Seit dem Erscheinen des ersten iPhones berichten die Medien regelmässig über die angeblichen iPhone Killer und diese Art der Berichterstattung wird nahtlos fortgesetzt, nur sucht man jetzt medial den iPad Killer.
Dieses Journal soll jetzt nicht die verschiedenen Geräte, die zum grösseren Teil noch gar nicht auf dem Markt sind, gegen das iPad vergleichen, sondern darüber berichten, welche Gefahr dieser Gerätekategorie droht.
Das iPad wird sicher in den nächsten Monaten mit Zubehör ausgestattet werden, welches die Nutzbarkeit des Geräts erweitern wird und damit den vermeintlichen "Vorsprung" der Konkurrenz bezüglich Vielfältigkeit ausgleichen.
Back to the Mac
Zuerst habe ich diesen Slogan völlig falsch verstanden, nämlich so, dass Apple nach vielen iOS Veranstaltungen uns endlich einmal wieder etwas tieferen Einblick in die kommende Mac OS Entwicklung gewähren möchte.
Dabei haben Jobs und Schiller ganz klar gesagt, dass die Erfahrungen mit den iOS Geräten zurück zum Mac fliessen und diesen in der Entwicklung des künftigen OS und künftiger Hardware beeinflussen.
Und dann wurden eigenartige Einblicke in Mac OS Lion gezeigt, sowie die erneuerte MacBook Air Palette vorgestellt.
Ich dachte mir: Was soll das? Die schlechteste Keynote ever!
Verwirrend, ruckelig und das "One more thing" kannten wir eh schon im Vorfeld.
Ja und dann wollte ich die neuen Airs testen und besuchte den Apple Store.
Erster Eindruck: Leicht, brilliantes Display, läuft erstaunlich flüssig UND ist preiswert. Ich war verblüfft.
Zweiter Eindruck: Mein Sohn kam mit dem kleinen Air unterm Arm zu Besuch und nach längerem Testen machte es plötzlich Klick!
Back to the Mac!!! So war das gemeint!
Was mich an den MBPs immer störte, waren die eingeschränkte Portabilität durch Grösse und Gewicht, die geringe Laufzeit im Standby-Betrieb und die langsame Festplatte. Das MacBook Air reizte mich zwar immer wieder, war aber mit der SSD viel zu teuer und das Display überzeugte mich auch nicht.
Und jetzt dies! Das Air ist klein, leicht, hat ein Superdisplay und eine Standby-Zeit von 30 Tagen (wie das iPad).
Das bedeutet, man schaltet es kaum mehr aus, es ist Instant-On, aufklappen und weiter arbeiten.
Verglichen mit dem Vorgänger ist es preiswert oder wie Phil Schiller es ausdrückte: affordable! Mit CHF 1199.- kostet es exakt CHF 300 (oder in DE 300 Euro) mehr als das 64 GB iPad, aber es ist nicht nur mehr als doppelt so schnell:
Es ist ein Mac!
Das heisst, alles was beim iPad nicht läuft, funktioniert prächtig, auch Flash, welches man allerdings zuerst herunterladen muss, weil Apple Flash nicht mehr bündelt. Einziger Wermutstropfen ist die im Vergleich zum iPad halbierte Betriebslaufzeit von nur 5 Stunden. Aber ich bin überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch das kleine Air 8 bis 10 Stunden Dauerbenutzung schafft.
Gut, die vielen Spielchen und Progrämmchen die auf dem iPad laufen lassen sich auf dem Air nicht mehr ausführen, aber wer ein iPhone besitzt, dem ist das wahrscheinlich ziemlich egal.
Mein vorläufiges Fazit:
Der gefährlichste iPad Killer kommt aus dem Hause Apple selbst. Das kleine MacBook Air hat viele Eigenschaften des iPad, ist aber viel leistungsstärker und ein echter Mac. Vieles was Apple mit dem iPad gelernt hat floss in das neue Air ein, ging also Back to the Mac.
Für mich ist klar, dass ich das MacBook Air kaufen und damit das iPad ersetzen werde.
Ich möchte an dieser Stelle alle vorwarnen. Geht nicht in einen Apple Store oder zu einem Apple Händler um die neuen MacBook Airs auszuprobieren. Es könnte sein, dass ihr mit dem Kleinen das Geschäft verlasst. Ich bin mir beinahe sicher, dass nach einer solchen Aktion, das iPad kaum mehr angefasst werden würde.
P.S. Geschrieben auf einem iPad und dann korrigiert und redigiert auf einem Mac. Der Unterschied in der Handhabung ist gewaltig. Das iPad eignet sich definitiv nicht für produktives Arbeiten.