Letzten Monat ist mir eine Festplatte gestorben, eine externe Festplatte, die wichtige Jobdaten beinhaltete. Das ist ein großes Problem und darf so nicht passieren. Und damit das nicht wieder passiert, habe ich mir einen Drobo Datenroboter zugelegt, auf den ich alle(!) meine Festplatten sichere, 6 externe und 1 interne. Jetzt wird einfach alles, also jedes Byte, stündlich gesichert.
Nun, ich hatte natürlich schon vorher ein Backup mit Apples Time Machine gemacht, doch weil die Festplatte nur 500 GByte hatte, habe ich lediglich die interne Festplatte gesichert und nicht die externen Platten. Da ich die externen Platten nur zum Archivieren nutze, sie also nur selten eingeschaltet werden, dachte ich, dass wohl kaum etwas passieren würde. Doch ich hatte mich geirrt.
Wie übertrage ich ein vorhandenes Backup von Time Machine auf eine neue Festplatte?Ich habe es erst mit einem simplen Kopieren probiert, doch das Backup wurde nicht erkannt. Dann habe ich es mit dem Klone-Tool SuperDuper probiert, auch hier Fehlanzeige! Jeder Versuch dauerte übrigens 4 bis 5 Stunden. Der dritte Versuch war ein Festplattenimage vom alten Backup zu erzeugen und dieses mit „Wiederherstellen“ aus dem Festplatten-Dienstprogramm auf den Drobo zu kopieren, doch auch das funktionierte nicht. Nun war guter Rat teuer! Wie mache ich das?
Und so geht’s:Starten Sie das Festlatten-Dienstprogramm, klicken Sie auf den Reiter „Wiederherstellen“ nachdem Sie irgendein Laufwerk ausgewählt haben, ziehen Sie aus der Seitenleiste das alte Time Machine Volume in „Quelle“ und das neue Drobo Volume, auf den das neue Backup kommen soll, in „Zielmedium“. WICHTIG: Das Zielvolume muss leer, oder zumindest müssen die dort vorhandenen Daten vezichtbar sein! Denn Sie müssen noch – und das ist essentiell! – den Haken bei „Zielmedium löschen“ gesetzt haben. Dabei werden alle Daten auf dem Zielmedium unwiederbringlich gelöscht.
Erfahrungen mit dem DroboDer Drobo ist sehr genial und hat gegenüber einem RAID einige sehr entscheidene Vorteile: Es können beliebig große Festplatten beliebig gemischt und jederzeit im laufenden Betrieb geändert werden. Man kann einfach in den Drobo nackte interne Festplatten (SATA) einstecken. Die Größe der einzelnen Platten spielt dabei keine Rolle. Steckt man eine Platte hinzu, rödelt der Drobo ein paar Minuten und fügt die Platte bei laufendem Betrieb(!) dem Datenpool hinzu, d.h. die Größe des Volumes nimmt zu. Der Drobo stellt den Datenpool dem Rechner gegenüber als eine Festplatte dar. Geht eine Festplatte kaputt, oder soll eine kleine Festplatte gegen eine neue größere ausgetauscht werden, so entnimmt man sie einfach und der Drobo beginnt sofort mit der Wiederherstellung der verlorenen Daten, welche er aus den Prüfsummen errechnen kann. So muss man sich nie wieder Gedanken machen, auf welcher Festplatte welche Daten liegen, und man muss nie wieder Daten auf eine neuere größere Festplatte umkopieren – zumindest solange nicht, wie man diesen Drobo benutzt.
Wirtschaftlich lohnt sich die Anschaffung eines Drobo ganz sicher, denn wenn man jedesmal eine externe Festplatte kauft, dann muss man auch jedesmal das Festplattengehäuse, die Elektronik für USB/FireWire und das Netzteil mit bezahlen. Und das liegt bei hochwertigen Produkten gerne so um die 100,– Euro. Beim Drobo zahlt man nur einmal das Gehäuse, dann kauft man nur noch interne Festplatten und kann bis zu 4 Stück einstecken. Man kauft am Anfang nur so viel Festplatten wieman wirklich benötigt, aber es sollte immer mit mind. 2 Platten begonnen werden, da erst ab 2 Festplatten die Daten vor einem Hardwaredefekt einer(!) Festplatte geschützt sind. Wird die Festplatte zu klein, dann kann man jederzeit eine interne SATA-Festplatte hinzukaufen und einfach einstecken. Der Preis für diese wird bis dahin sicher deutlich gesunken sein. Sind alle Plätze voll, dann entfernt man einfach im laufenden Betrieb die kleinste Platte und steckt eine größere hinein. Der Drobo rödelt ein paar Minuten und alles ist wieder in Ordnung, der Datenpool hat sich vergrößert.
Noch eine Anmerkung zum Cyberport, einem deutschen Vertragshändler vom Drobo: Ich hatte 2 Tage vor Ankündigung des neuen Drobo mit FireWire, der zudem auch noch erheblich billiger sein sollte, meinen Drobo bei Cyberport bestellt. Da ich die Bestellung vorab überwiesen habe, dauerte es noch einige Tage, bis die Ware versendet wurde. Ich informierte daher Cyberport, dass ich sehr gerne den neuen Drobo mit FireWire, gerne auch zum alten höheren Preis haben möchte. Leider hielt Cyberport es nicht für nötig das E-Mail kurzfristig zu beantworten. Erst nach dem Versand antwortete Cyberport und sendete aber nur vorgefertige Textbausteine.
Leider interessiert sich Cyberport einen Dreck für die Wünsche seiner Kunden. Ich werde daher nicht mehr bei Cyberport kaufen, es sei denn, ich bekomme es wo anders nicht.
Allerdings muss ich auch fairerweise sagen, dass ansonsten die Bestellung reibungslos abgelaufen ist. Es kam alles vollständig, zügig und ohne Beanstandungen. Und das ist ja leider auch nicht überall selbstverständlich.
Nachtrag:Ein freundlicher und sympathischer Herr der Firma Cyberport hat sich bei mir gemeldet und mir angeboten den Drobo kostenlos gegen den neuen FireWire-Drobo auszutauschen. Das ist doch ein nettes Angebot, finde ich.
Nachtrag zum Nachtrag: Inzwischen ist der neue Drobo eingetroffen. Mehr Details hier:
http://www.mactechnews.de/journals/entry.html?id=337
Fragen, die ich noch per Mail bekam:Typ: Es handelt sich (noch) um einen Drobo 1, also mit USB only. Er ist direkt per USB an meinen iMac angeschlossen.
Airport: Ich habe ihn auch testweise an meine Airport-Basis (weißes UFO) angeschlossen. Doch an dieser Airport-Basis wird er nicht erkannt. Diese ältere Airport-Basis unterstützt nur Drucker am USB-Port. Aber auch wenn ich den Drobo vom iMac aus im Netz zur Verfügung stelle, kann ich trotzdem kein Backup vom Laptop machen. Dazu bedarf es einen Drobo-Share oder möglicherweise geht auch die aktuelle Airport-Basis.
Lautstärke: Der Drobo ist sehr leise, aber minimal lauter als mein iMac (weiß, spät 2006). Der Lüfter ist geregelt, das Geräusch ist nicht unangenehm. Nimmt man nur 500 GByte-Platten, dann wird es möglicherweise noch sehr viel leiser sein, da sie 500 GByte-Platten nur lauwarm werden. Die 1 TByte-Platten hingegen kann man kaum anfassen.
LinksWebsite vom Drobo-Hersteller:
http://www.drobo.com/
Video über die Funktion des Drobo:
http://www.drobo.com/Products/drobodemo.html
Zusammenstellungs-Rechner für Festplattengrößen:
http://www.drobo.com/Products/drobolator.html
Preisvergleiche:
http://www.drobo.com/Products/value.html
© 2008 Gerhard A. E. Uhlhorn