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"Wie weiter" von macsheep

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Ausgangsbeitrag

macsheep
macsheep09.02.0600:49
Ich probiere hiermit das Forum mal auf philosofischer Ebene etwas zu beleben. Das Wallpaper entstand quasi als Nebenprodukt zu Tshirts die ich entworfen habe (hier: )

Der Karikaturenstreit zeigt wiedermal die Spannungen zwischen Industrienationen und allem Anderen. Und wir müssen uns wohl eingestehen, dass unser Reichtum auf der Armut anderer basiert, leider. Wenn die Welt besser werden soll (jetzt mal ganz idealistisch) müssen nicht nur die armen Weltteile aufholen, sondern auch wir verzichten.

Hab grad so ne friedenslaune irgendwie. Gute Nacht allerseits!
„Meinung (er)tragen mit Stil.... www.etrtragbar.ch“

Kommentare

macsheep
macsheep09.02.06 01:00
Ah und nochwas: Es steckt zwar ein bisschen eigenwerbung für meine Page dahinter, ist aber rein Ideologischer natur... ich verdien dabei nüx... nur so zur Beruhigung, und jetzt aber gute Nacht!
Meinung (er)tragen mit Stil.... www.etrtragbar.ch
Gerry
Gerry09.02.06 01:02
also das unser "reichtum" auf anderen passiert? da hab ich ein wenig bedenken bei der aussage.
son of a beat09.02.06 09:55
Sehr sehr schöne HP hast du da am Start *respekt*
amanita phalloides
amanita phalloides09.02.06 17:11
"dass unser Reichtum auf der Armut anderer basiert"

Diesen Satz kannst du innerhalb Deutschlands anwenden, innerhalb Europas schon mit Einschränkungen, mit Blick auf die Dritte Welt überhaupt nicht. Wohlstand hat auch etwas mit Rationalität zu tun. Wenn die fehlt, kommt kein Land der Dritten Welt auf einen grünen Zweig. Habe lange genug in Afrika gelebt, 20 Jahre her zwar, aber immer noch aktuell. Nur mal ein kleiner Hinweis: Einkommen werden erzielt in Konkurrenz zum "Nachbarn", wenn also der soziale Konsens "Wohlstand" bei einem Sieben-Meter-Haus mit Wellblechdach und Glasfenstern, einem indischen Fahrrad, Kunstdünger und Saatgut besteht, dann reicht ein Jahreseinkommen von 1000 Dollar und dafür reicht ein Hektar Land, es zu erzielen. Da sind gleich zwei Grenzen: 1. wer mehr arbeitet, hat sofort die gesamte Verwandtschaft an der Hacke, die ihre Hände aufhält; 2. das monetäre Vorstellungsvermögen ist hier ausgeschöpft, größere Summen und ihre Verwendung nicht mehr vorstellbar für diese Leute. Was glaubst Du, was ein Freund dort versucht hat, Kleinbauern dazu zu bringen, mehr Land zu bestellen, ihre Bedürfnisse auszuweiten, sich am Markt und nicht an sich selbst zu orientieren. Der hat sich die Zähne ausgebissen. Was dann auch noch übersehen wird immer: ein bestimmtes Land kann nur eine ganz bestimmte Geldmenge sinnvoll ausgeben. Schicke 10 Milliarden nach Malawi, ich sage Dir, Du hast eine Lebensaufgabe, die sinnvoll auszugeben, zumal Du als erstes nur Inflation erzeugst.
Hast Du im Bett Dich heiss gewühlt, trink Coca Cola - eisgekühlt
Gerry
Gerry09.02.06 17:59
das problem das noch dazu kommt ist das die meisten leute in diesen Ländern weder lesen noch schreiben können und selbst wen sie es können haben sie ( weil von oben oft verhindert) keinen zugang zum Wissen. Das alleine macht es schon schwer.
Dazu kommt noch-- nehmen wir mal den Iran oder Irak. Das sind keine Armen Ländern es gibt genug Bodenschätze in Form von ÖL. Nur wo hin geht das Geld? Die Völker dorten haben so gut wie gar nichts davon. Kein Mensch kann mir erzählen das man mit einen Teil des Geldes nichts machen kann.
Die die dort die Verantwortung tragen haben meist auch gar ein Intresse dran das ich was ändert. Völker die man " dumm" ( ich sag nicht das die menschen dumm sind nur das man sie halt dumm hält) hält kann man leicher Beherschen und auch leichter gegen wen aufbringen. Ganz leicht geht das mit dem alt bekannten Satz . "Und die sind schuld das es euch so geht"


patrick.09.02.06 18:45

Oh, da kann man viel Papier beschreiben, wenn man das objektiv beurteilen will.
Ich denke man sollte nach Märkten differenzieren, als einen ersten Weg. Der Arbeitsmarkt ist halbwegs ausgeglichen (in dieser Beziehung). Bei den Konsumgütermärkten muß man stark differenzieren. Pauschal gilt das aber für die Finanzmärkte - meine Auffassung da die in ihrer Natur und ihrem Machtpotential rein gar keinen anderen Zweck haben.

Aber das ist auch etwas pauschal dahergeschrieben.
amanita phalloides
amanita phalloides09.02.06 21:32
Naja, Finanzmärkte sind das eine, Wohlstand durchaus etwas anderes. Das eine ist Kapital, das andere Einkommen - beides wird völlig anders verwendet, auch wenn es sich gegenseitig generiert. Wenn Argentinien vom Finanzmarkt das Geld zu seiner Sanierung abpresst ist das etwas anderes, als den Menschen dort Arbeit oder gar Einkommensgerechtigkeit zu verschaffen. Zudem haben die so ihre Fehler korrigiert, sprich, sie haben sich das Geld zurückgeholt, das sie für den Falklandkrieg rausgeschmissen haben, aber auch für Kapitalflucht - doch nicht nur. Ich würde den Blick auf einen ganz anderen Punkt lenken: Das Geld, das Argentinien durch Kapitalflucht verlassen hat (aber auch die 200 Mrd., die während der Asienkrise in die USA schwappten), sind in US-Anleihen angelegt, mit 2 Prozent verzinst. Das Geld, das sich Argentinien lieh, wurde mit 8 bis 11 Prozent verzinst. Fluchtkapital und geliehene Summe lagen beide bei etwa 100 Mrd. und die Industrieländer verdienten so zwischen 6 bis 9 Prozent darauf jedes Jahr ohne eigenes Kapital zur Verfügung zu stellen - einfach so 6-9 Mrd. jedes Jahr. Diese Art des Transfers laugt ein Land wie Argentinien richtig aus. Und das hat mit Kapitalismus bei uns wesentlich weniger zu tun als mit Korruption, sozialer Unsicherheit etc. bei denen. Und so können wir die gesamte Dritte Welt durchgehen. Solange die ihr Kapital bei uns anlegen, können wir nur herzlich danke sagen. Soviel Entwicklunghilfe kriegen die von uns nie und nimmer. Und Organisationen wie ATTAC und erlaßjahr.de kann man da nur noch in die Weichteile treten.
Hast Du im Bett Dich heiss gewühlt, trink Coca Cola - eisgekühlt
stuberr09.02.06 22:12
@amanita phalloides, kommt mir irgendwie bekannt vor... Ich war bis vor etwa einem halben Jahr noch im Brunnenbaumanagementbereich *g* tätig... naja, jetzt bin ich soweit, NIE mehr Afrika... Die verstehen es nicht... Die wurden so erzogen wer was hat, gibts den anderen... bzw. niemand wird jemals mehr haben, weil er alles wieder in seiner Sippe verteilt... die meisten denken knapp bis zur Nasenspitze... Ich ging als junger blauäugiger Weltverbesserer und nun bin ich so ziemlich das Gegenteil im Bezug zu Afrika...
amanita phalloides
amanita phalloides10.02.06 11:49
stuberr
Wenn Du diese Meinung hast, bist Du nicht lange genug dort gewesen. Da bleibt durchaus etwas hängen, nicht viel, vielleicht 20% von dem, was intendiert war und sehr weit afrikanisiert. Aber das ist es, worauf man weiter bauen muss. Aber ich gebe zu, da haben viele einfach aufgegeben.
Hast Du im Bett Dich heiss gewühlt, trink Coca Cola - eisgekühlt

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