Die Unwartbarkeit vs. die nötige Wartung des MacBook (Pro)
Nur kurze Zeit nachdem die Garantie meines MacBook Pros im Oktober '07 auslief fing der linke Lüfter
an Geräusche ähnlich eines Elektrohobels von sich zu geben. Die seien "normal" bestätigten mir einige
Blogs und kommen bei ca. 30 % der Geräte mit Core Duo CPU vor.
Da das nur sehr schwer erträglich ist und es schlicht kein Zustand für ein (mein) MacBook Pro ist
habe ich mir bei http://www.powerbookmedic.com einen neuen Lüfter bestellt, das gute Stück für
€ 31.50 plus Versand.
Gestern kam ich dann zum Einbau des Lüfters, wobei ich gleich versuchte das von mir "Turbienenproblem"
genannte Hochdrehen der Lüfter nach nur wenigen Sekunden, maximal zwei Minuten laufendem Computer
zu beheben.
Nach dem öffnen des MacBook Pros (auf das ich jetzt nicht weiters eingehen möchte), kann man die
Lüfter jeweils mit drei Schrauben lösen und herausnehmen, dabei muss man aber mit viel Kraft (Gewalt)
Klebebänder lösen, die die Lüfter mit den jeweiligen Kühllamellen verbinden. Da die Klebebänder durch
die Hitze bereits porös sind kann man diese gleich entsorgen und sich schon mal nach was ähnlichem
umschauen um es danach einzubauen.
Als ich die Lüfter dann gelöst hatte traf mich fast der Schlag; die eh schon gering bemessenen
Kühllamellen waren VOLLKOMMEN KOMPLET UND BIS ZUM ANSCHLAG mit dichtem Staub zugestopft
und erlaubten keinerlei Luftzirkulation.
Mit dem Staubsauger oder mit einer Luftdruckpistole ist das zwar schnell behoben aber immerhin musste
ich zuvor 27 Schrauben lösen und dann die Lüfter "herausreißen".
Jetzt erinnerte ich mich, dass mir beim Nachforschen nach dem "Turbienenproblem" oft aufgefallen ist,
dass die Temperatur des "Heatsinks" also Kühlkörpers deutlich niedriger ist als die Temperatur der CPU.
Wenn man weiß, dass der Temperaturfühler am Heatsink nur ca. 2cm von der CPU entfernt ist, ergibt
dies keinen Sinn. Mein erster Verdacht stürzte sich förmlich auf die vermutlich billige Wärmeleitpaste,
und so baute ich auch noch das Mainboard (äh das heißt hier ja LogicBoard) aus, da CPU, Chipsatz und
GraKa ja nach unten verbaut sind. Was ich hier sah hat mich dann wirklich umgehauen (abgesehen von
den rießen Massen an Wärmeleitpaste, das Thema ist ja schon durch) .
- hier legte ich eine Kippenpause ein weil ich mich erst von dem Schock erholen musste -
Was mich so erschreckte war Folgendes: die Wärmeleitpaste die eigentlich kleine Unebenheiten zwischen
DIE und Kühlersole ausgleichen soll war nach den jetzt Bald 2 Jahren teils verdampft und es waren
nur noch kleine Flecken, ähnlich Fettaugen auf Hühnersuppe, vorhanden die jetzt eher als Abstandshalter
denn als Abstandausgleicher dienten. Ich reinigte die Chips und die Kühlersolen, trug neue auf und
hochwertige Wärmeleitpaste auf und befestigte das Mainboard wider auf dem Kühler/Gehäuse,
montierte die Lüfter mit etwas Klebeband (Isolierband) und den entsprechenden Schrauben.
Nachdem dann das Topcase auch wider montier war und der Rechner wieder lief, waren 1. die Lüfter gar
nicht mehr zu höhren (wie im ersten Jahr nach Kauf) und die Termperatur zwischen Heatsink und CPU
unterschieden sich nur um wenige °C.
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Dass der Lüfter so knapp nach Garantieende seinen Geist teils aufgegeben hat ist wohl Zufall. Dass aber
das Gehäuse von außen nicht einmal mit dem Staubsauger reinigbar ist, und dass in dieser Konsequenz
zumindest der Lufteinlass (die zwölf mittig liegenden cm am Scharnier) nicht mal mit einem dünnen Stück
Schaumstoff ausgekleidet sind damit man mit einem Staubsauger Staub der rein will dort absaugen könnte
hin und wider kann ich nicht verstehen.
Dass ich hier nicht breit zum MB(P)s aufschrauben rufen kann ist mir klar, aber wem der Laptop zu laut
wurde, der soll doch mal da rein schauen und evt. lässt sich die Exkursion ins innere eines MB(P)s
ja auch mit einem Festplattentausch kombinieren.
Ich übernehme keine Haftung für entstehende Schäden beim durchführen der hier beschriebenen Aktion(en).