Das Jahr 2010 ist nun bald Geschichte. Nur noch wenige Tage und wir begrüßen das neue Jahr wie üblich mit Sekt und Feuerwerk. Doch was wird uns 2011 in Bezug auf Apple und seine Produkte alles bringen? Man kann definitiv davon ausgehen, dass auch 2011 wieder die ein oder andere Produktvorstellung von Apple kommen wird. Sei es die Verbesserung bereits bestehender Produktreihen oder auch die Vorstellung von komplett neuen technischen Entwicklungen. Sicher ist, dass 2011 durchaus interessant werden dürfte für Apples Anhängerschaft. Was genau zu erwarten ist, kann derzeit natürlich noch niemand genau sagen. Aber anhand des Verlaufs der letzten Jahre kann man einen ungefähren Fahrplan doch grob vorhersagen, den Apple wohl auch für 2011 nicht großartig ändern wird.
Beginnen wird Apple sehr wahrscheinlich mit der Aktualisierung der MacBook Pro Reihe sowie eventuell auch der iMacs. Was hier erwartet werden darf, ist aber wie immer Spekulation. Während einige eine Design-Änderung in Richtung des MacBook Air für das MacBook Pro vorhersehen, deuten andere Medien auf nur leichte Änderungen am Gehäuse hin. Einziger Punkt der relativ feststehen dürfte, ist ein Upgrade auf bessere / stärkere Prozessoren und mehr RAM bzw. HDD Speicher. Auch ein Wechsel von der derzeitigen Nvidia zu einer ATI Grafiklösung wäre denkbar. Möglich ist auch die immer wieder diskutierte Intel Light Peak Schnittstelle, welche für höhere Übertragungsraten zwischen Computern, Peripherie- sowie Unterhaltungsgeräten sorgt als der inzwischen schon wieder als veraltetet angesehene USB 3.0 Standard. Auch beim iMac soll es keine grundlegenden Änderungen geben. Lediglich eine Erweiterung der Modellpalette um ein 24“ Gerät geistert derzeit durch die Gerüchteküche. Zurzeit bietet Apple lediglich die Diagonalen 21,5“ und 27“ an. Da 24“ aber die meist genutzte Monitorauflösung derzeit am Markt ist, wäre dieser Schritt von Apple nur logisch. Und natürlich wird es ebenfalls beim iMac ein Prozessor sowie wahrscheinlich auch ein Speicherupgrade geben.
Ein weiteres wichtiges Ereignis in 2011 dürfte die Vorstellung der zweiten iPad Generation sein. Da Apple oftmals einen 1 Jahreszyklus bei seinen Mobilen Endgeräten einhält, dürfte mit einem Verkaufsstart des iPad 2 im April oder Mai zu rechnen sein. Die technische Ausstattung des iPad 2 ist wie immer eines der am strengsten gehüteten Geheimnisse von Apple. Es dürfte aber als ziemlich sicher angesehen werden, dass im neuen iPad eine, wenn nicht sogar zwei Kameras verbaut werden. Einhergehend mit der Implementierung des FaceTime Videocall Dienstes, wie er ja schon im iPhone 4, iPod touch 4G sowie auch unter Mac OS X zu finden ist. Viele Quellen sprechen zudem über eine Erhöhung der Displayauflösung, manche sogar von einem Retina Display wie beim iPhone 4. Mit ziemlicher Sicherheit wird Apple die nächste iPad-Generation aber mit mehr Arbeitsspeicher ausstatten. Die derzeit verbauten 256MB RAM kommen, auch durch das hinzugekommene Multitasking im iOS 4.2, so langsam aber sicher an ihre Grenzen. Ob Apple ebenfalls grundlegende Änderungen am Gehäusedesign vornimmt, ist unklar. Einige quellen sprechen von der Verwendung eines leichteren Materials, um das Gewicht des iPads noch weiter zu reduzieren. Ob Apple dies aber bereits in der zweiten Generation umsetzt oder erst im dritten Modell im Jahr 2012, muss man abwarten.
Im Sommer geht es dann direkt weiter mit dem Mac. Nach dem letzten großen Update von Mac OS X im Jahr 2009, auf Version 10.6 Snow Leopard, wird Apple diesen Sommer auf der Worldwide Developers Conference, kurz WWDC, wohl das nächste Update auf Version 10.7 Lion veröffentlichen. Der Löwe unter den Betriebssystemen wird erstmals mit Funktionen aus dem iOS bekannt ausgestattet sein. So wird es zum Beispiel das Launchpad geben, welches die installierten Apps im Stile des iPads anzeigt und man mittels des Trackpads durch einzelne Seiten (ähnlich den Homescreens im iOS) wischen kann. Auch die Ordner-Funktion wie sie auf dem iPhone und iPad ebenfalls vorhanden ist, wird es in Mac OS X Lion geben. So kann man installierte Programme nach Themen oder Aufgaben besser sortieren und damit dann auch schneller finden. Doch auch andere Funktionen wurden von Apple in 10.7 Lion überarbeitet. Die Mission Control getaufte Programmübersicht zeigt alle derzeit geöffneten Programme übersichtlich an, und ermöglicht so ein schnelleres Wechseln zwischen den einzelnen Anwendungen. Eine eher als kleinere (nette) Neuerung vorgestellte Funktion ist der Vollbildmodus. Dieser erlaubt einzelne Anwendungen im Vollbild dargestellt zu werden. Für Windows Nutzer wohl eher eine belächelte Neuerung.
Ebenfalls im Sommer, wahrscheinlich ebenfalls zur oder kurz nach der WWDC in San Francisco, wird Apple auch die mittlerweile 5. Generation des iPhones vorstellen. Über dessen Design sowie die technischen Features, gibt es derzeit allerdings lediglich Spekulationen. Ob Apple das derzeitige Gehäusedesign des iPhone 4 beibehält oder erneut eine grundlegende Änderung vornimmt aufgrund der „Antennagate“-Misere, bleibt wohl die spannendste Frage. Erste Gerüchte sprechen lediglich von einer erneuten Verbesserung im Bereich der Kamera. Von 8 Megapixeln sowie einem echten Xenon Blitz ist hier die Rede. Gerade letzteres wäre für die Qualität von Fotoaufnahmen, die bei schlechten Lichtverhältnissen gemacht werden, durchaus hilfreich, denn der zurzeit verbaute LED Blitz ist nicht wirklich optimal. Am Display dürfte Apple diesmal wohl keine Änderungen vornehmen, ist das Retina Display doch noch immer auf dem stand der Technik. Auch wird ein Wechsel von der LCD auf die AMOLED Technik für Apple wohl nicht in Frage kommen. Denn diese Displaytechnologie erlaubt derzeit nicht die Produktion in den Stückzahlen wie sie für das iPhone erforderlich wäre. Gerüchte das Apple bereits im iPhone 5G den neuen Mobilfunkstandard LTE implementiert, dürfen hingegen stark bezweifelt werden. Die LTE-Technologie, welche mobil Übertragungsraten bis zu theoretischen 300Mbit/s im Downlink bietet, befindet sich bei den meisten Mobilfunkanbietern derzeit erst im Aufbau. Apple wird diese Technik deshalb wohl erst dann anbieten, wenn sie auch für größere Bereiche verfügbar ist.
Im September geht es dann weiter mit den iPods. Apples populärer Musikplayer geht nun mittlerweile in das 10. Jahr seines Bestehens, ein rundes Jubiläum also. Ob Apple dieses besondere Datum zum Anlass nimmt, um etwas komplett Neues aus dem Hut zu zaubern wird hier die spannendste Frage sein. Während der iPod Shuffle sowie der iPod nano dieses Jahr bereits komplett runderneuert wurden, was das Design betrifft, dürfte wohl 2011 lediglich Produktpflege an diesen beiden Modellen vorgenommen werden. Einzig der iPod touch sowie der iPod Classic bieten Raum für größere Spekulationen. Der iPod touch besteht in seinem Design bereits seit einiger Zeit, abgesehen von sehr leichten Veränderungen, so wäre es durchaus vorstellbar das Apple dieses Jahr das Design radikal verändert und zum Beispiel an das Design des iPhone 4 anpasst. Auch bleibt Raum für Spekulationen bezüglich einer besseren Kamera im iPod touch 5G. Die derzeit verbaute liefert leider nur eine sehr bescheidene Foto- und Videoqualität (trotz HD 720p). Der iPod Classic ist das wohl älteste Modell der iPod Produktpalette. In diesem Jahr hat Apple eine Aktualisierung des Classic komplett ausgelassen. Manch einer sieht darin bereits das Ableben des Classic eingeläutet. Unbezweifelt könnte dies in 2011 tatsächlich der Fall werden. Der iPod Classic ist immerhin, neben dem iPod nano, der letzte iPod mit Display der nicht mit dem iOS läuft. Eine Vereinheitlichung der Softwarebasis scheint schon aufgrund des geringeren Updateaufwands sehr in Apples Sinn zu sein. Auch stellt Apple immer wieder deutlich klar, dass sie mehr auf Flashspeicher als auf Festplatten als Speichermedium setzen wollen. Zuletzt in der Vorstellung des neuen MacBook Air gut zu sehen, in welchem keine Festplatte mehr zum Einsatz kommt sondern lediglich SSD Flashspeicher. Und im iPod Classic ist als Speichermedium noch immer eine „altertümliche“ 1,8“ Festplatte verbaut.
Was auch immer Apple alles vorstellen wird an innovativen Neuerungen im Jahr 2011, der Kurs den Apple in den letzten Jahren eingeschlagen hat, scheint sich insgesamt als der richtige herauszustellen. Der Aktienkurs ging in den letzten Monaten, bzw. im gesamten letzten Jahr, steil nach oben und der Wert des gesamten Unternehmens steigt ebenfalls Quartal für Quartal an. Im reinen Aktienwert hat Apple den ewigen Konkurrenten Microsoft schon hinter sich gelassen. Auch die Nutzerbasis wächst stetig und das teils über dem Marktdurchschnitt. iPhone, iPad und Co. locken erfolgreich immer mehr Menschen auch zu einem Apple Rechner. Der Wechsel von Windows auf Mac OS X, in der Vergangenheit von vielen oftmals mit großen Bedenken gesehen, ist für viele nun zu einer echten Option geworden. Bleibt zu hoffen, dass sich der Apfelkonzern aus Cupertino an den ebenfalls stetig steigenden Anforderungen, den eine größere Käuferschaft zweifelsohne mit sich bringt, nicht verhebt. Gerade in der letzten Zeit hatte man schon des Öfteren das Gefühl, dass einiges nicht mehr hundertprozentig rund läuft am 1 Infinite Loop. Aber wie es immer ist mit einem neuen Jahr, alles beginnt von vorn. Und jeder muss sich erneut beweisen. Und ich bin sicher, dass Apple es schafft, uns auch 2011 mit tollen Produkten zu begeistern. Und spätestens wenn es dann vielleicht 2011 wieder heißt: "...but there is One More Thing...", dann weiß man, warum Apple eben kein normales Unternehmen ist.
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