Für jeden Schüler und Studenten ist es ein Albtraum seine Notizen oder Mitschriften zu verlieren. Man muss Mitschriften von Freunden oder Kollegen kopieren und auch das Lernen für einen Test oder eine Prüfung fällt schwer.
In diesem Fall hilft nur eines: Ein digitaler Stift.
Auf den ersten Blick scheint es so als ob es viele Angebote gäbe.
Doch sieht man etwas genauer hin, so wird man oft enttäuscht.
Fehlende Mac-Kompatiblität und schlechter Formfaktor sind keine Seltenheit. Auch sind viele Stifte nur in den Vereinigten Staaten erhältlich.In diesem Journal möchte ich einen Überblick über die Stifte geben und soweit als möglich diese auch testen. Weiters soll dieses Journal eine Information für Mac-User sein, da die meisten Angebote in diesem Bereich unbekannt sind.
1. Teil: Die Geschichte und Technik hinter den Produkten!Wer erfand die Technik?Schon seit langem wird geforscht, wie man Geschriebenes am besten auf den Compuer speichert und digital verarbeitet.
Erfolgreich war bei diesen Forschungsarbeiten die Firma Anoto Group aus Schweden (
).
Die Firma Anoto wurde 1996 gegründet und definierte mit seinem DotPaper und seinen Stiften einen defacto Standard. Die Technologie soll das Arbeiten mit Kunden in den Bereichen Medizin, Bankwesen, Logistik, Transport und Bildung verbessern. Vor allem das Ausfüllen von Formularen sollte dadurch für Firmen und Kunden stark verbessert und vor allem (zumindest teilweise) digitalisiert werden.
Jedoch begann man sehr bald seine wegweisende Technologie an die vielen interessierten Firmen zu lizenzieren. HP, Nokia und Ericsson um nur die bekannteren zu nennen.
Für Firmen bzw. Großkunden bietet Anoto auch auf besondere Bedürfnisse zugeschnitte Speziallösungen.
Doch wie funktioniert eigentlich die neue Art des Schreibens?1) Das PapierBei dem Papier von Anoto handelt es sich um fast Handelsübliches Papier, sogenanntes DotPaper. Um das Papier "digitalisierungsfertig" zu machen wird ein von Anoto patentiertes Muster auf das Papier gedruckt.
Dieses besteht aus systematisch angeordneten Punkten (dots).
Diese Punkte sind jedoch für das menschliche Auge (beinahe) unsichtbar.
Durch das Muster erkennt der Stift folgendes:
- auf welcher Seite er sich befindet.
- bei welcher Position auf der Seite er befindet. (Koordinaten)
Durch das Muster ist also sowohl die genaue Seite und die exakte Position bestimmbar, da diese Aspekte für eine bestimmte Seite einzigartig sind.
Die Punkte sind tatsächlich für das menschliche Auge nur ganz leicht sichtbar (wenn man das Blatt Papier unmittelbar zum Gesicht hält) können jedoch sehr gut von den Stiften gelesen werden.
Es ist also notwendig spezielles DotPaper zu benutzen.
2) Der StiftDie Stifte sehen fast wie normale Kugelschreiber aus. Der einzig erkennbare Unterschied ist der etwas voluminösere Formfaktor. Dieser ist durch die viele Technik die in den modernen Stiften steckt bedingt. Jeder Stift enthält:
- eine Kamera (zur Erkennung der Punkte am dotPaper)
- einen Prozessor (zur Berechnung, etc...)
- einen Speicher (Flash)
- eine Mine (für das normale Schreiben) mit einem Drucksensor
- einen Akku
- und einen Bluetooth-Chip (zur Übertragung der Daten)
Wenn man mit einem Anoto-Stift zu schreiben beginnt werden automatisch 50 Bilder pro Sekunde des dotPapers gemacht. So wird sichergestellt, dass die Schreibposition, das Blatt und die Zeichnung bzw. die Schrift genau identifiziert und übertragen werden kann. Während des Schreibvorgangs werden aus den Bildern die Blattkoordination errechnet und abgespeichert.
Es können bis zu 50 A4-Seiten abgespeichert werden.
3) Übertrangung und SpeicherungDie Übertrangung ist sehr einfach. Man kann sich entweder für die Übertragung durch eine (mitgelieferte) Dockingstation über USB 2.0 oder mit Bluetooth entscheiden.
Interessanter ist, welche Daten übertragen wird.Das Empfänger - Programm entschlüsselt eine große übertragene Datei durch ein API das von Anoto bereitgestellt wird. Diese Datei enthält Informationen über die Koordinaten, die exakte Schreibzeit, wer diese Koordinate geschrieben hat und die Identität des Blattes.
Diese Technik hat sehr viele Vorteile wie zum Beispiel die Genauigkeit und Programmierbarkeit jedoch einen großen Nachteil: man benötigt immer spezielles Papier.
Viele Hersteller lizensierten wie gesagt diese Technik und nutzten die APIs von Anoto. Jedoch hat jedes Produkt, welches durch diese Lizensierung erst möglich wurde seine Besonderheiten, Vorteile und natürlich auch Nachteile.
In nächster Zeit werde ich viele dieser Produkte testen und in diesem Journal vorstellen.
Morgen werde ich einen weiteren Beitrag veröffentlichen.
Dieser soll einen Überblick über die bereits erhältlichen Stifte geben und diese kurz beschreiben. Ich hoffe mein erster Journaleintrag hat euch gefallen. Bis morgen.
(Bei Lob, Kritik oder Vervollständigungen bitte die Kommentarfunktion nutzen)
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WICHTIGES UPDATE:
Vor ein paar Wochen startete ich mein Journal in dem ich über digitale Stifte berichte. Ich habe bereits einen Überblick über die Technologie gegeben. Weiters habe ich versprochen einen Testbericht über den Paperium Stift von Paperium GmbH zu schreiben. Ich war jetzt 3 Wochen auf Urlaub und bin jetzt schon wieder eine Woche zu Hause.
Eigentlich habe ich genug Zeit am Journal weiterzuschreiben und den Testbericht zu veröffentlichen.
Jedoch bin ich mit dem Entwickler der Software in regem E-Mail Verkehr und kam so zu der Information, dass in 3-4 Wochen die Software 1.5 mit Handschriftenerkennung und mehr kommen wird (gratis). Ich warte daher mit meinem Testbericht bis dahin und hoffe, dass ihr das Interesse am digitalen Schreiben nicht verloren habt.
Stay tuned,
Aaron alias SignorRossi