Teil2: Vom Berg zum Berg

Titelfoto: Hagen in Justiniana Prima


Alle geschilderten Ereignisse sind wirklich so passiert. Ich
habe heute mit meiner Mitreisenden, der Marion auch noch einmal telefoniert und mir die Genehmigung für den Teil 3 der Geschichte eingeholt. Der ist nämlich etwas delikat. Hier aber erst einmal Teil 2:


Der Massachusetts-Technologie- Rentner und sein griechischer Kollege empfahlen uns die Ausgrabungsstätte
Justiniana Prima zu besuchen, serbisch: Caricin Grad
(Kaiserinnenstadt). Die war auf dem Nachbarberg.

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Das Auto mussten wir ja in der Schlange stehen lassen, also gingen wir zu Fuß.

Justiniana Prima wurde vom Kaiser Justinian I 530 n.Chr. zu Ehren seines Heimatortes hier erbaut. Der hat hier gewohnt? Nun, er wurde als Bauernsohn hier geboren, ist dann zum Kaiser aufgestiegen und hat von Konstantinopel aus regiert. Wahrscheinlich wurde Justiniana Prima auch zu Ehren seiner Frau, der mächtigsten Kaiserin des byzantinischen Reiches, Theodora I. gebaut. Die Stadt wurde nur 85 Jahre später aber auch schon wieder von den Awaren zerstört.


Begegnung mit dem unsichtbaren Mann und dem unsichtbaren Haus.

Auf dem Fußweg dorthin (also Marinas Berg runter…lauf, lauf ,lauf) sind wir diesem älteren (ach was uraltem) Mann begegnet. Der saß einfach so am Wegrand und schaute ins Nichts. Auffällig sein Anzug mit Krawatte.


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"Was macht der da?" und "wie kommt er dahin?". Zwischen Marinas Haus und der Stadt der Kaiserin lagen gut 7 Kilometer und da war viel "Nichts". Natürlich musste ich ihn ausfragen. Er heisst Aleksandar und wohnt in dem Haus hinter uns. Welches Haus? Da war kein Haus. Hinter uns war Gras und dahinter der Berg mit der Justinianisches Ex-Stadt.


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" Was machen Sie hier so allein?" fragte ich auf serbisch.

"Heute ist Sonntag, da nehme ich meinen Anzug, setz mich in die Natur und schaue" sagte er mit stark südserbischem Akzent.

"Und wo wohnen Sie?". "Sagte ich doch, in dem Haus genau hinter Euch"…..???...

War er verwirrt oder war er, wie Marion phantasierte, eine Projektion und das Haus stand da wirklich irgendwann mal tatsächlich. Er erzähle etwas über die "Stadt da oben und wie sie alle fluchtartig diese verlassen haben"…."Wer?" fragte ich wieder.
"Die Einwohner, die sind alle geflohen". "Vor wem?"…" Na vor den Barbaren". Er schwieg dann und wir gingen lieber weiter.

"War der Opa damals dabei? Ist doch 1500 Jahre her das Ganze."

(Anmerkung: Wir haben ca. 30 Fotos von ihm gemacht, alles sind unscharf????) Als wir ca. 3 Stunden später wieder hier vorbeikamen, war er weg und sein Haus war immer noch nicht da.


Justiniana Prima:

Das ist also Iustiniana Prima, Caricin Grad, Stadt der Kaiserin (Theodora I?). Nun, da lagen viele Steine, Schildkröten liefen herum und grüne Hüpfer.


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Sie soll mal so ausgesehen haben, wie in dem schönen 3D Video hier:






Ich habe ein Nickerchen auf byzantinischen Steinen gemacht, meine beiden Freunde liefen überall hin.


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Hagen erinnerte, dass wir vor der Dunkelheit zurück müssen
1.) Hatten wir keine Taschenlampen
2.) Marinas Regeln. Wer bei Sonnenuntergang nicht auf dem "Grundstück" ist, fliegt gnadenlos raus und wird weder geheilt noch wird da gewahrsagt.

Wir wollten ja auch noch Holz für ein Feuer sammeln und zur Wasserquelle mussten wir ja auch noch. Also weg hier.


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Wir haben alles rechtzeitig geschafft und sogar vorsichtshalber ein Zelt aufgebaut. Im Auto ist es zum Schlafen ja auch etwas eng.

Das Feuer zog auch Leute an. Eine Frau, die irgendwo ganz Hinten in der Autoschlange stand kam gegen 21.00 auf einen Gaskocher-Kaffee vorbei und ermahnte noch einmal: Ihr dürft hier heute Nacht nicht weg, sonst gibt es Ärger mit Marina.


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Es kamen auch noch 2 Omas, die nur hergefahren wurden und weil sie kein Auto hatten auf dem Weg schlafen mussten. Serbien halt. Die waren aber soweit hinten, dass sie wohl 4-5 Tage hätten draussen schlafen müssen. Ich bot also das Auto zum Übernachten an - wir hatten ja unser Zelt.


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Am nächsten Morgen um 6 Uhr kam dieser Heiler-Popstar den Weg herunter. Grimmig schauend, sehr grimmig und ging mit einem Papierblock die Autos ab. Alle hatten etwas Angst bekommen - wir auch. Zur Erinnerung: Wir waren Auto Nr. 4.
Alle Leute standen vor den Autos (Fotos habe ich jetzt nicht mehr gemacht).


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Sie zählte wohl ab, wer heute am Montag alles drankommt, wer am Dienstag…usw. Beim Auto Nr. 3 schrie sie "Raus mit Euch, Euch empfange ich nicht". Hää? "Warum nicht?" fragten die 2 Männer. "Ihr habt Nachts den Berg verlassen und könnt jetzt fahren". Sie hatten tatsächlich den Berg verlassen und waren irgendwo bei einem Bauern essen gewesen. Das hatten sie dann gestanden. Woher wusste Marina das? Wir haben es nicht mitbekommen.
Wurde sie vielleicht angerufen? Ne, Telefon gab es hier nicht.


An unserem Auto blieb sie kurz stehen und sagte "Hier stimmt etwas nicht" und ging die Strasse weiter herunter.

"Mist, es ist bestimmt wegen des Zeltes" vermutete Marion. "Fliegen wir jetzt auch raus?". Jetzt wird es richtig skurril. Die Frau vom Lagerfeuer kam den Berg hoch und traf Marina ca. 30 Meter von uns entfernt. Sie hatte ihre Tochter dabei und Kinder dürfen sich bei Marina eigentlich "vordrängeln". Der Frau verging aber sehr schnell ihr Lächeln. "Du darfst auch nach Hause fahren, komm nächste Woche wieder" schrie die Marina wieder aus vollem Halse.

Wie sich herausstellte, war unsere Lagerfeuerfrau mit Mann und Tochter irgendwo im Auto 160, also ewig weit weg und sie hatten nach dem Lagerfeuer einen kleinen Ehestreit. Sie ist dann wohl spazieren gegangen und hat das Grundstück verlassen. Ausgerechnet die Frau, die uns die Regeln diktitierte.


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Langsam wurde uns die Sache etwas unheimlich mit dieser Marina. Hier stimmt doch etwas nicht.

Als sie dann irgendwann wieder von ihrer "Abzählung" zurückkehrte, ergriff ich sofort das Wort und sagte, dass wir das mit dem Zelt nicht wussten. sie hörte da überhaupt nicht hin, sondern meinte." Was hier nicht stimmt, sind diese beiden Frauen - die gehören hier nicht hin".

Hinter unserem Auto standen noch die 2 Omas, die sind einfach nach der Autoübernachtung bei uns geblieben, wollten sich also wohl vordrängeln und als "Viertes Auto" dann drankommen. Die mussten an ihren Platz zurück, sind aber nicht rausgeflogen.


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Wir waren jetzt Auto 3, weil ursprüngliches Auto 3 ja weg musste. Die ersten 6 Autos durften nun mitkommen, zu dem Haus wo Alles stattfinden sollte.
Marion und ich gingen also den Berg hoch - Hagen blieb im Auto und….


Teil 3 dann morgen….


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