mac (sick)). Aber mann muss es m.E. nicht von hier aus verlinken.

Mit der FDA aber eine klasse Aktion! Mit Ironie und intelligentem Witz gegen stumpfes Gepöbel.
The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
Apfelholgi
Apfelholgi05.05.06 11:29
es ging doch um Besucherzahl und Traffic der Fascho-Seite...
if it looks like it works and it feels like it works than it works!

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